Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Job Enlargement

Job Enlargement kann mit „Arbeitserweiterung“ übersetzt werden. Es handelt sich dabei um eine Strategie aus dem Bereich der Arbeitsstrukturierung. Bei einer Arbeitserweiterung wird der Arbeitsbereich eines Mitarbeiters ausgeweitet. Diese Ausweitung erfolgt horizontal, also durch zusätzliche Aufgaben aus dem gleichen Anforderungsprofil und auf dem gleichen Leistungsniveau.

Das Job Enlargement gliedert Arbeitselemente ein, die ansonsten den regulären Prozessen vorgelagert oder nachgelagert werden. Durch diese wechselnden Belastungen soll sich der jeweilige Arbeitnehmer durch die damit verbundene Abwechslung von seinen Tätigkeiten erholen, ohne aber seine Arbeit einstellen zu müssen. Es hat also auch die Aufgabe, physische und psychische Eintönigkeit zu vermeiden. Dieser Effekt macht sich beispielsweise schon beim Wechsel von einer sitzenden zu einer stehenden Tätigkeit bemerkbar.

Bei einem von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt kommt dem Job Enlargement eine bedeutende Rolle zu, da so Ausfälle bei Mitarbeitern kompensiert werden können. Sind nämlich Mitarbeiter mit den Arbeitsaufgaben von Kollegen auf gleichem Niveau vertraut, so können sie kurzerhand auch die Position eines Springers einnehmen und andere Beschäftigte vertreten. Arbeitserweiterungen sind für Vorgesetzte mit der Hausforderung verbunden, den Arbeitnehmern die Vorteile des Strukturierungsprozesses zu vermitteln, ohne dass sie das Gefühl bekommen, in eine völlig neue Rolle gedrängt oder gar ausgebeutet zu werden. Arbeitnehmern dürfen nicht ungefragt qualitativ höhere und neue Kompetenzen abgefordert werden. Dies führt schnell zu Überforderung und Stress. Maßnahmen des Job Enlargements sollten schon im Vorhinein begründet und klar kommuniziert werden, wobei die positiven Effekte ruhig hervorgehoben werden dürfen. Unternehmen in einer wirtschaftlich angespannten Situation können von Job Enlargement profitieren und so Personalabbau oder tief greifende Umstrukturierungen verhindern.

Synonyme - Arbeitserweiterung
Jahresversicherung

Bei einer Jahresversicherung handelt es sich um eine Versicherung, die häufig im Bereich der Reiserücktrittversicherung angeboten wird.

Jahresversicherungen haben den Zweck, potenzielle Schäden für den Zeitraum eines ganzen Jahres abzusichern. Bei Reiserücktritt oder Reiseabbruch dient die Jahresversicherung dem Reiseschutz für das komplette Versicherungsjahr. Innerhalb dieses versicherten Zeitraums können Versicherungsnehmer dank der Reiseversicherung geschützt verreisen – unabhängig von Reiseplanung, Reisedauer und Anzahl der Reisen. Wird beispielsweise zu Beginn eines Jahres eine Jahresversicherung abgeschlossen, so sind auch kurzfristige und spontane Reisen entsprechend abgesichert.

Als Komplettschutz abgeschlossene Jahresversicherungen enthalten gleich mehrere Versicherungssparten unter einer Jahresdeckung. Im Bereich der Reiseversicherungen werden mitunter Reiserücktritt, Reiseabbruch, Notfallversicherung, Gepäckversicherung und Reisekrankenversicherung miteinander kombiniert

Jahresüberschuss

Jahresüberschuss und Jahresfehlbetrag sind Begriffe, die an letzter Stelle einer Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt werden, die Unternehmen pro Geschäftsjahr zu erstellen haben. Beim Jahresüberschuss wird auch von einem positiven Geschäftsergebnis gesprochen. Der Jahresfehlbetrag ist das gegensätzliche, also negative, Ergebnis dazu.

Ein Jahresüberschuss wird aus der Differenz aus Erträgen und Aufwendungen gebildet. Bei der Ermittlung werden Gewinn- oder Verlustvorträge aus vorangegangenen Perioden, Entnahmen aus Rücklagen oder Einstellungen in Rücklagen nicht berücksichtigt. Voraussetzung für einen Jahresüberschuss ist nur, dass die Erträge die Aufwendungen übersteigen. Dann kann der Jahresüberschuss im Unternehmen verbucht bleiben und steht zur Verfügung oder aber die Summe wird als Gewinn an die jeweiligen Teilhaber ausgeschüttet.

Übersteigen hingegen die Aufwendungen die erzielten Erträge, gilt dies als Jahresfehlbetrag. Ein Jahresfehlbetrag kann jedoch nicht auf die Teilhaber aufgeteilt werden. Dieser bleibt im Unternehmen verbucht. Mit Gewinnen aus dem Vorjahr kann ein Jahresfehlbetrag jedoch verrechnet werden.

Synonyme - Jahresfehlbetrag
Jahresüberschadendeckung

Die Jahresüberschadendeckung ist ein Begriff, der mit Versicherungsfällen in Bezug auf Geschäftsjahresschäden zusammenhängt. Bei einem Geschäftsjahresschaden oder Meldejahresschaden handelt es sich um den innerhalb einer Abrechnungsperiode durch Versicherungsfälle eingetretenen Gesamtschaden.

Ein Geschäftsjahresschadenaufwand ist der Aufwand im Geschäftsjahr, der innerhalb dieser Zeit Zahlungen für Schäden bzw. Versicherungsfälle sowie Regulierungsaufwendungen und zuzuführende Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Fälle umfasst.  

Mit der Jahresüberschadendeckung, die auch Stop Loss genannt wird, kann sich ein Erstversicherer vor Verlusten absichern, die einen gewissen Geschäftsjahresschaden übersteigen.

Als Vertragsform der Schadenrückversicherung wird bei der Jahresüberschadendeckung eine fixe Schadenquote festgelegt, bis zu dieser der Erstversicherer selbst eintritt. Darüber wird als Haftstrecke eine zusätzliche Quote vereinbart, für die dann wiederum der Rückversicherer aufkommt. Sinn der Jahresüberschadendeckung ist in erster Linie, Schwankungen in den Belastungen durch Schäden für den jeweiligen Zeitraum aufzufangen. Dies bietet sich insbesondere in Versicherungssparten an, die von unregelmäßigen Schadensfällen geprägt sind; etwa bei Hagel- und Sturmversicherungen.

 

Synonyme - Stop Loss,Meldejahresschaden
Jahresnettoumsatz

Der Jahresnettoumsatz oder Jahresreinumsatz beinhaltet die gesamten Einnahmen von einem Unternehmen, die es im vergangenen Geschäftsjahr ohne Berücksichtigung von Umsatzsteuern, Erlösschmälerungen, Nachlässen und anderen Umsatzminderungen erzielt hat. Die Umsatzerlöse werden im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung oder Bilanz bestimmt.

In den Jahresnettoumsatz fließen alle innerhalb eines Geschäftsjahres verzeichneten Einnahmen. Abgezogen werden Positionen wie Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer, Preisnachlässe sowie weitere Umsatzminderungen, die den Erlös schmälern.

Bei Betriebshaftpflichtversicherungen gilt der festgestellte Jahresnettoumsatz eines Versicherungsnehmers als Faktor für die Berechnung der Versicherungsbeiträge. Des Weiteren werden KMU (Klein- und mittelständische Unternehmen) über ihren Jahresnettoumsatz definiert. In den Bereich der kleinen und mittleren KMU Unternehmen fallen Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen, die einen Jahresumsatz von maximal 50 Millionen € erzielen oder aber deren Jahresbilanzsumme sich auf maximal 43 Millionen € beläuft.

Synonyme - Jahresreinumsatz
Jahresnettobeitrag vs. Jahresbruttobeitrag

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl einer Versicherung ist die Höhe des Beitrags, den man pro Jahr zahlen muss. Dabei gibt es zwei Begriffe, die oft verwendet werden: Jahresnettobeitrag und Jahresbruttobeitrag. Doch was bedeuten diese Begriffe genau und was sind die Unterschiede zwischen ihnen? In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesen beiden Begriffen auseinandersetzen und Ihnen einen Überblick über die Bedeutung und die Unterschiede geben.

Was ist der Jahresnettobeitrag?
Der Jahresnettobeitrag ist der Betrag, den Sie pro Jahr für Ihre Versicherung zahlen müssen. Er beinhaltet alle Kosten, die für die Versicherung anfallen, wie zum Beispiel die Verwaltungsgebühren, die Risikoprämien und die Provisionen für den Versicherungsvertreter. Der Nettobeitrag wird von der Versicherungsgesellschaft berechnet und ist der Betrag, der auf Ihrer Rechnung ausgewiesen wird.

Was ist der Jahresbruttobeitrag?
Der Jahresbruttobeitrag ist der Betrag, den Sie pro Jahr zahlen müssen, um alle Kosten Ihrer Versicherung zu decken. Er beinhaltet nicht nur die Kosten, die für die Versicherung anfallen, sondern auch die Steuern und Abgaben, die an den Staat gezahlt werden müssen. Der Bruttobeitrag ist somit immer höher als der Nettobeitrag, da er zusätzlich die Steuern und Abgaben beinhaltet.

Unterschiede zwischen Jahresnettobeitrag und Jahresbruttobeitrag
Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist, dass der Nettobeitrag nur die Kosten der Versicherung beinhaltet, während der Bruttobeitrag auch die Steuern und Abgaben umfasst. Dies bedeutet, dass der Bruttobeitrag immer höher ausfällt als der Nettobeitrag.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass der Nettobeitrag von der Versicherungsgesellschaft berechnet wird, während der Bruttobeitrag von der Regierung festgelegt wird. Dies bedeutet, dass die Versicherungsgesellschaft keinen Einfluss auf die Höhe des Bruttobeitrags hat, sondern nur auf den Nettobeitrag.

Einflussfaktoren auf den Jahresnettobeitrag und Jahresbruttobeitrag
Wie bereits erwähnt, werden der Jahresnettobeitrag und der Jahresbruttobeitrag von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Der Nettobeitrag hängt vor allem von den Kosten der Versicherung ab, die von der Versicherungsgesellschaft festgelegt werden. Diese Kosten können je nach Art der Versicherung und den individuellen Risikofaktoren des Versicherungsnehmers variieren.
Der Bruttobeitrag hingegen wird von der Regierung festgelegt und ist somit für alle Versicherungsnehmer gleich. Die Höhe der Steuern und Abgaben kann jedoch je nach Land und Versicherungsart unterschiedlich sein.

Welcher Beitrag ist für mich relevant?
Sowohl der Jahresnettobeitrag als auch der Jahresbruttobeitrag sind für Versicherungsnehmer relevant, da sie beide die Kosten der Versicherung beeinflussen. Der Nettobeitrag ist jedoch in erster Linie für die Versicherungsgesellschaft von Bedeutung, da er die Grundlage für die Berechnung der Kosten bildet. Der Bruttobeitrag hingegen ist für den Versicherungsnehmer von größerer Bedeutung, da er den tatsächlichen Betrag darstellt, den er pro Jahr zahlen muss.

Zusammenfassung
Bei der Auswahl einer Versicherung ist der zu zahlende Beitrag entscheidend. Der Jahresnettobeitrag beinhaltet alle Kosten der Versicherung ohne Steuern und Abgaben, während der Jahresbruttobeitrag zusätzlich die Steuern und Abgaben umfasst und daher höher ist. Der Nettobeitrag wird von der Versicherungsgesellschaft berechnet, der Bruttobeitrag hingegen vom Staat festgelegt. Beide Beträge sind für den Versicherungsnehmer wichtig, allerdings ist der Bruttobeitrag entscheidend für den tatsächlich zu zahlenden Jahresbetrag.

Jahresnettobeitrag

Der Jahresnettobeitrag ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer an sein Versicherungsunternehmen zahlt, um eine Versicherungspolice abzuschließen und aufrechtzuerhalten. Er wird als "Netto" bezeichnet, da er die Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb der Versicherung nicht enthält. Diese Kosten werden als "Brutto" bezeichnet und sind in der Regel in den Gesamtkosten der Versicherung enthalten.

Der Jahresnettobeitrag wird in der Regel als jährlicher Betrag angegeben, kann aber auch in anderen Zeiträumen wie monatlich oder halbjährlich berechnet werden. Er basiert auf verschiedenen Faktoren wie dem Versicherungstyp, dem Versicherungsumfang, dem Alter und Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers sowie der Versicherungsdauer.

Warum ist der Jahresnettobeitrag wichtig?
Der Jahresnettobeitrag ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Versicherungspolice. Er gibt an, wie viel Geld ein Versicherungsnehmer jedes Jahr für seine Versicherung ausgeben muss. Dies ist besonders wichtig, da Versicherungen oft langfristige Verpflichtungen sind und der Versicherungsnehmer den Beitrag über einen längeren Zeitraum zahlen muss.
Darüber hinaus kann der Jahresnettobeitrag auch Aufschluss darüber geben, wie viel Schutz und Leistungen ein Versicherungsnehmer von seiner Versicherung erwarten kann. Ein höherer Jahresnettobeitrag kann bedeuten, dass die Versicherung umfassendere Leistungen und einen höheren Schutz bietet. Auf der anderen Seite kann ein niedrigerer Jahresnettobeitrag bedeuten, dass die Versicherung möglicherweise weniger umfangreiche Leistungen und einen geringeren Schutz bietet.

Wie beeinflusst der Jahresnettobeitrag die Höhe der Versicherungskosten?
Der Jahresnettobeitrag ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung der Gesamtkosten einer Versicherung. Wie bereits erwähnt, enthält er nicht die Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb der Versicherung. Diese Kosten werden als "Brutto" bezeichnet und können je nach Versicherungsunternehmen und Versicherungstyp unterschiedlich sein.
Der Jahresnettobeitrag kann jedoch auch von anderen Faktoren beeinflusst werden, die die Gesamtkosten der Versicherung erhöhen oder senken können. Dazu gehören beispielsweise das Alter und der Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers, das Risiko, das versichert werden soll, und die Versicherungsdauer. In der Regel gilt: Je höher das Risiko und je länger die Versicherungsdauer, desto höher ist auch der Jahresnettobeitrag.

Wie kann man den Jahresnettobeitrag senken?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Jahresnettobeitrag zu senken. Eine Möglichkeit ist, eine höhere Selbstbeteiligung zu wählen. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmer im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst trägt und die Versicherung nur den Rest übernimmt. Dies kann den Jahresnettobeitrag senken, da die Versicherung weniger Risiko trägt.
Eine weitere Möglichkeit ist, verschiedene Versicherungsangebote zu vergleichen. Oftmals gibt es große Preisunterschiede zwischen verschiedenen Versicherungsunternehmen für die gleiche Leistung. Ein Vergleich kann dabei helfen, den günstigsten Jahresnettobeitrag zu finden.

