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Altersvorsorge für Frauen: Herausforderungen, Chancen und Strategien für eine sichere Zukunft

Die Sicherstellung der Altersabsicherung für Frauen ist ein bedeutender Punkt, der häufig übersehen wird. In einer Ära, in der die finanzielle Stabilität im Ruhestand immer zentraler wird, stehen Frauen vor speziellen Hürden und Möglichkeiten. Die demografischen Daten verdeutlichen, dass Frauen tendenziell eine höhere Lebenserwartung haben als Männer, was zur Folge hat, dass sie mehr finanzielle Mittel benötigen, um ihren Lebensstil im Ruhestand zu sichern. Untersuchungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeigen, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt 18 % weniger verdienen als Männer, was sich unmittelbar auf ihre Rentenansprüche auswirkt.

 

Warum das Thema Altersvorsorge für Frauen besondere Aufmerksamkeit verdient

Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Rente von Frauen in Westdeutschland 688 Euro, während Männer im Durchschnitt 1.107 Euro erhielten. In den neuen Bundesländern waren die Unterschiede noch größer: Frauen erhielten durchschnittlich 1.030 Euro, während Männer 1.470 Euro bekamen. Diese Unterschiede resultieren aus verschiedenen Faktoren:

Ungleichheit in der Arbeitswelt
Ein entscheidender Faktor, der dazu führt, dass Frauen bei der Altersvorsorge benachteiligt sind, ist die Ungleichheit in der Arbeitswelt. Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer und haben häufiger Teilzeit- oder geringfügige Beschäftigungen. Dadurch zahlen sie auch weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein und erhalten im Alter entsprechend geringere Rentenleistungen. Die Folge: Frauen sind im Alter häufiger von Altersarmut bedroht als Männer.

Unterschiedliche Lebenserwartung
Ein weiterer Aspekt, der bei der Altersvorsorge für Frauen berücksichtigt werden muss, ist die unterschiedliche Lebenserwartung. Frauen haben im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung als Männer, was bedeutet, dass sie auch länger von ihrer Rente leben müssen. Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, müssen Frauen daher im Vergleich zu Männern höhere Rentenansprüche aufbauen.

Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit
Eine weitere Herausforderung für die Altersvorsorge von Frauen sind Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit. Viele Frauen entscheiden sich dafür, eine Familie zu gründen und ihre Karriere für einige Zeit zu unterbrechen oder sogar ganz aufzugeben. Dadurch verringern sich nicht nur ihre Rentenansprüche, sondern auch die Möglichkeit, privat für das Alter vorzusorgen. Oftmals ist es für Frauen schwieriger, nach einer längeren Pause wieder in den Beruf einzusteigen und ein angemessenes Einkommen zu erzielen.

Geringere Anzahl an Erwerbsjahren
Ein weiterer Faktor, der die Altersvorsorge von Frauen beeinflusst, ist die geringere Anzahl an Erwerbsjahren im Vergleich zu Männern. Dies hängt nicht nur mit den bereits genannten Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit zusammen, sondern auch mit der Tatsache, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und dadurch weniger in die Rentenkasse einzahlen. Auch hierdurch verringern sich die Rentenansprüche im Alter.

Höhere Lebenshaltungskosten im Alter
Eine weitere Besonderheit, die bei der Altersvorsorge von Frauen berücksichtigt werden muss, sind die höheren Lebenshaltungskosten im Alter. Frauen haben im Durchschnitt höhere Ausgaben für Gesundheitsvorsorge und Pflege als Männer. Auch die Kosten für Wohnen und Mobilität können im Alter höher ausfallen. Um diesen höheren Ausgaben gerecht zu werden, ist es wichtig, frühzeitig für das Alter vorzusorgen.

