Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Dread-Disease-Versicherung

Bei einer Dread-Disease-Versicherung handelt es sich um eine private Personenversicherung, die das Eintreten einer schweren Krankheit absichert und zusätzlich zu einer Todesfallversicherung abgeschlossen wird. Versichert werden Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Krebs, Parkinson, Arthritis, Herzinfarkte, Schlaganfälle, schwere Unfallfolgen sowie schwerwiegende Leber- und Lungenerkrankungen. Die Versicherungsbedingungen und Versicherungsinhalte variieren zwischen den Versicherungsgesellschaften stark.

Bei Dread-Disease-Versicherungen werden biometrische Risiken mit einbezogen. Versicherungsnehmer müssen Angaben zu ihrem Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen machen sowie Wünsche zur Versicherungssumme und Laufzeit äußern. Bei Bestehen von Vorerkrankungen können sich diese wie auch bei der Krankenversicherung durch Zuschläge bei den Prämien, Ausschlüssen oder sogar durch Ablehnungen auswirken. Wartezeiten, Karenzzeiten und Dynamik bei Dread-Disease-Versicherungen ähneln den Regelungen bei Kranken- und Lebensversicherungen.

Je nach Versicherer und Tarif kann bei einer Dread-Disease-Versicherung nach dem Baustein-Prinzip auch Erwerbsunfähigkeit, Todesfall, Pflegebedürftigkeit oder Berufsunfähigkeit abgesichert werden. Betrieblich werden Dread-Disease-Verträge genutzt, um Führungskräfte des Unternehmens zu versichern. Fällt die Führungskraft wegen einer schweren Erkrankung aus, wird über die Versicherungssumme der finanzielle Verlust des Betriebs ausgeglichen. Bei diesen „Keyman-Policen“ ist das Unternehmen der Versicherungsnehmer und zahlt die Prämien, sodass die Versicherungssumme im Schadensfall dann auch wieder an das Unternehmen ausgezahlt werden kann.

Bei Dread-Disease-Versicherungen wird keine monatliche Rente gezahlt. Die Versicherungssumme wird in der Regel nach der Diagnose vollständig ausgezahlt. Dies auch unabhängig davon, ob Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit sowie Arbeitsunfähigkeit vorliegt. Steuerlich werden Dread-Disease-Versicherung wie Lebensversicherungen behandelt. Die Erträge sind entsprechend zu versteuern.

Synonyme - Critical Illness-Versicherung,Schwere-Krankheiten-Vorsorge,Critical Illness Insurance
Dow Jones Index

Der umgangssprachlich nur „Dow Jones“ genannte Index heißt vollständig „Dow Jones Industrial Average Index“ und gilt als bekanntester Börsenindex weltweit sowie ältester Index der USA. Der Index wurde zusammengestellt, um die Entwicklungen auf dem amerikanischen Aktienmarkt zu messen. Der Dow Jones Index wird seit 1895 von der gleichnamigen Nachrichtenagentur ermittelt und spiegelt die Kursentwicklung der 30 bedeutendsten Aktien an US-amerikanischen Börsen wider.

Beim Dow Jones Index werden Aktien nicht nach dem Prinzip der Marktkapitalisierung gewichtet. Der Dow Jones ist ein Kursindex ohne Einbeziehung von Dividenden und Bezugsrechten in die Indexentwicklung. Es handelt sich demnach um einen preisgewichteten Index, der rein aus den Aktienkursen ermittelt wird. Dabei wirken sich Aktien mit einem hohen Kurs stärker auf den Dow Jones Indes aus als Aktien mit niedrigem Kurs. Welche Aktien in den Dow Jones Index aufgenommen werden, entscheidet das Komitee des Wall Street Journal und liegt im Ermessen des Herausgebers. In der Regel sind 30 der größten Unternehmen aus den USA im Index vertreten. Berechnet wird der Dow Jones innerhalb der NYSE-Handelszeit, die in MEZ zwischen 15:30 und 22:00 Uhr stattfindet. Die Berechnung erfolgt sekündlich.

Die Aussagekraft des Dow Jones Index wird immer wieder aus verschiedenen Gründen kritisiert. Dennoch wird er für eine langfristige Analyse der Kursentwicklungen herangezogen und gilt als wichtigster Aktienindex, der weltweiten Einfluss auf die Börsen hat.

Synonyme - Dow Jones Industrial Average Index
Dokumentationspflicht

Die Dokumentationspflicht ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Sie findet beispielsweise Anwendung im Gesundheitswesen, wo Ärzte und Pflegepersonal verpflichtet sind, sämtliche Behandlungen und medizinischen Maßnahmen in der Patientenakte zu dokumentieren. Auch in der Wirtschaft und im Handel spielt die Dokumentationspflicht eine große Rolle, um beispielsweise Geschäftsprozesse oder Transaktionen nachvollziehen zu können. Im Bildungsbereich ist die Dokumentation von Lernfortschritten und Prüfungsergebnissen ebenfalls von großer Bedeutung.

Dokumentationspflicht bei Versicherungen
Auch im Bereich der Versicherungen ist die Dokumentationspflicht von großer Bedeutung. Versicherungen sind dazu verpflichtet, alle relevanten Informationen zu ihren Kunden und Verträgen sorgfältig zu dokumentieren. Dies betrifft beispielsweise die Angaben zu Versicherungsverträgen, Schadensfällen oder Vertragsänderungen. Die Dokumentation dient hier vor allem der Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Versicherungsleistungen und -entscheidungen.
Beispiel
Ein Kunde schließt eine Hausratversicherung ab und erhält hierfür eine Police mit den genauen Vertragsbedingungen. Diese werden von der Versicherung sorgfältig dokumentiert und aufbewahrt. Kommt es nun zu einem Schadensfall, muss der Kunde diesen der Versicherung melden und alle relevanten Informationen wie z.B. Schadenshöhe, Schadensursache und Schadenszeitpunkt angeben. Auch diese Informationen werden von der Versicherung dokumentiert und dienen als Grundlage für die Entscheidung über die Leistungszahlung.

Weitere Aspekte der Dokumentationspflicht bei Versicherungen
Neben der Dokumentation von Vertrags- und Schadensinformationen sind Versicherungen auch dazu verpflichtet, sämtliche Kommunikation mit ihren Kunden zu dokumentieren. Dazu gehören beispielsweise Telefonate, E-Mails oder Briefe. Auch interne Entscheidungen und Prozesse müssen dokumentiert werden, um eine lückenlose Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
Die Dokumentationspflicht bei Versicherungen dient nicht nur der Transparenz und Nachvollziehbarkeit, sondern auch der Rechtssicherheit. Im Falle von Streitigkeiten oder Klagen können die dokumentierten Informationen als Beweismittel dienen und somit zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Dividende

Dividenden sind Gewinnanteile von Aktiengesellschaften, die an ihre Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach dem Gesetz handelt es sich dabei begrifflich nicht um eine Dividende, sondern nach § 174 II 2 AktG um den auszuschüttenden Betrag. Gewinnausschüttungen als solches werden bei Genossenschaften, GmbHs und anderen Kapitalgesellschaften geleistet. Genau genommen sind auch Ausschüttungen bei Investmentfonds und bei Genussscheinen auch keine Dividenden, da sie teilweise Zinserträge enthalten.

Wie hoch eine Dividende sein wird, entscheidet der Vorschlag des Vorstandes der AG und die Hauptversammlung. Die Zahlung der Dividende erfolgt regelmäßig ein Mal im Jahr und zwar wenige Tage nach der Hauptversammlung, wenn keine spätere Fälligkeit beschlossen worden ist. In anderen Ländern gelten abweichende Regelungen. Angegeben wird eine Dividende in Währungseinheit pro Stück oder in Prozent vom Nennwert. Dividenden werden in der Regel auf ein dazugehöriges Wertpapierdepot-Konto ausgezahlt. Wenn Dividenden in Form von Wirtschaftsgütern ausgeschüttet werden, wird von Naturaldividenden gesprochen. Werden Dividenden nicht mittels Geld, sondern per kostenloser Ausgabe von Aktien ausgeschüttet, heißen sie Stockdividenden.

Private Aktionäre müssen die erhaltenen Dividenden als Kapitaleinkünfte versteuern. Personengesellschaften und Einzelunternehmen werden bei Dividendenzahlungen ebenfalls kapitalertragsteuerrechtlich erfasst. Nur unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Kapitalgesellschaften bezogene Dividenden steuerfrei verbuchen. Für ausländische Aktien gelten bei Dividenden die Vorschriften für die Quellensteuer.

Dividenden werden als Indiz genutzt, um die wirtschaftliche Stärke einer Aktiengesellschaft einzuschätzen. Sie gelten als wirtschaftliches Signal für die Börse. Dies ist jedoch nicht immer zutreffend. Manchmal schüttet ein Unternehmen Dividenden aus, obwohl das abgelaufene Geschäftsjahr keinen Gewinn erzielt hat. Wenn die aktuellen Dividenden mit dem Geschäftserfolg nicht übereinstimmen, gilt diese Vorgehensweise häufig den Aktionären, die weiterhin an das Unternehmen gebunden werden sollen. Viele große Aktiengesellschaften arbeiten aus diesem Grund mit Rückversicherungsgesellschaften, die entsprechende Rücklagen bilden und berücksichtigen.

Synonyme - Gewinnanteil,Reingewinn,Tantieme
Disagio

Der Begriff „Disagio“ stammt aus dem Italienischen und kann mit „Unbequemlichkeit“ oder „Unbehagen“ übersetzt werden. Es handelt sich beim Disagio um den Prozentsatz, um den zum Beispiel ein Kredit reduziert ausgezahlt wird.

Das Disagio wird im Rahmen von Kredit und Darlehen abgezogen. Grundsätzlich handelt es sich beim Disagio um einen Abschlag, der vom Nennwert oder Nominalwert abgezogen wird. Bei der Gewährung einer Kreditsumme erhält der Kreditnehmer also nicht den kompletten Betrag, sondern den Betrag, der nach Abzug des Disagios verbleibt. In den entsprechenden Verträgen wird das Disagio als Prozentsatz angegeben und als Zinsvorauszahlung abgeführt. Dies führt dazu, dass die Nominalverzinsung geringer ausfällt und bei festen Zinsen die monatlichen Raten niedriger sind.

Bei Immobilienfinanzierungen wird häufig wegen der steuerlichen Behandlung von Zinsen auf ein Disagio zurückgegriffen. Das Disagio kann bei vermieteten Immobilien als Zinsen steuerlich geltend gemacht werden.

Aber auch im Aktienhandel gibt es das Disagio. In diesem Zusammenhang bedeutet das Disagio, dass ein Wertpapier entgegen seinem eigentlichen Wert für weniger Geld verkauft wird. Der Kauf erfolgt also zu einem Betrag, der unter dem Nennwert liegt. Disagio ist beim Wertpapierhandel also das Gegenteil vom Agio, das als Aufgeld auf den Nennwert des Wertpapiers aufgeschlagen wird.

Synonyme - Damnum,Abgeld
Direktzusage

Eine Direktzusage ist ein Versprechen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, ihm im Ruhestand eine bestimmte Rente auszuzahlen. Dabei handelt es sich um eine vertragliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die in der Regel im Arbeitsvertrag oder in einer Zusatzvereinbarung festgehalten wird. Der Arbeitgeber übernimmt dabei die Verantwortung für die Finanzierung der zugesagten Rente und trägt somit auch das Anlagerisiko.

Wie funktioniert eine Direktzusage?
Der Arbeitgeber zahlt während der aktiven Beschäftigungszeit des Arbeitnehmers regelmäßig Beiträge in eine Rückdeckungsversicherung oder ein Pensionsfonds ein, um die zugesagte Rente zu finanzieren. Diese Beiträge werden als Teil der betrieblichen Altersvorsorge vom Bruttogehalt des Arbeitnehmers abgezogen und sind somit steuer- und sozialabgabenfrei. Im Ruhestand wird die zugesagte Rente dann aus dem angesammelten Kapital ausgezahlt.
Beispiel
Ein Arbeitnehmer erhält von seinem Arbeitgeber eine Direktzusage in Höhe von 1.000 Euro monatlich im Ruhestand. Der Arbeitgeber zahlt während der Beschäftigungszeit des Arbeitnehmers monatlich 500 Euro in eine Rückdeckungsversicherung ein. Nach 20 Jahren hat sich ein Kapital von 120.000 Euro angesammelt, aus dem dann die monatliche Rente von 1.000 Euro gezahlt wird.

Vorteile der Direktzusage
Die Direktzusage bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer einige Vorteile.

  1. Für Arbeitnehmer ist sie eine attraktive Form der Altersvorsorge, da sie eine garantierte Rente bietet und somit eine sichere finanzielle Grundlage im Ruhestand schafft. Zudem sind die Beiträge steuer- und sozialabgabenfrei, was zu einer höheren Nettorente führt.
  2. Für Arbeitgeber ist die Direktzusage eine Möglichkeit, qualifizierte Fachkräfte zu binden und zu motivieren. Zudem kann sie als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge steuerlich abgesetzt werden und somit zu einer Entlastung der Lohnnebenkosten führen.

Risiken der Direktzusage
Allerdings birgt die Direktzusage auch gewisse Risiken, vor allem für den Arbeitgeber.

  1. Da er für die Finanzierung der zugesagten Rente verantwortlich ist, trägt er auch das Anlagerisiko. Das bedeutet, dass er für eventuelle Verluste der Rückdeckungsversicherung oder des Pensionsfonds aufkommen muss.
  2. Zudem können sich aufgrund von Fehlkalkulationen oder ungünstigen Kapitalmarktentwicklungen finanzielle Engpässe ergeben, die zu einer Kürzung oder sogar Streichung der zugesagten Rente führen können.

Zusammenfassung
Eine Direktzusage ist eine vertraglich festgehaltene Rentenzusage des Arbeitgebers für die Altersvorsorge des Arbeitnehmers. Der Arbeitgeber finanziert diese Rente, oft über eine Rückdeckungsversicherung, durch Beiträge während der Arbeitszeit des Arbeitnehmers, die steuer- und sozialabgabenfrei sind. Diese Form der Altersvorsorge bietet Arbeitnehmern eine sichere Rente und Arbeitgebern steuerliche Vorteile sowie Mitarbeiterbindung. Allerdings trägt der Arbeitgeber das Anlagerisiko und eventuelle finanzielle Risiken, die zu Rentenkürzungen führen könnten.
Siehe auch: Die Direktzusage im Fokus: Ein umfassender Leitfaden zu Vor- und Nachteilen

Direktversicherung

Eine Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, bei der der Arbeitgeber eine Lebensversicherung für den Arbeitnehmer abschließt. Dabei wird der Arbeitnehmer als versicherte Person eingetragen und der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer. Die Beiträge für die Direktversicherung werden entweder vom Arbeitgeber allein oder in Form von Gehaltsumwandlung vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam getragen.

Funktionen einer Direktversicherung
Eine Direktversicherung hat verschiedene Funktionen, die sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber von Vorteil sind.

  1. Zum einen dient sie als zusätzliche Altersvorsorge für den Arbeitnehmer, da er durch die Beiträge in die Lebensversicherung für sein Rentenalter vorsorgt. Zum anderen bietet sie dem Arbeitgeber die Möglichkeit, seinen Mitarbeitern eine attraktive Zusatzleistung anzubieten und somit ihre Motivation und Bindung an das Unternehmen zu stärken.
  2. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die steuerliche Förderung einer Direktversicherung. Die Beiträge, die der Arbeitgeber für die Lebensversicherung des Arbeitnehmers zahlt, können als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Für den Arbeitnehmer sind die Beiträge zur Direktversicherung bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerfrei. Auch im Falle einer Auszahlung der Versicherungssumme im Rentenalter sind nur die Erträge zu versteuern, während die eingezahlten Beiträge steuerfrei bleiben.

Vorteile einer Direktversicherung
Die Direktversicherung bietet sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber zahlreiche Vorteile.

  1. Für den Arbeitnehmer ist sie eine einfache Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen, ohne selbst größere Beträge einzahlen zu müssen. Durch die steuerliche Förderung und die Möglichkeit der Gehaltsumwandlung kann er seine Altersvorsorge effektiv und kostengünstig gestalten.
  2. Für den Arbeitgeber ist die Direktversicherung eine attraktive Zusatzleistung, die er seinen Mitarbeitern bieten kann, um sie an das Unternehmen zu binden. Zudem kann er durch die Beiträge zur Direktversicherung seine Lohnnebenkosten senken und somit Kosten sparen. Auch die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge stellt einen Vorteil für den Arbeitgeber dar.

Beispiele für die Anwendung einer Direktversicherung

  1. Ein Arbeitnehmer hat ein Bruttoeinkommen von 3.000 Euro im Monat. Sein Arbeitgeber bietet ihm an, 200 Euro pro Monat in eine Direktversicherung einzuzahlen. Durch die Gehaltsumwandlung verringert sich das Bruttoeinkommen des Arbeitnehmers auf 2.800 Euro. Die 200 Euro werden direkt in die Lebensversicherung eingezahlt. Dadurch spart der Arbeitnehmer Steuern und Sozialabgaben auf die 200 Euro und hat gleichzeitig für sein Rentenalter vorgesorgt.
  2. Ein Arbeitnehmer hat im Laufe seines Berufslebens mehrere Direktversicherungen abgeschlossen und erhält im Alter eine monatliche Rente von insgesamt 500 Euro aus diesen Versicherungen. Davon sind jedoch nur 300 Euro steuerpflichtig, da die Beiträge zur Direktversicherung bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerfrei sind.

Zusammenfassung
Die Direktversicherung ist eine betriebliche Altersvorsorge, bei der der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer eine Lebensversicherung abschließt, die von beiden finanziert werden kann. Sie bietet dem Arbeitnehmer steuerlich geförderte Zusatzrente und dem Arbeitgeber eine Möglichkeit zur Mitarbeiterbindung sowie steuerliche Vorteile. Beiträge sind bis zu einem gewissen Betrag steuerfrei und im Rentenalter sind nur die Erträge steuerpflichtig. Dadurch sparen Arbeitnehmer Steuern und Sozialabgaben, während Arbeitgeber ihre Lohnnebenkosten reduzieren können.
Siehe auch: Die Direktversicherung - Vorteile, Nachteile und wichtige Hinweise

Direktbank

Bei einer Direktbank handelt es sich um ein Kreditinstitut, das keine Filialen unterhält. Dennoch gelten Direktbanken als zugelassene Kreditinstitute nach § 1 Abs. 1 KWG. Bei Direktbanken haben die Bankangestellten keinen persönlichen Kontakt zu ihren Kunden, wie es bei Filialbanken der Fall ist. Die Kontaktaufnahme mit einer Direktbank findet in der Regel über Telefon, Brief, Fax oder E-Mail und insbesondere im Bereich des Elektronischen Bankings statt. Suchen die Mitarbeiter der Direktbank den Kontakt zu einem Kunden, wird ebenfalls die Fernkommunikation genutzt. Der Vertriebsweg von Direktbanken wird deshalb auch „Direct Banking“ genannt.

Direktbanken bieten ihren Kunden standardisierte und unkompliziert strukturierte Bankgeschäfte an. Hierzu gehören Konten, Geldanlagen, Kreditkarten, Kredite, Wertpapiergeschäfte und der allgemeine Zahlungsverkehr. Damit Kontoeröffnungen auch unabhängig vom Sitz des Kreditinstituts vorgenommen werden können, wurde das Postindentverfahren eingeführt. Ein persönliches Erscheinen des Bankkunden in der Bank ist dadurch nicht mehr erforderlich. Direktbanken führen Kontoeröffnungen auch durch das Videoidentverfahren mit integrierter Identitätsprüfung durch.

Direktbanken weisen im Gegensatz zu vielen Filialbanken Kostenvorteile auf. Dadurch, dass nicht so viel Bankpersonal beschäftigt werden muss, können Direktbanken diesen Kostenvorteil an ihre Kunden weitergeben. Ein Großteil des Personals sitzt in Callcentern, was geringere Personalkosten und Kosten für die Unterhaltung von Filialen mit sich bringt. Die Bankleistungen können also günstiger angeboten werden, sodass Direktbankkunden weniger Gebühren bezahlen müssen oder bessere Zinsen erhalten können.