Zusammenfassung
Der Jahresnettobeitrag ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer ohne Verwaltungs- und Vertriebskosten an seine Versicherung zahlt. Er variiert je nach Versicherungsart, Umfang, Alter und Gesundheit des Versicherten sowie der Laufzeit und ist wichtig für die Kosten einer Versicherungspolice. Der Beitrag zeigt, wie viel Schutz man erwarten kann; ein höherer Beitrag deutet auf bessere Leistungen hin. Den Beitrag kann man durch eine höhere Selbstbeteiligung oder Vergleich verschiedener Angebote senken.

Siehe auch Jahresnettobeitrag vs. Jahresbruttobeitrag

Synonyme - Nettoprämie
Jahresmeldung

Bei Betriebsversicherungen kann es vorkommen, dass sich innerhalb der Laufzeit der Versicherung das versicherte Risiko ändert. Bei einer Betriebshaftpflichtversicherung könnte dies beispielsweise der Fall sein, wenn der Versicherungsnehmer eine neue Tätigkeit aufgenommen hat oder die Anzahl seiner Arbeitnehmer ansteigt. Derartige neue Risiken werden über die Vorsorgeversicherung im Rahmen der regulär gültigen Vertragsbedingungen abgesichert. Deshalb bleiben auch die Prämien zunächst gleich, bis auf Basis der Jahresmeldung eine Prämienregulierung erfolgt.

Kurz vor einer Vertragsverlängerung fordern Versicherungsgesellschaften dann die Jahresmeldung an. Versicherungsnehmer erhalten ein Mal im Jahr das Formular der Jahresmeldung, in das eventuell neu zu berücksichtigende Risiken eingetragen werden. Es muss darüber informiert werden, was sich in Bezug auf den Versicherungsvertrag „geändert“ hat, weshalb die Jahresmeldung auch häufig Änderungsanzeige genannt wird. Auf Grundlage der mitgeteilten neuen Risiken müsste dann der Versicherungsvertrag geändert und eine Beitragsabstimmung durchgeführt werden. Auf der Basis der nach der Jahresmeldung tatsächlich vorhandenen Risiken erfolgt in Teilen auch eine rückwirkende Abrechnung der Prämien für das abgelaufene Versicherungsjahr. Es kann also nach der Jahresmeldung sowohl eine Beitragsnachzahlung als auch eine Erstattung erfolgen.

Versicherungsnehmer müssen gemäß ihren Mitwirkungspflichten potenzielle Änderungen der versicherten Risiken in der Jahresmeldung mitteilen; sie sind zu diesen Angaben verpflichtet. Werden in der Jahresmeldung unverschuldet falsche Angaben gemacht, darf die Gesellschaft innerhalb einer Frist von einem Monat den Versicherungsvertrag kündigen. Werden jedoch grob fahrlässig oder sogar vorsätzlich falsche Angaben gemacht, kann es zu Konsequenzen wie Vertragskündigungen und empfindlichen Vertragsstrafen kommen.

Synonyme - Änderungsanzeige
Jahreshöchstentschädigungen

Bei einer Jahreshöchstentschädigung handelt es sich um eine Beschränkung der jährlichen Entschädigungsleistung seitens der Versicherungsgesellschaft auf einen Maximalbetrag. Bei großgewerblichen und industriellen Sachversicherungen werden Versicherungssummen für versicherte Sachen wie Betriebsgebäude, Betriebsausstattung und Vorräte vereinbart, die als Basis für Entschädigungsleistungen dienen.

Mit Jahreshöchstentschädigungen begrenzen die Versicherungsgesellschaften ihre Entschädigungen für bestimmte Gefahren auf feste Beträge. Dies gilt insbesondere für versicherte Elementarschäden durch Sturm, Überschwemmung oder Erdbeben. Je nach Versicherungsgesellschaft und Risiko werden Höchstentschädigungsgrenzen von durchschnittlich 5 bis 20 Mio. € festgelegt. Einige Versicherungsgesellschaften kombinieren ihre Höchstentschädigungen für Sachschäden und Ertragsausfälle, damit die vereinbarte Höchstentschädigungsgrenze für alle Schäden ausreichen muss. Wird eine solche Begrenzung pro Versicherungsfall vereinbart, so ist dies eine Höchstentschädigung. Wird eine Begrenzung jedoch für alle Schadensereignisse innerhalb eines Jahres pro versicherter Gefahr vereinbart, so wird von einer Jahreshöchstentschädigungsgrenze gesprochen.

Grund für die Vereinbarung einer Jahreshöchstentschädigungsgrenze ist das Kumulrisiko (Zufallsrisiko) bei Versicherungen, die mit Rückversicherungsgesellschaften Rückdeckungen vereinbart haben. Wird durch Elementarereignisse beispielsweise eine gesamte Region betroffen, so werden meist auch mehrere Versicherungskunden einer Versicherungsgesellschaft geschädigt. Durch die Vereinbarung von Höchstentschädigungen machen Gesellschaften dieses Risiko kalkulierbar.

Jedes Unternehmen sollte daher eine individuelle Einschätzung der Risiken durchführen und prüfen, ob Schäden vorstellbar sind, die über vereinbarte Höchstentschädigungen oder Jahreshöchstentschädigungen hinausgehen.

Synonyme - JHE
Jahresfehlbetrag

Wenn Kapitalgesellschaften in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung oder Bilanz einen Verlust verzeichnen müssen, wird von einem Jahresfehlbetrag gesprochen. Jahresfehlbeträge ergeben sich dann, wenn innerhalb einer Abrechnungsperiode von einem Jahr die Aufwendungen eines Unternehmens die jeweiligen Erträge übersteigen. In der Regel beziehen sich Jahresfehlbeträge auf ein Geschäftsjahr. Unberücksichtigt bleiben dabei offene Rücklagen, Einstellungen sowie Gewinn- und Verlustvorträge des Vorjahres.

Ein Jahresfehlbetrag ist ein negativer Jahresüberschuss. Als Ergebnis werden beide, also Fehlbetrag und Überschuss, an letzter Stelle der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. Bilanz ausgewiesen. Der Jahresüberschuss (Gewinn) ist im Gegensatz zum Jahresfehlbetrag (Verlust) ein positives Ergebnis des Geschäftsjahres. Überschüsse entstehen dann, wenn die Erträge des Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres die Aufwendungen übersteigen – also am Ende des Jahres noch etwas Geld „übrig“ bleibt. Beim Jahresfehlbetrag ist es umgekehrt, da dann - vereinfacht gesagt - mehr Geld ausgegeben werden musste als eingenommen werden konnte. Die Aufwendungen waren bei einem Fehlbetrag demnach höher als die Erträge.

Genau genommen gibt es einen Unterschied zwischen einem Jahresfehlbetrag und einem Bilanzverlust: Wenn ein Jahresfehlbetrag festgestellt worden ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass das Unternehmen auch einen Bilanzverlust erlitten hat. Im Gegenteil werden Bilanzgewinne und Bilanzverluste auf Grundlage von Jahresfehlbeträgen errechnet. Entscheidend für Bilanzverluste oder Bilanzgewinne sind jedoch auch Gewinnvorträge oder Verlustvorträge aus dem Vorjahr, sowie Entnahmen oder Einstellungen aus Rücklagen. Erst nach diesen Berechnungen steht fest, ob ein Bilanzverlust oder aber ein Bilanzgewinn ausgewiesen werden kann.

Kommt es bei einem Unternehmen häufig zur Feststellung eines Jahresfehlbetrages, so geht man von einer Insolvenzgefährdung aus.

Jahreseinheiten

Jahreseinheiten gehören zu den statistischen Begriffen aus dem Versicherungswesen. In den Statistiken der Kraftfahrt-Versicherungen stellen die Jahreseinheiten die Fahrzeuge dar, die ein Jahr lang bei der Gesellschaft versichert worden waren. Wurde ein Fahrzeug ein Jahr versichert, so geht es als 1,0 Jahreseinheiten in die Statistiken ein. Ein nur drei Monate lang versichertes Kraftfahrzeug macht sich mit 0,25 Jahreseinheiten in den Kfz-Statistiken bemerkbar.

Die Statistiken zu den Jahreseinheiten werden aus mehreren Gründen geführt. Sie dienen der Beitragsberechnung und der Schadenursachenforschung. Untersucht wird hierbei der Einfluss von Risikofaktoren auf eine Zielgröße. Zu diesen Zielgrößen gehören in Schadensversicherungen die Anzahl der Risiken, die Anzahl der Schäden sowie der Aufwand der Schäden. Die Anzahl der Risiken wird für Kfz-Versicherungen in Jahreseinheiten, also der Verweildauer des Risikos pro Kalenderjahr, ausgedrückt.

Jahresbruttobeitrag

Der Jahresbruttobeitrag ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer an seine Versicherungsgesellschaft zahlt, um eine bestimmte Versicherungspolice für ein Jahr abzudecken. Er beinhaltet alle Kosten und Gebühren, die mit der Versicherung verbunden sind, einschließlich der Versicherungsprämie, Verwaltungsgebühren und Steuern.

Berechnung
Die Berechnung des Jahresbruttobeitrags hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Versicherung, dem Versicherungsumfang und dem individuellen Risikoprofil des Versicherungsnehmers. Im Allgemeinen wird der Beitrag auf der Grundlage von Statistiken und Wahrscheinlichkeiten berechnet, um das Risiko des Versicherungsnehmers für den Versicherer zu bestimmen. Je höher das Risiko, desto höher ist in der Regel auch der Jahresbruttobeitrag.

Versicherungsarten
Der Jahresbruttobeitrag kann für verschiedene Arten von Versicherungen gelten, wie zum Beispiel Lebensversicherungen, Krankenversicherungen, Haftpflichtversicherungen oder Kfz-Versicherungen. Jede dieser Versicherungen hat ihre eigenen spezifischen Faktoren, die bei der Berechnung des Beitrags berücksichtigt werden.

Vorteile
Der Jahresbruttobeitrag bietet Versicherungsnehmern eine gewisse Planungssicherheit, da sie genau wissen, wie viel sie für ihre Versicherung im Jahr zahlen müssen. Zudem ermöglicht er es Versicherungsgesellschaften, ihre Kosten und Risiken besser zu kalkulieren und somit ihre Prämien entsprechend anzupassen.

Zusatzleistungen
In einigen Fällen können zusätzliche Leistungen in den Jahresbruttobeitrag integriert werden, wie zum Beispiel eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Zusatzleistungen können den Beitrag erhöhen, bieten aber auch einen erweiterten Versicherungsschutz.

Steuerliche Aspekte
Der Jahresbruttobeitrag kann steuerlich absetzbar sein, je nach Art der Versicherung und den geltenden Steuergesetzen. In der Regel können Versicherungsnehmer ihre Beiträge als Sonderausgaben in der Steuererklärung angeben und somit ihre Steuerlast reduzieren.

Jährliche Anpassung
Der Jahresbruttobeitrag kann sich von Jahr zu Jahr ändern, je nachdem, wie sich das individuelle Risikoprofil des Versicherungsnehmers oder die allgemeinen Versicherungskosten entwickeln. In der Regel werden Versicherungsgesellschaften ihre Beiträge anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Kosten zu decken.

Zusammenfassung
Der Jahresbruttobeitrag ist der Gesamtbetrag, den ein Versicherter jährlich für seine Versicherungspolice zahlt, inklusive aller Prämien, Gebühren und Steuern. Die Höhe des Beitrags wird durch das individuelle Risikoprofil und spezifische Faktoren der jeweiligen Versicherungsart bestimmt und kann Zusatzleistungen enthalten, die den Schutz erweitern. Versicherungsnehmer profitieren von der Planungssicherheit durch den festgelegten Jahresbeitrag, der unter Umständen steuerlich absetzbar ist. Der Beitrag kann jährlich angepasst werden, um auf Risikoänderungen und Marktentwicklungen zu reagieren.

Siehe auch Jahresnettobeitrag vs. Jahresbruttobeitrag

Jahresarbeitsentgeltgrenze

Die mit JAEG abgekürzte Jahresarbeitsentgeltgrenze wird auch Versicherungspflichtgrenze genannt. Sie bestimmt in Deutschland, ab wann Angestellte oder Arbeiter versicherungsfreie Mitglieder in der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) sind. Übersteigt das Jahresentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze, so endet die Pflichtversicherung in der GKV. Dies ermöglicht eine freiwillige Mitgliedschaft und erlaubt auf der anderen Seite, in die PKV (private Krankenversicherung) zu wechseln.

Als Rechengröße der Sozialversicherung wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze regelmäßig zum 01. Januar eines jeden Jahres durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales an das Verhältnis des Vorjahres angepasst.

Maßgeblich für die Beurteilung nach der Jahresarbeitsentgeltgrenze ist das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt. Berechnet wird entweder das Brutto-Jahresgehalt oder das Zwölffache des Monatsgehalts zuzüglich Weihnachts- oder Urlaubsgeld und sonstiger Zuschläge, die vertraglich vereinbart worden sind oder aller Wahrscheinlichkeit nach ausgezahlt werden. Sofern aufgrund vertraglicher Regelungen zusätzliche Einnahmen wahrscheinlich sind und gezahlt werden, werden auch diese berücksichtigt. Bei der Ermittlung der Jahresarbeitsentgeltgrenze wird nicht das tatsächlich im Jahr erhaltene Entgelt einfach aufgerechnet, sondern das vertraglich zustehende Entgelt. Minijobs bis 450,00 € im Monat und Familienbestandteile werden jedoch nicht dem Jahresarbeitsentgelt hinzugerechnet.

Angestellte und Arbeiter, die Arbeitsentgelt beziehen, sind bis zum Erreichen der Jahresarbeitsentgeltgrenze in der GKV versicherungspflichtig. Bei Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze sind Angestellte und Arbeiter versicherungsfrei in der GKV. Versicherungsfrei bedeutet in diesen Fällen, dass die Pflichtversicherung in der GKV zwar entfällt; aber eine Krankheitskostenversicherung (freiwillig GKV/privat PKV) abgeschlossen werden muss. Diese Versicherungsfreiheit gilt für laufende Beschäftigungsverhältnisse bis zu dem Jahresende, in dem die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten wird. Wird ein Arbeitsplatz in diesem Zeitraum gewechselt, tritt die Versicherungsfreiheit unmittelbar ein. Von Anfang an versicherungsfrei sind Berufsanfänger, die voraussichtlich ein oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegendes Arbeitsentgelt beziehen werden.

Wird die JAEG in einem laufenden Kalenderjahr unterschritten, tritt die Versicherungspflicht ein, von der man sich nur unter bestimmten Bedingungen befreien lassen kann.