 

Den Trennungsfall bei der Planung der Altersvorsorge berücksichtigen

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2019 in Deutschland rund 148.000 Ehen geschieden. Im Vergleich dazu gab es im selben Jahr rund 52.000 Trennungen ohne Scheidung. Diese Zahlen zeigen, dass Trennungen ohne Scheidung zwar weniger häufig vorkommen, aber dennoch eine relevante Gruppe von Frauen betreffen. Die Folgen einer Trennung können für Frauen in Bezug auf die Altersvorsorge erheblich sein:

Auswirkungen auf die Altersvorsorge von verheirateten Frauen

  • Verlust von Rentenansprüchen
    Eine Trennung kann dazu führen, dass verheiratete Frauen einen Teil ihrer Rentenansprüche verlieren. In der Regel werden während einer Ehe Rentenansprüche aufgebaut, die im Falle einer Scheidung zwischen den Ehepartnern aufgeteilt werden. Bei einer Trennung ohne Scheidung besteht jedoch kein Anspruch auf eine Aufteilung der Rentenansprüche. Dies kann dazu führen, dass Frauen im Alter weniger Rente erhalten als erwartet.

  • Verlust von Witwenrente
    Im Falle des Todes des Ehepartners haben verheiratete Frauen normalerweise Anspruch auf eine Witwenrente. Bei einer Trennung ohne Scheidung entfällt dieser Anspruch jedoch, da die Ehe formal noch besteht. Dies kann für Frauen, die auf die Witwenrente als Teil ihrer Altersvorsorge angewiesen sind, zu erheblichen finanziellen Einbußen führen.

  • Mögliche Aufteilung von Vermögenswerten
    Im Falle einer Scheidung werden in der Regel auch Vermögenswerte wie Immobilien, Sparanlagen oder Versicherungen aufgeteilt. Bei einer Trennung ohne Scheidung besteht jedoch kein Anspruch auf eine Aufteilung dieser Vermögenswerte. Dies kann dazu führen, dass Frauen im Alter weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um ihre Altersvorsorge zu sichern.

  • Mögliche Unterhaltszahlungen
    Im Falle einer Scheidung können Frauen unter Umständen Anspruch auf Unterhaltszahlungen vom Ex-Partner haben. Bei einer Trennung ohne Scheidung besteht jedoch kein Anspruch auf Unterhalt. Dies kann insbesondere für Frauen, die aufgrund von Kindererziehung oder Teilzeitarbeit während der Ehe weniger Rentenansprüche aufgebaut haben, zu finanziellen Schwierigkeiten im Alter führen.

Auswirkungen auf die Altersvorsorge von unverheirateten Frauen

  • Kein Anspruch auf Rentenaufteilung
    Im Gegensatz zu verheirateten Frauen haben unverheiratete Frauen bei einer Trennung ohne Scheidung keinen Anspruch auf eine Aufteilung der Rentenansprüche des Partners. Dies kann dazu führen, dass sie im Alter weniger Rente erhalten als erwartet.

  • Kein Anspruch auf Witwenrente
    Auch unverheiratete Frauen haben bei einer Trennung ohne Scheidung keinen Anspruch auf eine Witwenrente im Falle des Todes des Partners. Dies kann für Frauen, die keine andere Altersvorsorge haben, zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten im Alter führen.

  • Möglicher Verlust von gemeinsam aufgebautem Vermögen
    Wenn unverheiratete Paare gemeinsam Vermögenswerte wie Immobilien oder Sparanlagen aufgebaut haben, haben sie bei einer Trennung ohne Scheidung keinen Anspruch auf eine Aufteilung dieser Vermögenswerte. Dies kann dazu führen, dass Frauen im Alter weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um ihre Altersvorsorge zu sichern.

  • Möglicher Anspruch auf Unterhalt
    Im Gegensatz zu verheirateten Frauen haben unverheiratete Frauen bei einer Trennung ohne Scheidung möglicherweise Anspruch auf Unterhaltszahlungen vom Ex-Partner. Dies hängt jedoch von der Dauer der Beziehung und anderen Faktoren ab. Dennoch kann dies für Frauen, die aufgrund von Kindererziehung oder Teilzeitarbeit während der Beziehung weniger Rentenansprüche aufgebaut haben, eine wichtige finanzielle Unterstützung im Alter sein.

 

Wie können Frauen ihre Rente aufbessern und Lücken schließen?