Direktbanken unterliegen ebenfalls der gesetzlichen Einlagensicherung und sind verpflichtet, Mitglied in einer Entschädigungseinrichtung zu sein. Erst dann erfolgt die Vergabe einer Banklizenz durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht).

Synonyme - Online Bank
Direktanspruch

Bei einem Direktanspruch handelt es sich um einen direkten Anspruch auf Schadensersatz, den der Geschädigte gegen den Versicherer geltend machen kann. Der Direktanspruch ist in § 3 Nr. 1 Pflichtversicherungsgesetz geregelt und kann auch dann gelten, wenn der Versicherer gegenüber seinem Kunden von der Leistungspflicht freigestellt wurde. In diesen Fällen können Versicherungsgesellschaften ihre Kunden in Regress nehmen. Der Direktanspruch gilt in erster Linie bei Kfz-Haftpflichtversicherungen und andere Pflicht-Haftpflichtversicherungen.

Ein Direktanspruch bewirkt bei Pflicht-Haftpflichtversicherungen, dass Geschädigte ihre Schäden unmittelbar bei der Versicherungsgesellschaft geltend machen und notfalls einklagen können. Dadurch werden Geschädigte geschützt, wenn Versicherungskunden insolvent sind. Der Direktanspruch ist auch dann nützlich, wenn ein Schaden nicht beim Versicherungsnehmer direkt geltend gemacht werden kann, weil dieser nicht auffindbar ist oder sich im Ausland aufhält. Bevor also ein Schaden geltend gemacht werden soll, ist zu prüfen, ob ein Direktanspruch besteht und ob der Schadensverursacher auch in Haftung genommen werden soll.

Dienstunfähigkeit

Die genaue Definition von Dienstunfähigkeit ist im Beamtenrecht festgelegt. Laut § 44 des Bundesbeamtengesetzes liegt Dienstunfähigkeit vor, wenn der Beamte oder die Beamtin aufgrund von körperlichen, geistigen oder seelischen Gründen dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, die ihm oder ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Dabei ist es unerheblich, ob die Einschränkung aufgrund einer Dienstverletzung oder einer Krankheit entstanden ist.
Die Feststellung der Dienstunfähigkeit erfolgt durch ein ärztliches Gutachten, das von einem Amtsarzt oder einer Amtsärztin erstellt wird. Dieses Gutachten muss von einem Amtsarzt oder einer Amtsärztin erstellt werden, da nur diese die Befugnis haben, die Dienstfähigkeit eines Beamten oder einer Beamtin zu beurteilen. In der Regel wird das Gutachten aufgrund einer Untersuchung durchgeführt, bei der auch die Akten des Beamten oder der Beamtin berücksichtigt werden.

Die Auswirkungen von Dienstunfähigkeit
Wenn die Dienstunfähigkeit festgestellt wurde, hat dies für den betroffenen Beamten oder die Beamtin weitreichende Konsequenzen. In erster Linie bedeutet es, dass er oder sie nicht mehr im aktiven Dienst tätig sein kann und somit auch nicht mehr besoldet wird. Stattdessen wird der Beamte oder die Beamtin in den Ruhestand versetzt und erhält eine Pension.

Pensionsanspruch bei Dienstunfähigkeit
Wenn ein Beamter dienstunfähig wird, hat er Anspruch auf eine Pension. Diese Pension wird in der Regel in Form einer Dienstunfähigkeitsversorgung gewährt. Der Anspruch auf diese Versorgung besteht unabhängig davon, ob die Dienstunfähigkeit aufgrund von Dienstunfall, Berufskrankheit oder allgemeiner Dienstunfähigkeit eingetreten ist.

Berechnung der Pension bei Dienstunfähigkeit
Die Berechnung der Pension bei Dienstunfähigkeit erfolgt auf Grundlage des Dienstalters und der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge. Das Dienstalter ist die Zeit, die ein Beamter im Dienst verbracht hat und wird in Vollzeitäquivalenten berechnet. Die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge sind die Bezüge, die ein Beamter im aktiven Dienst erhalten hätte, wenn er nicht dienstunfähig geworden wäre. Sie setzen sich aus dem Grundgehalt, Familienzuschlägen, eventuellen Zulagen und Sonderzahlungen zusammen.
Beispiel
Ein Beamter mit einem Dienstalter von 20 Jahren und einem Grundgehalt von 3.000 Euro würde bei Dienstunfähigkeit eine Pension von 60% seines ruhegehaltfähigen Dienstbezuges erhalten. Wenn sein ruhegehaltfähiger Dienstbezug also 4.000 Euro beträgt, würde er eine Pension von 2.400 Euro erhalten.

Berücksichtigung des Familienstandes
Der Familienstand spielt bei der Berechnung der Pension bei Dienstunfähigkeit ebenfalls eine wichtige Rolle. Verheiratete Beamte erhalten in der Regel eine höhere Pension als ledige Beamte. Auch die Anzahl der Kinder kann sich auf die Höhe der Pension auswirken. So erhalten Beamte mit Kindern in der Regel einen Familienzuschlag, der sich positiv auf die Pension auswirkt.
Beispiel
Ein verheirateter Beamter mit zwei Kindern und einem ruhegehaltfähigen Dienstbezug von 4.000 Euro würde bei Dienstunfähigkeit eine Pension von 70% seines ruhegehaltfähigen Dienstbezuges erhalten. Seine Pension würde somit 2.800 Euro betragen.

Auswirkungen der Art der Dienstunfähigkeit
Wie bereits erwähnt, spielt auch die Art der Dienstunfähigkeit eine Rolle bei der Berechnung der Pension. Es gibt zwei Arten der Dienstunfähigkeit: die allgemeine und die besondere Dienstunfähigkeit.

  1. Die allgemeine Dienstunfähigkeit liegt vor, wenn ein Beamter aufgrund einer allgemeinen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung nicht mehr in der Lage ist, seinen Dienst auszuüben.
  2. Die besondere Dienstunfähigkeit hingegen liegt vor, wenn ein Beamter aufgrund einer Dienstbeschädigung, die er im Dienst erlitten hat, dienstunfähig wird.

Die besondere Dienstunfähigkeit hat in der Regel eine höhere Pension zur Folge, da die Dienstbeschädigung als Grund für die Dienstunfähigkeit anerkannt wird und somit eine höhere finanzielle Entschädigung gerechtfertigt ist.

Weitere Faktoren, die die Höhe der Pension beeinflussen
Neben den bereits genannten Faktoren können auch weitere Aspekte die Höhe der Pension bei Dienstunfähigkeit beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise eventuelle Versorgungskürzungen aufgrund von vorzeitiger Inanspruchnahme der Pension oder die Anrechnung von Versorgungsbezügen aus anderen Beschäftigungsverhältnissen.

Übergangsgeld
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass ein Beamter aufgrund von Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt wird. In diesem Fall steht ihm für eine Übergangszeit ein Übergangsgeld zu. Dieses beträgt in der Regel 75% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge und wird für die Dauer von drei Jahren gezahlt.

Möglichkeiten bei Dienstunfähigkeit
Wenn ein Beamter oder eine Beamtin aufgrund von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie er oder sie weiterhin tätig sein kann.

  1. Zum einen besteht die Möglichkeit, eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst aufzunehmen, die nicht dem Beamtenstatus unterliegt, wie zum Beispiel eine Beschäftigung als Angestellter oder Angestellte.
  2. Zum anderen kann der oder die Betroffene auch in den vorzeitigen Ruhestand eintreten und eine andere Tätigkeit außerhalb des öffentlichen Dienstes aufnehmen.
  3. Es gibt auch die Möglichkeit, dass der Beamte oder die Beamtin aufgrund von Dienstunfähigkeit in den sogenannten "Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit auf Probe" versetzt wird. In diesem Fall wird die Dienstunfähigkeit für einen Zeitraum von fünf Jahren befristet festgestellt. Innerhalb dieser Zeit kann der oder die Betroffene versuchen, seine oder ihre Dienstfähigkeit wiederherzustellen. Gelingt dies nicht, wird er oder sie in den endgültigen Ruhestand versetzt.

Zusammenfassung
Die Definition von Dienstunfähigkeit ist im deutschen Beamtenrecht geregelt und betrifft Beamte, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Die Feststellung erfolgt über ein ärztliches Gutachten, woraufhin der Beamte in den Ruhestand versetzt und mit Pension versorgt wird. Die Pensionshöhe orientiert sich an Faktoren wie Dienstalter und Besoldungsgruppe. Zusätzliche Faktoren können die Pension beeinflussen, und es gibt Möglichkeiten einer weiteren Beschäftigung trotz Dienstunfähigkeit.

Synonyme - DU
Diensthaftpflichtversicherung

Eine Diensthaftpflichtversicherung ist eine spezielle Form der Haftpflichtversicherung, die für den öffentlichen Dienst und Beamte entwickelt wurde. Sie dient dazu, den Versicherungsnehmer vor Schadensersatzansprüchen Dritter zu schützen, die im Rahmen seiner dienstlichen Tätigkeit entstehen können. Im Gegensatz zur Berufshaftpflichtversicherung, die für freiberuflich Tätige wie Ärzte oder Rechtsanwälte gedacht ist, richtet sich die Diensthaftpflichtversicherung an Bedienstete des öffentlichen Dienstes, wie zum Beispiel Lehrer, Polizisten oder Verwaltungsangestellte.

Unterschiede zur Berufshaftpflichtversicherung
Im Gegensatz zur Diensthaftpflichtversicherung ist die Berufshaftpflichtversicherung für freiberuflich Tätige wie Ärzte, Anwälte oder Architekten gedacht. Sie schützt den Versicherungsnehmer vor Schadensersatzansprüchen, die im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit entstehen.

  1. Im Gegensatz zur Diensthaftpflichtversicherung ist die Berufshaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben und muss von bestimmten Berufsgruppen abgeschlossen werden.
  2. Ein weiterer Unterschied besteht in der Art der Schäden, die von der Versicherung abgedeckt werden. Während die Diensthaftpflichtversicherung Schäden im Zusammenhang mit dem Dienstverhältnis abdeckt, umfasst die Berufshaftpflichtversicherung Schäden, die im Rahmen der beruflichen Tätigkeit entstehen. So ist beispielsweise ein Arzt über seine Berufshaftpflichtversicherung abgesichert, wenn er einen Behandlungsfehler begeht. Ein Lehrer hingegen ist über seine Diensthaftpflichtversicherung geschützt, wenn er im Unterricht versehentlich einen Schüler verletzt.

Beispiele für Schadensfälle in Bezug auf die Diensthaftpflichtversicherung
Ein häufiges Beispiel für einen Schadensfall in Bezug auf die Diensthaftpflichtversicherung ist der Fall eines Lehrers, der im Sportunterricht einen Schüler verletzt. Wenn der Schüler aufgrund des Unfalls einen Schaden erleidet und die Eltern des Schülers Schadensersatzansprüche geltend machen, greift die Diensthaftpflichtversicherung des Lehrers und übernimmt die Kosten für den Schadensersatz.
Ein weiteres Beispiel ist der Fall eines Polizisten, der bei einer Festnahme versehentlich einen Passanten verletzt. Auch hier greift die Diensthaftpflichtversicherung des Polizisten und übernimmt die Kosten für den Schadensersatz.

Zusammenfassung
Die Diensthaftpflichtversicherung schützt Angehörige des öffentlichen Dienstes wie Lehrer oder Polizisten vor Schadensersatzansprüchen, die im Dienst entstehen. Sie ist von der Berufshaftpflichtversicherung zu unterscheiden, die für Freiberufler wie Ärzte oder Anwälte verpflichtend ist und beruflich verursachte Schäden abdeckt. Die Diensthaftpflicht übernimmt Kosten für Schäden im Zusammenhang mit dem Dienstverhältnis, wie zum Beispiel bei einem Schulunfall im Sportunterricht oder einer versehentlichen Verletzung durch einen Polizisten während einer Festnahme.

Derivat

Das lateinische Wort „derivare“ kann mit „Ableitung“ übersetzt werden, was das Derivat als komplexes Anlageprodukt schon gut erklärt. Das Derivat kann als Obergriff für verschiedene Anlagen betrachtet werden. Ein Derivat ist ein Finanzprodukt, dessen Konditionen sich von einem Basisprodukt wie einer Aktie, Anleihe oder einem Wertpapier ableiten. Abgeleitet werden können die Preise für ein Derivat aber auch von Zins- und Kursentwicklungen, Kennzahlen, Rohstoffpreisen und Indizes. Der Derivats-Preis hat seinen Ursprung also immer in einem anderen Basisprodukt. Zu den bekanntesten Derivaten zählen Swaps, Aktienanleihen, Optionen und Zertifikate.

Derivate können sowohl außerbörslich als auch an der Börse gehandelt werden. Dabei können sie zur Spekulation oder auch zur Risikoabsicherung dienen. Bei der Spekulation bieten Derivate die Möglichkeit, auf Kursentwicklungen zu setzen, ohne die Basisprodukte kaufen zu müssen. Um Risiken in Bezug auf Kurse, Währungen und Rohstoffe abzusichern, werden Derivate hingegen als Hedgegeschäft genutzt. Hedging bedeutet hierbei, die Preisgestaltung für ein bestimmtes Produkt für die Zukunft festzulegen. Je nach Art und Ausführung eines Derivats muss mit einem hohen Verlustrisiko gerechnet werden.

Synonyme - ableiten,derivatives Finanzinstrument
Depot

Generell handelt es sich bei einem Depot um einen Sammel- und Aufbewahrungsort.

Im Bankwesen ist ein Depot jedoch ein Konto für die Verbuchung von Wertpapieren. Anleger, die Wertpapiergeschäfte vornehmen möchten, müssen ein Depot vorweisen können. Eine Auslieferung von Wertpapieren ohne Depotverbuchung findet heute kaum noch statt. Die Führung eines Depots wird von Banken, Brokern und Fondsgesellschaften angeboten. Ein Depot basiert auf einem Depotvertrag und kann auch online eröffnet und abgeschlossen werden. Die Pflichten des Depotverwahrers und die Details zur Wertpapier-Verbuchung oder Depotüberwachung ergeben sich aus dem Depotvertrag.

Für jedes Depot wird ein Referenzkonto benötigt, über das die relevanten Zahlungen verbucht werden können. Im Depot selbst werden nur die Buchungsvorgänge erfasst, die sich auf die Wertpapiere beziehen. Die damit verbundenen Zahlungen, Gebühren und Erträge werden über das Referenzkonto abgewickelt, bei dem es sich häufig um ein Girokonto handelt. Das Referenzkonto wird beim Depotverwahrer geführt. Die Kosten für die Führung von Depots und weitere Dienstleistungen im Wertpapier-Bereich variieren enorm. Depotkonten dürfen nur von zugelassenen Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten geführt werden. Die Depotverwahrung nach dem Depotgesetz sieht die Girosammelverwahrung oder die Streifbandverwahrung vor. Aufbewahrt und gelagert werden können in einem Depot alle Arten von Wertpapieren, also auch Aktien, Derivate, Anleiten, Zertifikate oder Genussscheine.

Wertpapiere, die sich in einem Depot befinden, bleiben stets im Eigentum des Kunden. Geht der Depotverwahrer in Insolvenz, gehören die Depotbestände nicht zur Insolvenzmasse. Ein Depot kann heute bei Direktanbietern, Online-Brokern und Online-Banken auch via Internet eröffnet werden, um sich den Gang zur Bankfiliale zu ersparen. Nach Eingabe aller Daten erfolgt jedoch auch bei der Online-Eröffnung eine Legitimationsprüfung mittels Postident, bevor das Depot eröffnet und der Depot-Vertrag geschlossen wird.

Synonyme - Wertpapierdepot
Delkredereversicherung

Eine Delkredereversicherung ist auch als Kreditversicherung bekannt und soll in erster Linie Handelsbeziehungen absichern. Delkredereversicherungen werden als Ausfuhrkredit-, Exportkredit- oder Warenkreditversicherungen sowie als Forderungsausfallversicherung, Investitionsgüterversicherung, Kautionsversicherung oder Vertrauensschadenversicherung abgeschlossen.

Die Besonderheit bei einer Delkredereversicherung ist die Überwachung der Kunden-Bonität und die sofortige Information, wenn sich gravierend etwas an der Bonität ändert. So lassen sich Präventionsmaßnahmen gegen Forderungsausfälle durchführen. Delkredereversicherungen können mit individuellen Vertragsdetails abgeschlossen werden. Es besteht die Möglichkeit, einen kompletten Kundenkreis über eine Pauschalversicherung abzusichern oder aber zu vereinbaren, ab welchen bonitätsbetreffenden Summen eine Meldung erfolgen soll. Tritt ein Forderungsausfall als Schaden ein, gleicht die Delkredereversicherung diesen aus, wobei eine potenziell vereinbarte Selbstbeteiligung abgezogen wird.

Versicherungsgesellschaften überprüfen laufend die Bonität der jeweiligen Abnehmer und legen bereits bei Vertragsabschluss fest, bis zu welchem Umfang (Summen) Leistungen und Lieferungen abgesichert werden können. Insbesondere Unternehmen profitieren von Delkredereversicherungen, um sich gegen unvorhersehbare Zahlungsausfälle abzusichern. Dies ermöglicht eine bessere Liquiditäts- und Geschäftsplanung zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen. Auch bei Kreditinstituten, Banken und Fremdkapitalgebern wird bei Vorhandensein von Delkredereversicherungen eine bessere finanzielle Bewertung vergeben. Letztendlich hat die Delkredereversicherung dann einen positiven Einfluss auf die eigene Bonität.

Synonyme - Kreditversicherung,Forderungsausfallversicherung
Degressiver Todesfallschutz

Eine Degression bezeichnet eine Verringerung von Kosten, Beiträgen, Erlösen oder Preisen bei gleichzeitiger Steigerung der jeweiligen Bezugsgröße. Bei einem degressiven Todesfallschutz ist in der Regel eine nicht-kapitalbildende Lebensversicherung gemeint. Risikolebensversicherungen werden häufig als degressiver Todesfallschutz abgeschlossen, da im Gegensatz zu den kapitalbildenden Verträgen lediglich der Todesfall abgesichert werden soll.

Zu Beginn des Versicherungsverhältnisses wird der Todesfallschutz bei einer Lebensversicherung hoch kalkuliert und sinkt während der Vertragslaufzeit immer weiter ab. Ein Vorteil des degressiven Todesfallschutzes bietet sich in Bezug auf Baufinanzierungen und Annuitätendarlehen. Der Todesfallschutz sinkt dabei entsprechend der geleisteten Tilgung, wodurch sich gleichzeitig die Prämienhöhe reduziert. Eine degressiv fallende Risikolebensversicherung wird zur Absicherung von Hypotheken, Grundschulden und Krediten mit laufender Tilgung genutzt, weil sich die vereinbarte Todesfallsumme annuitätisch (parallel) zur Restschuldversicherungssumme oder Restdarlehenssumme anpassen lässt.

Durch den degressiven Todesfallschutz werden also nicht mehr Prämien bezahlt als aktuell für die Absicherung des Darlehens nötig ist. Je nach Versicherungstarif und Versicherungsgesellschaft ist es möglich, Risikolebensversicherungen mit degressiv, progressiv oder linear fallenden Versicherungssummen abzuschließen. Die degressiv konzipierten Versicherungen empfehlen sich beispielsweise für Hauseigentümer, die ihre Familienangehörigen im Falle ihres Todes vor der Zwangsversteigerung des Eigenheimes schützen wollen.

Deflation

 Eine Deflation ist in der volkswirtschaftlichen Theorie genau das Gegenteil von einer Inflation. Auch wenn Inflationen und Deflationen mit unterschiedlichen Ursachen und Entwicklungen verbunden sind, können sich beide auf lange Sicht ähnlich auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder Staates auswirken.