Synonyme - JAEG,Versicherungspflichtgrenze
Jahresabschluss

Bei einem Jahresabschluss handelt es sich um den kaufmännischen und rechnerischen Abschluss des Geschäftsjahres eines Unternehmens. Durch den Jahresabschluss wird der Erfolg oder aber der Verlust eines Unternehmens und dessen finanzielle Lage festgestellt. Mit dem Jahresabschluss werden die laufenden Buchhaltungsarbeiten für das Jahr abgeschlossen, Abrechnungs-Dokumente zusammengestellt, Prüfungen vollzogen, Angaben bestätigt und je nach Unternehmensgröße auch veröffentlicht. Nach §§ 242, 264 HGB (Handelsgesetzbuch) gehören zum Jahresabschluss Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Anhänge und Lageberichte. Nicht zur Erstellung eines Jahresabschlusses verpflichtet sind Freiberufler und kleine Gewerbetreibende, die dafür eine Einnahme-Überschuss-Rechnung zu erstellen haben.

Ein Jahresabschluss soll über die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens informieren und dient gleichzeitig als Bemessungsgrundlage für die Ergebnisverteilung und Besteuerung. Der Abschluss wird für Planungen und künftige Unternehmensentscheidungen herangezogen. Des Weiteren kann der Jahresabschluss ein wichtiges Kriterium für die Vergabe von Krediten und Darlehen darstellen. Kommt es zu einem Rechtsstreit, kann der Abschluss auch als Beweismittel genutzt werden. In steuerlicher Hinsicht ist der Jahresabschluss die Grundlage für die Besteuerung und Ermittlung von Dividenden oder Beteiligungen. Auch dokumentiert der Abschluss, dass das Unternehmen eine ordnungsgemäße Buchführung durchgeführt hat.

In Deutschland muss jedes gewerbliche Unternehmen Bücher führen und einen Jahresabschluss erstellen. Alle Kaufleute mit Ausnahme von Einzelkaufleuten mit bestimmten Umsatzerlösen bzw. Jahresüberschüssen sind demnach verpflichtet, einen Jahresabschluss zu erstellen.

Der Jahresabschluss muss je nach Unternehmensgröße innerhalb der ersten drei bis ersten sechs Monate des neuen Jahres erstellt werden.  Durch den Abschluss selbst wird das Ergebnis der vorbereitenden Buchführung überprüft und bei Bedarf korrigiert. Zu den Vorarbeiten gehört je nach Unternehmen eine Inventur, um tatsächliche Vermögens- oder Schulden-Bestände festzustellen. Des Weiteren müssen Abschreibungen, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Forderungen, Bonitäten, Ausfälle, Rückstellungen, Rücklagen und Rechnungen überprüft und ggf. korrigiert werden.

Erstellt wird ein Jahresabschluss mit Merkmalen wie Kontenabschluss, Abschlussübersicht, Feststellungen, Rechnungslegungsdokumente, Prüfungs- und Publizitätskriterien, Verteilung von Gewinn und Verlust, Auswertung und Abschlussergebnis.

Synonyme - Jahresbilanz, Bilanz
Jahres-Selbstbeteiligung

Die Jahres-Selbstbeteiligung ist ein Teil des Versicherungsvertrages, bei dem der Versicherungsnehmer im Schadensfall einen gewissen Betrag selbst tragen muss, bevor die Versicherung für den Rest des Schadens aufkommt. Sie wird auch als Eigenbeteiligung oder Selbstbehalt bezeichnet und ist in der Regel in Euro angegeben. Die Höhe der Selbstbeteiligung wird bei Vertragsabschluss zwischen Versicherungsnehmer und Versicherungsgesellschaft festgelegt und kann je nach Versicherungsart variieren.

Anwendungsbereiche der Jahres-Selbstbeteiligung
Die Jahres-Selbstbeteiligung findet vor allem in Versicherungen Anwendung, bei denen es um die Absicherung von Schäden geht. Sie dient dazu, den Versicherungsnehmer an den Kosten des Schadens zu beteiligen und somit auch zu einer gewissen Eigenverantwortung anzuregen. Im Folgenden werden wir uns die gängigsten Versicherungsarten anschauen, bei denen die Jahres-Selbstbeteiligung üblich ist.

  1. Kfz-Versicherung
    In der Kfz-Versicherung ist die Jahres-Selbstbeteiligung eine gängige Praxis. Sie kommt vor allem bei der Teilkasko- und Vollkaskoversicherung zum Einsatz. Im Schadensfall muss der Versicherungsnehmer einen vorher vereinbarten Betrag selbst tragen, bevor die Versicherung den Rest des Schadens übernimmt. Dieser Betrag kann je nach Versicherungsgesellschaft und Vertragshöhe variieren und bewegt sich in der Regel zwischen 150 und 1.000 Euro.
  2. Hausratversicherung
    Auch in der Hausratversicherung ist die Jahres-Selbstbeteiligung üblich. Sie kommt zum Tragen, wenn in der Wohnung oder im Haus des Versicherungsnehmers ein Schaden entsteht, beispielsweise durch Feuer, Wasser oder Einbruchdiebstahl. Auch hier muss der Versicherungsnehmer einen vereinbarten Betrag selbst tragen, bevor die Versicherung einspringt. Die Höhe der Selbstbeteiligung kann je nach Vertrag und Versicherungsgesellschaft variieren.
  3. Private Haftpflichtversicherung
    Die private Haftpflichtversicherung schützt den Versicherungsnehmer vor Schadensersatzansprüchen Dritter. Auch hier ist die Jahres-Selbstbeteiligung üblich, um den Versicherungsnehmer an den Kosten des Schadens zu beteiligen. Sie kann je nach Versicherungsgesellschaft und Vertragshöhe zwischen 100 und 500 Euro betragen.
  4. Reiseversicherung
    Bei der Reiseversicherung gibt es verschiedene Arten der Jahres-Selbstbeteiligung. Zum einen gibt es die Selbstbeteiligung bei Reiserücktrittsversicherungen, bei der der Versicherungsnehmer im Falle einer Stornierung der Reise einen Teil der Kosten selbst tragen muss. Zum anderen gibt es die Selbstbeteiligung bei der Reisekrankenversicherung, bei der der Versicherungsnehmer einen Teil der Behandlungskosten im Ausland selbst tragen muss.

Vorteile der Jahres-Selbstbeteiligung

  1. Ein großer Vorteil der Jahres-Selbstbeteiligung ist die Kostenersparnis für Versicherungsnehmer. Durch die Selbstbeteiligung wird der Versicherungsbeitrag in der Regel gesenkt, da die Versicherung im Schadensfall nicht den kompletten Betrag übernehmen muss. Dadurch können Versicherte ihre monatlichen Ausgaben senken und haben somit mehr finanziellen Spielraum.
  2. Durch die Selbstbeteiligung werden Versicherungsnehmer dazu angehalten, verantwortungsbewusst mit ihrem Versicherungsschutz umzugehen. Sie überlegen sich genauer, ob ein Schaden wirklich bei der Versicherung gemeldet werden muss oder ob sie diesen selbst tragen können. Dadurch werden unnötige Schadensmeldungen vermieden und die Versicherung kann ihre Beiträge niedrig halten.
  3. Die Höhe der Jahres-Selbstbeteiligung kann in der Regel individuell mit der Versicherung vereinbart werden. Dadurch können Versicherte selbst entscheiden, wie hoch ihre Selbstbeteiligung sein soll und somit auch Einfluss auf ihre monatlichen Beiträge nehmen. Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger der Versicherungsbeitrag.

Nachteile der Jahres-Selbstbeteiligung

  1. Der offensichtlichste Nachteil der Jahres-Selbstbeteiligung ist die finanzielle Belastung im Schadensfall. Versicherungsnehmer müssen den vereinbarten Betrag aus eigener Tasche zahlen, bevor die Versicherung einspringt. Je nach Höhe der Selbstbeteiligung kann dies zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen.
  2. Die Jahres-Selbstbeteiligung kann auch zu einer ungleichen Verteilung der Kosten führen. Versicherte mit einem niedrigeren Einkommen können sich eine höhere Selbstbeteiligung oft nicht leisten und müssen somit im Schadensfall mehr aus eigener Tasche zahlen. Dies kann zu einer Benachteiligung von einkommensschwächeren Versicherten führen.
  3. Versicherungsausschluss bei zu vielen Schäden
    In manchen Fällen kann es vorkommen, dass Versicherer einen Versicherungsausschluss aussprechen, wenn ein Versicherungsnehmer zu viele Schäden innerhalb eines Jahres meldet. Dies kann passieren, wenn die Höhe der Selbstbeteiligung zu niedrig gewählt wurde und somit die Versicherung zu häufig in Anspruch genommen wird. In diesem Fall ist es wichtig, die Höhe der Selbstbeteiligung gut zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.

Beispiele für Jahres-Selbstbeteiligung

  • Kfz-Versicherung
    Nehmen wir an, ein Autobesitzer hat einen Schaden an seinem Fahrzeug, der von der Versicherung gedeckt ist. Die Selbstbeteiligung in seinem Vertrag beträgt 500 Euro. Das bedeutet, dass er die ersten 500 Euro selbst bezahlen muss und die Versicherung erst ab dem Betrag von 501 Euro einspringt. Hat der Schaden beispielsweise einen Gesamtwert von 1000 Euro, so übernimmt die Versicherung 500 Euro und der Versicherungsnehmer muss die restlichen 500 Euro selbst tragen.
  • Private Krankenversicherung
    Hier kann die Selbstbeteiligung in Form von einem festen Betrag pro Jahr oder als prozentualer Anteil der Kosten festgelegt sein. Nehmen wir an, ein Versicherter hat eine Selbstbeteiligung von 500 Euro pro Jahr in seinem Vertrag. Hat er im Laufe des Jahres medizinische Behandlungen in Höhe von 2000 Euro, so muss er die ersten 500 Euro selbst zahlen und die Versicherung übernimmt die restlichen 1500 Euro. Hat er jedoch nur Behandlungen im Wert von 400 Euro, so muss er diese komplett selbst tragen, da die Selbstbeteiligung nicht überschritten wurde.

Zusammenfassung
Die Jahres-Selbstbeteiligung ist ein Betrag, den Versicherte im Schadensfall selbst zahlen, bevor die Versicherung leistet. Sie variiert je nach Versicherungsart und Vertrag und ist unter anderem in der Kfz-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung sowie bei Reiseversicherungen üblich. Die Selbstbeteiligung senkt meist die Versicherungsbeiträge und fördert ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Versicherten, kann aber auch finanziell belastend sein und im Schadensfall zu einer ungleichen Kostenverteilung führen. Versicherer können bei zu vielen Schäden einen Versicherungsausschluss verhängen.

Jagdunfallversicherung

Bei der Jagdunfallversicherung handelt es sich um eine private Unfallversicherung. Vom Versicherungsschutz umfasst sind Unfälle während der Ausübung von jagdlichen Tätigkeiten. Hierzu gehört beispielsweise die Teilnahme an Übungs- oder Preisschießen, das Führen, Ausbilden und Abrichten von Jagdhunden und alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Pflege des Jagdreviers stehen. Hierzu gehören u.a. Bauarbeiten und Reparaturen an Hochsitzen, Pirschgänge, die Errichtung oder Reparatur von Futterstellen oder Wildschutzzäunen.

Je nach Gesellschaft und Tarif kann auch die Teilnahme an Jagdhundeprüfungen, Fahrten von und zum Revier, zu Veranstaltungen sowie zu anderen jagdlich geprägten Prüfungen abgesichert werden. Die Jagdunfallversicherung kann wahlweise für eine bestimmte Person – also den Jäger – oder aber als Gruppenversicherung für ganze Hegeringe sowie Jägerschaften abgeschlossen werden. Ein weltweit gültiger Versicherungsschutz ist möglich. Bei einigen Gesellschaften kann die Jagdunfallversicherung nur als Ergänzung zur gesetzlich vorgeschrieben Jagdhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

Jagdhaftpflichtversicherung

Bei der Jagdhaftpflichtversicherung handelt es sich um eine gesetzlich für alle Jäger vorgeschriebene Versicherung, mit der die Jagdrisiken versichert werden können. Die Jagdhaftpflichtversicherung ist gleichzeitig auch Voraussetzung für den Erhalt des Jagdscheins. Soll ein Jagdschein gelöst oder verlängert werden, wird dies von einem Nachweis abhängig gemacht, dass eine Jagdhaftpflichtversicherung besteht.

Die Jagdhaftpflichtversicherung bietet Jägern einen Schutz, wenn sie für Schäden in Anspruch genommen werden, die während der Jagd anderen zugefügt worden sind. Dies gilt beispielsweise dann, wenn sich aus der Jagdwaffe versehentlich ein Schuss löst und jemand dadurch verletzt wird.

Je nach Tarif und Gesellschaft können auch Jagdhunde mitversichert werden. Unterschieden wird dabei häufig in ungeprüfte und geprüfte Jagdhunde. Von der Deckung einer Jagdhaftpflichtversicherung umfasst sind auch Schäden an geliehenen, gepachteten oder gemieteten beweglichen Sachen. Ein Versicherungsschutz besteht auf der Jagd und außerhalb der Jagd, wenn zum Beispiel Übungen durchgeführt werden oder bei der Gewehrreinigung Schäden entstehen. Ein weltweiter Versicherungsschutz besteht, wenn Jäger ihren Wohnsitz in Deutschland haben und über einen gültigen Jagdschein in Deutschland verfügen.

Zusätzlich zur Jagdhaftpflichtversicherung bieten viele Gesellschaften auch Jagdunfallversicherungen an. Als private Unfallversicherung für Jäger werden Schäden bei Jagdunfällen abgesichert. Auch Jagdhundeunfallversicherungen werden von einigen Versicherungen bereitgehalten. Diese decken Jagdunfälle ab, bei denen Jagdhunde zu Schaden kommen.

Synonyme - Jagdrisiken,Jagdrisisiko
Jagd- und Sportwaffenversicherung

Eine Jagd- und Sportwaffenversicherung empfiehlt sich für Jäger, Sportschützen, Jagdvereine und Schützenvereine. Jagd- und Sportwaffenversicherungen übernehmen die Kosten für Waffen und Ausrüstungsgegenständen bei Diebstahl oder bei Beschädigungen durch Unfälle.

Der Sport- und Jagdwaffenversicherung liegen spezielle Sicherheitskonzepte zugrunde, die je nach Gesellschaft und Tarif variieren können. Versichert werden können Jagdwaffen, Sportwaffen sowie Zubehör wie etwa Ferngläser, Munition und Zielfernrohre. Zu den versicherten Gefahren und Schäden gehören Verlust, Beschädigung oder Zerstörung, sofern die versicherten Gegenstände ordnungsgemäß in der Wohnung aufbewahrt oder zum und vom Revier oder Schießstand hin und her transportiert werden. Der Versicherungsschutz gilt auch bei der eigentlichen Jagd, auf Reisen oder wenn die versicherten Gegenstände verschickt werden müssen.

Sofern es waffenrechtlich zulässig ist, gilt der Versicherungsschutz der Sport- und Jagdwaffenversicherung auch dann, wenn sich die versicherten Gegenstände separat in einem verschlossenen Kofferraum befinden oder beim Büchsenmacher zur Reparatur sind. Der ordnungsgemäße Transport, die Aufbewahrung oder das Führen durch beauftragte und berechtigte Dritte kann ebenfalls versichert werden.

