Eine Strafrechtsschutzversicherung ist eine spezielle Form der Rechtsschutzversicherung, die den Versicherungsnehmer bei rechtlichen Auseinandersetzungen im Strafrecht unterstützt. Sie übernimmt dabei die Kosten für Anwälte, Gerichtsgebühren und gegebenenfalls auch für Gutachter und Zeugen.
Welche Kosten werden von der Strafrechtsschutzversicherung übernommen?
Die Strafrechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für die Verteidigung durch einen Anwalt, Gerichtskosten, Zeugengelder, Gutachterkosten und Reisekosten. Auch die Kosten für einen eventuellen Strafbefehl oder eine Geldstrafe können von der Versicherung übernommen werden.
Welche Straftaten sind durch die Versicherung abgedeckt?
Die Strafrechtsschutzversicherung deckt in der Regel alle strafrechtlichen Vergehen ab, die im Versicherungsvertrag aufgeführt sind. Dazu gehören beispielsweise Verkehrsdelikte, Körperverletzung, Diebstahl, Betrug und auch Straftaten im Zusammenhang mit dem Internet.
Gibt es Einschränkungen bei der Versicherung?
- Die Rechtsschutzversicherung im Strafrecht deckt keine absichtlich verübten Delikte ab.
- Versicherungsleistungen entfallen bei Vorsatz, Schuldgeständnissen oder bestehenden Verurteilungen.
- Zudem gibt es Wartefristen, nach denen der Schutz erst greift.
- Vor Versicherungsbeginn bereits bestehende Verfahren sind von der Kostenübernahme ausgeschlossen.
- Bestimmte Straftaten, wie Verkehrsdelikte, Steuerhinterziehung oder Drogendelikte, sind vom Schutz ausgenommen.
- Oftmals ist eine Selbstbeteiligung vorgesehen, deren Höhe variieren kann und bei der Wahl der Versicherung zu beachten ist.
Welche Vorteile bietet eine Strafrechtsschutzversicherung?
Eine Strafrechtsschutzversicherung bietet vor allem finanzielle Sicherheit. Die Kosten für eine strafrechtliche Verteidigung können schnell sehr hoch werden und eine Versicherung schützt den Versicherungsnehmer vor unerwarteten Ausgaben. Zudem kann der Versicherungsnehmer frei wählen, welchen Anwalt er beauftragen möchte, da die Kosten von der Versicherung übernommen werden.
Für wen ist eine Strafrechtsschutzversicherung sinnvoll?
Eine Strafrechtsschutzversicherung kann für jeden sinnvoll sein, da jeder in eine strafrechtliche Auseinandersetzung geraten kann. Besonders empfehlenswert ist sie jedoch für Personen, die beruflich oder privat ein erhöhtes Risiko haben, in ein strafrechtliches Verfahren verwickelt zu werden. Dazu gehören beispielsweise Selbstständige, Manager oder auch Personen, die in der Öffentlichkeit stehen.
Welche Kosten entstehen bei einer Strafrechtsschutzversicherung?
Die Kosten für eine Strafrechtsschutzversicherung sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel dem gewählten Versicherungsumfang, der Höhe der Selbstbeteiligung und dem individuellen Risiko des Versicherungsnehmers. In der Regel liegen die Beiträge für eine Strafrechtsschutzversicherung jedoch im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich pro Jahr.
Gibt es Alternativen zur Strafrechtsschutzversicherung?
Eine Alternative zur Strafrechtsschutzversicherung ist die Prozesskostenfinanzierung. Hierbei übernimmt ein Prozessfinanzierer die Kosten für die strafrechtliche Verteidigung und erhält im Gegenzug einen Anteil an einer möglichen Schadensersatzzahlung. Diese Option ist jedoch oft nur bei Streitwerten ab einer bestimmten Höhe möglich und kann zudem mit hohen Kosten verbunden sein.
Wie kann man eine Strafrechtsschutzversicherung abschließen?
Eine Strafrechtsschutzversicherung kann bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen werden. Es ist ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und sich von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten zu lassen. Zudem sollte man sich genau über den Versicherungsumfang und mögliche Ausschlüsse informieren, um im Ernstfall nicht unerwartet auf Kosten sitzen zu bleiben.
Spezial-Strafrechtsschutzversicherung
- Eine Spezial-Strafrechtsschutzversicherung deckt die Kosten der Verteidigung bei verschiedenen Delikten, wie Steuerbetrug und Zollvergehen, sowie bei disziplinarischen und berufsrechtlichen Angelegenheiten. Verwaltungsrechtlicher Schutz ist ebenfalls Teil des Angebots, insbesondere bei Strafprozessen.
- Der Schutz gilt auch für vorsätzliche Straftaten, endet aber bei einer rechtskräftigen Verurteilung wegen Vorsatzes, außer wenn nur eine Geldstrafe bei bedingtem Vorsatz verhängt wird.
- Die Versicherung übernimmt Kosten, die über die gesetzlichen Gebühren hinausgehen, und gilt für verschiedene Verfahren, die mit Straf- oder Ordnungswidrigkeiten in Zusammenhang stehen, einschließlich Wiederaufnahmeverfahren und internationalen Haftangelegenheiten, jedoch nicht bei Preisabsprachen.
- Bei Vorsatzverurteilungen muss die Versicherungsleistung zurückgezahlt werden, es sei denn, das Verfahren endete mit einem Strafbefehl.
Zusammenfassung
Eine Strafrechtsschutzversicherung deckt Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen im Strafrecht ab, wie Anwalts- und Gerichtskosten oder Ausgaben für Gutachter und Zeugen. Sie gilt für Delikte, die im Vertrag aufgeführt sind, aber nicht bei absichtlichen Straftaten oder wenn Vorsatz, Geständnisse oder Vorverurteilungen vorliegen. Die Versicherung bietet finanzielle Sicherheit und freie Anwaltswahl, ist besonders für Risikoberufe empfehlenswert, und die Beiträge variieren je nach Versicherungsumfang und individuellem Risiko. Beim Abschluss sollten Angebote verglichen und Ausschlüsse beachtet werden.
Synonyme:
Strafrechtsschutz