Bei einer Deflation sinkt das allgemeine Preisniveau kontinuierlich, weil immer weniger Geld ausgegeben wird. Die Preise für Waren und Dienstleistungen fallen. Die Senkung des Preisniveaus erfolgt, weil das wirtschaftliche Angebot eines Landes größer ist als die Nachfrage. Eine mögliche Konsequenz einer Deflation ist daher eine Absatzkrise, die in einem Konjunkturtief gründet. Das Wirtschaftswachstum bricht ein und die Wirtschaft schrumpft. Dies geschieht, weil die Nachfrage nach Waren und Gütern sinkt, das Warenangebot aber gleich bleibt und Überproduktionen viel günstiger verkauft werden müssen. Durch eine Deflation erhält Geld eine Aufwertung, da Verbraucher mit ihrem Geld nun mehr Waren kaufen können.

Im Nachteil sind bei einer Deflation allerdings Schuldner. Durch die Zunahme des Geldwertes steigen auch die Schulden. Vorteile bieten sich bei einer Deflation für Kapitalanleger, die vom höheren Kapitalwert und den Zinsen profitieren. Durch eine Deflation kann sich die Rendite einer Anlage positiver entwickeln. Dies gilt jedoch nur dann, wenn der Leitzins stabil bleibt. Senkt die Zentralbank aus Gründen der Konjunktur-Bewegung den Leitzins, werden in der Regel weniger Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere ausgezahlt. In diesem Fall ist die Kapitalanlage kurzfristig mehr wert, verliert aber an Rendite.

Gefürchtet sind Deflationen wegen der sogenannten „Deflationsspirale“. Zunächst freuen sich Verbraucher, wenn sie mehr für ihr Geld kaufen können. Doch danach sinkt die Nachfrage, weil wegen der Wirtschaftskrise vorsichtiger investiert wird. Dadurch sinkt wiederum der Absatz, was ein Überangebot zur Folge hat. Die Unternehmen, die nichts mehr verkaufen können, verlieren an Umsatz. Ohne Warenabsatz und Umsatz können sich Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht mehr leisten, was zu Kündigungen führt. Die dadurch steigende Arbeitslosigkeit lässt die Wirtschaft weiter einbrechen. Unternehmen sparen weiter ein, die Steuereinnahmen sinken, Banken vergeben seltener Kredite und der Schuldenberg nimmt zu. Die Prozesse aus der Deflationsspirale wiederholen sich, weshalb auch von einer Rezession und später einer Depression gesprochen wird.

Ursachen einer Deflation sind in politischen oder wirtschaftlichen Bereichen zu finden. Die Gefahr einer Deflation besteht dann, wenn die Wirtschaft keinen nennenswerten Wachstum verzeichnen kann und weniger Investitionen oder Konsum-Anschaffungen getätigt werden.

Synonyme - Verringerung der Geldmenge,Preisverfall, Preisrückgang
Deckungszusage

Die Deckungszusage ist die (positive) Antwort auf eine bei einer Versicherung gestellten Deckungsanfrage, ob ein Versicherungsanfall durch die Kostenübernahme gedeckt wird. Je nach Versicherung müssen Schäden gem. § 53 Versicherungsvertragsgesetz mittels Deckungsanfrage angemeldet werden. Wird die Deckungsanfrage in den entsprechend verpflichteten Bereichen unterlassen, ist die Versicherungsgesellschaft nicht zur Leistung verpflichtet.

Relevant sind Deckungszusagen insbesondere im Bereich der Rechtsschutzversicherung. Bei Rechtsschutzversicherungen müssen Deckungsanfragen erfolgen, um die Kostenübernahme für eine rechtliche Auseinandersetzung zu klären. In vielen Fällen übernimmt der Rechtsanwalt des Versicherungsnehmers die Deckungsanfrage, da er die rechtlichen Zusammenhänge und Erfolgsaussichten eines Verfahrens besser darlegen kann. Auch für das Stellen der Deckungsanfrage können Rechtsanwälte Kosten berechnen, auch wenn dies in vielen Kanzleien als kostenlose Serviceleistung angeboten wird. Jedoch sollte vor Mandatserteilung geklärt werden, ob ein Versicherungsnehmer den Auftrag nur dann erteilen möchte, wenn seine Rechtsschutzversicherung eine Deckungszusage erteilt, um kein Kostenrisiko einzugehen.

Die eigentliche Deckungszusage ist ein Schuldanerkenntnis der Versicherungsgesellschaft. Eine Rechtsschutzversicherung erklärt mit der Deckungszusage, dass sie die Anwalts- und Gerichtskosten für das jeweilige Verfahren oder aber die außergerichtliche Interessenswahrnehmung übernimmt und ein entsprechender Versicherungsschutz besteht. Der Versicherungsnehmer muss mit Ausnahme einer potenziellen Selbstbeteiligung dann keine Kosten tragen. Voraussetzung hierfür ist, dass Versicherungsnehmer oder Rechtsanwälte vollständige und zutreffende Angaben bei der Deckungsanfrage gemacht haben und die Kostendeckungszusage auch darauf beruht. Wird keine Deckungszusage erteilt, müssen die Kosten selbst aufgebracht werden.

Deckungskapital

Der Begriff des Deckungskapitals stammt aus der Versicherungsmathematik und beschreibt einen Wert, der zu einem bestimmten Zeitpunkt einem Versicherungsvertrag zugeordnet wird. Diese Wertzuordnung ist jedoch nicht eindeutig und objektiv bestimmt, sondern variiert je nach Sichtweise, Bewertungszweck und anderen Kriterien. Der Begriff des Deckungskapitals bestimmt also keinen konkreten Wert, sondern beschreibt nur, was dieser Wert bedeuten soll.

In der Versicherungspraxis setzt sich das Deckungskapital aus dem Sparanteil der eingezahlten Versicherungsbeiträge und den im Laufe der Zeit erwirtschafteten Überschussbeteiligungen zusammen. Nach Ablauf des Versicherungsvertrages bildet das Deckungskapital die Ablaufleistung.

Von Relevanz ist das Deckungskapital insbesondere bei Rentenversicherungen und kapitalbildenden Lebensversicherungen. Wird eine Versicherung vor dem Todes- bzw. Erlebensfall gekündigt, werden Deckungskapital und Überschussbeteiligung ausgezahlt. Abgezogen von diesem Auszahlungsbetrag werden Kosten für die vorzeitige Stornierung des Vertrages. Der Rückkaufswert der Versicherung entspricht dann regelmäßig nicht den eingezahlten Versicherungsbeiträgen.

Um im Todesfall das Deckungskapital zu finanzieren, beurteilen Versicherungsgesellschaften bei der Kalkulation von Beiträgen und Tarifen das individuelle Todesfallrisiko. Bei der Beitragskalkulation liegt der Fokus zu Beginn des Versicherungsverhältnisses auf den Risikobeiträgen, die zunächst höher ausfallen als die Deckung des Todesfallrisikos eigentlich benötigt. Dadurch entsteht eine Überzahlung der Risikobeiträge, die in Kombination mit einer Verzinsung später eine Verrechnung ermöglichen. Deshalb bleiben bei gemischten Lebensversicherungen, Risikolebensversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen die Risikobeiträge über die komplette Vertragslaufzeit gleich.

DAX

Bei „DAX“ handelt es sich um die Abkürzung von „Deutscher Aktien Index“. Der DAX ist ein Börsenverzeichnis, in dem 30 der umsatzstärksten und wichtigsten Aktiengesellschaften bzw. Blue Chips aus Deutschland verzeichnet sind, deren Aktien an der Börse gehandelt werden. Der DAX ist damit der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Die vertretenen 30 AGs machen etwa 80 % des Grundkapitals börsennotierter Unternehmen aus und setzen sich aus Weltkonzernen wie Siemens, BMW, Bayer und großen Banken bzw. Kreditinstituten zusammen.  

Der DAX wird auch Leit-Index genannt und als Marktbarometer bezeichnet. Anhand der Kursentwicklungen des DAX kann auf die Entwicklungen der gesamten Wirtschaft geschlossen werden. Ähnlich ausschlaggebend wie der DAX für die Gesamtwirtschaft gilt der TecDAX als Index für die Computerbranche oder der MDAX für kleinere Konzerne.

Wie sich der DAX zusammensetzt, hängt von den Entscheidungen der Deutschen Börse AG ab, die den Index 1988 mit eingeführt hat und Inhaberin der entsprechenden Wort- und Bildmarke ist. Ein Mal im Jahr im Monat September findet ein Anpassungstermin statt, bei dem die DAX-Konzerne überprüft und bewertet werden. Die Aufnahme als Unternehmen in den DAX hängt von verschiedenen Kriterien ab und erfolgt in unterschiedlichen Gewichtungen. Grundvoraussetzung hierfür sind bestimmte Unternehmensgrößen und Umsätze sowie das Vorhandensein eines regionalen bzw. geschäftlichen Bezugs zur Bundesrepublik Deutschland.

Berechnet wird der DAX innerhalb der Handelszeit, also zwischen 8:50 Uhr und 22:00 Uhr (MEZ). Der Index wird ständig neu berechnet, in der Regel sogar jede Sekunde. Die Berechnungen werden von Rechenzentren durchgeführt. Beeinflusst wird der DAX von der wirtschaftlichen Situation Deutschlands und den politischen Entwicklungen in anderen Ländern der Welt. So brach der DAX beispielsweise nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das New Yorker World Trade Center dramatisch ein.

Synonyme - Deutscher Aktien Index
Cyber-Versicherung

Eine Cyber-Versicherung ist eine Versicherungspolice, die speziell auf die Risiken im Zusammenhang mit Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen ausgerichtet ist. Sie deckt sowohl materielle als auch immaterielle Schäden ab, die durch solche Vorfälle entstehen können. Dazu gehören beispielsweise Kosten für die Wiederherstellung von Daten, Schadensersatzforderungen von Kunden oder Geschäftspartnern, Kosten für die Krisenkommunikation und eventuelle Bußgelder bei Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen.

Wie funktioniert eine Cyber-Versicherung?
Eine Cyber-Versicherung kann je nach Versicherungsanbieter und individuellen Bedürfnissen des Unternehmens angepasst werden. In der Regel umfasst sie jedoch folgende Bereiche:

  1. Haftpflichtversicherung
    Diese deckt die Kosten für Schadensersatzforderungen von Kunden oder Geschäftspartnern ab, die aufgrund von Datenschutzverletzungen oder Cyberangriffen entstanden sind.

  2. Eigenschadenversicherung
    Hier werden die Kosten für die Wiederherstellung von Daten, die Behebung von Systemausfällen und die Beseitigung von Schadsoftware übernommen.

  3. Ertragsausfallversicherung
    Diese greift, wenn das Unternehmen aufgrund eines Cyberangriffs vorübergehend nicht arbeitsfähig ist und dadurch Umsatzeinbußen entstehen.

  4. Krisenkommunikationsversicherung
    Diese deckt die Kosten für die Kommunikation mit Kunden, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit im Falle eines Cyberangriffs ab.

  5. Rechtsberatung und -kosten
    Eine Cyber-Versicherung kann auch die Kosten für die rechtliche Beratung und eventuelle Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit einem Cyberangriff übernehmen.

 

Warum ist eine Cyber-Versicherung wichtig?

  1. Schutz vor finanziellen Verlusten
    Ein Cyberangriff kann für Unternehmen erhebliche finanzielle Schäden verursachen, sei es durch den Verlust von Daten, Umsatzeinbußen oder Schadensersatzforderungen. Eine Cyber-Versicherung kann diese Kosten abdecken und somit das finanzielle Risiko für das Unternehmen minimieren.

  2. Schutz vor Rufschädigung
    Ein Cyberangriff kann auch zu einer schweren Imagekrise führen, insbesondere wenn Kundendaten betroffen sind. Eine Cyber-Versicherung kann dabei helfen, die Kosten für die Krisenkommunikation zu decken und somit den Ruf des Unternehmens zu schützen.

  3. Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen
    Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa und ähnlichen Datenschutzbestimmungen weltweit sind Unternehmen verpflichtet, angemessene Maßnahmen zum Schutz von Kundendaten zu ergreifen. Eine Cyber-Versicherung kann dabei helfen, diese Anforderungen zu erfüllen und mögliche Bußgelder zu vermeiden.

  4. Unterstützung bei der Bewältigung von Cyberangriffen
    Im Falle eines Cyberangriffs ist schnelles Handeln entscheidend. Eine Cyber-Versicherung kann dabei helfen, die Kosten für die Wiederherstellung von Daten und die Behebung von Systemausfällen zu decken, sodass das Unternehmen schnell wieder arbeitsfähig ist.

 

Für wen sind diese Versicherungen eigentlich besonders zu empfehlen?

  1. Unternehmen jeder Größe und Branche
    Grundsätzlich sind Cyber-Versicherungen für Unternehmen jeder Größe und Branche zu empfehlen. Denn in der heutigen Zeit sind alle Unternehmen auf irgendeine Weise digital vernetzt und somit potenziell anfällig für Cyberangriffe. Egal ob es sich um ein kleines Start-up oder ein großes Konzern handelt, alle sind gleichermaßen gefährdet. Ein Beispiel hierfür ist der Einzelhandel. Immer mehr Geschäfte setzen auf Online-Verkäufe und speichern Kundendaten in digitalen Systemen. Ein erfolgreicher Cyberangriff könnte hier zu erheblichen finanziellen Schäden führen.

  2. Unternehmen mit hohem Datenaufkommen
    Besonders für Unternehmen, die große Mengen an sensiblen Daten verarbeiten, sind Cyber-Versicherungen empfehlenswert. Dazu gehören zum Beispiel Banken, Versicherungen, Gesundheitseinrichtungen oder auch Unternehmen aus der IT-Branche. Diese Unternehmen sind aufgrund ihrer Tätigkeitsfelder oft im Besitz von vertraulichen Informationen wie Finanzdaten, medizinische Daten oder auch geistiges Eigentum. Ein Datenverlust oder -diebstahl könnte hier nicht nur finanzielle Schäden, sondern auch einen Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern verursachen.

  3. Unternehmen mit hohem Online-Verkehr
    Ebenfalls zu empfehlen sind Cyber-Versicherungen für Unternehmen, die einen hohen Online-Verkehr haben. Dazu gehören zum Beispiel E-Commerce-Unternehmen, die über ihre Online-Shops Umsätze generieren. Aber auch Unternehmen, die stark auf Social Media oder andere Online-Kanäle setzen, um mit Kunden zu kommunizieren, sind gefährdet. Denn hier besteht die Gefahr von Hackerangriffen auf die Online-Plattformen oder Phishing-Attacken über Social Media.

  4. Unternehmen mit internationaler Tätigkeit
    Für Unternehmen, die international tätig sind, sind Cyber-Versicherungen ebenfalls zu empfehlen. Denn hier sind die Risiken noch größer, da sie möglicherweise mit unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitsstandards in verschiedenen Ländern konfrontiert sind. Auch die Kommunikation und der Austausch von Daten mit internationalen Partnern erhöht das Risiko von Cyberangriffen.

  5. Unternehmen mit hohen IT-Kosten
    Ein weiterer Faktor, der für eine Cyber-Versicherung spricht, sind hohe IT-Kosten. Unternehmen, die viel Geld in ihre IT-Infrastruktur investieren, um ihre Daten und Systeme zu schützen, können durch eine Cyber-Versicherung zusätzliche Sicherheit erlangen. Denn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es immer zu einem erfolgreichen Cyberangriff kommen, der hohe Kosten für die Wiederherstellung der Systeme und Daten verursacht.

Die Bedeutung von Cyber-Versicherungen für Privatpersonen
Die Welt der Technologie und des Internets hat unser tägliches Leben stark verändert. Wir sind ständig online und nutzen verschiedene digitale Plattformen, sei es für Bankgeschäfte, Online-Shopping oder die Kommunikation mit Freunden und Familie. Mit dieser ständigen Vernetzung und dem Austausch von persönlichen Daten steigt jedoch auch das Risiko von Cyberangriffen und Datenverlust. Aus diesem Grund ist es für Privatpersonen immer wichtiger, sich gegen diese Gefahren abzusichern.

  1. Frühzeitige Absicherung für zukünftige Risiken
    Ein häufiger Fehler, den viele Privatpersonen machen, ist die Annahme, dass Cyber-Versicherungen nur für Unternehmen relevant sind. Doch auch für Privatpersonen gibt es zahlreiche Szenarien, in denen eine Cyber-Versicherung von Vorteil sein kann. Zum Beispiel, wenn ein Hacker Zugriff auf persönliche Daten wie Kreditkarteninformationen oder Passwörter erlangt und damit finanziellen Schaden anrichtet. Oder wenn ein Virus oder Malware auf dem Computer oder Smartphone wichtige Daten löscht oder verschlüsselt. Eine Cyber-Versicherung kann in diesen Fällen helfen, die finanziellen Folgen abzufedern und den Schaden zu begrenzen. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig abzusichern, um für zukünftige Risiken gewappnet zu sein.

  2. Besondere Risiken für bestimmte Personengruppen
    Es gibt bestimmte Personengruppen, die ein höheres Risiko für Cyberangriffe haben als andere. Dazu gehören beispielsweise Selbstständige, die beruflich stark auf digitale Plattformen angewiesen sind und dadurch ein größeres Risiko für Datenverlust oder Betrug haben. Auch ältere Menschen, die weniger vertraut mit dem Umgang von Technologie sind, können leichter Opfer von Phishing-Angriffen oder anderen Betrugsmaschen werden. Für diese Personengruppen kann eine Cyber-Versicherung besonders sinnvoll sein, um sich gegen mögliche finanzielle Schäden abzusichern.

  3. Schutz vor finanziellen Folgen von Cybermobbing
    Ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist der Schutz vor Cybermobbing. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind heutzutage stark von Cybermobbing betroffen, sei es durch Beleidigungen, Verbreitung von persönlichen Daten oder Manipulation von Fotos. Die Folgen können für die Betroffenen sehr belastend sein und auch finanzielle Konsequenzen haben, beispielsweise durch den Verlust von Arbeitsplätzen oder psychologische Behandlungen. Eine Cyber-Versicherung kann hierbei helfen, die Kosten für rechtliche Schritte oder Therapien zu decken.

  4. Absicherung für den Fall von Identitätsdiebstahl
    Ein weiteres Szenario, das immer häufiger auftritt, ist Identitätsdiebstahl. Dabei werden persönliche Daten gestohlen und für kriminelle Zwecke missbraucht, beispielsweise um Konten zu eröffnen oder Kredite aufzunehmen. Die finanziellen Folgen können für die Betroffenen verheerend sein und es kann viel Zeit und Aufwand kosten, um die Identität wiederherzustellen. Eine Cyber-Versicherung kann hierbei helfen, die Kosten für die Wiederherstellung der Identität zu übernehmen und den Betroffenen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

Zusammenfassung
Cyber-Versicherungen bieten Schutz vor finanziellen Verlusten durch Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen, dazu gehören etwa Kosten für Datenwiederherstellung, Schadensersatzforderungen und Bußgelder. Sie umfassen verschiedene Bereiche wie Haftpflicht, Eigenschaden, Ertragsausfall und Krisenkommunikation sowie Rechtsberatung und -kosten. Wichtig sind sie für Unternehmen jeder Größe und Branche, insbesondere für solche mit hohem Datenaufkommen, hohem Online-Verkehr, internationaler Tätigkeit oder hohen IT-Kosten. Cyber-Versicherungen sind auch für Privatpersonen relevant, um finanzielle Schäden durch z.B. Hackerangriffe, Malware oder Identitätsdiebstahl abzusichern und bieten Schutz vor den Folgen von Cybermobbing.

Synonyme - Cyberversicherung
Courtage

 Eine Courtage wird auch Provision oder Erfolgshonorar genannt und einem Makler nach erfolgreicher Vermittlung eines Geschäfts gezahlt. Makler haben einen Anspruch auf die Zahlung der Courtage, wenn das zugrundeliegende Geschäft durch ihr aktives Zutun abgeschlossen werden konnte.