Eine Sport- und Jagdwaffenversicherung kann Risiken wie Unfall des Versicherungsnehmers oder des Transportmittels, Ungeschicklichkeiten wie beispielsweise Fallenlassen, Brand, Explosion, Blitz, Diebstahl, Raub, Einbruchdiebstahl, Wasserschäden, Selbstentzündung, Selbstentladung und Elementarereignisse absichern. Nicht versicherbar sind in der Regel Schäden durch Abnutzung, Verschleiß, Konstruktionsfehler, Herstellungsmängel, Rost, Funktionsstörungen, Witterungseinflüsse, Schrammen, Kratzer, natürliche Beschaffenheit, Hängenlassen, Stehenlassen, Liegenlassen und Schäden aus der Verwendung ungeeigneter Munition.

Je nach gewähltem Tarif kann eine Schadensregulierung zum Neuwert oder zum Zeitwert erfolgen. Sind dafür Schätzungen erforderlich, werden Händler oder Büchsenmacher mit der Schätzung beauftragt.

Synonyme - Jagdwaffenversicherung
IT-Haftpflichtversicherung

Bei einer IT-Haftpflichtversicherung handelt es sich um eine berufsspezifische Absicherung für diverse IT-Berufe. Alle Unternehmen und Freiberufler, die sich beruflich mit Informations- und Kommunikationstechniken sowie Netzwerken beschäftigen, können potenzielle Schäden durch diese individuelle Form der Haftpflichtversicherung absichern. Hierzu gehören beispielsweise Programmierer, Software-Entwickler, Systemadministratoren, Fachinformatiker, Berater und Dienstleister. Ebenfalls profitieren Unternehmen wie Internetagenturen oder Webhoster von einer IT-Haftpflichtversicherung.

Unabhängig davon, ob eine haupt- oder nebenberufliche Tätigkeit im IT-Bereich ausgeübt wird, besteht immer das Risiko, durch die Tätigkeit selbst einen Vermögens- oder Sachschaden (beim Kunden) zu verursachen. In dieser Branche wird viel mit Geheimhaltungsverpflichtungen, Datenschutzvorgaben und Haftungsklauseln in Projektverträgen gearbeitet, weshalb schon kleinste Ungenauigkeiten zu einem immensen Schaden führen können. Verantwortliche im IT-Bereich haften für eine Vielzahl von Schäden, gegen die eine IT-Haftpflichtversicherung absichern kann.

Je nach Vertrag und Tarif kann eine IT-Haftpflichtversicherung Bußgelder bei Vertragsstrafen, Schadensersatzforderungen, Schäden wegen leichter und/oder grober Fahrlässigkeit sowie Verdienstausfälle beim Kunden erstatten. Auch ein zusätzlicher Baustein mit Rechtsschutz in Straf-, Vergütungs- und Insolvenzanfechtungs-Sachen kann bei einer IT-Haftpflichtversicherung integriert werden.

Grundsätzlich abgedeckt werden durch die IT-Haftpflichtversicherung die beim Kunden entstandenen Schäden wie beispielsweise bei Datenverlusten oder Programmierungsfehlern sowie Eigenschäden. Über einzelne Bausteine können dann zusätzlich Schäden wegen Rücktritt, außerordentliche Kündigung oder Ausfall von wichtigen Mitarbeitern abgesichert werden. IT-Haftpflichtversicherungen lassen sich demnach individuell den tatsächlichen Gegebenheiten anpassen und reduzieren demnach das unternehmerische Risiko.

IP-Versicherung

Bei der IP-Versicherung handelt es sich um eine Abkürzung von „intellectual property“, was mit geistigem Eigentum übersetzt werden kann. Die IP-Versicherung wird deshalb auch Patenthaftpflichtversicherung, geistige Eigentumsversicherung, Schutzrechtsverletzungspolice oder kurz Patenthaftpflicht genannt. Letztendlich ist die IP-Versicherung eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, die Ansprüche gegen einen Versicherungsnehmer absichert, die aus Schutzrechtsverletzungen entstehen können.

Die Folgen von Schutzrechtsverletzungen werden von vielen Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen, Produkthaftpflichtversicherungen, Betriebshaftpflichtversicherungen und Rechtsschutzversicherungen ausgeschlossen. Zu den infrage kommenden Schutzrechten gehören Patente, Designs, Lizenzen, Marken und Gebrauchsmuster, die als ausschließliche Nutzungsrechte eine große Bedeutung für die Wirtschaft haben können. Hat beispielsweise ein junges Start-up-Unternehmen die Recherche über potenziell bestehende Patente versäumt, kann es wegen der Verletzung von Schutzrechten in Haftung genommen werden. Gleiches gilt, wenn gefundene Schutzrechte falsch eingeschätzt, interpretiert oder beurteilt worden sind. Folgen von Schutzrechtsverletzungen können Unterlassungsansprüche und Schadensersatzansprüche sein, die auf dem daraus entstandenen Vermögensschaden beruhen.

Besonders häufig kommt es bei Marken zu Verletzungen von Schutzrechten. Die Marken- und Produktpiraterie trifft nahezu jedes zehnte Unternehmen in Deutschland. Der Schutz von eigenen Schutzrechten fällt ebenfalls in den Bereich der IP-Versicherung, die einen aktiven Rechtsschutz beinhaltet. Der ebenfalls in der IP-Versicherung integrierte passive Rechtsschutz übernimmt die Kosten für die Abwehr von Schäden.

Übernommen werden von der IP-Versicherung die Kosten für die Abwehr von unberechtigten Ansprüchen inklusive Nichtigkeitsklagen, Schadensersatz, Vertragsstrafen, Lizenzgebühren nach Vergleich, Rückrufkosten, Rücknahmekosten sowie aus Enthaftungserklärungen resultierende Kosten. Die Prämie einer Patenthaftpflichtversicherung ist abhängig von der Größe des Unternehmens, der Anzahl der eigenen Schutzrechte, der individuellen Branche und der allgemeinen Situation auf dem Markt.

Synonyme - Patenthaftpflichtversicherung
Invitatiomodell

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Versicherungsvertrag abzuschließen; entweder nach dem klassischen Antragsmodell oder aber nach dem Invitatiomodell. Beide Varianten ersetzen seit dem Jahr 2008 das bis dahin genutzte Policenmodell. Nach dem Policenmodell stellte ein Versicherungsnehmer einen schriftlichen Antrag als rechtliches Angebot, das durch die Versicherungsgesellschaft durch die Zusendung der Police und weiterer Unterlagen angenommen wurde. Das Policenmodell wurde in der Vergangenheit häufig kritisiert, weil Versicherungsnehmer von den jeweiligen Versicherungsbedingungen regelmäßig erst nach Vertragsschluss Kenntnis erlangt haben.

Das Antragsmodell

Beim Antragsmodell erklärt der Versicherungsnehmer gegenüber der Versicherungsgesellschaft, einen Vertrag zu bestimmten Bedingungen abschließen zu wollen. Nimmt die Versicherungsgesellschaft dieses Angebot an, kommt der Versicherungsvertrag zustande. Dies gilt allerdings nur dann, wenn die Versicherungsgesellschaft dem Versicherungsnehmer rechtzeitig vor Abgabe der Vertragserklärung alle erforderlichen Informationen erteilt hat. Diese Rechtzeitigkeit ist mitunter abhängig vom Einzelfall, da es keine starren Fristen gibt. Versicherungsnehmer sollen auf jeden Fall die Möglichkeit haben, die ihnen zur Verfügung gestellten Informationen und Bedingungen zu lesen und zu verstehen.

Das Invitatiomodell

Dieses leitet sich vom lateinischen Wort „invitatio“ ab, was mit „Einladung“ übersetzt werden kann. Beim Invitatiomodell stellt der Versicherungsnehmer unverbindlich eine Anfrage an eine Versicherungsgesellschaft und bittet um Unterbreitung eines Angebotes, das seinen Vorgaben entspricht. Die für den Versicherungsvertrag erforderlichen Angaben gibt der Versicherungsnehmer zu diesem Zweck in einem Erfassungs- oder Erhebungsbogen ein. Auf dieser Grundlage erstellt die Versicherungsgesellschaft einen als Angebot zu wertenden Vertragsvorschlag und fügt alle notwendigen Informationen und Bedingungen bei, damit sich der Versicherungsnehmer entweder für oder gegen den Vertragsschluss entscheiden kann. Beim Invitatiomodell gibt der Versicherungsnehmer dann eine Annahmeerklärung ab, sofern er diesem Angebot zustimmt. Die Annahme kann auch dadurch erfolgen, dass der Versicherungsnehmer stillschweigend die erste Beitragszahlung vornimmt. Da beim Invitatiomodell der Versicherungsvertrag erst durch Angebot und Zustimmung zustande kommt, kann die beim Antragsmodell geltende Problematik mit der rechtzeitigen Informationserteilung ausgeschlossen werden.

Synonyme - Angebotsmodell
Inventarversicherung

Bei der auch Inhaltsversicherung genannten Inventarversicherung handelt es sich um eine Versicherung, die der privaten Hausratversicherung ähnelt, aber das betriebliche Inventar unter Schutz stellt. Die Inventarversicherung sichert zum Beispiel Büros, Lager, Läden und Warenbestände ab. Häufig ist ein Großteil des Inventars in einem Unternehmen fremdfinanziert, weshalb ein Inventarschaden eine enorme finanzielle Belastung für den Betrieb darstellen kann. Im Schadensfall kommen Ausfälle, Aufräumarbeiten, Warenersatz und andere kostenintensive Aufgaben auf das Unternehmen zu, die von einer Inventarversicherung übernommen werden können. Die Absicherung eines Unternehmens durch eine Inventarversicherung kann demnach auch den Bestand und die Existenz sichern.

Bei einer Inventarversicherung werden regelmäßig Schäden durch Sturm, Raub, Leitungswasser, Feuer und Einbruchdiebstahl versichert. Je nach Vertrag und Tarif kann die Betriebsinhaltsversicherung auch Vermögensschäden absichern, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem versicherten Risiko entstehen. Bei einem kompletten Ausfall der Geschäftstätigkeit kann die Inventarversicherung unter Umständen auch laufende Kosten oder entgangene Gewinne ausgleichen. Möglich ist auch, die Inventarversicherung mit einer Glasversicherung zu kombinieren.

Versichert wird mit einer Inventarversicherung das gesamte Betriebsinventar zum Neuwert. Bei einem Schaden werden auch Ausgaben für die Wiederherstellung von Daten oder Aufräumkosten erstattet. Wichtig ist, dass die Höhe der Versicherungssumme auch dem aktuellen Wert des Inventars entspricht, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Bei einer Unterversicherung würde eine Inventarversicherung die Schadensregulierung in dem Verhältnis kürzen, in dem die Versicherungssumme vom tatsächlichen Wert abweicht. 

Inventarschaden

Bei einem Inventarschaden handelt es sich um einen Schaden an einer technischen oder kaufmännischen Einrichtung; beispielsweise an einem Möbelstück oder einem Computer in einem Unternehmen. Auch Lager mit Waren und Vorräten fallen unter das betriebliche Inventar. Inventarschäden können durch eine Geschäftsinhaltsversicherung gegen Beschädigungen, Verluste oder Zerstörungen abgesichert werden. Die Inventarversicherung versichert Inventarschäden durch Feuer, Hagel, Sturm, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser und andere Gefahren. Inhaltsversicherungen ähneln in ihrem Aufbau der privaten Hausratversicherung.

Das gesamte Inventar, das zu einem Betrieb gehört, kann durch eine Inhalts- oder Inventarversicherung abgesichert werden. In Unternehmen werden immer mehr moderne Techniken genutzt, die einen enormen Wert darstellen. Umso wertvoller eine Betriebseinrichtung mit technischer Ausrüstung ausfällt, desto höher ist auch das Schadensrisiko. Ein nicht versicherter Inventarschaden kann sich auch nachteilig auf den Wettbewerb auswirken, da in der Regel schnell Ersatz für den Erhalt der Produktionskraft beschafft werden muss, was einen großen finanziellen Spielraum erfordern kann.

Fällt ein Inventarschaden so umfangreich aus, dass ein Unternehmen aus diesem Grund seinen Betrieb vorübergehend einstellen muss, kann der Schaden über die Geschäftsinhaltsversicherung nur dann ausgeglichen werden, wenn eine Erweiterung um eine Betriebsunterbrechungsversicherung vorgenommen worden ist. Um ein Unternehmen adäquat gegen Inventarschäden abzusichern, muss die Versicherungssumme den aktuellen Wert des Inventars abdecken.

Inventarblatt

Ein Inventarblatt wird bei einer Hausratversicherung oder Geschäftsversicherung genutzt, um die Versicherungssumme richtig einschätzen und bewerten zu können. Die Angaben aus dem Inventarblatt dienen demnach der Wertermittlung.

Das Inventarblatt wird als auszufüllendes Formular ausgegeben. Um den Basishausrat zu berechnen, sollen beispielsweise Wertangaben zu Betten, Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Vorhängen, Lampen, Teppichen, Haushaltsgeräten, Maschinen, Apparaten und Kleidungsgegenständen gemacht werden. Angegeben wird in der Regel der Wiederbeschaffungswert bzw. der aktuelle Neuwert eines jeden Gegenstandes, um die Beträge dann zu addieren und die Versicherungssumme daraus zu errechnen.

Bei einer Hausratversicherung soll die Versicherungssumme immer so ausgewählt werden, dass bei einem Schaden das komplette Mobiliar und der gesamte Hausrat erstattet werden können. Das Inventarblatt dient vor Beginn des Versicherungsverhältnisses der Ermittlung des aktuellen Wertes und als Gedankenstütze, um später überprüfen zu können, ob die Versicherungssumme noch ausreicht. Nur wenn die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert des Hausrats entspricht, ist ein ausreichender Schutz vorhanden. Durch das Inventarblatt kann eine Unterversicherung ausgeschlossen werden. Wird nämlich eine Versicherungssumme zu niedrig gewählt, kann die Versicherungsgesellschaft aufgrund der Unterversicherungen die Leistungen kürzen.

Inventarblätter werden insbesondere bei Hausratversicherungen in der Schweiz verwendet. Eine Alternative zum Inventarblatt ist ein Hausrat-Rechner, der von vielen Gesellschaften online angeboten wird.

Invaliditätsversicherung

Eine Invaliditätsversicherung ist eine Versicherung, die im Falle einer dauerhaften Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Gesundheit des Versicherten Leistungen erbringt. Sie dient somit als finanzieller Schutz vor den Folgen einer Invalidität, die durch Krankheit oder Unfall verursacht werden kann.