Es existieren zahlreiche Wege, über die Frauen ihre Rente verbessern und Defizite ausgleichen können:

Frühzeitig vorsorgen
Eine Möglichkeit, die Rentenlücke zu schließen, ist die frühzeitige Vorsorge. Frauen sollten bereits in jungen Jahren damit beginnen, für ihre Rente zu sparen. Dies kann durch eine private Altersvorsorge wie eine Riester- oder Rürup-Rente erfolgen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben jedoch nur 38% der Frauen zwischen 25 und 34 Jahren eine private Altersvorsorge abgeschlossen, im Vergleich zu 47% der Männer. Um die Rente aufzubessern, ist es daher wichtig, dass Frauen sich frühzeitig mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Betriebliche Altersvorsorge
Eine weitere Möglichkeit, die Rente aufzubessern, ist die betriebliche Altersvorsorge. Hierbei zahlt der Arbeitgeber einen Teil des Gehalts in eine betriebliche Altersvorsorge ein, die im Rentenalter ausgezahlt wird. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nutzen jedoch nur 16% der Frauen diese Form der Altersvorsorge, im Vergleich zu 25% der Männer. Frauen sollten daher bei der Wahl ihres Arbeitgebers darauf achten, ob dieser eine betriebliche Altersvorsorge anbietet und diese Möglichkeit nutzen, um ihre Rente aufzubessern.

Eigenheim als Altersvorsorge
Eine weitere Möglichkeit, die Rente aufzubessern, ist der Erwerb einer Immobilie. Durch den Kauf einer Immobilie können Frauen im Rentenalter Mietkosten einsparen und somit ihre monatlichen Ausgaben senken. Zudem kann die Immobilie im Alter verkauft werden, um zusätzliches Kapital für die Rente zu generieren. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes besitzen jedoch nur 40% der Frauen zwischen 45 und 54 Jahren eine Immobilie, im Vergleich zu 50% der Männer. Frauen sollten daher frühzeitig über den Kauf einer Immobilie als Teil ihrer Altersvorsorge nachdenken.

Weiterbildung und berufliche Entwicklung
Um ihre Rente aufzubessern, sollten Frauen auch auf ihre berufliche Entwicklung achten. Durch Weiterbildungen und den Aufstieg in höhere Positionen können Frauen ihr Einkommen steigern und somit auch höhere Beiträge in die Rentenkasse einzahlen. Laut einer Studie des DIW liegt der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen um 21% unter dem von Männern. Durch gezielte Weiterbildungen und den Aufstieg in Führungspositionen können Frauen jedoch zu einer gerechteren Bezahlung und somit auch zu einer höheren Rente beitragen.

Ausgleich von Rentenlücken
Für Frauen, die aufgrund von Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen längere Zeit nicht erwerbstätig waren, gibt es die Möglichkeit, Rentenlücken auszugleichen. Dies kann durch freiwillige Beitragszahlungen in die Rentenkasse erfolgen. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales nutzen jedoch nur 2,5% der Frauen diese Möglichkeit, im Vergleich zu 4,5% der Männer. Frauen sollten daher prüfen, ob es für sie sinnvoll ist, Rentenlücken auszugleichen, um ihre Rente aufzubessern.

 

Zusammenfassung

Die Altersvorsorge für Frauen verdient besondere Aufmerksamkeit, da sie häufig von Altersarmut betroffen sind. Frauen verdienen durchschnittlich 18% weniger als Männer und erhalten geringere Rentenleistungen. In Westdeutschland beträgt die Durchschnittsrente der Frauen 688 Euro, bei Männern sind es 1.107 Euro; in den neuen Bundesländern ist der Unterschied noch größer. Ursachen hierfür sind Ungleichheiten im Arbeitsmarkt, höhere Lebenserwartung, Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit durch Familienphasen und eine im Vergleich zu Männern geringere Anzahl an Erwerbsjahren. Trennungen ohne Scheidung führen oft zu Rentenverlusten, da keine Ansprüche auf die Renten des Partners bestehen.

Frauen können ihre Rente verbessern, indem sie frühzeitig sowohl privat als auch über eine betriebliche Altersvorsorge vorsorgen. Die Nutzung von Weiterbildungsmöglichkeiten und beruflicher Entwicklung kann das Einkommen steigern. Der Erwerb von Immobilien kann im Alter Kosten senken und zusätzliches Kapital bringen. Rentenlücken können durch freiwillige Beitragszahlungen in die Rentenkasse ausgeglichen werden. Es ist wichtig, dass Frauen sich frühzeitig mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

 

 

 

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