Makler gelten in Deutschland als Vermittler von Verträgen über Immobilien, Mietverhältnisse, Wertpapiere, Versicherungen, Finanzprodukte und Hochzeiten. Die jeweilige Courtage oder Provision gilt als Honorar des Maklers, dessen Höhe entweder frei vereinbart, gesetzlich vorgeschrieben oder unterschiedlich begrenzt sein kann. Immobilienmakler berechnen zwischen 3 % und 6 % des Kaufpreises zzgl. Steuer, während Wohnungsmakler ihre Provision auf zwei Kaltmieten zzgl. Steuer begrenzen müssen. Bei vermittelten Verträgen gelten generell beide Vertragsparteien je zur Hälfte als Kostenschuldner für die Courtage. Fällig wird eine Courtage bei Vertragsabschluss, weshalb auch von Erfolgshonorar gesprochen wird. Kommt es nicht zum Vertrag, hat der Makler auch keinen Anspruch auf Provisionszahlung.

Im Börsenwesen erhält der Börsenmakler oder Kursmakler eine Courtage für die Vermittlung der Geschäfte. Die Höhe der Courtage kann einheitlich in Prozent oder in Promille vom Kurswert oder als fester Satz pro Stück festgelegt werden. Im Versicherungswesen erhält der Versicherungsmakler eine einmalige oder fortlaufende Courtage als Vergütung vom Versicherungsunternehmen für den Abschluss und die Betreuung von Versicherungsverhältnissen. Die Höhe dieser Provisionen wird in Courtagevereinbarungen festgelegt, die Versicherungsmakler mit den jeweiligen Gesellschaften schließen.

Synonyme - Maklergebühr,Maklerprovision,Provsion,Erfolgshonorar
Cost-Average-Effekt

Der Cost-Average-Effekt oder Durchschnittskosteneffekt beschreibt die Auswirkungen bei einer Anlageverteilung über einen längeren Zeitraum, wie etwa bei Fondssparplänen.

Durch den Cost-Average-Effekt werden bei niedrigen Kursen mehr Wertpapiere gekauft als in Hochkurs-Zeiten. Dies führt dazu, dass sich immer viele günstig erworbene Papiere im Bestand befinden und das „richtige Timing“ weniger relevant ist. Es kommt auf die Konstellation an, ob wegen des Cost-Average-Effekts bessere Performances zu erwarten sind als bei Einmalanlagen. Ausschlaggebend sind Anlageform und Wertentwicklung. Positiv wirkt sich der Cost-Average-Effekt bei fallenden Kursen in Bärenmärkten aus, da dann im Gegensatz zur Einmalanlage mehr günstigere Papiere gekauft werden können.

Synonyme - Durchschnittskosteneffekt
Claims-Made-Prinzip

Das Claims-Made-Prinzip ist auch als Anspruchserhebungs-Prinzip bekannt und definiert die Umstände und Voraussetzungen für einen versicherten Schadenfall. Entscheidend ist beim Claims-Made-Prinzip, dass die Erhebung der Ansprüche innerhalb der Laufzeit der Versicherung erfolgt.

Üblich ist das Claims-Made-Prinzip in D & O Versicherungen, also in Directors & Officers Versicherungen, die Sonderformen der Berufshaftpflichtversicherungen darstellen. Bei Betriebshaftpflichtversicherungen und anderen gewerblichen Haftpflichtversicherungen wird jedoch regelmäßig die Schadenereignistheorie angewendet. Dabei ist das Schadenereignis das Ereignis, welches den Schaden unmittelbar herbeigeführt hat. Bei Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen wird die Verstoßtheorie angewendet, die auf den Zeitpunkt des beruflichen oder betrieblichen Versehens abzielt.

Das Claims-Made-Prinzip findet Verwendung in anglo-amerikanischen Haftpflichtverträgen sowie in Haftpflichtpolicen von international agierenden Betrieben und Unternehmen. Nach dem Claims-Made-Prinzip kommt es unabhängig vom Zeitpunkt des Pflichtenverstoßes oder Schadeneintritts auf den Zeitraum an, in dem Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Der Versicherungsschutz richtet sich nach dem Claims-Made-Prinzip an den aktuellen Bedingungen und Deckungssummen aus.

Synonyme - Anspruchserhebungsprinzip
Chronische Erkrankungen

Chronische Erkrankungen sind langfristige, nicht heilbare Krankheiten, die einen dauerhaften Einfluss auf das Leben der Betroffenen haben. Sie können sowohl körperliche als auch psychische Erkrankungen umfassen und können zu Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führen. Zu den häufigsten chronischen Erkrankungen gehören Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Rheuma, Asthma und psychische Erkrankungen wie Depressionen.

Umgang mit chronischen Erkrankungen in der Versicherungswelt
Chronische Erkrankungen können sich auf die Versicherungsleistungen in verschiedenen Bereichen auswirken, insbesondere bei Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, Lebens- und Rentenversicherungen. Im Folgenden werden die Auswirkungen auf diese Versicherungen genauer betrachtet.

  • Berufsunfähigkeitsversicherung
    Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine wichtige Absicherung für den Fall, dass man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Bei chronischen Erkrankungen ist es jedoch oft schwierig, eine BU-Versicherung abzuschließen, da Versicherungen ein erhöhtes Risiko sehen. In der Regel werden chronische Erkrankungen von den Versicherern bei der Antragsstellung abgefragt und können zu einer Ablehnung des Versicherungsschutzes führen. Falls der Versicherungsnehmer bereits eine BU-Versicherung hat und im Laufe der Zeit eine chronische Erkrankung diagnostiziert wird, kann dies zu einer Leistungskürzung oder sogar zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.

  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung
    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) ist ähnlich wie die BU-Versicherung, jedoch bezieht sie sich auf die Fähigkeit, überhaupt noch einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Auch hier kann eine chronische Erkrankung zu einer Ablehnung des Versicherungsschutzes oder zu einer Leistungskürzung führen. Es gibt jedoch auch spezielle EU-Versicherungen für Menschen mit Vorerkrankungen, die jedoch oft mit höheren Beiträgen verbunden sind.

  • Lebensversicherung
    Die Lebensversicherung ist eine wichtige Absicherung für die Hinterbliebenen im Todesfall des Versicherungsnehmers. Bei chronischen Erkrankungen kann es jedoch zu einer Ablehnung des Versicherungsschutzes oder zu höheren Beiträgen kommen. Auch hier ist die genaue Diagnose und der Schweregrad der Erkrankung entscheidend.

  • Rentenversicherung
    Bei der Rentenversicherung gibt es verschiedene Arten, wie zum Beispiel die gesetzliche Rentenversicherung oder die private Rentenversicherung. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es die Möglichkeit einer Erwerbsminderungsrente, wenn man aufgrund einer Krankheit oder Behinderung nicht mehr arbeiten kann. Hierbei wird jedoch genau geprüft, ob die Erwerbsfähigkeit noch in irgendeiner Form gegeben ist. Bei der privaten Rentenversicherung kann es zu einer Ablehnung des Versicherungsschutzes oder zu höheren Beiträgen kommen, wenn eine chronische Erkrankung vorliegt.

Umgang der Versicherungen mit chronischen Erkrankungen
Versicherungen gehen mit chronischen Erkrankungen unterschiedlich um, je nach Art der Versicherung und Schwere der Erkrankung. In der Regel werden bei der Antragsstellung Vorerkrankungen abgefragt und können zu einer Ablehnung oder Leistungskürzung führen. Es gibt jedoch auch Versicherungen, die speziell für Menschen mit chronischen Erkrankungen konzipiert sind und somit einen besseren Schutz bieten.

Zusammenfassung
Chronische Erkrankungen sind langanhaltende, nicht heilbare Leiden, die zu körperlichen und psychischen Einschränkungen führen können. Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs, Rheuma und Asthma sowie psychische Störungen wie Depressionen zählen zu den verbreiteten chronischen Krankheiten. Diese Erkrankungen beeinträchtigen oft den Abschluss von Versicherungen wie Berufs- und Erwerbsunfähigkeits-, Lebens- und Rentenversicherungen. Versicherer erkennen ein erhöhtes Risiko und können Anträge ablehnen oder Leistungen kürzen. Spezielle Versicherungen für Menschen mit Vorerkrankungen existieren, sind aber meist kostenintensiver. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung kann eine Erwerbsminderungsrente bei Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Behinderung beantragt werden, während private Rentenversicherungen bei Vorliegen einer chronischen Erkrankung ebenfalls höhere Beiträge verlangen können. Versicherungen bieten unterschiedlichen Schutz und gehen verschieden mit dem Risiko chronischer Erkrankungen um.

 

Call

Bei einem Call handelt es sich um eine Kaufoption, die dem Käufer das Recht (aber nicht die Pflicht) einräumt, bis zu festgelegten Terminen, Preisen und Konditionen einen bestimmten Vermögenswert kaufen zu können. Call-Optionen gewinnen an Wert, wenn der Basiswert ansteigt.

Die verkaufende Partei der Call-Option wird „Stillhalter“ betitelt, weil dieser bis zum Ablauf der Option für die Ausübung des Geschäfts den Bezugswert zu jeder Zeit liefern können muss. Der Stillhalter darf also veroptionierte Bezugswerte nicht verkaufen. Dafür bekommt er vom Käufer des Call eine Prämie, die regelmäßig über dem Ertrag vergleichbarer Anlagen liegt. Der Käufer eines Call geht von steigenden Kursen aus. Er hat die Möglichkeit, die Option an Dritte zu veräußern oder sie bis zum Verfalltermin selbst auszuüben. Das mit einem Call verbundene Risiko ist daher auf die Prämie begrenzt. Der Veräußerer rechnet hingegen mit gleichbleibenden oder leicht fallenden Kursen. Wird ein Call nicht ausgeübt, verfällt er ohne Wert. Der Gegensatz zu einem Call wird „Put“ genannt.

Synonyme - Kaufoption
Bundesschatzbrief

Bei Bundesschatzbriefen handelt es sich um Wertpapiere, die der Bund im Jahr 1969 eingeführt hat und dessen Ausgabe Ende 2012 eingestellt worden ist. Ihre Einführung erfolgte, um dem Bund Kapital für den Haushalt zu beschaffen. Die Wertpapiere dienten auf der anderen Seite den Anlegern zur sicheren, zuverlässigen und soliden Vermögensbildung. Bundesschatzbriefe sind festverzinsliche Wertpapiere, bei denen die Zinsen gemeinsam mit der Laufzeit steigen. Da durch Bundesschatzbriefe auch kleinere Summen angelegt werden konnten, war diese Kapitalanlage auch bei Kleinanlegern sehr beliebt. Im Gegensatz zu Bundesobligationen oder Bundesanleihen sind Bundesschatzbriefe unabhängig von Kursrisiken, da diese nicht an der Börse notiert waren und sind. Unterschieden wird in Bundesschatzbriefe des Typ A und Typ B, die sich in Laufzeiten und Modalitäten bei der Auszahlung der Zinsen voneinander abgrenzen.

Eine Besonderheit bei den Bundesschatzbriefen ist deren Mündelsicherheit. Mündelsicher sind Kapitalanlagen, bei denen Wertverluste nahezu ausgeschlossen sind. Die Anlage eines Mündelvermögens in mündelsichere Wertpapiere oder Konten wird per Gesetz für den jeweiligen Vormund, Betreuer oder Pfleger vorgeschrieben. Da der Staat bei Bundesschatzbriefen als Vertragspartner aufgetreten ist, wurde auch auf die Einlagensicherung verzichtet. Bundesschatzbriefe sind langfristige Stufenzinsanleihen. Verbunden damit ist eine Garantie, das die Zinsen mit fortschreitender Laufzeit weiter steigen, aber auch Anpassungen auf das herrschende Zinsniveau vorgenommen werden.

Zuletzt wurde der Vertrieb von Bundesschatzbriefen durch die Deutsche Finanzagentur angeboten, was mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden war. Seit Beginn des Jahres 2013 werden keine Bundesschatzbriefe mehr ausgestellt. Gründe hier für war das nicht mehr rentable Verhältnis zwischen Ertrag und Verwaltungskosten für die Bundesschatzbriefe sowie der zu diesem Zeitpunkt als ausgeglichen geltende Bundeshaushalt.

Heute noch bestehende Bundesschatzbriefe werden ohne Depotgebühren von der Deutschen Finanzagentur verwaltet. Die Rückzahlung ist damit gewährleistet, wobei auch eine vorzeitige Rückgabe oder ein Tausch gegen andere Bundeswertpapiere möglich ist. Bundesschatzbriefe können an berechtigte Privatpersonen, gemeinnützige Vereine oder gemeinnützige Gesellschaften übertragen werden.

Bundesanleihen

Bunds oder Bundesanleihen gehören zu den Bundeswertpapieren. Bundesanleihen sind Schuldverschreibungen des Bundes mit langen Laufzeiten von zehn oder dreißig Jahren, die auch an der Börse gehandelt werden können. Durch diese Anleihen beschafft sich die Bundesrepublik Deutschland einen Teil des für den Haushalt benötigten Kapitals. Durch den Kauf von Bundesanleihen „leiht“ der Käufer dem Bund Geld für den vereinbarten Zeitraum und erhält im Gegenzug jährlich eine feste Verzinsung, die auch Kupon genannt wird. Käufer können Bundesanleihen auch an der Börse handeln.

Bundesanleihen sind mündelsicher und weitgehend gegen Wertverluste geschützt. Besitzer von Bundesanleihen bekommen demnach am Tag der Fälligkeit garantiert genau den Betrag, den sie beim Kauf bezahlt haben. Ausgegeben werden Bundesanleihen nach vorheriger Genehmigung durch den Bundeshaushalt, da die Höhe der durch den Bund aufgenommenen Kredite durch Anleihen gesetzlich eingeschränkt ist. Besonders interessant sind Bundesanleihen für Versicherungen, Banken, Notenbanken und andere institutionelle Anleger, die an Mindeststandards für Wertanlagen gebunden sind und ihre Liquidität erhalten wollen.

Ausgegeben werden Bundesanleihen zu festgelegten Terminen, die dem Emissionskalender entnommen werden können, von der Deutschen Finanzagentur des Bundes. Ausgegeben werden Bundesanleihen mit zehn- oder dreißigjähriger Laufzeit. Über Renditen und Kurse informiert die Bundesbank. Anlagehöchstbeträge oder Mindestanlagevolumen gibt es beim Kauf von Bundesanleihen nicht. Bundesanleihen bieten einen Gewinn aus positiver Verzinsung und möglichen Gewinnen durch den Handel an der Börse. Am Laufzeitende wird Besitzern von Bundesanleihen der Nominalwert ausgezahlt.

Synonyme - Schuldverschreibungen,Bundeswertpapiere
Bullen- und Bärenmarkt

Beim Bullen- oder Bärenmarkt handelt es sich um typische Phrasen an Finanzmärkten. Die Tiermetaphern des Bullen- und Bärenmarktes finden Verwendung in den Börsennachrichten. Wenn von einem andauernden Bärenmarkt gesprochen wird, bedeutet dies, dass Kurseinbrüche erwartet werden. Der Bär steht in den Formulierungen der Börsenexperten für fallende Kurse, wofür jedoch auch das französische „Baisse“ genutzt wird, um Rückgänge und Abnahmen zu verdeutlichen. Wenn Kurse über einen längeren Zeitraum fallen, wird in Anlehnung an das englische Wort für Bär auch von „bearishen“ Kursen gesprochen.

Im Gegensatz zum plötzlich eintretenden und wenige Tage bis Wochen andauernden „Crash“mit stark fallenden Kursen steht der Bärenmarkt für länger anhaltende Trends. Nicht selten folgt einem solchen Crash ein mittelfristiger bis langfristiger Bärenmarkt. Auch wenn es für die verschiedenen Begrifflichkeiten keine festen Kennzahlen gibt, spricht der Großteil der Börsenexperten dann von einem Bärenmarkt, wenn der Markt in den letzten zwei Monaten um mehr als 20 % gefallen ist.

Nahezu das Gegenteil vom Bärenmarkt ist der Bullenmarkt, der steigende Kurse prognostiziert. Alternativ wird auch das französische Wort „Hausse“ genutzt, um auf den Anstieg und die Steigerung der Kurse hinzuweisen. Verhalten sich Assets „bullish“ oder findet gar eine „Rallye“ oder ein „Runup“ statt, dann ist damit gemeint, dass die Aktien kurzfristig ansteigen. Genau wie beim Bärenmarkt bedeutet auch der Bullenmarkt einen mittelfristigen bis langfristigen Aufwärtstrend bei den Kursen, während Rallyes und Runups eher kurzfristig betrachtet werden.

Die Tiermetaphern mit Bären und Bullen wurden nicht zufällig gewählt, um steigende oder sinkende Kurse darzustellen. Die Körperhaltung von Bären in der Natur ist eher nach unten geneigt, da der Bär häufig auf dem Boden nach Nahrung sucht und in der Lage ist, mit seinen Pranken nach unten zu schlagen. Bullen oder Stiere tragen ihren Kopf samt Hörner hingegen weit nach oben gerichtet. Selbst beim Grasen auf der Wiese zeigen die Hörner des Bullen nach oben, die er auch bei Kämpfen in Aufwärtsbewegung einsetzt. Zudem verfügen beide Tiere über viel Selbstbewusstsein oder Kraft, was ebenfalls als Metapher für den Finanzmarkt herangezogen wird.

Ganz einfach erklärt werden Bären als Pessimisten betrachtet, weshalb bearishe Kurse oder Baisse für einen mittelfristigen bis langfristigen Abwärtstrend stehen, während Bullen zu den Optimisten gezählt werden und gemeinsam mit Hausse auf einen entsprechenden Aufwärtstrend deuten.

Synonyme - Bullenmarkt,Bärenmarkt,Baisse,Crash,Hausse,Rallye,Runup
Bruttobeitrag

Der Bruttobeitrag ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer an seinen Versicherer zahlt, um Versicherungsschutz zu erhalten. Er setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen und ist somit höher als der tatsächliche Nettobeitrag, den der Versicherer für die Risikoabdeckung benötigt. Der Bruttobeitrag beinhaltet neben dem Nettobeitrag auch die Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Risikoprämien.

Bestandteile des Bruttobeitrags
Der Bruttobeitrag setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, die im Folgenden genauer erläutert werden:

  1. Nettobeitrag
    Der Nettobeitrag ist der eigentliche Beitrag, den der Versicherer für die Risikoabdeckung benötigt. Er wird auf Basis von statistischen Daten und Erfahrungswerten berechnet und ist somit der Grundbetrag für die Versicherung.
  2. Verwaltungskosten
    Die Verwaltungskosten umfassen alle Kosten, die für die Verwaltung der Versicherung anfallen. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für die Bearbeitung von Anträgen, die Erstellung von Verträgen und die Abwicklung von Schadensfällen.
  3. Vertriebskosten
    Die Vertriebskosten sind die Kosten, die für den Vertrieb der Versicherung anfallen. Dazu gehören unter anderem Provisionen für Versicherungsvertreter oder Werbekosten.
  4. Risikoprämien
    Die Risikoprämien sind die Kosten, die für die Absicherung des Versicherungsrisikos anfallen. Sie werden je nach Art der Versicherung und individuellem Risikoprofil des Versicherungsnehmers berechnet.

Berechnung des Bruttobeitrags
Der Bruttobeitrag wird vom Versicherer auf Basis des Nettobeitrags berechnet. Dazu werden die Verwaltungskosten, Vertriebskosten und Risikoprämien addiert. Die Höhe der einzelnen Bestandteile kann je nach Versicherungsunternehmen und Versicherungsart variieren. In der Regel werden diese Kosten jedoch transparent in der Beitragsrechnung ausgewiesen.