  • Abgrenzung zur Unfallversicherung
    Die Abgrenzung zur Unfallversicherung liegt darin, dass die Invaliditätsversicherung auch bei einer dauerhaften Beeinträchtigung aufgrund von Krankheiten greift, während die Unfallversicherung nur bei Unfällen leistet. Zudem ist die Invaliditätsversicherung nicht auf bestimmte Unfallarten beschränkt, sondern umfasst alle möglichen Ursachen für eine Invalidität.

  • Abrenzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung
    Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung, die ebenfalls bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall einspringt, ist die Invaliditätsversicherung weniger spezifisch. Während die Berufsunfähigkeitsversicherung den Verlust der eigenen Berufsfähigkeit absichert, deckt die Invaliditätsversicherung jegliche Art von Invalidität ab, unabhängig von der Tätigkeit des Versicherten.

  • Abrenzung zur Grundfähigkeitsversicherung
    Die Grundfähigkeitsversicherung hingegen ist eine vergleichsweise neue Form der Absicherung und sichert bestimmte Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören, Sprechen oder Gehen ab. Sie greift, wenn der Versicherte aufgrund des Verlusts einer oder mehrerer dieser Fähigkeiten in seinem Alltag eingeschränkt ist. Im Gegensatz zur Invaliditätsversicherung ist hier keine dauerhafte Beeinträchtigung notwendig, sondern es reicht bereits eine vorübergehende Einschränkung aus.

Die Zahlungsdauer der Invaliditätsversicherung hängt von der Art und dem Grad der Invalidität ab. In der Regel wird eine Rente bis zum Eintritt in das Rentenalter gezahlt, sofern die Invalidität bis dahin andauert. Bei einer teilweisen Invalidität wird die Rente entsprechend der Höhe der Beeinträchtigung gezahlt. In manchen Fällen kann die Versicherung auch eine Einmalzahlung leisten, wenn die Invalidität beispielsweise durch einen Unfall verursacht wurde.

Die Invaliditätsversicherung stellt insgesamt eine umfassende Absicherung bei dauerhafter Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Gesundheit dar und deckt eine breitere Palette an Ursachen und Folgen ab. Die genaue Leistungsdauer und -höhe hängt von der individuellen Vertragsgestaltung und dem Grad der Invalidität ab. Es ist daher ratsam, sich vor Abschluss einer Invaliditätsversicherung ausführlich zu informieren und verschiedene Angebote zu vergleichen, um die passende Absicherung für die persönlichen Bedürfnisse zu finden.

Invaliditätsleistung

Die Invaliditätsleistung ist ein Begriff aus der privaten Unfallversicherung. Eine private Unfallversicherung soll vor finanziellen Verlusten schützen, die mit einer eingeschränkten geistigen und/oder körperlichen Leistungsfähigkeit als Folge eines Unfalls verbunden sind. Die Invaliditätsleistung ist die Summe, die einem Versicherungsnehmer zusteht, wenn aufgrund eines Unfalls dauerhafte körperliche und/oder psychische Schäden entstanden sind.

Zur Berechnung der Invaliditätsleistung wird die Gliedertaxe der Unfallversicherungen herangezogen. Für spezielle Berufsgruppen werden nach der Gliedertaxe andere Bewertungskriterien zugrunde gelegt, um den Invaliditätsgrad und damit die Invaliditätsleistung zu errechnen. Zudem wird durch ein ärztliches Gutachten ein Invaliditätsgrad festgestellt. Der Invaliditätsgrad druckt den prozentualen Anteil der Invalidität aus, den der Verlust oder die Funktionseinschränkung eines Körperteils verursacht hat. Als Vollinvalidität gilt ein Satz von 100 %, wobei immer die individuellen Versicherungsbedingungen Gültigkeit haben. Je nach Vertragsbedingungen beträgt die Invaliditätsleistung beispielsweise nach Verlust eines Armes oder Beines durchschnittlich 70 %. Bei Verlust einer Hand, eines Unterschenkels oder eines Fußes gelten wiederum niedrigere Prozentsätze. Die Gliedertaxe sieht bei Verlust einer Zehe, eines Fingers oder des Geruchssinns lediglich 10 % Invaliditätsleistung vor.

Aus diesem Grund sollte auch die private Unfallversicherung den individuellen Lebensgewohnheiten angepasst werden. Wer ein höheres Risiko wegen eines gefährlichen Hobbys hat, sollte die Invaliditätsleistung entsprechend auswählen. Versicherungsverträge mit Progression können dabei dafür sorgen, dass später höhere Invaliditätsleistungen ausgezahlt werden. Die Zahlung der Invaliditätsleistung erfolgt in der Regel als Einmalzahlung.

Invaliditätsgrad

Der Invaliditätsgrad ist ein wichtiger Begriff aus der privaten Unfallversicherung. Er beschreibt den Umfang einer dauerhaften Beeinträchtigung von Körper und/oder Psyche nach einem Unfall.  Der Invaliditätsgrad wird festgestellt, um die Invaliditätsleistung zu berechnen. Der Invaliditätsgrad orientiert sich an der prozentualen Funktionsminderung oder aber den vollständigen Verlust von Gliedern, Körperteilen sowie Sinnesorganen. Aus Invaliditätsgrad, Gliedertaxe, Progression und Versicherungsbestandteilen wird die Auszahlungssumme und damit die Invaliditätsleistung errechnet.

In der Gliedertaxe ist für jeden Bereich des Körpers und für jedes Sinnesorgan ein Invaliditätsgrad vorgeschrieben. Stellt ein Arzt innerhalb der geltenden Frist nach dem Unfall einen andauernden Schaden fest, erhält der Versicherungsnehmer entsprechend seiner Beeinträchtigung eine Invaliditätsleistung von seiner privaten Unfallversicherung. Bestimmt wird der Invaliditätsgrad durch den Arzt. Sollte bei der ärztlichen Begutachtung festgestellt werden, dass ein Körperteil nur in Teilen in seiner Funktion beeinträchtigt ist, wird auch der Invaliditätsgrad nur anteilig bei den Berechnungen berücksichtigt.

Invalidität

Der Begriff der Invalidität hat mehrere Bedeutungen. Zum einen wird eine andauernde Beeinträchtigung der geistigen und/oder körperlichen Leistungsfähigkeit aufgrund eines Gebrechens oder einer Krankheit Invalidität genannt, sofern diese zu einer andauernden Berufs- oder Dienstunfähigkeit geführt hat. Zum anderen wurden aus historischer Sicht auch Kriegsopfer als Invaliden bezeichnet. Nicht zuletzt bedeutet Invalidität zugleich auch das Gegenteil von Validität, also von Ungültigkeit in rechtlicher Hinsicht.

Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung liegt eine Invalidität dann vor, wenn Arbeitnehmer wegen geistiger, seelischer oder körperlicher Gebrechen aller Voraussicht nach dauerhaft nicht mehr in der Lage sein werden, ihre vertragsgemäße Arbeitsleistung zu erbringen. Definiert werden die Voraussetzungen für Invalidität in der jeweiligen Versorgungsordnung.  

In der privaten Unfallversicherung tritt eine Invalidität ein, wenn die geistige und/oder körperliche Leistungsfähigkeit dauerhaft wegen eines Unfalls beeinträchtigt wurde. Von einer Dauerhaftigkeit bei der Beeinträchtigung wird ausgegangen, wenn diese voraussichtlich mehr als drei Jahre bestehen wird und auch keine Änderung dieses Zustands zu erwarten ist. Die Invalidität muss innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nach dem Unfallereignis eingetreten, von einem Art festgestellt, schriftlich dokumentiert und bei der Versicherungsgesellschaft geltend gemacht worden sein. Die jeweiligen Fristen können den Versicherungsbedingungen entnommen werden. Die private Unfallversicherung lässt dann dem Versicherungsnehmer die Invaliditätsleistung zukommen. Diese wird in einem Betrag ausgezahlt, der sich nach dem Invaliditätsgrad, der Progression und der Gliedertaxe orientiert. Die Versicherungssumme als Grundsumme für die Invaliditätsleistung wird bei Abschluss des Vertrages festgelegt.

Invalidenversicherung

Die Bezeichnung "Invalidenversicherung" wurde früher für das verwendet, was wir heute als Rentenversicherung für Beschäftigte kennen. Ihre Implementierung, initiiert von Bismarck, zielte hauptsächlich darauf ab, Schutz bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit zu bieten. Somit handelt es sich um eine staatliche Sozialversicherung, die Menschen absichert, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen dauerhaft in ihrer Erwerbsfähigkeit eingeschränkt sind. Sie soll sicherstellen, dass diese Personen trotz ihrer Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Der Versicherungsschutz umfasst verschiedene Leistungen, die je nach individueller Situation gewährt werden. Dazu gehören beispielsweise Renten, Hilfsmittel, medizinische Rehabilitation, berufliche Eingliederung und finanzielle Unterstützung für die Familie. Ziel ist es, den Betroffenen eine möglichst selbstständige Lebensführung zu ermöglichen und sie bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen.

  • Abgrenzung zur Invaliditätsversicherung
    Die Invaliditätsversicherung hingegen ist eine private Versicherung, die vor allem im Falle einer dauerhaften Invalidität aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit greift. Sie zahlt in der Regel eine Einmalzahlung oder eine monatliche Rente aus und dient als finanzielle Absicherung für den Fall, dass die betroffene Person ihren Beruf nicht mehr ausüben kann.

  • Abgrenzung zur gesetzlichen Unfallversicherung
    Die gesetzliche Unfallversicherung ist eine Sozialversicherung, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Arbeitsunfällen, Wegeunfällen und Berufskrankheiten absichert. Sie übernimmt unter anderem die Kosten für medizinische Behandlungen, Rehabilitation und ggf. auch Rentenzahlungen bei dauerhaften Folgen eines Arbeitsunfalls. Die Beiträge werden von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam getragen.

  • Abgrenzung zur privaten Unfallversicherung

    Eine private Unfallversicherung ist eine Versicherung, die Personen im Falle eines Unfalls finanziell absichert. Sie deckt in der Regel Kosten für Behandlungen, Rehabilitation, Invalidität oder Todesfälle ab, die durch einen Unfall verursacht wurden. Diese Versicherung kann zusätzlich zur gesetzlichen Unfallversicherung abgeschlossen werden und bietet somit eine ergänzende Absicherung für den Versicherungsnehmer und seine Familie.

  • Abgrenzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung
    Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ebenfalls eine private Versicherung und sichert das Risiko ab, dass eine Person aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Sie zahlt in der Regel eine monatliche Rente aus, um den Verdienstausfall auszugleichen.

  • Abgrenzung zur Grundfähigkeitsversicherung
    Die Grundfähigkeitsversicherung ist eine vergleichsweise neue Form der Absicherung und sichert bestimmte Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören oder Gehen ab. Sie greift, wenn eine Person aufgrund von Beeinträchtigungen dieser Grundfähigkeiten ihren Beruf nicht mehr ausüben kann.

Die Invalidenversicherung mittlerweile durch die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland ersetzt worden. Dies ist eine gesetzliche Sozialversicherung, die Arbeitnehmern im Falle von Alter, Invalidität oder Tod eine finanzielle Absicherung bietet. Sie wird über Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziert und umfasst Leistungen wie Altersrente, Erwerbsminderungsrente und Witwen- bzw. Witwerrente. Die Höhe der Rente richtet sich nach den individuellen Beitragszahlungen und dem Versicherungsverlauf des Versicherten.

Interim Management

Im Interim Management arbeiten Interim Manager für einen beschränkten Zeitraum von durchschnittlich 3 bis 18 Monaten mit voller unternehmerischer Verantwortung für und in einem Unternehmen. Das Interim Management wird deshalb auch Management auf Zeit genannt. Interim Manager übernehmen für die Dauer ihres Einsatzes eine Führungsposition und kümmern sich um verschiedene Aufgaben.

Interim Management wird zur Überbrückung eingesetzt, wenn zum Beispiel eine Führungskraft ausfällt. Aber auch im Bereich des Projektmanagements, zur Sanierung sowie zur Restrukturierung wird häufig auf Interim Management zurückgegriffen. Selbst dann, wenn ein Unternehmen gegründet, übernommen oder veräußert wird, kann ein Interim Manager als entsprechende Fachkraft durch seine Kompetenz weiterhelfen. Vermittelt werden Interim Manager durch Netzwerke, Provider oder Anbieter, die Interim Management gewerbsmäßig vermitteln.

Die befristete Wahrnehmung von Management-Aufgaben durch Spezialisten verleiht dem jeweiligen Unternehmen branchen- und fachspezifisches Know-how. Interim Manager agieren zielführend, objektiv und sind in der Lage, eingefahrene Strukturen im Unternehmen zu überprüfen und zu optimieren.

Intellectual Property

Intellectual Property kann mit „geistiges Eigentum“ übersetzt werden und ist ein Begriff aus dem Bereich der Patenthaftpflichtversicherung, geistige Eigentumsversicherung, Schutzrechtsverletzungspolice oder Patentversicherung. Die auch kurz IP-Versicherung genannte Intellectual Property Versicherung gehört zu den Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen und sichert Ansprüche ab, die gegen Versicherungsnehmer wegen einer Schutzrechtsverletzung geltend gemacht werden könnten.

Ein Großteil der Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen, Betriebshaftpflichtversicherungen, Produkthaftpflichtversicherungen und Rechtsschutzversicherungen schließen einen Versicherungsschutz für intellectual property Schäden aus. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass gewerbliche Schutzrechte wie etwa Gebrauchsmuster, Patente, Marken und Designs allesamt ausschließliche Nutzungsrechte beinhalten und heute eine enorme wirtschaftliche Bedeutung innehaben.

Werden Nutzungsrechte verletzt, kommen Unterlassungsansprüche, Schadensersatzansprüche und Vermögensschäden in Betracht. Bekannt geworden sind derartige Schutzrechtsverletzungen durch Marken- und Produktpiraterie. Patenthaftpflichtversicherungen beinhalten deshalb einen aktiven Rechtsschutz zum Schutz des eigenen Schutzrechts. Des Weiteren wird das intellectual property durch eine Patenthaftpflichtversicherung durch passiven Rechtsschutz und eine Vermögensschadenhaftpflicht unter Schutz gestellt.

Patenthaftpflichtversicherungen übernehmen die Kosten für die Anspruchsabwehr, für Nichtigkeitsklagen, Schadensersatz, Vertragsstrafen, vergleichsweise festgestellte Lizenzgebühren, Rückrufgebühren, Rücknahmekosten und Forderungen aus dem Bereich der Haftung. Die Prämien für Patenthaftpflichtversicherungen orientieren sich an der Unternehmensgröße und Branche, der jeweiligen Schutzrechte und der allgemeinen Marktsituation.

Synonyme - geistiges Eigentum
Integritätsentschädigung

Die Integritätsentschädigung ist ein Begriff des UVG, also des Schweizerischen Unfallversicherungsgesetzes. Die Integritätsentschädigung ist eine nach einem versicherten Unfall an Versicherte ausgezahlte Kapitalleistung, sofern eine körperliche, psychische oder geistige Schädigung durch den Unfall vorliegt. Bei bleibenden Gesundheitsschäden leistet die Unfallversicherung die Integritätsentschädigung als einmalige Zahlung, was mit einem Schmerzensgeld verglichen werden kann.

