Der Begriff Neubestand bei Versicherungen bezieht sich auf den Bestand an Lebensversicherungsverträgen, die nach dem 28.7.1994 abgeschlossen wurden. Dieser Begriff ist eng mit dem Aufsichtsrecht und der Mindestzuführungsverordnung verbunden und hat sowohl für Versicherungen als auch für Versicherungsnehmer eine wichtige Bedeutung.
Was ist der Unterschied zwischen Neubestand und Altbestand?
Der Neubestand umfasst alle Lebensversicherungsverträge, die nach dem 28.7.1994 abgeschlossen wurden, während der Altbestand alle Verträge umfasst, die vor diesem Stichtag abgeschlossen wurden. Der Neubestand unterliegt dem geänderten Aufsichtsrecht, während für den Altbestand noch das alte Aufsichtsrecht gilt. Dies hat Auswirkungen auf die Genehmigung und den Vertrieb von Versicherungsprodukten.
Was ist der Zwischenbestand?
Der Zwischenbestand umfasst Lebensversicherungsverträge, die zwischen dem 1.1.1995 und dem 1.1.1998 abgeschlossen wurden. Diese Verträge unterliegen grundsätzlich dem geänderten Aufsichtsrecht, werden jedoch aus Gründen der periodengerechten Abgrenzung gesondert geführt. Dies bedeutet, dass sie nach den gleichen Grundsätzen und mit denselben Rechnungsgrundlagen wie die Tarife des Altbestands kalkuliert wurden.
Welche Bedeutung hat der Neubestand für Versicherungen?
Für Versicherungen hat der Neubestand eine große Bedeutung, da er es ihnen ermöglicht, ihre Produkte ohne vorherige Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde zu vertreiben. Dies erleichtert den Vertrieb und ermöglicht es den Versicherungen, schneller auf den Markt zu reagieren. Zudem unterliegen die Verträge des Neubestands dem geänderten Aufsichtsrecht, was für eine bessere Regulierung und Kontrolle sorgt.
Welche Auswirkungen hat der Neubestand auf Versicherungsnehmer?
Durch das geänderte Aufsichtsrecht werden ihre Interessen besser geschützt, da die Versicherungen strengeren Regulierungen unterliegen. Zudem können Versicherungsprodukte schneller und einfacher auf den Markt gebracht werden, was zu einer größeren Auswahl und möglicherweise besseren Konditionen für die Versicherungsnehmer führt.
Welche Rolle spielt die Mindestzuführungsverordnung?
Die Mindestzuführungsverordnung ist eng mit dem Neubestand verbunden, da sie für die Berechnung der Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungsverträgen gilt. Für Versicherungen bedeutet dies, dass sie für Verträge des Neubestands eine bestimmte Mindestzuführung an die Versicherungsnehmer gewährleisten müssen. Für Versicherungsnehmer bedeutet dies, dass sie eine gewisse Sicherheit bezüglich ihrer Überschussbeteiligung haben.
Zusammenfassung
Der Neubestand in der Versicherung bezieht sich auf Lebensversicherungsverträge, die nach dem 28. Juli 1994 abgeschlossen wurden und fällt unter das geänderte Aufsichtsrecht, welches eine schnellere Produktvermarktung ohne vorherige Genehmigung erlaubt. Im Gegensatz dazu beinhaltet der Altbestand Verträge vor diesem Datum und der Zwischenbestand solche zwischen 1995 und 1998. Für Versicherungsnehmer bedeutet der Neubestand besseren Schutz und möglicherweise günstigere Konditionen durch die strengere Regulierung. Die Mindestzuführungsverordnung stellt sicher, dass Versicherungsnehmer eine garantierte Mindestbeteiligung an Überschüssen erhalten.
Eine Unterscheidung zwischen Altbestand und Neubestand wird bei Pensionskassen und Sterbekassen in der Regel nicht getroffen, sodass hier die Regelungen für den Altbestand weiterhin Gültigkeit haben.