Vorteile des Bruttobeitrags für den Versicherungsnehmer
Der Bruttobeitrag bietet dem Versicherungsnehmer einige Vorteile, die im Folgenden erläutert werden:

  1. Transparenz
    Durch die Aufschlüsselung der einzelnen Kostenbestandteile im Bruttobeitrag erhält der Versicherungsnehmer eine transparente Übersicht über die Kosten seiner Versicherung.
  2. Vergleichbarkeit
    Der Bruttobeitrag ermöglicht einen Vergleich verschiedener Versicherungsangebote. Durch die Angabe der einzelnen Kostenbestandteile können Versicherungsnehmer die Angebote besser vergleichen und das für sie passende auswählen.
  3. Sicherheit
    Der Bruttobeitrag beinhaltet alle Kosten, die für die Versicherung anfallen. Somit gibt er dem Versicherungsnehmer Sicherheit, dass alle Kosten abgedeckt sind und es keine versteckten Kosten gibt.

Zusammenfassung
Der Bruttobeitrag ist die Gesamtsumme, die ein Versicherungsnehmer für seinen Versicherungsschutz zahlt, einschließlich des Nettobeitrags für die Risikoabdeckung sowie der Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Risikoprämien. Er wird auf Basis des Nettobeitrags plus der zusätzlichen Kosten berechnet und bietet dem Versicherungsnehmer Vorteile wie Transparenz, Vergleichbarkeit und Sicherheit vor versteckten Kosten. Die einzelnen Bestandteile des Beitrags sind in der Regel in der Beitragsrechnung detailliert aufgeführt.

Siehe auch: Nettobeitrag vs. Bruttobeitrag

Broker

Bei einem Broker handelt es sich um eine unabhängige Person, die Finanztransaktionen auf fremde Rechnung durchführt. Zusätzlich zum einzelnen Broker gibt es auch Broker-Unternehmen. Die vom Broker ausgeführten Transaktionen können vielfältige Vermögensklassen betreffen, wozu Aktien, Immobilien, Versicherungen und Devisen (also Forex) gehören. Für die Ausführung einer Order berechnet der Broker eine Kommission. Andere Leistungen werden über eine Provision abgerechnet.

Es gibt Broker, die Beratungsleistungen anbieten und Marktdaten zur Verfügung stellen. Full-Service-Broker beraten in Bezug auf die Produkte, die Kunden kaufen oder aber verkaufen möchten. Führt der Broker lediglich Transaktionen durch, handelt er in Order-Ausführung. Broker benötigen eine Lizenz für Beratungsleistungen und die Durchführung von Verkäufen. Trades werden von Brokern im Namen der Kunden nur nach vorheriger Beauftragung durchgeführt.

Unterschieden wird bei Brokern in Aktien-Broker, Full-Service-Broker, Forex-Broker sowie Discount-Broker. Auch wenn Broker generell als Vermittler zwischen ihren Kunden und einer dritten Partei auftreten, bieten sie doch unterschiedliche Services an. Während einige Broker als reine Ausführungsbroker auftreten, führen andere Broker Trades aus, beraten ihre Kunden und managen deren Portfolio. Börsen-Broker oder Investment-Broker übernehmen den Kauf und Verkauf von Aktien im Namen ihrer Kunden, da diese als Privatanleger keinen direkten Zugriff auf die Börse haben. Forex-Broker kaufen und verkaufen Währungen im Namen ihrer Kunden und haben die Möglichkeit, weltweit und rund um die Uhr auf den Devisenhandel zuzugreifen.

Das größtmögliche Leistungsportfolio bieten hingegen Full-Service-Broker. Sie sind Finanzberater, die auch in Bezug auf Vorsorge, Anlagen, Steuern und Recherchen kompetente Ansprechpartner darstellen. Sie entwickeln für ihre Kunden Finanzpläne und bieten ein breites Spektrum an Services, die sich naturgemäß auch in der etwas höheren Provision bemerkbar machen. Die niedrigsten Provisionen berechnen Discount-Broker, die jedoch auch nur Trades abwickeln und das Management der Portfolios ihren Kunden selbst überlassen.

Synonyme - Börsenmakler
Börse

Die Börse ist nach der offiziellen Definition sowohl das Börsengebäude als auch der darin befindliche Markt als organisierter Handel mit Vermögenswerten. An der Börse findet die Preisfindung für Güter statt, die sich über Angebot und Nachfrage regulieren und nach Anzahl, Maß oder Gewicht gehandelt werden. Je nach Art der gehandelten Güter und Werte wird in Terminbörsen, Wertpapierbörsen, Devisenbörsen oder Warenbörsen unterschieden. Gehandelt werden kann auch in Computerbörsen oder Präsenzbörsen. Die wichtigsten und bekanntesten Börsen befinden sich in New York, Tokio, London und Frankfurt. In Deutschland verfügen die Städte Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Eschborn, Leipzig und Stuttgart über eine Börse.

An der Börse wird mit Aktien, Wertpapieren oder Devisen gehandelt. Auch Gold, Metalle, Rohstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse werden als Waren oder Commodities an der Börse angeboten. Gekauft und verkauft werden können an der Börse sowohl Investitionsgüter als auch Konsumgüter. Die Preise und Kurse der einzelnen Angebote errechnen sich aus dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, was auch der Bestimmung von Aktienkursen dient. Abgewickelt werden die Geschäfte an der Börse aber nicht zwischen Käufer und Verkäufer, sondern über Mittler wie Makler, Broker, Trader oder Banken.

Makler und Broker müssen einen Eid ableisten, um an der Börse Geschäfte abwickeln zu dürfen. Um einen Kauf oder Verkauf an der Börse durchzuführen, muss der Makler oder Broker explizit beauftragt werden. Dann werden vom Broker aus den vorliegenden Aufträgen die aktuellen Kurse für die gewünschten Aktien, Wertpapiere oder Produkte errechnet. Die Berechnung erfolgt zu den Handelszeiten, die zwischen den Börsenstandorten variieren. Ein Großteil des Börsenhandels verläuft heute digital, sodass die Börse selbst kaum noch aufgesucht werden muss. Makler, Broker und Banken können digital kontaktiert werden, um ein Geschäft zu beauftragen und abwickeln zu lassen.

Auch Wertpapiere und Aktien werden über Broker gekauft. Broker erhalten einen entsprechenden Auftrag, um die Aktien für ihre Kunden zu erwerben. Die Aktionäre entrichten dafür eine Provision, die zusätzlich zum Aktienpreis gezahlt werden muss. Preise und Kurse unterliegen Schwankungen, weshalb immer das aktuelle Kursniveau betrachtet werden muss. Basierend auf dem aktuellen Kurs wird von Investoren und Aktionären die Entscheidung getroffen, Käufe zu tätigen oder Aktien und Wertpapiere abzustoßen.

Damit an der Börse ein transparenter und korrekter Handel gewährleistet werden kann, unterliegen alle Geschäfte der Überwachung durch die staatliche Börsenaufsicht. In Deutschland überwacht die BaFin, also die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, auf Bundesebene den gesamten Wertpapierhandel.

Synonyme - Exchange, Stock Exchange
Blue Chip

Bei Blue Chip Aktien handelt es sich um besonders umsatzstarke Aktien oder Standardwerte von großen Unternehmen. Damit eine Aktie das Label „Blue Chip“ erhält, bedarf es einer entsprechenden Einschätzung und Einstufung der Investoren. Um aber ein Unternehmen oder einen Konzern als Blue Chip einzuordnen, muss das Unternehmen in der Öffentlichkeit und bei den Investoren als Marke und mit seinem „guten Namen“ bekannt sein. Außerdem muss sich das Blue Chip Unternehmen in einer stabilen finanziellen Lage befinden.

Blue Chip Unternehmensaktien stellen sichere Anlagemöglichkeiten für kleinere, mittlere und große Investoren dar, da sie bereits während ökonomischer Aufschwünge und Abschwünge einwandfreie Ergebnisse erzielt haben. Blue Chips gehören zu den Indizes der großen Aktienmärkte in den USA und in anderen Ländern. Blue Chip Unternehmen sind daher schon seit vielen Jahren aktiv, verfügen über viel Erfahrung und gelten als etabliert.

Eine der wichtigsten Faktoren für die Einordnung als Blue Chip Unternehmen ist die Dominierung eines ganzen Sektors, was Markennamen und Marktanteile ausdrücken. Als Beispiele hierfür werden nach dem DJIA (Dow Jones Industrial Average) bekannte Konzerne wie Boeing, Apple, Coca-Cola, Intel, IBM, Microsoft, Mc Donald‘s, Visa, Walmart oder Nike genannt. Diese Marktführer befinden sich auf einem sehr hohen Niveau der Marktkapitalisierung, die sich in der Regel im Milliardenbereich bewegt. Im Jahr 2018 hat Apple sogar die Billionengrenze überschritten, was für viel Aufsehen gesorgt hat.

Da Blue Chip Aktien von dominanten und etablierten Unternehmen stammen, gehört Stabilität zu ihren großen Vorteilen. Stabil sind die Renditen, das Renditewachstum, die Dividenden und auch das Dividendenwachstum. Die besten Blue Chip Konzerne zahlen Dividenden traditionell an Investoren aus und blicken auf langjährige Auszahlungshistorien zurück.

Blue Chip Aktien sind jedoch nicht immun gegen Rezessionen und Abschwünge, da niemand voraussehen kann, ob in Zukunft schwere ökonomische Zeiten zu bewältigen sind. Fest steht jedoch, dass Blue Chip Aktien von sehr erfahrenen und bekannten Unternehmen stammen, die zu den führenden Konzernen aus Industrie und Handwerk stammen. Trader handeln sehr gerne mit Blue Chip Aktien, da diese in kleinen Mengen gehandelt werden und einen großen Tradingspielraum ermöglichen.

Synonyme - Bluechip
Blockpolice

Bei der Blockpolice handelt es sich um eine genormte Kombination aus Versicherungsantrag mit Versicherungsschein. Ihren Namen verdanken die Policen dem Block, von dem Antrag und Schein nebst Durchschlagpapier einfach ausgefüllt und abgerissen werden können.

Blockpolicen werden bevorzugt bei Kurzverträgen und Verträgen mit einfachem Risiko verwendet, die nur eine begrenzte Deckung bieten. Auch bei Auslandsreise-Krankenversicherungen sind Blockpolicen möglich, da keine kurzfristige Gesundheitsprüfung erforderlich ist.

Der Versicherungsschutz der Blockpolice beginnt mit der Aushändigung der Police und bei manchen Verträgen auch nur gegen sofortigen Ausgleich der Prämie. Wichtig ist, dass der Versicherungsnehmer den Durchschlag auf dem namensgebenden „Block“ unterschreibt. Die Zahlung der Einlösungsprämie ist bei einigen Versicherungen auch mittels Lastschriftverfahren möglich.

Blockversicherungen können auch Veranstaltungen absichern. So werden zum Beispiel Haftpflicht- und Unfallversicherungen für Veranstaltungen per Blockpolice angeboten. Diese dienen auf mittelgroßen Festen, Wettkämpfen, Konzerten, Märkten, Ausstellungen und Basaren der kurzfristigen und zeitlich eingeschränkten Absicherung von Risiken. Abgedeckt werden Personen- und Sachschäden bis zu einer festgelegten Versicherungssumme. Als Haftpflicht- und Unfallversicherung werden Blockpolicen auch dazu genutzt, Praktikanten während der Zeit von individuellen Betriebspraktika unter Schutz zu stellen.

Bei nahezu allen Blockpolicen dient der Versicherungsantrag gleichzeitig auch als Versicherungsschein. Die Zahlung der Prämie erfolgt regelmäßig als sofort fälliger Einmalbeitrag.

Bindefrist

Die Bindefrist ist im Versicherungswesen ein in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) oder im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) festgelegter Zeitraum, der einen Antragsteller an einen von ihm gestellten Versicherungsantrag bindet. Die Bindefrist kann auch bereits im Antragsvordruck verankert sein.

Wenn ein Antragsteller seinen Versicherungsauftrag ausgefüllt hat, übermittelt er diesen an die jeweilige Versicherungsgesellschaft. Die Versicherung erhält durch die Bindefrist ausreichend Zeit, eine Risikoprüfung für den Vertrag durchzuführen. Versicherungsgesellschaften dürfen die Bindefrist zeitlich voll ausschöpfen. Rechtliche Grundlagen für die Bindefristen ergeben sich aus § 145 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Während der Bindefrist ist der Antragsteller an seinen Antrag gebunden, damit die Versicherungsgesellschaften ihr wirtschaftlich sicheres Handeln gründlich prüfen können. Die Versicherungen dürfen jedoch die Bindefristen nicht frei wählen. Die dafür vorgesehene Zeitspannen ergeben sich aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) oder dem Versicherungsvertragsgesetz (VVG).

Bindefristen variieren in den verschiedenen Versicherungssparten und betragen bei

  • Kfz-Haftpflichtversicherungen zwei Wochen.
  • Lebensversicherungen sechs Wochen.
  • Feuerversicherungen zwei Wochen.
  • privaten Krankenversicherungen sechs Wochen.

Bindefristen beginnen bei Krankenversicherungsanträgen in der Regel an dem Tag der ärztlichen Untersuchung des Antragstellers. Frühestens dann kann die Versicherungsgesellschaft über die für eine Risikobewertung erforderlichen Informationen verfügen.

Wird dem gestellten Versicherungsantrag während der Bindefrist entsprochen, so gilt der Vertrag als geschlossen. Nimmt die Versicherungsgesellschaft den Versicherungsantrag jedoch erst nach Ablauf der Bindefrist an, gilt die Annahme als verspätet. Nur wenn eine Bindefristverlängerung vereinbart worden ist, kann die Versicherung die Annahme entsprechend fristgerecht erklären. Liegt keine Fristverlängerungsklausel vor, muss ein neuer Versicherungsantrag gestellt werden. Die Bindefrist ist damit jedoch aufgehoben, was dem Antragsteller erneut die Optionen auf andere Versicherungen und Tarife eröffnet.

Billigungsklausel

Bei der Billigungsklausel handelt es sich um einen Begriff aus dem Versicherungsvertragsrecht. Genauer ist die rechtliche Grundlage der Billigungsklausel in § 5 VVG festgelegt. Die Billigungsklausel greift dann, wenn der von der Versicherungsgesellschaft ausgestellte Vertrag oder die Police nicht dem Antrag des Versicherungsnehmer entspricht. Unter normalen Umständen müsste eine abweichende Police als neues Angebot an den Versicherungsnehmer betrachtet werden. Ein neues Angebot bedarf der Annahme durch den Versicherungsnehmer, damit die (abweichende) Police wirksam wird.

Durch die Billigungsklausel kann eine Abweichung auch ohne erneute Annahme vom Versicherungsnehmer genehmigt werden, sofern dieser nicht innerhalb eines Monats schriftlich Widerspruch einlegt. Spricht er keinen Widerspruch aus, so wird dies gemäß der Billigungsklausel als stillschweigende Willenserklärung gewertet.

In § 5 VVG wird festgelegt, dass abweichende Policen ohne Widerspruch nur dann wirksam werden, wenn es sich um unwesentliche Abweichungen handelt und Versicherungsnehmer besser gestellt werden. Versicherungsnehmer müssen von der Versicherungsgesellschaft auf die jeweilige Abweichung der Police hingewiesen werden.

Nach Erhalt der Versicherungspolice haben Versicherungsnehmer einen Monat lang Zeit, gegen die Änderungen im Versicherungsvertrag Widerspruch einzulegen.

Billigungsklauseln können sich jedoch auch negativ auswirken. Hat es die Versicherung versäumt, den Versicherungsnehmer über Abweichungen der ursprünglichen Vereinbarungen oder über die Widerspruchsfristen zu informieren, so bleibt der vereinbarte Versicherungsschutz bestehen. Es ist also möglich, dass der Versicherungsnehmer bestimmte Leistungen verlieren kann, weil er keine Gelegenheit für einen Widerspruch hatte.

Synonyme - § 5 VVG
Bezugsrecht

Im Bereich der Versicherungen wird mit dem Bezugsrecht geregelt, wer später die im Versicherungsvertrag vereinbarten Leistungen erhalten soll. Bei vielen Versicherungsverträgen hat automatisch der Versicherungsnehmer das Bezugsrecht inne; beispielsweise bei Hausratversicherungen. Bei anderen Versicherungen ist es jedoch sinnvoller, einen anderen Menschen über das Bezugsrecht zu begünstigen, um eine Absicherung zu erschaffen. Bei Lebensversicherungen und Risikolebensversicherungen wird in der Regel Familienangehörigen ein Bezugsrecht eingeräumt, um die Hinterbliebenen im Falle des Todes des Versicherungsnehmers finanziell abzusichern.

Das Bezugsrecht ist ein wichtiger Faktor, der regelmäßig bei Altverträgen überprüft werden sollte. Wurde zum Beispiel bei früherem Abschluss einer Lebensversicherung als Bezugsberechtigter der Ehepartner eingetragen, bekommt dieser auch unabhängig von einer potenziell zwischenzeitlich erfolgten Trennung oder Scheidung die Versicherungssumme ausgezahlt. Im Idealfall wird das Bezugsrecht in den Verträgen mit vollständigem Namen und Geburtsdatum vermerkt, damit spätere Unklarheiten ausgeschlossen werden können.

Bei Versicherungen wird zwischen unwiderruflichen und widerruflichen Bezugsrechten unterschieden. Zum Großteil werden widerrufliche Bezugsrechte vereinbart, um auch später noch die Versicherung dem individuellen Lebensstatus anpassen zu können. Unwiderruflich werden Bezugsrechte zum Beispiel nur dann vereinbart, wenn durch eine Risikolebensversicherung bei einer Unternehmensgründung der jeweils andere Geschäftspartner in seiner Existenz abgesichert werden soll. Wurde ein unwiderrufliches Bezugsrecht vereinbart, kann das Geld nicht gepfändet werden.

Wichtig ist auch, den Bezugsberechtigten frühzeitig über sein Bezugsrecht zu informieren. Im Erbrecht wird das Bezugsrecht so gehandhabt, dass es als Schenkungsangebot betrachtet wird, was eine Annahme erfordert. Wissen Bezugsberechtigte nicht, dass sie bei einer Lebensversicherung als Bezugsberechtigte eingetragen wurden, so könnten die gesetzlichen Erben des Versicherungsnehmers unter Umständen eine Auszahlung verhindern.

Bezugsrechte gibt es jedoch auch im Zusammenhang mit Aktien. Bezugsrechte gewähren Aktionären ein Recht, bei einer unternehmerischen Kapitalerhöhung durch neue Aktien im gleichen Verhältnis wie zuvor zu einem festgelegten Kurs bedacht zu werden. Machen Aktionäre von ihren Bezugsrechten keinen Gebrauch, können die Rechte über die Börse verkauft werden.

Synonyme - pre-emptive right
Betriebsunterbrechungsversicherung

Eine Betriebsunterbrechung kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Naturkatastrophen, Brände, technische Defekte oder auch politische Unruhen. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass das Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum nicht in der Lage ist, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Einbußen führen, da das Unternehmen während dieser Zeit keine Einnahmen erzielt, aber dennoch laufende Kosten wie Mieten, Gehälter oder Lieferantenrechnungen begleichen muss.

Wie funktioniert eine Betriebsunterbrechungsversicherung?
Eine Betriebsunterbrechungsversicherung deckt die finanziellen Verluste ab, die durch eine Betriebsunterbrechung entstehen. Sie tritt in Kraft, wenn das Unternehmen aufgrund eines versicherten Ereignisses vorübergehend nicht in der Lage ist, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen. Die Versicherung übernimmt dann die Kosten für die laufenden Betriebsausgaben sowie den entgangenen Gewinn des Unternehmens.

Welche Kosten werden von einer Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt?
Eine Betriebsunterbrechungsversicherung kann verschiedene Kosten abdecken, die während einer Betriebsunterbrechung entstehen. Dazu gehören unter anderem:

  • Betriebsausgaben wie Mieten, Gehälter, Strom- und Wasserkosten
  • Kosten für die Wiederherstellung der Geschäftsräume oder des Inventars
  • Kosten für die Unterbrechung von Lieferketten
  • Entgangener Gewinn, der durch die Betriebsunterbrechung entsteht

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Versicherungsprämie?
Die Versicherungsprämie für eine Betriebsunterbrechungsversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Art und Größe des Unternehmens
  • Branche und Risikoprofil des Unternehmens
  • Versicherungssumme und Selbstbeteiligung
  • Dauer der Betriebsunterbrechung

Es ist wichtig, dass Unternehmen bei der Wahl einer Betriebsunterbrechungsversicherung alle relevanten Faktoren berücksichtigen, um eine angemessene Absicherung zu gewährleisten.