In die Berechnung der Integritätsentschädigung fließt der Jahresverdienst des Versicherten zum Unfallzeitpunkt ein. Dieser wird mit dem Integritätsschaden als Prozentsatz multipliziert, der nach einer Untersuchung durch den Arzt mit Hilfe von Skalen und Tabellen ermittelt wird. Die gesundheitlichen Schäden werden je nach Schwere und Umfang einem bestimmten Wert zugeordnet. Mehrere Schäden werden addiert oder eine Mischrechnung durchgeführt. Integritätsschäden werden dann ausgezahlt, wenn der Schaden zwischen 5 % und 100 % liegt. Die Höhe der Integritätsentschädigung ist also von der ärztlichen Einschätzung und dem normalen Verdienst abhängig.

Insolvenzverschleppung

Eine Insolvenzverschleppung tritt ein, wenn ein Insolvenzantrag zu spät oder aber falsch gestellt wird. Wann und wie genau ein Insolvenzantrag gestellt werden muss, wird von der Insolvenzordnung (InsO) vorgeschrieben. Eine Insolvenzverschleppung ist in Deutschland strafbar. In anderen Ländern werden Insolvenzen u.a. anders geregelt.

Nach der Insolvenzordnung gelten für bestimmte juristische Personen Zustände wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zu den Gründen für die Verpflichtung, einen Insolvenzantrag zu stellen. Genauer definiert sind diese Gründe in §§ 17, 19 InsO. Eine Insolvenzverschleppung hat strafrechtliche und haftungsrechtliche Konsequenzen. Die Geschäftsführung oder das anderweitig verantwortliche Organ des Unternehmens macht sich durch eine Insolvenzverschleppung strafbar. Des Weiteren kann das jeweilige Organ für die Zahlungen des Unternehmens, die nach Eintritt der sogenannten Insolvenzreife vorgenommen wurden, persönlich in Haftung genommen werden.

Die zivilrechtliche Haftung im Bereich der Insolvenzverschleppung ist komplex und immer wieder Bestandteil höchstrichterlicher Gerichtsverfahren. Im strafrechtlichen Bereich muss bei einer Insolvenzverschleppung mit einer Geldstrafe oder sogar Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren gerechnet werden. Neben der Insolvenzverschleppung sieht das Insolvenzstrafrecht auch weitere Delikte wie den Bankrott, Buchführungspflicht-Verletzungen, Gläubigerbegünstigungen oder das Vorenthalten von Arbeitsentgelten vor.

 

Synonyme - Konkursverschleppung
Insolvenzanfechtungsversicherung

Eine Insolvenzanfechtungsversicherung schützt vor Rückforderungen im Rahmen einer Insolvenzanfechtung.

Das Risiko einer Insolvenzanfechtung ist trotz der Reform des Insolvenzanfechtungsrechts für Unternehmen groß. Insolvenzverwalter können Zahlungen zurückverlangen, die von einem in der Insolvenz befindlichen Unternehmen geleistet wurden. Insolvenzverwaltern ist es auch möglich, Zahlungen zurückzufordern, die vor einem längeren Zeitraum - in Teilen sogar mehr als vier Jahre -  getätigt wurden, um sie der Insolvenzmasse zuzuführen. Geregelt wird dies in §§ 129 ff. Insolvenzordnung, wonach ein Insolvenzverwalter Handlungen anfechten darf, die zu einer Benachteiligung der Gläubiger geführt haben. Nach dieser Regelung können Zahlungen zurückgefordert werden, die ein insolventes Unternehmen schon weit vor der Insolvenz getätigt hat.

Unternehmen können schlecht einkalkulieren, ob und wann sie wegen einer Insolvenzanfechtung in Anspruch genommen werden könnten. Generell können nur Ansprüche gestellt werden, wenn die finanzielle Notlage des später insolventen Unternehmens bekannt war. Anfechtungsrisiko, Höhe des Anspruchs und Anspruchsberechtigung lassen sich daher kaum einschätzen. Durch eine Insolvenzanfechtungsversicherung lassen sich derartige Ansprüche absichern. Die Insolvenzanfechtungsversicherung prüft die Berechtigung der Ansprüche, wehrt unberechtigte Ansprüche ab und leistet eine Entschädigung für den rückwirkenden Forderungsausfall.

Innere Unruhen

Bei inneren Unruhen gerät ein zahlenmäßig nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung in Bewegung und stört durch Gewalt gegenüber Personen und/oder Sachen die öffentliche Ordnung und Ruhe. Ein extremes Beispiel für innere Unruhe ist ein Bürgerkrieg, wobei innere Unruhen strafrechtlich dem Landesfriedensbruch ähneln. Für Sach- und Personenschäden besteht im Fall von inneren Unruhen in der Regel kein Versicherungsschutz durch Sachversicherungen. Ausgenommen hiervon sind häufig Versicherungsverträge von Handelsunternehmen mit Filialen, die sich gegen böswillige Beschädigungen und Ausschreitungen im Rahmen von inneren Unruhen absichern.

Innere Unruhen betreffen die innere Sicherheit. Kriege, Ausschreitungen, Demonstrationen oder andere Aktionen, die die öffentliche Ordnung stören, zählen ebenfalls zu inneren Unruhen. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass es sich dabei um Menschenansammlungen oder Menschenmassen handelt, die Schäden an Personen oder Sachen verursachen. Entstehen Schäden durch Versammlungen oder Ausschreitungen von überschaubaren Menschengruppen, fallen diese in der Regel unter Vandalismus.

Bei Haftpflichtversicherungen werden Schäden, die durch innere Unruhen entstanden sind, grundsätzlich ausgeschlossen. Allerdings bieten einige Wohngebäudeversicherungen und Inhaltsversicherungen einen entsprechenden Schutz an. Auf innere Unruhen basierende Schäden können auch im Rahmen einer Extended-Coverage-Versicherung als politisches Risiko eingeschlossen werden.

Innenverhältnis

Das Innenverhältnis ist aus versicherungstechnischer Sicht ein wichtiger Begriff im Bereich der D & O Versicherungen. D & O steht dabei als Abkürzung für Directors-and-Officers, was einer Organ- und Manager-Haftpflichtversicherung ähnelt. D & O-Versicherungen sind Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen, die Unternehmen für Manager, Organe und leitende Angestellte zugunsten Dritter abschließen. Versichert werden Manager und Organe, nicht aber das betreffende Unternehmen. Der Versicherungsschutz bezieht sich in der Regel auf Pflichtverletzungen.

Führungskräfte können durch Fehlentscheidungen und Pflichtverletzungen nicht nur von Dritten haftbar gemacht werden (Außenhaftung), sondern auch im Innenverhältnis. Schadensersatzansprüche, die im Rahmen der D & O-Versicherung einem Innenverhältnis zugerechnet werden, werden vom Aufsichtsgremium, der Gesellschafterversammlung oder der Unternehmensführung des Unternehmens selbst geltend gemacht. Wird ein Unternehmen von mehreren Geschäftsführern geleitet, so kommt auch eine Gesamtschuldnerhaftung in Betracht. So kann es geschehen, dass die Anzahl der Schadensersatzforderungen an das Unternehmen an die jeweiligen Geschäftsführer oder anderweitig Verantwortlichen des Unternehmens im Innenverhältnis weitergeleitet werden.

Eine D & O-Versicherung kann im Innenverhältnis von Schadensersatzansprüchen freistellen, die ein Unternehmen gegenüber einem seiner Organe aufgrund einer Pflichtverletzung geltend machen könnten. Durch die Absicherung im Innenverhältnis kann die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Führungsebene abgesichert werden. Die Organe reduzieren das Risiko, durch die Haftung im Innenverhältnis auch mit ihrem Privatvermögen haften zu müssen.

D & O-Versicherungen können im Innenverhältnis auch eine Rechtsschutzfunktion beinhalten, die alle Verfahrenskosten übernimmt. Des Weiteren können eine Rückwärtsdeckung, eine Absicherung von Fahrlässigkeit und ein Strafrechtsschutz auch für Schäden im Innenverhältnis vereinbart werden.

Innenhaftung

Die Innenhaftung ist ein wichtiger Begriff im Bereich der D & O-Versicherungen. D & O-Versicherung steht als Abkürzung für Directors-and-Officers-Versicherung, was einer Organ- und Manager-Haftpflichtversicherung gleichkommt. Es handelt sich bei einer D & O-Versicherung um eine Art Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, die Unternehmen für ihre leitenden Angestellten und Organe abschließen kann. D & O-Versicherungen werden zugunsten Dritter abgeschlossen und stellen Manager und Organe eines Unternehmens unter Schutz; nicht aber das Unternehmen selbst. Der Versicherungsschutz umfasst u.a. Pflichtverletzungen.

Die Innenhaftung spielt eine Rolle, wenn es um die Haftung von Organen innerhalb eines Unternehmens geht. Zu den Organen gehören beispielsweise Unternehmensleiter, Geschäftsführer, Vorstände und Manager. Sofern ein Organ in seiner Funktion eine Pflicht bei der Ausübung seiner Tätigkeit verletzt, so kann unter Umständen das eigene Unternehmen Schadensersatzansprüche geltend machen. Innenhaftung bedeutet also, dass ein leitender Angestellter, der seine Pflichten verletzt hat, vom eigenen Unternehmen haftbar gemacht werden kann. Dies erfolgt aufgrund der gesetzlichen Haftpflichtbestimmungen für Vermögensschäden. Mehr als zwei Drittel aller derartig gelagerter Fälle betreffen die Innenhaftung.

Bei Schäden im Rahmen der Innenhaftung gilt das Prinzip der Beweislastumkehr. Ist eine Pflichtverletzung strittig und ungeklärt, so muss das jeweilige Organ nachweisen, dass keine Pflichten verletzt wurden und die Ausübung der Tätigkeit mit Sorgfalt geschehen ist. Grundsätzlich werden bei Pflichtverletzungen, die in einer Innenhaftung münden, in Organisations- , Auswahl- und Überwachungsverschulden unterteilt.

Inhaltsversicherung

Eine Inhaltsversicherung oder Inventarversicherung sichert Schäden ab, die am Inhalt eines Gebäudes durch verschiedene Gefahren entstehen können. Abgesichert werden die finanziellen Folgen eines Schadens in Bezug auf Reparatur oder Wiederbeschaffung der zerstörten oder beschädigten Inhalte.

Inhaltsversicherungen empfehlen sich insbesondere für Unternehmen und Betriebe, die im handwerklichen oder industriellen Bereich mit wertvollen Werkzeugen, Maschinen und Materialien arbeiten oder aber Handelsbetriebe mit einem umfangreichen Lagerbestand aus Vorräten und Waren.

Je nach Versicherungsvertrag kann die Inhaltsversicherung die kaufmännische und technische Betriebseinrichtung inklusive aller Vorräte und Waren vor Einbruch, Feuer und Elementarschäden schützen. Bei Vereinbarung einer dynamischen Wertanpassung entspricht die jeweilige Entschädigungssumme dem Neuanschaffungspreis. Unter den Versicherungsschutz fallen alle beweglichen Sachen, sofern der Versicherungsnehmer deren Eigentümer ist, sowie diverse Gebrauchsgegenstände der Mitarbeiter. Auch Sachen von Kunden, die sich zur Reparatur oder Bearbeitung in der Obhut des Versicherungsnehmers befinden, können über die Inhaltsversicherung versichert werden.

In den Leistungsumfang einer Inhaltsversicherung gehören je nach Vertrag und Tarif Risiken wie Feuer, Leitungswasser (Rohrbruch, Wasserschäden), Hagel, Sturm, Einbruchdiebstahl (inklusive Vandalismus), Elementarschäden durch Überschwemmungen oder Erdbeben usw., innere Unruhen, Aussperrung, Streik, Rauch, Fahrzeuganprall, Überschalldruckwellen und weitere Gefahren. Der Versicherungsschutz erstreckt sich über den Inhalt und das Inventar am Versicherungsort; also die im Versicherungsschein näher beschriebenen Geschäfts- und Lagerräume.

Kostenfrei mitversichert werden können grob fahrlässig verursachte Schäden, Ausstellungswaren, Schilder, geliehene bzw. gemietete Sachen und Eigentum von Gästen in Betrieben mit Beherbergung. Für die jeweiligen Risiken gelten in der Inhaltsversicherung verschiedene Besonderheiten, weshalb die Versicherungsbedingungen vor Abschluss eines Vertrages detailliert geprüft werden sollten.

Wichtig ist, dass die richtige Versicherungssumme bei der Inhaltsversicherung vereinbart wird. Die Versicherungssumme muss den kompletten Inhalt bzw. das Inventar abdecken. Anhand der Versicherungssumme wird auch der Beitrag ermittelt.

Synonyme - Geschäftsinhaltsversicherung ,Betriebsinhaltsversicherung
Informationspflichten nach VVG

Versicherungsgesellschaften sind nach der Verordnung über Informationspflichten bei Versicherungsverträgen, kurz VVG-InfoV, zur umfangreichen Information von Versicherungsnehmern verpflichtet.

Versicherungen müssen sowohl Interessenten als auch Versicherungsnehmer nach den Informationspflichten beraten und informieren. Die Gesellschaft muss Versicherungsnehmer im Rahmen der Beratung nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen fragen. Erteilte Ratschläge müssen begründet und dokumentiert werden, damit eine Übermittlung in Textform vor Abschluss eines Versicherungsvertrages erfolgen kann. Mündliche Abreden sind nur in Ausnahmefällen zulässig.

Die Informationspflichten sind u.a. in § 7 VVG geregelt. Informiert werden muss der Versicherungsnehmer generell vor Abschluss eines Vertrages. Vorab müssen dem Versicherungsnehmer die Vertragsbestimmungen inklusive der AVBs (Allgemeine Versicherungsbedingungen) sowie die Auskünfte für alle Versicherungssparten und Versicherungszweige nach der Rechtsverordnung der VVG-Info übermittelt werden. Die Anforderungen sind in 20 Ziffern aufgeteilt und sehr umfangreich.

Zusätzlich zu allen vorerwähnten Informationen muss dem Versicherungsnehmer ein Produktinformationsblatt vorgelegt werden. Die Einhaltung der Informationspflichten dient der detaillierten Aufklärung des Verbrauchers. Bezüglich der Informationspflichten gelten Sondervorschriften, falls ein Vertragsabschluss telefonisch oder über einen anderen Kommunikationskanal erfolgen soll.

