Der Begriff Prämienrückgewähr bezieht sich auf die Rückerstattung eines Teils der gezahlten Versicherungsbeiträge an den Kunden. Dieser Begriff ist in verschiedenen Versicherungssparten verbreitet und gesetzlich geregelt. In dieser Antwort werden wir genauer auf die Bedeutung und Anwendung der Prämienrückgewähr bei verschiedenen Versicherungen eingehen.
Was versteht man unter der Prämienrückvergütung in der privaten Krankenversicherung?
In der privaten Krankenversicherung (PKV) können Versicherte eine Rückerstattung ihrer Beiträge erhalten, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie etwa geringe Inanspruchnahme von Leistungen. Die Rückerstattungen basieren auf der Überschussbeteiligung der Versicherung aus nicht genutzten Leistungen der Versicherten.
Es gibt zwei Hauptformen der Rückerstattung: erfolgsabhängig und erfolgsunabhängig.
- Die erfolgsabhängige Beitragsrückvergütung ist an den wirtschaftlichen Erfolg des Versicherers gekoppelt.
Es gibt häufig zwei Varianten:- Barauszahlungen für Versicherte ohne Erstattungsansprüche innerhalb eines Jahres, üblicherweise zwischen einer und sechs Monatsprämien.
- Außerdem gibt es Einmalzahlungen, die zur langfristigen Senkung der Beiträge oder zur Vermeidung von Beitragsanpassungen in der PKV dienen. Diese können zur Stärkung der Altersrückstellungen oder zur Verrechnung mit Beitragsschulden genutzt werden.
- Im Gegensatz dazu sind erfolgsunabhängige Rückvergütungen feste Ansprüche aus den Versicherungsbedingungen, die unabhängig vom Unternehmenserfolg gezahlt werden, sofern keine Leistungen beantragt werden. In der PKV basieren diese auf festgelegten Zuführungen oder der Regelung nach § 150 IV VAG, wonach 90 % der über den Rechnungszins hinausgehenden Zinserträge an die Versicherten auszuschütten sind. Zur Sicherstellung der Rückerstattungen müssen Versicherungsgesellschaften gemäß dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB) bilden. Diese Rückstellungen sind Teil des Eigenkapitals der Versicherung und werden aus nicht beanspruchten Leistungen gebildet. Die erfolgsunabhängige Rückerstattung wird als garantierte Rückzahlung jährlich pro versicherter Person geleistet. Neben diesen regulären Formen gibt es auch einmalige Rückerstattungen, die als Anreiz für langfristige Vertragsbindungen dienen können.
Welche Bedeutung hat der Begriff Prämienrückgewähr in der gesetzlichen Krankenversicherung?
Unter Prämienrückgewähr in der gesetzlichen Krankenversicherung versteht man die Rückzahlung eines Teils des Beitrags an Mitglieder, die in einem Jahr keine Leistungen beansprucht haben. Voraussetzung dafür ist, dass keine Leistungen außer Prävention und Früherkennung in Anspruch genommen wurden. Die Höhe der Rückzahlung ist auf ein Zwölftel des Jahresbeitrags begrenzt und Teil eines Wahltarifs, an den Versicherte mindestens ein Jahr gebunden sind.
Die Finanzierung erfolgt durch Einsparungen und Effizienzsteigerungen der Krankenkassen, nicht aus den Beiträgen der Versicherten selbst. Daher ist die Prämienrückgewähr keine echte Beitragsrückerstattung, sondern basiert auf den Ersparnissen der Kassen. Diese Praxis kann positiv auf die Finanzen der Krankenkassen wirken, indem sie zu geringeren Ausgaben führt und langfristig stabile Beiträge ermöglicht.
Für Versicherte bedeutet die Prämienrückgewähr eine finanzielle Entlastung und einen Anreiz, gesund zu bleiben und präventive Maßnahmen zu nutzen. Langfristig kann dies zu günstigeren Beiträgen führen.
Was ist eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr (UPR)
Eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr (UPR) oder Beitragsrückgewähr (UBR) kombiniert Versicherungsschutz mit einem Sparplan. Die gezahlten Prämien werden zurückerstattet, wenn während der Vertragslaufzeit kein Schadensfall eintritt. Diese Versicherung ist im Vergleich zu herkömmlichen Unfallversicherungen teurer, da die Prämien höher sind. Die Laufzeit und Rückzahlung variieren je nach Anbieter. Die Prämien beinhalten eine Risikoprämie, einen Sparanteil sowie einen Kostenanteil für Verwaltung und Gewinn des Versicherers.
Der Rechnungszins, der das angesparte Kapital verzinst, ist entscheidend für die Höhe der zu erwartenden Prämienrückzahlung. Die Rückzahlung wird durch Erträge aus dem Sparanteil finanziert, welche in sichere Anlagen investiert werden. Eine garantierte Überschussbeteiligung ist in der Regel vorhanden, kann aber nicht garantiert werden, da sie aus den Erträgen des Sparanteils erwirtschaftet wird.
Die Prämien sind aufgrund der Rückzahlungen, des Sparanteils und höherer Verwaltungskosten höher als bei normalen Unfallversicherungen. Im Schadensfall wird die Prämie nicht zurückgezahlt, sondern deckt den Versicherungsschutz ab. Stirbt die versicherte Person, werden die Prämien nicht zurückerstattet, aber eine eventuelle Todesfallleistung kann an Hinterbliebene ausgezahlt werden. Diese Leistung ist abhängig von den Vertragsbedingungen und der Entwicklung des Sparanteils.
Zusammenfassung
Prämienrückgewähr bedeutet die Rückerstattung von Versicherungsbeiträgen unter bestimmten Voraussetzungen. In der privaten Krankenversicherung erhalten Versicherte bei geringer Leistungsinanspruchnahme und wirtschaftlichem Erfolg der Versicherung Beitragsrückvergütungen, entweder als Barauszahlung oder zur Beitragsreduzierung. In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es unter bestimmten Bedingungen eine Teilrückzahlung der Beiträge als Wahltarif. Bei der Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr werden die Beiträge am Ende der Laufzeit zurückgezahlt, sofern keine Leistung beansprucht wurde; diese sind jedoch aufgrund von Sparanteilen und Verwaltungskosten höher als bei herkömmlichen Unfallversicherungen.