Welche Vorteile bietet eine Betriebsunterbrechungsversicherung?
Eine Betriebsunterbrechungsversicherung bietet Unternehmen eine Reihe von Vorteilen, wie zum Beispiel:

  1. Schutz vor finanziellen Verlusten
    Im Falle einer Betriebsunterbrechung können Unternehmen erhebliche finanzielle Verluste erleiden. Eine Versicherung kann diese abdecken und somit die Existenz des Unternehmens sichern.
  2. Kontinuität der Geschäftstätigkeit
    Durch die Übernahme der laufenden Kosten ermöglicht die Versicherung dem Unternehmen, seine Geschäftstätigkeit schnell wieder aufzunehmen, sobald die Betriebsunterbrechung beendet ist.
  3. Schutz vor Insolvenz
    Eine längere Betriebsunterbrechung kann für Unternehmen existenzbedrohend sein. Eine Versicherung kann dazu beitragen, Insolvenz zu vermeiden und somit die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern.
  4. Individuelle Anpassung
    Betriebsunterbrechungsversicherungen können individuell auf die Bedürfnisse und Risiken eines Unternehmens zugeschnitten werden, um eine optimale Absicherung zu gewährleisten.

Zusammenfassung
Betriebsunterbrechungen können durch Ereignisse wie Naturkatastrophen oder politische Unruhen verursacht werden und zu finanziellen Verlusten führen, weil das Unternehmen zeitweise keine Einnahmen hat, aber weiterhin Kosten trägt. Eine Betriebsunterbrechungsversicherung deckt diese Verluste ab, indem sie die laufenden Ausgaben und den entgangenen Gewinn übernimmt. Die Höhe der Versicherungsprämie hängt von Faktoren wie Unternehmensart, Risikoprofil und gewünschter Versicherungssumme ab. Diese Versicherung bietet Schutz vor Insolvenz, ermöglicht eine schnelle Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit und lässt sich individuell anpassen.

Betriebsunterbrechung

Eine Betriebsunterbrechung ist ein unvorhergesehenes Ereignis, das den normalen Ablauf eines Unternehmens stört und zu einer vorübergehenden Stilllegung der Geschäftstätigkeit führt. Sie kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Naturkatastrophen, technische Probleme, Streiks, Lieferengpässe oder auch Krankheitsausbrüche. Eine Betriebsunterbrechung kann für ein Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, da sie zu Umsatzverlusten, Kundenverlusten und einem Rückgang der Produktivität führen kann.

Ursachen für eine Betriebsunterbrechung

  1. Eine der häufigsten Ursachen für eine Betriebsunterbrechung sind Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme, Erdbeben oder Brände. Diese Ereignisse können nicht vorhergesehen werden und können zu schweren Schäden an Gebäuden, Maschinen und anderen betrieblichen Einrichtungen führen. In solchen Fällen ist es oft unmöglich, die Geschäftstätigkeit fortzusetzen, da die Infrastruktur des Unternehmens beschädigt ist.
  2. Auch technische Probleme können zu einer Betriebsunterbrechung führen. Dies kann beispielsweise ein Stromausfall, ein Serverausfall oder ein Ausfall wichtiger Maschinen sein. Wenn die betroffenen Systeme nicht schnell wiederhergestellt werden können, kann dies zu einer vorübergehenden Stilllegung des Betriebs führen.
  3. Streiks sind ein weiterer Faktor, der zu einer Betriebsunterbrechung führen kann. Wenn Mitarbeiter eines Unternehmens streiken, kann dies zu einem Ausfall der Produktion oder zu Verzögerungen bei der Lieferung von Produkten führen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, insbesondere wenn der Streik längere Zeit andauert.
  4. Lieferengpässe können ebenfalls zu einer Betriebsunterbrechung führen. Wenn ein Unternehmen von bestimmten Lieferanten abhängig ist und diese aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sind, die benötigten Materialien oder Produkte zu liefern, kann dies die Produktion und den Betrieb des Unternehmens beeinträchtigen. Dies kann zu Verzögerungen bei der Lieferung von Produkten an Kunden führen und das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten bringen.
  5. Eine weitere mögliche Ursache für eine Betriebsunterbrechung sind Krankheitsausbrüche. Wenn eine große Anzahl von Mitarbeitern aufgrund von Krankheiten ausfällt, kann dies zu einem Ausfall der Produktion und einer vorübergehenden Schließung des Unternehmens führen. Dies kann besonders in Branchen wie dem Gesundheitswesen oder der Lebensmittelproduktion schwerwiegende Folgen haben.

Auswirkungen einer Betriebsunterbrechung
Eine Betriebsunterbrechung kann für ein Unternehmen schwerwiegende Folgen haben.

  1. Die offensichtlichste Auswirkung ist der Umsatzverlust. Wenn ein Unternehmen aufgrund einer Betriebsunterbrechung nicht in der Lage ist, Produkte herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten, kann dies zu einem erheblichen Rückgang der Einnahmen führen. Dies kann sich auch auf die Kundenbeziehungen auswirken, da Kunden möglicherweise zu anderen Anbietern wechseln, wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
  2. Eine Betriebsunterbrechung kann auch zu zusätzlichen Kosten führen, wie beispielsweise Reparatur- und Wiederherstellungskosten, Kosten für die Ersatzbeschaffung von Materialien oder Maschinen und Kosten für die Wiederaufnahme des Betriebs. Diese Kosten können das Unternehmen finanziell belasten und zu einem Rückgang des Gewinns führen.
  3. Darüber hinaus kann eine Betriebsunterbrechung auch zu einem Rückgang der Produktivität führen. Wenn die Geschäftstätigkeit unterbrochen wird, können Mitarbeiter nicht wie gewohnt arbeiten und Projekte können nicht wie geplant durchgeführt werden. Dies kann zu Verzögerungen bei der Fertigstellung von Aufträgen und Projekten führen, was sich auf die Kundenzufriedenheit und das Image des Unternehmens auswirken kann.

Maßnahmen zur Vermeidung von Betriebsunterbrechungen
Obwohl es unmöglich ist, alle möglichen Ursachen für eine Betriebsunterbrechung zu vermeiden, gibt es Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreifen kann, um sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und ihre Auswirkungen zu minimieren.

  1. Dazu gehört die Erstellung eines Notfallplans, der die Schritte und Maßnahmen festlegt, die im Falle einer Betriebsunterbrechung ergriffen werden müssen. Dies kann die Sicherung wichtiger Daten und die Bereitstellung von Backup-Systemen umfassen.
  2. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Versicherung gegen Betriebsunterbrechungen. Eine solche Versicherung deckt in der Regel die finanziellen Verluste ab, die durch eine Betriebsunterbrechung entstehen können. Es ist wichtig, die Versicherungspolice sorgfältig zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie alle möglichen Ursachen für eine Betriebsunterbrechung abdeckt.

Versicherungen, die bei Betriebsunterbrechung zahlen.

  1. Betriebsunterbrechungsversicherung
    Die Betriebsunterbrechungsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen für Unternehmen, die bei Betriebsunterbrechung zahlt. Sie deckt die finanziellen Verluste ab, die durch eine vorübergehende Schließung des Betriebs entstehen. Dies kann aufgrund von Schäden an der Betriebsstätte, Ausfall von Maschinen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen geschehen. Die Versicherung übernimmt in der Regel die Kosten für laufende Betriebsausgaben wie Gehälter, Mieten, Strom- und Wasserkosten sowie weitere Fixkosten. Auch der entgangene Gewinn wird erstattet, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens während der Betriebsunterbrechung aufrechtzuerhalten.
    Beispiel
    Ein Restaurant wird aufgrund eines Brandes vorübergehend geschlossen. Die Betriebsunterbrechungsversicherung übernimmt die Kosten für die laufenden Ausgaben wie Miete, Gehälter und entgangenen Gewinn, bis das Restaurant wieder eröffnen kann.

  2. Ertragsausfallversicherung
    Die Ertragsausfallversicherung ist eine spezielle Form der Betriebsunterbrechungsversicherung und zahlt bei einem Umsatzrückgang aufgrund von Betriebsunterbrechungen. Sie ist vor allem für Unternehmen geeignet, die von saisonalen Schwankungen oder von bestimmten Ereignissen wie Messen oder Veranstaltungen abhängig sind. Im Falle einer Betriebsunterbrechung, die zu einem Umsatzrückgang führt, übernimmt die Versicherung die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Umsatz.
    Beispiel
    Ein Reisebüro ist aufgrund der COVID-19-Pandemie gezwungen, den Betrieb vorübergehend einzustellen. Die Ertragsausfallversicherung deckt den Umsatzrückgang ab, der aufgrund der fehlenden Buchungen entsteht.

  3. Sachversicherung
    Eine Sachversicherung ist eine grundlegende Versicherung für Unternehmen, die bei Betriebsunterbrechung zahlt. Sie deckt Schäden an Gebäuden, Einrichtungen, Maschinen und Waren ab, die durch Feuer, Wasser, Sturm oder andere Ereignisse verursacht werden. Im Falle einer Betriebsunterbrechung aufgrund von Sachschäden übernimmt die Versicherung die Kosten für Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen, um den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können.
    Beispiel
    Eine Bäckerei wird durch einen Wasserschaden in der Produktionshalle vorübergehend geschlossen. Die Sachversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur der beschädigten Maschinen, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können.

  4. Transportversicherung
    Die Transportversicherung ist vor allem für Unternehmen relevant, die Waren oder Produkte transportieren. Sie deckt Schäden an den transportierten Gütern ab, die während des Transports entstehen. Im Falle einer Betriebsunterbrechung aufgrund von beschädigten oder verlorenen Waren übernimmt die Versicherung die Kosten für Ersatzlieferungen oder Reparaturen, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können.
    Beispiel
    Eine Spedition erleidet einen LKW-Unfall, bei dem die transportierte Ware beschädigt wird. Die Transportversicherung deckt die Kosten für die beschädigten Waren und ermöglicht es dem Unternehmen, den Betrieb fortzusetzen.

  5. Cyber-Versicherung
    In der heutigen digitalen Welt sind Unternehmen auch immer mehr cyberkriminellen Angriffen ausgesetzt. Eine Cyber-Versicherung schützt Unternehmen vor finanziellen Verlusten, die durch Cyberangriffe, Datenverlust oder Betriebsunterbrechungen aufgrund von IT-Problemen entstehen. Sie übernimmt in der Regel die Kosten für die Wiederherstellung von Daten, die Behebung von IT-Problemen und den entgangenen Gewinn aufgrund von Betriebsunterbrechungen.
    Beispiel
    Ein Unternehmen wird Opfer eines Ransomware-Angriffs, bei dem wichtige Daten verschlüsselt werden. Die Cyber-Versicherung übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung der Daten und den entgangenen Gewinn während der Betriebsunterbrechung.

 Zusammenfassung
Eine Betriebsunterbrechung ist ein unerwartetes Ereignis, das den Betrieb eines Unternehmens stört und zu einer temporären Schließung führen kann. Solche Unterbrechungen können durch Naturkatastrophen, technische Probleme, Streiks, Lieferengpässe oder Krankheitsausbrüche verursacht werden. Die Folgen sind unter anderem Umsatzverluste, Kundenabwanderung und Produktivitätseinbußen. Um das Risiko zu minimieren, können Unternehmen Notfallpläne erstellen und spezielle Versicherungen abschließen, wie Betriebsunterbrechungsversicherung, Ertragsausfallversicherung, Sachversicherung, Transportversicherung und Cyber-Versicherung. Diese Versicherungen decken finanzielle Verluste und Kosten für die Wiederaufnahme des Betriebs ab.

Betriebshaftpflichtversicherung

Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch das Unternehmen, seine Mitarbeiter oder Produkte verursacht werden. Sie schützt vor Ansprüchen von Dritten, wie Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern, die aufgrund von Personen-, Sach- oder Vermögensschäden entstehen können. Die Versicherung übernimmt dabei die Kosten für Schadensersatzforderungen sowie eventuelle Gerichts- und Anwaltskosten.

Beispiele für versicherte Risiken
Die Betriebshaftpflichtversicherung schützt Unternehmen vor den finanziellen Folgen von Schäden, die im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeiten entstehen können. Hier einige Beispiele für versicherte Risiken:

  1. Personen- und Sachschäden
    Ein Kunde rutscht auf dem nassen Boden im Geschäft aus und verletzt sich dabei. Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für die medizinische Behandlung sowie eventuelle Schmerzensgeldforderungen.
  2. Produkthaftpflicht
    Ein Unternehmen stellt Möbel her und ein fehlerhaftes Produkt verursacht einen Brandschaden beim Kunden. Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für den entstandenen Sachschaden.
  3. Vermögensschäden
    Ein IT-Unternehmen verursacht durch einen Fehler in der Software einen finanziellen Schaden bei einem Kunden. Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für den entstandenen Vermögensschaden.
  4. Umwelthaftpflicht
    Ein Unternehmen verursacht durch einen Unfall eine Umweltverschmutzung. Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für die Beseitigung des Schadens.

Versicherungsumfang und Leistungen
Der Versicherungsumfang der Betriebshaftpflichtversicherung kann je nach Versicherungsgesellschaft und Tarif variieren. In der Regel sind jedoch folgende Leistungen abgedeckt:

  1. Versicherungssumme
    Die Versicherungssumme gibt an, bis zu welcher Höhe die Versicherung im Schadensfall haftet. Sie sollte ausreichend hoch gewählt werden, um mögliche Schadensforderungen abzudecken.
  2. Selbstbeteiligung
    Die Selbstbeteiligung ist der Betrag, den das Unternehmen im Schadensfall selbst tragen muss. Eine höhere Selbstbeteiligung kann zu einer günstigeren Versicherungsprämie führen.
  3. Deckungssummen
    Die Deckungssummen geben an, bis zu welcher Höhe die Versicherung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aufkommt. Sie sollten ausreichend hoch gewählt werden, um mögliche Schadensforderungen abzudecken.
  4. Versicherte Tätigkeiten
    Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt in der Regel alle Tätigkeiten ab, die im Rahmen des Unternehmens ausgeübt werden. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass auch neue Tätigkeitsbereiche oder spezielle Risiken mitversichert sind.
  5. Beratung und Unterstützung
    Im Schadensfall unterstützt die Versicherung das Unternehmen bei der Regulierung des Schadens und übernimmt die Kommunikation mit dem Geschädigten.
  6. Rechtsschutz
    Die Betriebshaftpflichtversicherung bietet in der Regel auch einen Rechtsschutz, der die Kosten für eventuelle Gerichtsverfahren übernimmt.

Zusammenfassung
Die Betriebshaftpflichtversicherung bietet Schutz vor finanziellen Folgen für Schäden, die im Unternehmenskontext entstehen. Sie deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die durch das Unternehmen, Mitarbeiter oder Produkte verursacht werden. Dritte, wie Kunden oder Geschäftspartner, die Schadenersatz fordern, werden durch die Versicherung entschädigt, inklusive anfallender Gerichts- und Anwaltskosten. Die Versicherungssummen und Selbstbeteiligung variieren je nach Tarif und sollten ausreichend hoch sein, um Schadensforderungen zu decken. Alle betrieblichen Tätigkeiten sind prinzipiell versichert, wobei auf die Abdeckung neuer Tätigkeitsbereiche geachtet werden muss. Zusätzlich bietet die Versicherung Beratung bei Schadensregulierung und Rechtsschutz im Falle von Gerichtsverfahren.

Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine private Versicherung, die im Falle einer Berufsunfähigkeit des Versicherten eine monatliche Rente auszahlt. Sie ist somit eine wichtige Absicherung für den Fall, dass man aufgrund von Krankheit oder Unfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

Was ist der Unterschied zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung?
Der Hauptunterschied zwischen einer privaten und einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung liegt darin, wer die Versicherung abschließt. Während bei einer privaten Versicherung der Versicherte selbst der Vertragspartner ist, wird die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung vom Arbeitgeber für seine Mitarbeiter abgeschlossen. Dadurch ist der Arbeitgeber auch der Versicherungsnehmer und übernimmt die Beiträge für die Versicherung.

Welche Vorteile bietet eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung bietet sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Mitarbeiter einige Vorteile.

  1. Für den Arbeitgeber ist es eine Möglichkeit, seinen Mitarbeitern eine zusätzliche Absicherung anzubieten und somit als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten. Zudem können die Beiträge für die Versicherung steuerlich abgesetzt werden.
  2. Für den Mitarbeiter bietet die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung eine finanzielle Absicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit. Da der Arbeitgeber die Beiträge übernimmt, ist die Versicherung in der Regel auch günstiger als eine private Versicherung. Zudem entfällt die Gesundheitsprüfung, die bei einer privaten Versicherung oft zu höheren Beiträgen führt.

Welche Leistungen sind in einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten?
Die Leistungen einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung können je nach Versicherungsgesellschaft und Tarif variieren.

  1. In der Regel wird jedoch eine monatliche Rente ausgezahlt, die sich an dem bisherigen Einkommen des Mitarbeiters orientiert. Diese Rente wird in der Regel bis zum Rentenalter des Mitarbeiters gezahlt oder bis zu dem Zeitpunkt, an dem er wieder arbeitsfähig wird.
  2. Zusätzlich kann die Versicherung auch weitere Leistungen beinhalten, wie beispielsweise eine Einmalauszahlung bei schwerer Krankheit oder eine Beitragsbefreiung im Falle einer Berufsunfähigkeit.
  3. Auch eine Dynamisierung der Versicherungssumme ist oft möglich, um die Rente an die Inflation anzupassen.

Wer kann eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Grundsätzlich können alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung für ihre Mitarbeiter abschließen. Dabei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass die Versicherung in der Regel nur für festangestellte Mitarbeiter abgeschlossen werden kann. Auch für Auszubildende und Teilzeitkräfte ist eine Versicherung oft möglich.

Wie wird eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung finanziert?
Die Finanzierung einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung erfolgt durch Beiträge, die vom Arbeitgeber übernommen werden. Diese Beiträge können entweder als Sachbezug oder als Gehaltsumwandlung gezahlt werden. In der Regel werden die Beiträge vom Arbeitgeber als Betriebsausgaben steuerlich abgesetzt.

Worauf sollte man bei der Wahl einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung achten?
Bei der Wahl einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung ist es wichtig, auf die Konditionen und Leistungen der Versicherung zu achten. Zudem sollte man sich über die finanzielle Stabilität des Versicherungsunternehmens informieren. Auch die Möglichkeit einer individuellen Anpassung der Versicherung an die Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeiter sollte geprüft werden.

Zusammenfassung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt im Falle einer Berufsunfähigkeit eine Rente und bietet finanzielle Sicherheit. Im Vergleich zur betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung schließt beim privaten Pendant der Versicherte selbst den Vertrag ab, während bei der betrieblichen Variante der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter die Versicherung abwickelt. Arbeitgeber profitieren von steuerlichen Vorteilen und einer stärkeren Bindung der Mitarbeiter, während Arbeitnehmer von günstigeren Beiträgen und dem Wegfall der Gesundheitsprüfung profitieren. Eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt meist eine an das Einkommen gekoppelte Rente und kann Zusatzleistungen wie Einmalauszahlungen oder Beitragsbefreiungen umfassen. Sie steht in der Regel allen festangestellten Mitarbeitern offen und wird vom Arbeitgeber finanziert, wobei die Beiträge steuerlich geltend gemacht werden können. Bei der Auswahl sollten unter anderem Konditionen, Leistungen und die Stabilität des Versicherungsunternehmens beachtet werden.