Synonyme - VVG-InfoV
Inflation

Der Begriff der Inflation fällt häufig dann, wenn es um die Entwicklung von Preisen geht. Eigentlich sind Preisschwankungen nicht ungewöhnlich. Steigen aber die Preise für Dienstleistungen und Waren anhaltend an, wird von einer Inflation oder einer Teuerung gesprochen. Bei einer Inflation haben Verbraucher das Gefühl, dass sich der Wert des Geldes reduziert. Sie können für ihr Geld weniger kaufen als zuvor. Im Fachjargon ist dann von einer abnehmenden Kaufkraft oder einer Geldentwertung die Rede.

Den anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus bei einer Inflation spüren Verbraucher dadurch, dass sie mehr Geld für Waren oder Dienstleistungen ausgeben müssen. Die Preise erscheinen teuer; geradezu aufgebläht. Der Begriff der Inflation stammt vom lateinischen Wort „inflare“, was mit aufgebläht übersetzt werden kann. 

Eine Inflation entsteht bei kontinuierlichem Anstieg der Verbraucherpreise. Unterschieden wird dabei zwischen einer Angebotsinflation und einer Nachfrageinflation. Eine Angebotsinflation wird durch Unternehmen durch Preiserhöhungen forciert. Die Erhöhung der Preise erfolgt zur Gewinnsteigerung oder zur Weitergabe gestiegener Eigenkosten an Endkunden bzw. Verbraucher. Die Nachfrageinflation entsteht durch das Kaufverhalten der Verbraucher. Es werden so viele Waren und Dienstleistungen erworben, dass das Angebotsportfolio nicht ausreicht. Diese Inflation wird also durch die Nachfrage angetrieben. Wird das Angebot knapp, können Anbieter schlicht mehr Geld und Lohn verlangen.

Beeinflusst wird der Verlauf einer Inflation durch die Geldmenge. Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist sein Wert und desto höher fallen die Preise aus. Steigt die Geldmenge, steigt demnach auch das Preisniveau. Die im Umlauf befindliche Geldmenge wird durch die Noten- und Zentralbanken kontrolliert. Im europäischen Raum obliegt diese Kontrolle der EZB, also der Europäischen Zentralbank. Die EZB verfügt über Mechanismen, die die Geldmenge steigen oder sinken lässt. Als Wächterin der Inflation soll die EZB für Geldstabilität und Wirtschaftswachstum Sorge tragen. Zu diesem Zweck sieht die EZB eine Inflationsrate von unter 2 % im Jahr vor. Wird dieser Wert dauerhaft überstiegen, verlieren Verbraucher das Vertrauen in den Euro als Währung, was wiederum der Volkswirtschaft schadet.

Das Gegenteil einer Inflation ist eine Deflation. Bei einer Deflation sinken die Preise dauerhaft. Verbraucher und Unternehmen schieben Ausgaben und Investitionen auf, worunter Anbieter leiden, die ihre Waren und Dienstleistungen nicht mehr verkaufen können. Dies hat Entlassungen zur Folge. Arbeitslose Menschen kaufen wiederum weniger ein, da sie wegen Wegfall des Arbeitsentgeltes sparen müssen. Diese Abwärtsspirale wird volkswirtschaftlich noch kritischer betrachtet als eine Inflation.

Synonyme - Geldentwertung
Individualvereinbarung

Der Begriff der Individualvereinbarung stammt aus dem deutschen AGB-Recht, also dem Recht über Allgemeine Geschäftsbedingungen. Individualvereinbarungen beinhalten Regelungen, die beide Vertragsparteien stillschweigend oder ausdrücklich ausgehandelt haben. Die Individualvereinbarung grenzt sich insofern von AGBs ab, da bei diesen nur eine Partei die Bedingungen vorgibt.

Gesetzlich erwähnt werden Individualvereinbarungen in § 305 b BGB, wonach individuellen Vereinbarungen den AGBs gegenüber Vorrang eingeräumt wird. Individualvereinbarungen müssen und sollten in Schriftform getroffen werden, da sie „individuelle“ Regelungen enthalten, die von der Norm abweichen.

Eine Individualvereinbarung wird häufig als Haftungsvereinbarung geschlossen. Durch die Individualvereinbarung kann eine Haftungsbegrenzung formuliert werden, um im Haftungsfall potenziell entstehende Schadensersatzansprüche zu beschränken. Auch lässt sich durch eine Individualvereinbarung die Haftungsbegrenzung ausdehnen, wenn es um fahrlässiges Verhalten geht. Individualvereinbarungen dieser Art werden oft von Rechtsanwälten, Steuerberatern und ähnlich beratenden Berufsgruppen mit einem hohen Berufsrisiko vereinbart. Sie dienen der Risikominimierung und der Begrenzung von Regressansprüchen.

Eine besondere Bedeutung kommt der Individualvereinbarung daher auch im Versicherungswesen zu. Versicherungsverträge werden in Deutschland als privatrechtliche Verträge geschlossen. Wegen ihrer enormen volkswirtschaftlichen Bedeutung wurde im Jahr 1908 das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) eingeführt. Das VVG gilt als Spezialnorm mit Vorrang vor den Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Bestimmungen zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) werden nach wie vor im BGB geregelt.

Über die gesetzlichen Regelungen hinaus haben die für den jeweiligen Versicherungsvertrag geltenden Versicherungsvertragsbestimmungen eine zentrale Bedeutung. Die Vertragsbestimmungen werden im Versicherungsschein dokumentiert. Bei diesen Versicherungsbedingungen können auch AGB oder eben Individualvereinbarungen von Bedeutung sein.

Unterschieden wird zwischen dem Oberbegriff der Versicherungsbedingungen, AGBs als allgemeine Versicherungsbedingungen (AVB) sowie Individualvereinbarungen als besondere Versicherungsbedingungen (BVB). Unter die BVB fallen die im Vertrag geschlossenen Individualvereinbarungen. Zu beachten ist hierbei, dass aus rechtlicher Sicht die BVB den AVB vorgelagert sind. Die Individualvereinbarung halt also Vorrang vor den allgemeinen Versicherungsbedingungen. Ein Beispiel: Steht in den AVBs einer Unfallversicherung, dass alle Arten von Unfällen abgedeckt werden, obwohl die BVB jedoch die Individualvereinbarung enthält, dass auf Extremsport beruhende Unfälle von der Deckung ausgeschlossen werden, so hat diese Regelung Vorrang.

Synonyme - Haftungsvereinbarung
Indexzertifikat

Indexzertifikate gehören zu den Anlageformen, die eine kostengünstige Alternative zu Fonds darstellen können. Die Wertentwicklung eines Aktienindex wird von Indexzertifikaten im Optimalfall 1:1 nachgebildet, woran Anleger teilhaben. In einem Index sind immer mehrere Einzeltitel enthalten. Kapitalanleger investieren über Indexzertifikate daher immer in mehrere Wertpapiere und Aktien. Dividenden werden jedoch nicht ausgezahlt. Da die Zusammensetzung des Index in der Regel bekannt ist, sind auch Chancen, Risiken und Preise des Indexzertifikats transparent und nachvollziehbar.

In Indexzertifikate kann zur Umsetzung kurzfristiger Strategien und auch zur langfristigen Anlage investiert werden. Über Indexzertifikate erhalten Kapitalanleger Zugang zu inländischen und ausländischen Märkten, verschiedenen Anlagethemen und einzelnen Sektoren. Indexzertifikate auf große nationale oder internationale Indizes werden häufig ohne Verwaltungsentgelte angeboten.

Die Entscheidung für die Anlage in ein Indexzertifikat fällt meist dann, wenn davon ausgegangen werden kann, dass der Kurs des jeweiligen Index ansteigt. Da das Indexzertifikat 1:1 am Basiswert partizipiert, kann in diesen Fällen auch mit einer Wertsteigerung gerechnet werden. Die Zertifikate werden häufig ohne Laufzeitbegrenzung ausgegeben, was das Investment flexibel gestaltet. Zu den weiteren Vorteilen von Indexzertifikaten gehört die einfache Markteinbindung. Mit nur einem Indexzertifikat können Kapitalanleger auf breit gestreute Indizes setzen und von deren Wertentwicklung profitieren.

Ein Nachteil von Indexzertifikaten könnte sich dann entwickeln, wenn der Basiswert fällt. In einer schlechten Börsenphase bzw. Baisse machen sich Kurzverluste naturgemäß auch bei Indexzertifikaten bemerkbar. Gleiches gilt für die Wechselkursentwicklung bei Anlagen in ausländische Indizes. Soll das Risiko von Auf- und Abwertung zwischen Heimatwährung und Investitionswährung ausgeschlossen werden, kann auf währungsgesicherte Indexzertifikate zurückgegriffen werden, bei denen die Wechselkursrelation auf 1:1 fixiert wird. Hierfür wird jedoch häufig eine Gebühr auf den Zertifikatpreis aufgeschlagen.

Indexgebundene Lebensversicherung

Eine indexgebundene Lebensversicherung ist eine Form der kapitalbildenden Lebensversicherung, bei der die Rendite nicht wie üblich durch einen festen Zinssatz, sondern durch die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie zum Beispiel des DAX oder des S&P 500, bestimmt wird. Das bedeutet, dass die Höhe der Auszahlung bei Vertragsende oder im Todesfall nicht vorab festgelegt ist, sondern von der Entwicklung des zugrunde liegenden Index abhängt. Steigt der Index, steigt auch die Rendite der Versicherung. Sinkt der Index, kann die Rendite jedoch auch niedriger ausfallen oder sogar ganz ausbleiben.

Wie funktioniert eine indexgebundene Lebensversicherung?
Eine indexgebundene Lebensversicherung funktioniert ähnlich wie eine klassische kapitalbildende Lebensversicherung. Der Versicherungsnehmer zahlt regelmäßig Beiträge in die Versicherung ein, die dann vom Versicherungsunternehmen verwaltet und angelegt werden. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass bei einer indexgebundenen Lebensversicherung ein Teil der Beiträge in einen Indexfonds investiert wird, der die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index abbildet. Die Höhe des Anteils, der in den Indexfonds fließt, wird zu Beginn des Vertrags festgelegt und kann je nach Versicherungsunternehmen variieren.

Vor- und Nachteile einer indexgebundenen Lebensversicherung
Wie bei jeder Form der Lebensversicherung gibt es auch bei der indexgebundenen Variante Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt.

  1. Vorteile
    1. Durch die Kopplung an einen Index kann die Rendite einer indexgebundenen Lebensversicherung höher ausfallen als bei einer klassischen Lebensversicherung mit festem Zinssatz.
    2. Da die Rendite an die Wertentwicklung eines Index gekoppelt ist, kann eine indexgebundene Lebensversicherung einen besseren Schutz vor Inflation bieten als eine Lebensversicherung mit festem Zinssatz.
    3. Einige Versicherungsunternehmen bieten die Möglichkeit, die Höhe des Anteils, der in den Indexfonds investiert wird, während der Laufzeit anzupassen. Dadurch kann der Versicherungsnehmer auf veränderte Marktbedingungen reagieren und seine Renditechancen optimieren.

  2. Nachteile
    1. Anders als bei einer klassischen Lebensversicherung gibt es bei einer indexgebundenen Lebensversicherung keine Garantie auf eine bestimmte Rendite. Die Höhe der Auszahlung ist abhängig von der Entwicklung des zugrunde liegenden Index.
    2. Aufgrund der zusätzlichen Investition in den Indexfonds können die Kosten einer indexgebundenen Lebensversicherung höher ausfallen als bei einer klassischen Variante.
    3. Die Funktionsweise einer indexgebundenen Lebensversicherung kann für Laien komplex sein und es bedarf einer genauen Analyse der Marktbedingungen, um die Renditechancen einschätzen zu können.

Alternativen zur indexgebundenen Lebensversicherung
Für Versicherungsnehmer, die sich nicht auf die Wertentwicklung eines Index verlassen möchten, gibt es auch alternative Formen der Lebensversicherung.

  1. Eine Möglichkeit ist die klassische kapitalbildende Lebensversicherung mit festem Zinssatz, bei der eine garantierte Mindestverzinsung sowie Überschussbeteiligungen vereinbart werden.
  2. Eine weitere Alternative ist die fondsgebundene Lebensversicherung, bei der der Versicherungsnehmer selbst aus einer Vielzahl von Fonds auswählen kann, in die sein Geld investiert wird.

Zusammenfassung
Eine indexgebundene Lebensversicherung ist eine Variante der kapitalbildenden Versicherung, deren Rendite durch einen Index wie den DAX beeinflusst wird, statt durch einen festen Zinssatz. Der Versicherungsnehmer zahlt Beiträge, von denen ein Teil in einen Indexfonds fließt. Die mögliche höhere Rendite gegenüber festverzinsten Lebensversicherungen birgt jedoch das Risiko von Renditeschwankungen, abhängig vom Indexverlauf. Alternativen sind klassische kapitalbildende Lebensversicherungen mit festem Zinssatz oder fondsgebundene Lebensversicherungen, bei denen der Versicherte Fonds selbst wählen kann.

 

Synonyme - Indexgebundene Lebensversicherungen, Indexpolicen, Indexpolice
Implosion

Bei einer Implosion bricht ein Objekt plötzlich zusammen, weil der Außendruck den Innendruck übersteigt oder andere Kräfte in unausgeglichener Weise auf das Objekt einwirken. Die Implosion gilt als Gegensatz zur Explosion, bei der das Kräfteverhältnis umgekehrt ist.

Eine Implosion kann zum Beispiel bei Bildröhren von Fernsehgeräten oder Bildschirmen von Computern auftreten. Aber auch Ventile, Rohrleitungen, Druckbehälter und andere Einrichtungen können durch eine Implosion betroffen und beschädigt werden. In diesen Fällen kommt es zur Implosion, weil das Objekt an Stabilität verliert und den Druck nicht mehr ausgleichen kann. Aus diesem Grund kommt es bei einer Implosion auch häufig zu einem lauten Knallgeräusch, was auf die damit verbundene rapide Änderung des Luftdrucks zurückzuführen ist.

Eine Implosion kann sich auch ohne mechanische Einwirkungen ereignen. In Hausratversicherungen sind häufig nur Explosionsschäden versichert. Implosionsschäden sind nicht immer automatisch Bestandteil einer Hausratversicherung, sondern werden als Zusatzleistung angeboten. Implosionsschäden können auch im Bereich der Privathaftpflichtversicherung abgesichert werden.

Immobilienfonds

Bei Immobilienfonds handelt es sich um Investmentfonds, die statt in Anleihen oder Aktien in Immobilien investieren. Bei Immobilienfonds wird von einer Vielzahl von Investoren Kapital gesammelt und in Objekte wie Einkaufszentren, Wohngebäude oder andere Immobilien angelegt. Jeder Kapitalanleger erhält ein Zertifikat, das den entsprechenden Anteil am Fonds repräsentiert. 

