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Private Cyberversicherungen: dringend nötig oder komplett überflüssig?
Seit 2008 führt die Bundesregierung gemeinsam mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien den ‚Safer Internet Day‘ durch. Der Tag soll u. a. für die Gefahren im Internet sensibilisieren. Schon 2013 ergab eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dass fast die Hälfte der Internetnutzer (47,6 %) bereits Opfer von Internetkriminalität geworden ist. Etwa ein Viertel dieser Nutzer hatte ungewollte Erfahrungen mit Schadsoftware gemacht oder war von Internetdiensten oder Online-Versandfirmen betrogen worden. Für die Studie waren 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen befragt worden.
Das Internet hat in die allermeisten Privathaushalte Einzug gehalten. 92 % von ihnen verfügten 2021 über einen Anschluss (Quelle: statista.com). Betrügern und Hackern bietet sich da ein weites Feld an Betätigungsmöglichkeiten, um an die Daten und das Geld der privaten Internetsurfer zu kommen. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass durch solch einen Angriff das berufliche und private Leben in Gefahr gerät. Die Internetnutzer sind diesen Gefahren jedoch nicht schutzlos ausgeliefert. Seit einiger Zeit bieten Versicherungsunternehmen auch für den privaten Bereich Cyberversicherungen an.
Mit welchen Gefahren müssen Internetnutzer rechnen?
- Durch Identitätsdiebstahl ist es möglich, dem Opfer sowohl beruflich als auch privat großen Schaden zuzufügen und sein Leben durcheinanderzubringen. Damit gehen auch meistens finanzielle Schäden einher.
- Betrug durch falsche Online-Shops kommt im Internet sehr häufig vor. Die Shops ahmen täuschend echt die Internetauftritte bekannter Unternehmen nach, nehmen Bestellungen entgegen und lassen sich diese von den Kunden bezahlen. Auf die Ware warten die Verbraucher dann vergeblich.
- Durch Cybermobbing werden zahlreiche Menschen in tiefe persönliche Krisen gestürzt. Hier ist für die Betroffenen schnelle professionelle Hilfe nötig.
- Schadsoftware (Viren, Würmer, Trojaner) versteckt sich oft in Dateianhängen von E-Mails. Wer solch eine E-Mail weiterleitet, kann für den beim Empfänger verursachten Schaden zum Ersatz herangezogen werden.
- Viele Dinge passieren aus Unwissenheit. Schnell ist ein Foto über die sozialen Netzwerke hochgeladen, obwohl jemand anders die Urheberrechte innehat. In vielen Fällen melden sich dann Abmahnanwälte und fordern für diesen Urheberrechtsverstoß völlig überzogene Beträge.
- Durch Bedienungsfehler oder Unachtsamkeit kann es leicht passieren, dass Daten gelöscht Spezialisten, die die verlorenen Unterlagen oder Fotos wiederherstellen, sind oft sehr teuer.
- Die Banken verschärfen ihre Sicherheitsmaßnahmen, aber immer noch kommt es oft zum Betrug beim Online-Banking. Das kann z. B. passieren, wenn Nutzer auf eine Phishing-Mail reagiert und so irrtümlich ihre Zugangsdaten weitergegeben haben. Die Folge sind meistens hohe finanzielle Schäden.
Wie können sich private Internetnutzer absichern?
Ein gutes Virenschutzprogramm, das immer aktualisiert wird, ist unerlässlich. Aber der Mensch vor dem Bildschirm muss sein Verhalten darauf ausrichten, Gefahren so gut wie möglich zu verhindern. Dazu gehört beispielsweise, nie der Aufforderung in E-Mails zu folgen, einen dort angegebenen Link anzuklicken. Auch Sicherheitsfragen, die in betrügerischen E-Mails lauern und im Zusammenhang mit einer drohenden „Gefahr“ für das Bankkonto genannt werden, dürfen nicht beantwortet werden.
Aber auch bei der Einhaltung der besten Vorkehrungen kann es passieren, zu einem Opfer von Internetkriminalität zu werden. Fachleute gehen davon aus, dass derzeit mindestens 800 Millionen Schadprogramme im Umlauf sind, und täglich werden es mehr. Um sich gegen die Folgen abzusichern, bieten die Assekuranzen Cyberversicherungen für private Internetnutzer an. Sie beinhalten den nötigen Rechtsschutz und übernehmen zahlreiche Schäden, die durch die kriminelle Handlung entstanden sind. Dazu gehören beispielsweise beim Cybermobbing auch die telefonische psychologische Beratung sowie die Kostenübernahme für Experten, die die unerwünschten Inhalte aus dem Internet entfernen.
Oft lohnt sich jedoch auch ein Blick in die private Haftpflichtversicherung. Insbesondere Policen, die ab dem Jahr 2005 abgeschlossen wurden, enthalten häufig eine IT-Versicherung, die Schadensersatzansprüche reguliert.