Synonyme - BUV
Besondere Versicherungsbedingungen

Im Versicherungswesen wird zwischen den mit „AVB“ abgekürzten Allgemeinen Versicherungsbedingungen sowie den besonderen Versicherungsbedingungen unterschieden. Die AVBs haben den Charakter von AGBs, also von Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die im Alltag für eine Vielzahl von Rechtsgeschäften und Verträgen Verwendung finden. In den AVBs werden die allgemeinen Rechte und Pflichten der beiden Vertragsparteien wie die Leistungspflicht der Versicherungsgesellschaft im Falle eines Schadens oder die Pflicht des Versicherungsnehmers, die Beitragszahlungen vorzunehmen, geregelt und festgelegt. Besondere Versicherungsbedingungen sind jedoch Bedingungen, die in einzelnen Fällen zwischen Versicherungsnehmer und Versicherungsgesellschaft vereinbart werden.

Wenn ein Versicherungsvertrag abgeschlossen wird, müssen automatisch auch verschiedene Bedingungen im Zusammenhang mit dem Versicherungsverhältnis akzeptiert werden. Neben den AVBs kann es einigen Versicherungssparten auch dazu kommen, dass die Besonderen Versicherungsbedingungen Bestandteil des Versicherungsvertrages werden müssen. Als Ergänzung zu den AVBs können die besonderen Versicherungsbedingungen im Grunde nach für jede Versicherungsart vereinbart werden. Ein Beispiel für die Notwendigkeit von Besonderen Versicherungsbedingungen ist die private Unfallversicherung. Viele Versicherungsgesellschaften legen in diesen Verträgen über die besonderen Versicherungsbedingungen fest, dass die Versicherung nicht für Schäden aufkommt, die durch einen Unfall während der Ausübung von Extremsportarten entstanden sind.

Da besondere Versicherungsbedingungen häufig risikospezifische Ausschlüsse von der Leistungspflicht oder Erweiterungen des Vertragsinhaltes enthalten, sollten diese immer genau geprüft werden.

Synonyme - BVB
Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, auch BU-Versicherung genannt, ist eine private Absicherung gegen den Verlust der eigenen Arbeitskraft aufgrund von Krankheit oder Unfall. Sie zählt zu den wichtigsten Versicherungen, da sie im Falle einer Berufsunfähigkeit die finanzielle Existenz sichern kann.
(Siehe auch: Einkommen absichern mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung)

Für wen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?
Grundsätzlich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden sinnvoll, der auf sein Einkommen angewiesen ist. Besonders wichtig ist sie jedoch für Berufstätige, die körperlich oder geistig anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben, da hier das Risiko einer Berufsunfähigkeit höher ist. Aber auch Angestellte mit einem Bürojob sollten eine BU-Versicherung in Betracht ziehen, da auch psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel ein Burnout, zur Berufsunfähigkeit führen können.

Wie funktioniert eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Im Falle einer Berufsunfähigkeit zahlt die Versicherung eine monatliche Rente aus, um den Verdienstausfall auszugleichen. Die Höhe der Rente wird bei Vertragsabschluss individuell festgelegt und orientiert sich an dem bisherigen Einkommen. Die Versicherung greift, sobald eine ärztliche Bescheinigung über die Berufsunfähigkeit vorliegt und der Versicherte mindestens 50% seiner Arbeitskraft verloren hat. Die Rente wird solange gezahlt, bis der Versicherte wieder arbeitsfähig ist oder das vereinbarte Rentenalter erreicht hat.

Welche Leistungen sind in einer Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten?
Eine BU-Versicherung bietet in der Regel eine lebenslange Rente, die monatlich ausgezahlt wird. Auch eine einmalige Kapitalauszahlung ist möglich. Zudem können Zusatzleistungen, wie zum Beispiel eine Beitragsbefreiung im Falle einer Berufsunfähigkeit, vereinbart werden. Bei einigen Versicherungen ist auch eine Nachversicherungsgarantie enthalten, die es ermöglicht, die Rente bei einer Gehaltserhöhung oder einer Lebensveränderung ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen.

Worauf sollte man bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten?
Bei der Wahl einer passenden BU-Versicherung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

  1. Zunächst sollte man sich über die Versicherungsgesellschaft informieren und auf eine solide Finanzstärke achten.
  2. Auch die Versicherungsbedingungen sollten genau geprüft werden, um mögliche Ausschlüsse oder Einschränkungen zu erkennen.
  3. Zudem ist es ratsam, die Höhe der Rente realistisch zu wählen, um im Falle einer Berufsunfähigkeit ausreichend abgesichert zu sein.
  4. Auch die Dauer der Rentenzahlung und die Möglichkeit einer Nachversicherung sollten berücksichtigt werden.

Was sind die Vorteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet eine finanzielle Absicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit und schützt somit vor existenziellen Nöten. Auch im Vergleich zu anderen Versicherungen ist die BU-Versicherung vergleichsweise günstig und bietet eine hohe Leistung. Zudem kann sie individuell an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden und bietet somit eine maßgeschneiderte Absicherung.

Zusammenfassung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) ist eine wichtige private Versicherung zum Schutz vor Einkommensverlust durch Krankheit oder Unfall. Sie ist besonders für Personen mit physisch oder mental anspruchsvollen Jobs empfehlenswert, aber auch für Büroangestellte wegen des Risikos psychischer Krankheiten wie Burnout. Im Falle der Berufsunfähigkeit wird eine vorher festgelegte monatliche Rente gezahlt, falls mindestens 50% der Arbeitskraft verloren geht. Die Versicherung kann lebenslange Rentenzahlungen oder eine einmalige Kapitalauszahlung umfassen, mit möglichen Zusatzleistungen wie Beitragsbefreiung. Bei Vertragsabschluss sollten die finanzielle Stärke der Versicherungsgesellschaft, Versicherungsbedingungen, angemessene Rentenhöhe und Rentenzahlungsdauer beachtet werden. Die BU-Versicherung bietet hohe Leistungen zu vergleichsweise günstigen Konditionen und lässt sich individuell anpassen.

Synonyme - BU-Versicherung
Berufsunfähigkeit

Berufsunfähigkeit bezieht sich auf die Situation, in der eine Person aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen nicht mehr in der Lage ist, ihren Beruf auszuüben. Diese Einschränkungen können sowohl durch Krankheit als auch durch einen Unfall verursacht werden. Der Begriff ist eng mit dem Arbeitsleben verbunden und bezieht sich auf die Fähigkeit, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und ein Einkommen zu erzielen.

Arten von Berufsunfähigkeit
In der Regel ist man von Berufsunfähigkeit betroffen, wenn man weniger als 50% seiner bisherigen Tätigkeit ausüben kann. Doch welche Arten von Berufsunfähigkeit gibt es?

  1. Krankheitsbedingte Berufsunfähigkeit
    Die häufigste Form der Berufsunfähigkeit ist die krankheitsbedingte Berufsunfähigkeit. Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte Einschränkung der Arbeitsfähigkeit aufgrund einer körperlichen Erkrankung. Diese kann sowohl durch Unfälle als auch durch chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs entstehen. Eine krankheitsbedingte Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Beruf.

  2. Unfallbedingte Berufsunfähigkeit
    Eine weitere Form der Berufsunfähigkeit ist die unfallbedingte Berufsunfähigkeit. Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte Einschränkung der Arbeitsfähigkeit aufgrund eines Unfalls. Dies kann sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld geschehen. In der Regel sind hier jüngere Menschen betroffen, da sie häufiger Risiken eingehen und somit ein höheres Unfallrisiko haben.

  3. Psychische Berufsunfähigkeit
    Neben körperlichen Einschränkungen kann auch eine psychische Erkrankung zu Berufsunfähigkeit führen. Immer häufiger sind Menschen aufgrund von Burnout, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben. Auch hier gibt es verschiedene Auslöser wie zum Beispiel hoher Leistungsdruck, Mobbing oder auch private Probleme.

  4. Berufsunfähigkeit aufgrund von Invalidität
    Neben den bereits genannten Gründen kann auch eine Invalidität zu Berufsunfähigkeit führen. Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung, die aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit entstanden ist. In der Regel ist eine Invalidität mit einer hohen Einschränkung der Lebensqualität verbunden und kann somit auch zur Berufsunfähigkeit führen.

  5. Teilweise Berufsunfähigkeit
    Nicht immer führt eine Erkrankung oder ein Unfall zu einer vollständigen Berufsunfähigkeit. In manchen Fällen kann man seinen Beruf noch teilweise ausüben, jedoch nicht mehr in vollem Umfang. In diesem Fall spricht man von teilweiser Berufsunfähigkeit. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man aufgrund einer Erkrankung nur noch halbtags arbeiten kann.

Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für Berufsunfähigkeit können vielfältig sein. Häufig sind es Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Erkrankungen, die dazu führen, dass eine Person nicht mehr in der Lage ist, ihrem Beruf nachzugehen. Auch Unfälle, die zu körperlichen Einschränkungen führen, können Berufsunfähigkeit verursachen. Darüber hinaus spielen auch persönliche Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder ein ungesunder Lebensstil eine Rolle.

Maßnahmen zur Absicherung
Um sich gegen Berufsunfähigkeit abzusichern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  1. Eine davon ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Versicherung zahlt im Falle einer Berufsunfähigkeit eine monatliche Rente aus, um den Verdienstausfall auszugleichen. Die Höhe der Rente richtet sich nach dem vorherigen Einkommen und kann individuell angepasst werden. Eine andere Möglichkeit ist die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung, die über den Arbeitgeber abgeschlossen wird. Auch hier wird im Falle einer Berufsunfähigkeit eine Rente gezahlt.
  2. Neben Versicherungen gibt es auch staatliche Leistungen, die bei Berufsunfähigkeit in Anspruch genommen werden können. Dazu zählen die Erwerbsminderungsrente oder auch die Grundsicherung im Falle von Bedürftigkeit.

Sozialversicherung und Berufsunfähigkeit
Die gesetzliche Rentenversicherung sowie die gesetzliche Unfallversicherung bieten Schutz im Falle einer Berufsunfähigkeit.

  1. In der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es die Möglichkeit der Erwerbsminderungsrente, die bei einer dauerhaften Berufsunfähigkeit gezahlt wird. Die Höhe der Rente richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen und der Dauer der Beitragszahlung. Allerdings ist die Erwerbsminderungsrente oft nicht ausreichend, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
  2. In der gesetzlichen Unfallversicherung gibt es die Möglichkeit der Berufsgenossenschaft, die im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit zahlt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Berufsgenossenschaft nur für Unfälle und Krankheiten zuständig ist, die im Zusammenhang mit der Arbeit stehen.

Lebensversicherung und Berufsunfähigkeit
Eine weitere Möglichkeit der finanziellen Absicherung bei Berufsunfähigkeit ist die Lebensversicherung. Hier gibt es die Möglichkeit, eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung abzuschließen. Diese greift, wenn man aufgrund von Berufsunfähigkeit nicht mehr in der Lage ist, die Beiträge für die Lebensversicherung zu zahlen. Die Versicherungsgesellschaft übernimmt dann die Beitragszahlungen und im Falle des Todes des Versicherten wird die vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Berufsunfähigkeitsversicherung als private Absicherung
Eine weitere Möglichkeit der privaten Absicherung bei Berufsunfähigkeit ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Gegensatz zur Erwerbsminderungsrente oder der Berufsgenossenschaft, die nur im Falle einer dauerhaften Berufsunfähigkeit zahlen, greift die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits bei einer teilweisen Berufsunfähigkeit. Hierbei ist es wichtig, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen, um im Falle einer Berufsunfähigkeit auch tatsächlich Leistungen zu erhalten.
Bei der Wahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man auf eine ausreichend hohe Absicherung achten, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Auch die Dauer der Absicherung sollte beachtet werden, da eine Berufsunfähigkeit oft bis zum Renteneintrittsalter andauern kann.

Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung Versicherung wichtig?

  1. Die gesetzliche Absicherung ist unzureichend
    Die gesetzliche Rentenversicherung bietet bei einer Berufsunfähigkeit nur begrenzte Leistungen. In der Regel reicht die staatliche Erwerbsminderungsrente nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Zudem ist der Anspruch auf diese Rente an strenge Voraussetzungen geknüpft und die Höhe der Leistung ist abhängig vom Grad der Erwerbsminderung. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen zahlt unabhängig von der Ursache und dem Grad der Berufsunfähigkeit und bietet somit eine umfassendere Absicherung.

  2. Schutz vor finanziellen Einbußen
    Eine Berufsunfähigkeit kann schnell zu finanziellen Einbußen führen. Die laufenden Kosten wie Miete, Strom, Versicherungen oder auch die Tilgung von Krediten müssen weiterhin gedeckt werden, auch wenn das Einkommen wegfällt. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung übernimmt in diesem Fall die monatlichen Zahlungen und sorgt somit für eine finanzielle Stabilität.

  3. Individuelle Absicherung
    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung kann individuell auf die persönliche Situation und Bedürfnisse zugeschnitten werden. Die Versicherungssumme, die Laufzeit und auch die Höhe der monatlichen Beiträge können flexibel gewählt werden. Somit kann jeder eine passende Absicherung finden, die seinen individuellen Bedürfnissen entspricht.

  4. Frühzeitiger Abschluss lohnt sich
    Je früher man eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto günstiger sind in der Regel die Beiträge. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit in jungen Jahren geringer, wodurch die Versicherungsgesellschaften niedrigere Beiträge anbieten können. Ein frühzeitiger Abschluss lohnt sich also nicht nur finanziell, sondern bietet auch eine langfristige Absicherung.

  5. Schutz vor Berufsunfähigkeit durch Krankheiten und Unfälle
    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bietet Schutz vor den unterschiedlichsten Ursachen einer Berufsunfähigkeit. Ob durch Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt, psychische Erkrankungen oder auch durch Unfälle – die Versicherung zahlt in der Regel unabhängig von der Ursache. Somit ist man umfassend abgesichert und muss sich keine Sorgen machen, dass eine bestimmte Ursache nicht abgedeckt ist.

  6. Steuerliche Vorteile
    Die Beiträge für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung können steuerlich abgesetzt werden. Bis zu einer bestimmten Höhe sind die Beiträge als Sonderausgaben absetzbar, was zu einer finanziellen Entlastung führt. Zudem sind die Leistungen aus der Versicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit steuerfrei.

  7. Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten
    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bietet auch in Bezug auf die Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten Vorteile. So können beispielsweise die Versicherungssumme oder die Laufzeit im Laufe der Zeit angepasst werden, falls sich die persönliche Situation ändert. Auch eine Erhöhung der Versicherungssumme ist in der Regel möglich, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist.

 

Zusammenfassung
Berufsunfähigkeit bedeutet, dass jemand seinen Beruf nicht mehr aufgrund von physischen oder psychischen Problemen ausüben kann. Es gibt verschiedene Arten, darunter krankheits-, unfall- und psychisch bedingte sowie teilweise Berufsunfähigkeit. Ursachen sind beispielsweise Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Probleme oder Unfälle. Die staatliche Absicherung durch Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, deshalb gibt es private Berufsunfähigkeitsversicherungen, die einen finanziellen Schutz bieten und individuell angepasst werden können. Sie zahlen eine monatliche Rente, die den Lebensstandard sichern soll, und sind flexibel gestaltbar.

Synonyme - BU
Berufskrankheiten

Berufskrankheiten sind Erkrankungen, die durch die berufliche Tätigkeit einer Person verursacht werden. Sie können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und treten häufig bei Menschen auf, die über einen längeren Zeitraum hinweg bestimmten Belastungen oder Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Diese Krankheiten können sowohl akut auftreten als auch über einen längeren Zeitraum hinweg schleichend entstehen.

Ursachen und Risikofaktoren von Berufskrankheiten
Die Ursachen von Berufskrankheiten können sehr vielfältig sein und hängen stark von der jeweiligen Tätigkeit und den damit verbundenen Belastungen ab. Zu den häufigsten Ursachen zählen jedoch körperliche Überlastung, Lärm, Vibrationen, Staub, Chemikalien, Strahlung, Hitze oder Kälte sowie psychische Belastungen wie Stress oder Mobbing. Auch monotone Arbeitsabläufe oder eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz können zu Berufskrankheiten führen.
Die Risikofaktoren für Berufskrankheiten sind dabei von Beruf zu Beruf unterschiedlich. So sind beispielsweise Beschäftigte in der Landwirtschaft, im Bergbau, im Baugewerbe oder im Gesundheitswesen besonders gefährdet, an einer Berufskrankheit zu erkranken. Aber auch Menschen in Büroberufen können aufgrund von langer sitzender Tätigkeit oder Bildschirmarbeit betroffen sein.

Ansprüche bei den gesetzlichen Versicherungen
In Deutschland sind Berufskrankheiten durch das SGB VII geregelt, welches die gesetzlichen Unfallversicherungen umfasst. Dies sind die Berufsgenossenschaften und die Unfallkassen, die für die Absicherung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zuständig sind. Betroffene haben in der Regel Anspruch auf folgende Leistungen:

  1. Medizinische Versorgung
    Die gesetzlichen Unfallversicherungen übernehmen die Kosten für die ärztliche Behandlung, Medikamente und Therapien im Zusammenhang mit der Berufskrankheit.
  2. Rehabilitationsmaßnahmen
    Sollte die Berufskrankheit zu einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit führen, haben Betroffene Anspruch auf Rehabilitationsmaßnahmen, um ihre Gesundheit wiederherzustellen und ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten.
  3. Verletztengeld
    Falls die Berufskrankheit zu einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit führt, erhalten Betroffene Verletztengeld als Ersatz für ihr entgangenes Arbeitsentgelt.
  4. Verletztenrente
    Bei dauerhafter Beeinträchtigung der Erwerbsfähigkeit aufgrund einer Berufskrankheit kann eine Verletztenrente gezahlt werden.
  5. Hinterbliebenenrente
    Sollte der Betroffene aufgrund der Berufskrankheit versterben, haben Hinterbliebene Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente.

Ansprüche bei privaten Versicherungen
Neben den gesetzlichen Unfallversicherungen können auch private Versicherungen für Berufskrankheiten aufkommen. Dies ist jedoch abhängig von den individuellen Vertragsbedingungen und muss im Einzelfall geprüft werden. In der Regel haben Betroffene Anspruch auf folgende Leistungen:

  1. Berufsunfähigkeitsversicherung
    Wenn die Berufskrankheit zu einer dauerhaften Berufsunfähigkeit führt, können Betroffene von ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung eine monatliche Rente erhalten.
  2. Private Krankenversicherung
    Die private Krankenversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für die ärztliche Behandlung, Medikamente und Therapien im Zusammenhang mit der Berufskrankheit.
  3. Private Unfallversicherung
    Falls die Berufskrankheit auf einen Unfall zurückzuführen ist, können Betroffene von ihrer privaten Unfallversicherung eine Einmalzahlung oder eine monatliche Rente erhalten.
  4. Dread-Disease-Versicherung
    Diese Versicherung zahlt eine vereinbarte Summe aus, wenn eine bestimmte schwere Erkrankung, wie beispielsweise Krebs oder Herzinfarkt, diagnostiziert wird. Auch Berufskrankheiten können unter bestimmten Voraussetzungen von dieser Versicherung abgedeckt sein.
  5. Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung
    In einigen Unternehmen gibt es eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Falle einer Berufskrankheit eine monatliche Rente zahlt.

Zusammenfassung
Berufskrankheiten entstehen durch die berufliche Tätigkeit und können physischer oder psychischer Natur sein. Ursachen sind unter anderem körperliche Überlastung, Lärm, Chemikalien, Stress oder schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz. Betroffene Branchen sind Landwirtschaft, Bergbau, Baugewerbe und Gesundheitswesen, aber auch Bürojobs können Risiken bergen. In Deutschland regelt das SGB VII die Ansprüche bei Berufskrankheiten über Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Leistungen umfassen medizinische Versorgung, Rehabilitationsmaßnahmen, Verletztengeld und -renten sowie Hinterbliebenenrenten. Bei privaten Versicherungen hängen Leistungen von den Vertragsbedingungen ab und können Berufsunfähigkeitsrenten, Kostenübernahmen oder Einmalzahlungen bei Unfall oder schweren Erkrankungen beinhalten.

