Die Gesundheitsversorgung ist ein zentrales Thema für alle Studierenden in Deutschland. Neben der Wahl der richtigen Hochschule und des passenden Studiengangs spielt die Entscheidung für die passende Krankenversicherung eine entscheidende Rolle. Besonders die Private Krankenversicherung (PKV) bietet für Studierende oft interessante Vorteile. In diesem Beitrag beleuchten wir die Vor- und Nachteile der PKV für Studierende, analysieren die Kostenstruktur und geben Handlungsempfehlungen, wann ein Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV sinnvoll ist.
Vorteile der privaten Krankenversicherung für Studierende
Die private Krankenversicherung (PKV) ermöglicht Studierenden einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, der über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hinausgeht. Studierende können sich für Tarife entscheiden, die besondere Angebote wie Chefarztbehandlungen oder Zahnversorgung umfassen. Die PKV bietet oft einen erweiterten Schutz, der auf die Bedürfnisse junger Leute abgestimmt ist, dazu zählen freie Arztwahl und umfangreichere Vorsorge. Für junge Versicherte sind die Beiträge der PKV teilweise günstiger als die der GKV und es gibt spezielle Studententarife. Viele Tarife der PKV beinhalten weltweite Absicherung, was für Auslandsaufenthalte von Vorteil ist. Die Tarife richten sich oft nach Alter und Semesterzahl und sind langfristig kosteneffektiv. Zusätzlich können Nichtinanspruchnahmen von Leistungen zu Beitragsrückerstattungen führen, was die PKV für gesunde Studierende attraktiv macht.
Nachteile der privaten Krankenversicherung für Studierende
Die private Krankenversicherung (PKV) bindet Versicherte langfristig, was den Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erschwert. Dieser Wechsel ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich, wie beispielsweise bei einem Einkommen im Rahmen der Versicherungspflichtgrenze, oder bei Bezug von Arbeitslosengeld I nach dem Studium. Für junge Studierende können die Beiträge der PKV zwar erschwinglich sein, jedoch besteht das Risiko steigender Beiträge im Alter durch Risikozuschläge oder Beitragserhöhungen. Die PKV verlangt eine Gesundheitsprüfung, welche bei vorhandenen Erkrankungen zu höheren Beiträgen oder Leistungsausschlüssen führen kann. Im Unterschied zur GKV existiert keine kostenfreie Familienversicherung, jedes Familienmitglied muss separat versichert werden, was für Studierende mit Familienplänen relevant ist. Ab 25 Jahren entfällt für Kinder von Beamten das Kindergeld sowie die Bindung an Beihilfetarife, was zu weiteren finanziellen Belastungen führt. Zudem können je nach Tarif Zuzahlungen und Selbstbeteiligungen anfallen, die die Kosten für Studierende im Krankheitsfall erhöhen.
Wann lohnt sich ein Wechsel von der GKV in die PKV für Studierende?
Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist für Studierende nicht immer einfach. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf verschiedene Szenarien, in denen ein Wechsel zur PKV besonders sinnvoll sein kann:
- Ende der Familienversicherung
In Deutschland können sich Studierende bis zum Alter von 25 Jahren über die gesetzliche Familienversicherung ihrer Eltern kostenlos krankenversichern. Nachdem sie diese Altersgrenze erreicht haben, müssen sie selbst für eine Krankenversicherung sorgen. Eine private Krankenversicherung kann unter Umständen zu geringeren monatlichen Beiträgen führen und ist daher für sparsame Studierende attraktiv. Allerdings hängen die Konditionen einer privaten Versicherung stark vom Gesundheitszustand ab, und bei vorliegenden Gesundheitsproblemen können die Kosten höher ausfallen. - Das Ende der studentischen Krankenversicherung
Mit dem Wegfall der studentischen Krankenversicherung steigen die Beiträge spürbar, insbesondere bei dualem Studium, berufsbegleitendem Lernen oder wenn das Alter von 30 Jahren überschritten wird. In solchen Fällen können sich Studierende durch den Wechsel zur PKV oft erheblich beim Monatsbeitrag sparen. - Planung einer zukünftigen PKV-Mitgliedschaft
Für Studenten, die vorhaben, auch nach ihrem Abschluss privat versichert zu bleiben, ist ein frühzeitiger Beitritt zur privaten Krankenversicherung ratsam. Die Beiträge sind abhängig vom Gesundheitszustand bei Versicherungsbeginn und nicht von später auftretenden Gesundheitsproblemen. Durch einen zeitigen Wechsel sichern sich Studierende günstigere Konditionen für ihre gesamte Versicherungsdauer. - Kinder von Beamten
Studierende mit Eltern im Beamtenstatus erhalten günstige Beihilfetarife, die 80 Prozent ihrer medizinischen Kosten abdecken. Für die restlichen 20 Prozent benötigen sie eine private Krankenversicherung, die jedoch vergleichsweise kostengünstig ist und qualitativ hochwertigen Schutz bietet. - Keine bestehenden gesundheitlichen Beschwerden
Studierende können in der privaten Krankenversicherung (PKV) von günstigeren Beiträgen profitieren, wenn sie keine gesundheitlichen Probleme haben. Eine Gesundheitsprüfung ist entscheidend, um die niedrigen Tarife für junge und gesunde Personen zu erhalten.
Zusammenfassung
Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist für Studierende wichtig, wobei die Private Krankenversicherung (PKV) oft Vorteile bietet. Die PKV ermöglicht individuellen Schutz, der über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hinausgehen kann, mit Angeboten wie Chefarztbehandlung oder umfangreicher Zahnversorgung. Oft sind Beiträge für junge Menschen günstiger und es gibt spezielle Studententarife. Allerdings kann ein Wechsel zurück in die GKV schwierig sein und die PKV-Beiträge können im Alter steigen. Ein Wechsel zur PKV kann sinnvoll sein, wenn die Familienversicherung endet, die studentische Krankenversicherung wegfällt oder wenn man langfristig privat versichert bleiben möchte. Für Kinder von Beamten sind günstige Beihilfetarife oft attraktiv und gesunde Studierende profitieren von niedrigeren Beiträgen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um als Studierender in die private Krankenversicherung zu wechseln?
In Deutschland müssen sich Studierende an einer Hochschule normalerweise gesetzlich krankenversichern. Es gibt aber die Option, sich innerhalb von drei Monaten nach der Einschreibung von der Versicherungspflicht befreien zu lassen. Diese Befreiung kann auch rückwirkend gelten, wodurch man vom Studienbeginn an privat krankenversichert sein kann.
Kann ich als Studierender auch in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben?
Ja, grundsätzlich können Studierende bis zum 25. Lebensjahr oder bis zum Ende des Studiums in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert bleiben. Danach ist eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung möglich.
Gibt es spezielle Tarife für Studierende in der privaten Krankenversicherung?
Ja, einige Versicherungsunternehmen bieten spezielle Tarife für Studierende an, die in der Regel günstiger sind als reguläre Tarife. Diese können jedoch auch weniger Leistungen beinhalten.
Was passiert mit meiner privaten Krankenversicherung, wenn ich mein Studium beendet habe?
Nach dem Ende des Studiums können Studierende in der Regel in der privaten Krankenversicherung bleiben, sofern sie die Voraussetzungen weiterhin erfüllen. Andernfalls müssen sie sich wieder in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern.
Welche Vor- und Nachteile hat die private Krankenversicherung für Studierende im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung?
Antwort: Die private Krankenversicherung bietet individuellere Leistungen und oft auch günstigere Beiträge für Studierende. Allerdings kann es bei einem späteren Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung zu Problemen kommen, da der Wechsel in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist.
Erhalten Studierende einen Zuschuss zum PKV-Beitrag?
Ja, BAföG-Empfänger können einen Zuschuss zu ihren Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen beim Amt für Ausbildungsförderung beantragen.