Synonyme - Berufskrankheit
Berufskrankheit

Welche Leiden zu den Berufskrankheiten zählen, wird in der Anlage 1 zur Berufskrankheitenverordnung (BKV) aufgeführt. Dies sind Erkrankungen, die eingetreten sind, wenn Arbeitnehmer durch ihre Tätigkeit einer weitaus höheren Gefährdung ausgesetzt sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Bevor eine gesundheitliche Beeinträchtigung als Berufskrankheit anerkannt werden kann, muss dies durch wissenschaftliche Erkenntnisse nachgewiesen werden.

Für die Anerkennung einer Berufskrankheit genügt demzufolge der schlichte Zusammenhang einer Erkrankung mit einer beruflichen Tätigkeit nicht. Daraus resultiert, dass nur jeder zwölfte Antrag auf Rentenleistungen bewilligt wird.

Aber selbst wenn Leistungen aus der gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsversicherung gezahlt werden, ist die Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards nicht zu bewältigen. Die Rentenhöhe beträgt zwei Drittel des letzten Jahresverdienstes. Bei einem Jahresverdienst von 48.000 € sind dies 32.000 €, somit monatlich ca. 1.300 € weniger. Noch problematischer wird es, wenn nur eine geminderte Erwerbsunfähigkeit festgestellt wird. Wird eine Invalidität von 30 Prozent anerkannt, werden bloß 30 % der Rente gezahlt. Statt 32.000 € verblieben also noch 9.600 €.

Daraus folgt:

  1. Ohne eine private Vorsorge ist die Einkommensabsicherung nicht gewährleistet. Dies schon allein aus der Tatsache heraus, dass eine Erwerbsunfähigkeit bedeutet, keinerlei Berufstätigkeit ausführen zu können.
  2. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen leistet eine Rentenzahlung, wenn der Versicherte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem zuletzt ausgeübten Beruf arbeiten kann.
Berufshaftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung schützt gegen Schadenersatzansprüche Dritter und ist in vielen Lebensbereichen vorhanden.

Eine Berufshaftpflichtversicherung ist eine spezielle Form der Haftpflichtversicherung, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Selbstständigen zugeschnitten ist. Sie schützt den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen von Schäden, die im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit entstehen. Diese Schäden können sowohl Sach- als auch Personenschäden sein, die durch Fehler, Versäumnisse oder Fahrlässigkeit des Versicherungsnehmers verursacht wurden.

Zweck der Berufshaftpflichtversicherung
Der Hauptzweck einer Berufshaftpflichtversicherung besteht darin, den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen von Schadenersatzansprüchen Dritter zu schützen. Diese können schnell existenzbedrohend werden, insbesondere für kleine Unternehmen und Selbstständige. Die Versicherung übernimmt in solchen Fällen die Kosten für Schadensersatzansprüche, die vom Versicherungsnehmer verursacht wurden, sowie die Kosten für eventuelle Rechtsstreitigkeiten.

Beispiele aus der Praxis

  1. Ein Beispiel für die Notwendigkeit einer Berufshaftpflichtversicherung ist der Fall eines IT-Unternehmens, das für einen Kunden eine neue Software entwickelt hat. Nach der Einführung der Software stellt sich heraus, dass diese fehlerhaft ist und zu Datenverlust beim Kunden führt. Der Kunde verlangt daraufhin Schadensersatz in Höhe von 50.000 Euro für den Verlust seiner Daten und die entstandenen Kosten für die Wiederherstellung. Ohne eine Berufshaftpflichtversicherung müsste das IT-Unternehmen diese Kosten aus eigener Tasche bezahlen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen führen könnte. Mit einer Berufshaftpflichtversicherung hingegen würde die Versicherung die Kosten übernehmen und somit das Unternehmen vor finanziellen Schäden schützen.
  2. Ein weiteres Beispiel ist ein Architekturbüro, das für die Planung und Überwachung eines Bauprojekts verantwortlich ist. Während der Bauphase kommt es aufgrund eines Planungsfehlers zu einem Einsturz eines Gebäudeteils, bei dem ein Bauarbeiter schwer verletzt wird. Der Bauarbeiter verklagt daraufhin das Architekturbüro auf Schadensersatz in Höhe von 100.000 Euro für seine Verletzungen und Verdienstausfall. Ohne eine Berufshaftpflichtversicherung müsste das Architekturbüro die Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Mit einer Berufshaftpflichtversicherung hingegen würde die Versicherung die Kosten übernehmen und somit das Unternehmen vor finanziellen Schäden schützen.

Vorteile einer Berufshaftpflichtversicherung
Eine Berufshaftpflichtversicherung bietet dem Versicherungsnehmer eine Reihe von Vorteilen. Der offensichtlichste Vorteil ist der finanzielle Schutz vor Schadenersatzansprüchen Dritter. Eine solche Versicherung kann jedoch auch dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden zu stärken, da sie sehen, dass das Unternehmen für eventuelle Fehler oder Schäden geradesteht. Zudem kann eine Berufshaftpflichtversicherung eine gesetzliche Voraussetzung für die Ausübung bestimmter Berufe sein, wie z.B. für Ärzte oder Rechtsanwälte.

Einschränkungen einer Berufshaftpflichtversicherung
Es ist wichtig zu beachten, dass eine Berufshaftpflichtversicherung nicht alle möglichen Schäden abdeckt. Es gibt in der Regel bestimmte Ausschlüsse und Einschränkungen, die je nach Versicherungsgesellschaft und Vertrag variieren können. Beispielsweise können vorsätzlich verursachte Schäden, Vertragsbrüche oder Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstehen, von der Versicherung nicht abgedeckt sein. Es ist daher wichtig, die Versicherungsbedingungen sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen abzuschließen, um eine umfassende Absicherung zu gewährleisten.

Unterschiede zwischen Berufshaftpflicht- und Diensthaftpflichtversicherung

  1. Versicherte Personen
    Der größte Unterschied zwischen den beiden Versicherungsarten liegt in den versicherten Personen. Während die Berufshaftpflichtversicherung vor allem für selbstständige und freiberufliche Tätigkeiten relevant ist, richtet sich die Diensthaftpflichtversicherung an Personen im öffentlichen Dienst.
  2. Versicherungsumfang
    Ein weiterer Unterschied besteht im Versicherungsumfang. Die Berufshaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit entstehen, während die Diensthaftpflichtversicherung auch Schäden abdeckt, die außerhalb der dienstlichen Tätigkeit entstehen können, beispielsweise bei einem Dienstunfall.
  3. Versicherungsprämie
    Auch bei der Versicherungsprämie gibt es Unterschiede zwischen den beiden Versicherungsarten. Die Prämie für eine Berufshaftpflichtversicherung richtet sich meist nach der Art und Größe des Unternehmens sowie der beruflichen Tätigkeit. Bei der Diensthaftpflichtversicherung hingegen wird die Prämie in der Regel vom Dienstherrn übernommen.

Zusammenfassung
Die Berufshaftpflichtversicherung bietet finanziellen Schutz für Unternehmen und Selbstständige gegen Schadenersatzansprüche, die aus beruflichen Tätigkeiten resultieren. Sie übernimmt Kosten für Schäden und Rechtsstreitigkeiten und kann vertrauensfördernd wirken. Allerdings deckt sie nicht alle Risiken ab, weshalb es wichtig ist, die Versicherungsbedingungen zu prüfen und gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen abzuschließen. Die Diensthaftpflichtversicherung hingegen betrifft Personen im öffentlichen Dienst und unterscheidet sich in den versicherten Personen, dem Umfang und der Prämienzahlung.

Berufsgenossenschaften

In Deutschland gibt es insgesamt neun Berufsgenossenschaften, die für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in verschiedenen Branchen zuständig sind. Sie sind Teil des deutschen Sozialversicherungssystems und werden durch Beiträge der Unternehmen finanziert.

Die erste Berufsgenossenschaft wurde bereits im Jahr 1885 gegründet und ist somit die älteste in Deutschland. Seitdem haben sich weitere Berufsgenossenschaften gebildet, um die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Branchen abzudecken.

Die neun Berufsgenossenschaften sind:

  1. Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik (BGHW)
    Die BGHW ist zuständig für den Handel, die Logistik und die damit verbundenen Dienstleistungen. Dazu gehören zum Beispiel der Einzelhandel, Großhandel, Speditionen, Lagerhaltung und der Versandhandel.

  2. Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)
    Die BG ETEM ist für die Branchen Energie, Textil, Elektro und Medien zuständig. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Energieerzeugung und -verteilung, Textil- und Bekleidungsindustrie, Elektro- und Informationstechnik sowie die Medienbranche.

  3. Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
    Die BGHM ist für die Branchen Holz und Metall zuständig. Dazu gehören zum Beispiel die Holz- und Möbelindustrie, die Metall- und Elektroindustrie, aber auch die Bauwirtschaft.

  4. Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN)
    Die BGN ist zuständig für die Bereiche Nahrungsmittel, Getränke und Gastgewerbe. Dazu gehören unter anderem die Lebensmittelproduktion, die Gastronomie, aber auch die Landwirtschaft und der Gartenbau.

  5. Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)
    Die BG RCI ist für die Branchen Rohstoffe und chemische Industrie zuständig. Dazu gehören unter anderem die Bergbau- und Rohstoffindustrie, die chemische Industrie sowie die Kunststoff- und Kautschukindustrie.

  6. Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr)
    Die BG Verkehr ist für die Branchen Verkehr, Post, Logistik und Telekommunikation zuständig. Dazu gehören zum Beispiel der Straßen-, Schienen-, Luft- und Schiffsverkehr, aber auch die Post- und Kurierdienste sowie die Telekommunikationsbranche.

  7. Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
    Die BGW ist für die Branchen Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege zuständig. Dazu gehören unter anderem die Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste, aber auch die Kinder- und Jugendhilfe.

  8. Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU)
    Die BG BAU ist für die Bauwirtschaft zuständig. Dazu gehören unter anderem der Hoch- und Tiefbau, der Straßenbau, aber auch das Dachdecker- und Gerüstbauerhandwerk.

  9. Unfallkasse des Bundes (UKB)
    Die UKB ist für die Beschäftigten des Bundes und der Länder zuständig. Dazu gehören unter anderem die Bundesverwaltung, die Bundeswehr, die Polizei und die Feuerwehr.

Jede Berufsgenossenschaft hat die Aufgabe, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in ihrem Zuständigkeitsbereich zu fördern und zu überwachen. Dazu gehören unter anderem die Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, die Rehabilitation von verletzten oder erkrankten Beschäftigten sowie die finanzielle Absicherung im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit.

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, bieten die Berufsgenossenschaften verschiedene Leistungen an, wie zum Beispiel Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen, Schulungen und Seminare, aber auch finanzielle Leistungen wie Verletztengeld oder Renten.

Zusätzlich arbeiten die Berufsgenossenschaften eng mit anderen Institutionen wie den Gewerbeaufsichtsämtern, den Krankenkassen und den Unfallversicherungsträgern zusammen, um die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bestmöglich zu gewährleisten.

Insgesamt tragen die Berufsgenossenschaften somit einen wichtigen Teil zur Sicherheit am Arbeitsplatz in Deutschland bei und sind ein wichtiger Bestandteil des Sozialversicherungssystems. Durch ihre spezifische Ausrichtung können sie gezielt auf die Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Branchen eingehen und somit einen wichtigen Beitrag zur Unfallverhütung und Gesundheitsförderung leisten.

Berufsgenossenschaft

Berufsgenossenschaften sind Einrichtungen der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland, die für die Absicherung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zuständig sind. Sie sind Teil des sozialen Sicherungssystems und haben die Aufgabe, die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten in Unternehmen zu schützen.

Die Grundlage für die Existenz von Berufsgenossenschaften bildet das Sozialgesetzbuch VII, welches die gesetzliche Unfallversicherung regelt. Diese umfasst neben den Berufsgenossenschaften auch die Unfallkassen und die landwirtschaftliche Sozialversicherung. Die Berufsgenossenschaften sind dabei für bestimmte Branchen und Wirtschaftszweige zuständig, beispielsweise für die Bauwirtschaft, die Metall- und Elektroindustrie oder das Gastgewerbe.

Die Aufgaben der Berufsgenossenschaften sind vielfältig. Sie übernehmen die Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, indem sie Unternehmen bei der Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen unterstützen. Dazu gehören unter anderem die Durchführung von Sicherheitsprüfungen, die Beratung von Unternehmen und die Bereitstellung von Informationsmaterial. Ziel ist es, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.

Kommt es dennoch zu einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit, sind die Berufsgenossenschaften für die medizinische Versorgung, Rehabilitation und Entschädigung der Betroffenen zuständig. Sie übernehmen die Kosten für ärztliche Behandlungen, Krankenhausaufenthalte, Therapien und Hilfsmittel. Auch die Zahlung von Verletztengeld oder Rentenleistungen bei dauerhaften Beeinträchtigungen gehört zu ihren Aufgaben.

Die Finanzierung der Berufsgenossenschaften erfolgt durch Beiträge der Unternehmen, die sich nach der Unfallgefahr in der jeweiligen Branche richten. Dabei gilt das Prinzip der Gefahrtarifstelle, das bedeutet, dass Unternehmen mit höherem Unfallrisiko höhere Beiträge zahlen müssen. Auch die Anzahl der Beschäftigten und die Lohnsumme spielen eine Rolle bei der Berechnung der Beiträge.

Neben ihrer Hauptaufgabe als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung engagieren sich die Berufsgenossenschaften auch in der Forschung und Entwicklung von neuen Präventionsmaßnahmen. Sie betreiben eigene Forschungsinstitute und arbeiten eng mit anderen Institutionen zusammen, um die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz kontinuierlich zu verbessern.

Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen

Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen sind spezielle Maßnahmen, die dazu dienen, Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen dabei zu unterstützen, wieder in das Berufsleben zurückzukehren. Sie werden von verschiedenen Institutionen und Trägern angeboten und sollen den Betroffenen dabei helfen, ihre Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen oder zu verbessern.

Arbeitsmarktintegration als Ziel
Das übergeordnete Ziel der beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen ist die Arbeitsmarktintegration. Das bedeutet, dass Menschen mit Beeinträchtigungen wieder in der Lage sind, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und somit am Arbeitsleben teilzuhaben. Dies kann sowohl in Form einer Wiedereingliederung in den alten Beruf als auch in eine neue Tätigkeit erfolgen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Betroffenen zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

Zielgruppe und Voraussetzungen
Zu den Zielgruppen der beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen gehören Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen, die aufgrund ihrer Einschränkungen nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeitsfähig sind. Dies können beispielsweise Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder auch psychischen Erkrankungen sein. Voraussetzung für die Teilnahme an einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme ist in der Regel eine ärztliche Verordnung sowie die Zustimmung des zuständigen Rehabilitationsträgers.

Maßnahmen und Methoden
Es gibt verschiedene Arten von beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen, die je nach individuellem Bedarf und Einschränkungen der Betroffenen ausgewählt werden. Dazu gehören beispielsweise medizinische Rehabilitation, berufliche Bildung und Umschulung, berufliche Orientierung und Eignungsabklärung sowie berufliche Integration und begleitende Hilfen. Die Maßnahmen können sowohl in stationärer als auch in ambulanter Form durchgeführt werden und beinhalten oft eine Kombination aus verschiedenen Methoden wie beispielsweise berufspraktischen Trainings, psychologischer Betreuung oder auch Coaching.

Ablauf einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme
Der Ablauf einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme ist in der Regel in mehrere Phasen unterteilt. Zunächst erfolgt eine ausführliche Diagnostik, in der die individuellen Fähigkeiten und Einschränkungen der Betroffenen ermittelt werden. Anschließend wird gemeinsam mit den Betroffenen ein individueller Rehabilitationsplan erstellt, der die Ziele und Maßnahmen festlegt. In der nächsten Phase werden die Maßnahmen durchgeführt und die Betroffenen dabei unterstützt, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken. Abschließend erfolgt eine Nachbetreuung, in der die Integration in den Arbeitsmarkt begleitet und unterstützt wird.

Träger und Finanzierung
Die Träger von beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen sind in der Regel die gesetzlichen Rentenversicherungsträger, die Agentur für Arbeit oder die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Kosten für die Maßnahmen werden in der Regel von diesen Trägern übernommen. Auch private Versicherungen oder andere Kostenträger können in Einzelfällen für die Finanzierung zuständig sein.

Zusammenfassung
Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen bei der Rückkehr ins Berufsleben. Das Hauptziel ist die Integration in den Arbeitsmarkt, wobei die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Betroffenen gestärkt werden sollen. Die Maßnahmen richten sich an Personen, die aufgrund ihrer Einschränkungen in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt sind und setzen eine ärztliche Verordnung sowie die Zustimmung des Rehabilitationsträgers voraus. Angeboten werden unter anderem medizinische Rehabilitation, Umschulungen und berufliches Training, die individuell angepasst und sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden können. Der Ablauf ist in Diagnostik, Erstellung eines Rehabilitationsplans, Durchführung der Maßnahmen und abschließende Nachbetreuung gegliedert. Finanziert werden die Maßnahmen meist von gesetzlichen Versicherungsträgern oder der Agentur für Arbeit.

Bergmann-Rente

Eine Bergmannsrente ist eine spezielle Form der Altersrente, die Bergleuten und anderen Beschäftigten im Bergbau zusteht. Sie ist Teil des gesetzlichen Rentensystems in Deutschland und wird von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) verwaltet. Sie wurde 1957 eingeführt, um den besonderen Belastungen und Gefahren, denen Bergleute in ihrem Beruf ausgesetzt sind, Rechnung zu tragen. Sie soll sicherstellen, dass diese Beschäftigten im Alter eine ausreichende finanzielle Absicherung haben.

  • Wer hat Anspruch auf eine Bergmannsrente?
    Anspruch auf eine Bergmannsrente haben alle Beschäftigten, die im Bergbau tätig waren und mindestens 25 Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Dies gilt sowohl für Arbeiter als auch für Angestellte. Auch Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Krankheit werden dabei angerechnet.

  • Welche Leistungen beinhaltet die Bergmannsrente?
    Die Bergmannsrente besteht aus zwei Teilen: der Grundrente und der Zusatzrente.
    • Die Grundrente ist eine monatliche Zahlung, die sich aus den gezahlten Beiträgen und der Anzahl der Beitragsjahre berechnet. Sie wird in der Regel ab dem 65. Lebensjahr ausgezahlt, kann aber auch früher in Anspruch genommen werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
    • Die Zusatzrente ist eine zusätzliche Leistung, die von den Bergbauunternehmen finanziert wird. Sie basiert auf tarifvertraglichen Vereinbarungen und wird in der Regel ab dem 60. Lebensjahr gezahlt. Die Höhe der Zusatzrente hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Dauer der Betriebszugehörigkeit und dem Verdienst.

  • Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Bergmannsrente zu erhalten?
    Um eine Bergmannsrente zu erhalten, müssen neben den 25 Beitragsjahren auch weitere Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Bergmann mindestens 50 Jahre alt sein muss und in den letzten fünf Jahren vor Renteneintritt mindestens 36 Monate im Bergbau beschäftigt war. Auch eine Schwerbehinderung oder eine Berufsunfähigkeit können den Renteneintritt früher ermöglichen.

  • Wie wird die Bergmannsrente besteuert?
    Die Bergmannsrente unterliegt wie alle anderen Renten auch der Einkommenssteuer. Allerdings gibt es hier eine Besonderheit: Die Grundrente wird nur zu einem Teil besteuert, während die Zusatzrente vollständig steuerpflichtig ist. Die genaue Höhe der Besteuerung hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte individuell berechnet werden.

  • Was passiert mit der Bergmannsrente im Todesfall?
    Im Todesfall des Rentenempfängers wird die Bergmannsrente an den Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner weitergezahlt. Auch Kinder können unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf eine Waisenrente haben. Die Höhe der Hinterbliebenenrente richtet sich nach der Höhe der Rente des Verstorbenen.
Synonyme - Bergmannsrente