Anteile an offenen Immobilienfonds können bei Banken erworben werden. Die Anteilshöhe und Laufzeit ist bei offenen Immobilienfonds unbegrenzt. Erwerben viele Anleger Anteile, steigt auch das Fondsvermögen, wodurch weitere Immobilien erworben werden können. Die Verwaltung von Immobilienfonds erfolgt durch die Fondsgesellschaft. Erträge werden nach Abzug der Kosten an die Eigner in Form eines Gewinnes ausgeschüttet. Die Rendite von offenen Immobilienfonds orientiert sich an den Mieteinnahmen aus den betreffenden Immobilien und der Wertsteigerung. Bei offenen Immobilienfonds können Anleger in eine Vielzahl von Immobilien investieren, was eine breite Risikostreuung ergibt.

Bei geschlossenen Immobilienfonds wird häufig nur in ein Objekt wie ein Hotel oder eine kleinere Anzahl von Immobilien investiert, sodass sich diese Fonds an eine begrenzte Anzahl von Anlegern richten. Wurden alle Anteile des Immobilienfonds veräußert, wird der Fonds geschlossen. Geschlossene Immobilienfonds sind oft zeitlich befristet, da die entsprechenden Immobilien nach einer Haltezeit mit Gewinn veräußert werden sollen, um die Anleger auszuzahlen. Geschlossene Immobilienfonds werden nicht an der Börse gehandelt, können während der langen Laufzeit nicht zurückgegeben werden und gelten daher als langfristiges Investment. Der Erwerb von geschlossenen Immobilienfonds ist mit Provisionen und Verwaltungskosten verbunden.

Da auch der Wert von Immobilien schwanken kann, sind Investments in Immobilienfonds ebenfalls mit einem Risiko verbunden. Da bei geschlossenen Immobilienfonds keine laufenden Ein- und Auszahlungen mehr möglich sind und ein Verkauf der Anteile nur über den Zweitmarkt mit potenziellen Verlusten erfolgen könnte, wird diese Kapitalanlage nur spekulationsfreudigen und erfahrenen Anlegern empfohlen.

Hybridlebensversicherung

Eine Hybridlebensversicherung ist eine spezielle Form der Lebensversicherung, die sowohl Elemente einer klassischen Kapitallebensversicherung als auch einer fondsgebundenen Lebensversicherung kombiniert. Sie bietet somit eine Mischung aus Sicherheit und Renditechancen.

Was ist eine Lebensversicherung?
Bevor wir uns genauer mit der Hybridlebensversicherung beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, was eine Lebensversicherung überhaupt ist. Eine Lebensversicherung ist eine Versicherung, die im Todesfall des Versicherungsnehmers oder bei Ablauf der Versicherungssumme eine vorher festgelegte Geldsumme an die begünstigte Person auszahlt. Sie dient somit als finanzielle Absicherung für Hinterbliebene oder als Sparinstrument für den Versicherungsnehmer selbst.

Die klassische Kapitallebensversicherung
Die klassische Kapitallebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, bei der ein Teil der Beiträge in einen Sparanteil fließt und somit eine Kapitalbildung ermöglicht wird. Der andere Teil der Beiträge wird für den Todesfallschutz verwendet. Die Höhe der Versicherungssumme und die Laufzeit werden zu Beginn des Vertrages festgelegt. Am Ende der Laufzeit wird die Versicherungssumme ausgezahlt, unabhängig davon, ob der Versicherungsnehmer noch lebt oder nicht. Zudem bieten klassische Kapitallebensversicherungen häufig eine Garantieverzinsung, die für Sicherheit sorgt.

Die fondsgebundene Lebensversicherung
Im Gegensatz zur klassischen Kapitallebensversicherung fließen bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung die Beiträge vollständig in Fonds. Dabei handelt es sich um Investmentfonds, die in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investieren. Die Rendite der Versicherung hängt somit von der Entwicklung der Fonds ab. Im Todesfall oder bei Ablauf der Versicherungssumme wird der Wert der Fondsanteile ausgezahlt. Eine Garantie auf die Höhe der Auszahlung gibt es bei fondsgebundenen Lebensversicherungen in der Regel nicht.

Die Hybridlebensversicherung
Die Hybridlebensversicherung vereint nun die Vorteile beider Varianten. Ein Teil der Beiträge wird in eine klassische Kapitallebensversicherung investiert und bietet somit Sicherheit durch eine garantierte Auszahlung. Der andere Teil fließt in Fonds und ermöglicht somit die Chance auf eine höhere Rendite. Dabei kann der Versicherungsnehmer selbst entscheiden, wie hoch der jeweilige Anteil sein soll. Zudem gibt es bei Hybridlebensversicherungen häufig die Möglichkeit, die Fonds im Laufe der Zeit anzupassen und somit auf Veränderungen am Markt zu reagieren.

Vorteile einer Hybridlebensversicherung
Eine Hybridlebensversicherung bietet somit eine Kombination aus Sicherheit und Renditechancen. Durch die Garantieverzinsung der klassischen Kapitallebensversicherung ist eine Mindestauszahlung am Ende der Laufzeit garantiert. Gleichzeitig bietet die fondsgebundene Komponente die Möglichkeit, von höheren Renditen zu profitieren. Zudem kann der Versicherungsnehmer flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren und die Fondsanteile anpassen.

Für wen eignet sich eine Hybridlebensversicherung?
Eine Hybridlebensversicherung eignet sich vor allem für Menschen, die eine gewisse Sicherheit in ihrer Altersvorsorge wünschen, aber auch von den Chancen des Kapitalmarktes profitieren möchten. Zudem ist sie für Personen geeignet, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen und bereit sind, über einen längeren Zeitraum in Fonds zu investieren.

Zusammenfassung
Eine Hybridlebensversicherung verknüpft die klassische Kapitallebensversicherung mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung, um sowohl Sicherheit als auch Renditechancen zu bieten. Beim klassischen Teil ist eine Mindestauszahlung garantiert, während der fondsgebundene Teil höhere Erträge ermöglichen kann, abhängig von der Marktentwicklung. Versicherungsnehmer können die Aufteilung zwischen den beiden Komponenten selbst bestimmen und haben die Option, die Fondsanlagen im Verlauf anzupassen. Diese Form der Lebensversicherung eignet sich für Personen, die eine sichere Altersvorsorge mit der Möglichkeit auf zusätzliche Erträge durch den Kapitalmarkt kombinieren möchten.

Synonyme - Hybridlebensversicherungen
Hybrid-Rentenversicherung

Eine Hybrid-Rentenversicherung ist eine Kombination aus einer klassischen Rentenversicherung und einer fondsgebundenen Rentenversicherung. Bei dieser Art von Versicherung werden sowohl die Vorteile der klassischen als auch der fondsgebundenen Rentenversicherung miteinander vereint.

  • Eine klassische Rentenversicherung ist eine Form der Altersvorsorge, bei der der Versicherungsnehmer regelmäßige Beiträge einzahlt und im Gegenzug eine garantierte lebenslange Rente erhält. Die Höhe der Rente wird dabei durch verschiedene Faktoren wie die Höhe der Beiträge, die Laufzeit der Versicherung und die vereinbarten Garantiezinsen bestimmt. Eine klassische Rentenversicherung bietet somit eine gewisse Sicherheit und Planbarkeit für die Altersvorsorge.
  • Im Gegensatz dazu basiert eine fondsgebundene Rentenversicherung auf der Anlage des eingezahlten Kapitals in Investmentfonds. Hierbei kann der Versicherungsnehmer selbst entscheiden, in welche Fonds sein Geld investiert wird. Dadurch besteht die Möglichkeit auf höhere Renditen, aber auch das Risiko von Verlusten ist hierbei höher. Eine fondsgebundene Rentenversicherung bietet somit eine gewisse Flexibilität und Chancen auf höhere Erträge.

Bei einer Hybrid-Rentenversicherung werden nun beide Varianten miteinander kombiniert. Das bedeutet, dass ein Teil der Beiträge in die klassische Rentenversicherung fließt und somit eine garantierte lebenslange Rente sichert. Der andere Teil wird in Investmentfonds angelegt, wodurch die Chance auf höhere Renditen besteht. Diese Kombination aus Sicherheit und Renditechancen macht die Hybrid-Rentenversicherung zu einer attraktiven Altersvorsorgemöglichkeit.

Siehe auch: Hybrid-Modelle der privaten Rentenversicherung

Hütehaftpflichtversicherung

Die Hütehaftpflichtversicherung ist eine Versicherung, die für Personen oder Unternehmen gedacht ist, die beruflich oder gewerblich mit der Betreuung von Tieren betraut sind. Dazu gehören beispielsweise Tierpensionen, Hundeschulen, Reitställe, Zoos oder auch Tierärzte. Sie ist eine spezielle Form der Haftpflichtversicherung und schützt den Versicherungsnehmer vor Schadensersatzansprüchen, die aus Schäden resultieren können, die durch die betreuten Tiere verursacht werden.

Zweck der Hütehaftpflichtversicherung
Der Zweck der Hütehaftpflichtversicherung ist es, den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen von Schadensersatzansprüchen zu schützen, die aus Schäden resultieren können, die durch die betreuten Tiere verursacht werden. Diese Schäden können sowohl Sach- als auch Personenschäden sein. Ohne eine Hütehaftpflichtversicherung müsste der Versicherungsnehmer für solche Schäden selbst aufkommen, was je nach Schwere des Schadens zu erheblichen finanziellen Belastungen führen kann.

Versicherungsumfang der Hütehaftpflichtversicherung
Der Versicherungsumfang einer Hütehaftpflichtversicherung kann je nach Versicherungsgesellschaft variieren. In der Regel sind jedoch folgende Schäden abgedeckt:

  1. Sachschäden
    Hierbei handelt es sich um Schäden an fremden Sachen, die durch die betreuten Tiere verursacht werden. Beispielsweise kann ein Hund in einer Hundepension einen Schaden an einem Möbelstück verursachen.

  2. Personenschäden
    Diese umfassen Verletzungen oder Gesundheitsschäden, die durch die betreuten Tiere verursacht werden. Ein Beispiel dafür wäre, wenn ein Pferd in einem Reitstall einen Reitschüler abwirft und dieser sich dabei verletzt.

  3. Vermögensschäden
    Hierbei handelt es sich um finanzielle Schäden, die durch die betreuten Tiere verursacht werden. Beispielsweise kann ein Hund in einer Hundeschule einen teuren Gegenstand zerstören.

Es ist jedoch wichtig, sich vor Abschluss einer Hütehaftpflichtversicherung über den genauen Versicherungsumfang zu informieren und gegebenenfalls zusätzliche Leistungen zu vereinbaren.

Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter
Die Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter ist eine spezielle Versicherung, die für Personen angeboten wird, die beruflich oder ehrenamtlich mit der Betreuung von Tieren betraut sind. Diese Versicherung bietet Schutz vor finanziellen Risiken, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit als Tieraufseher oder Tierhüter entstehen

Was ist ein Tieraufseher und ein Tierhüter?
Bevor wir uns mit der Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, was diese Berufe genau beinhalten.

  1. Ein Tieraufseher ist eine Person, die für die Überwachung und Pflege von Tieren in einem bestimmten Gebiet oder auf einem bestimmten Grundstück zuständig ist. Dies kann beispielsweise ein Tierpark, ein Zoo oder auch ein privates Anwesen mit Tieren sein.
  2. Ein Tierhüter hingegen ist eine Person, die sich um die Betreuung und Versorgung von Tieren kümmert, die in ihrem Besitz sind oder die ihnen anvertraut wurden. Dies kann beispielsweise ein Tierheim, eine Tierpension oder auch ein privater Tierbesitzer sein, der eine Person mit der Betreuung seiner Tiere beauftragt hat.

Warum ist eine Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter wichtig?
Sowohl Tieraufseher als auch Tierhüter tragen eine große Verantwortung für die Tiere, die ihnen anvertraut sind. Sie müssen sicherstellen, dass die Tiere artgerecht gehalten werden, ausreichend versorgt sind und keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Leider können trotz aller Sorgfalt und Vorsicht Unfälle oder Schäden auftreten, die sowohl die Tiere als auch Dritte betreffen können. In solchen Fällen kann eine Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter eine wichtige Absicherung bieten.

Welche Risiken sind durch die Versicherung abgedeckt?
Die genauen Risiken, die durch eine Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter abgedeckt sind, können je nach Versicherungsanbieter variieren. Im Allgemeinen umfassen sie jedoch in der Regel folgende Bereiche:

  1. Haftpflichtversicherung
    Diese Versicherung schützt den Tieraufseher oder Tierhüter vor Ansprüchen Dritter, die durch Schäden oder Verletzungen entstehen, die durch die Tiere verursacht wurden. Zum Beispiel, wenn ein Besucher eines Tierparks von einem Tier gebissen wird oder ein Hund aus einer Tierpension ausbüxt und einen Verkehrsunfall verursacht.

  2. Tierkrankenversicherung
    Diese Versicherung deckt die Kosten für tierärztliche Behandlungen ab, die aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen der betreuten Tiere entstehen. Dies ist besonders wichtig, da Tierärzte oft hohe Gebühren für ihre Dienstleistungen verlangen und diese Kosten schnell zu einer finanziellen Belastung werden können.

  3. Eigenschadenversicherung
    Diese Versicherung schützt den Tieraufseher oder Tierhüter vor Schäden, die an den von ihnen betreuten Tieren entstehen. Zum Beispiel, wenn ein Tier in der Obhut des Tierhüters erkrankt oder verletzt wird und teure medizinische Behandlungen benötigt.

  4. Rechtskostenversicherung
    Diese Versicherung übernimmt die Kosten für Rechtsstreitigkeiten, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit als Tieraufseher oder Tierhüter entstehen können. Zum Beispiel, wenn ein Tierhalter den Tieraufseher oder Tierhüter für einen Schaden verantwortlich macht und es zu einem Rechtsstreit kommt.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Versicherung?
Die Kosten für eine Versicherung für Tieraufseher und Tierhüter können je nach Anbieter und individuellen Faktoren variieren. Zu den Faktoren, die die Kosten beeinflussen können, gehören unter anderem:

  1. Art der Tiere
    Je nach Art der Tiere, die betreut werden, können die Kosten für die Versicherung variieren. Zum Beispiel können die Kosten für die Betreuung von exotischen Tieren höher sein als für die Betreuung von Haustieren wie Hunden und Katzen.

  2. Anzahl der Tiere
    Je mehr Tiere betreut werden, desto höher können die Kosten für die Versicherung ausfallen. Dies liegt daran, dass mit einer höheren Anzahl von Tieren auch ein höheres Risiko für Schäden und Verletzungen verbunden ist.

  3. Art der Tätigkeit
    Die Kosten können auch davon abhängen, ob die Tätigkeit als Tieraufseher oder Tierhüter hauptberuflich oder nebenberuflich ausgeübt wird. In der Regel sind die Kosten für eine hauptberufliche Tätigkeit höher als für eine nebenberufliche.

  4. Versicherungsumfang
    Die Kosten können auch davon abhängen, welche Leistungen in der Versicherung enthalten sind. Eine umfassendere Versicherung mit höheren Deckungssummen kann zu höheren Kosten führen.

 

Zusammenfassung
Die Hütehaftpflichtversicherung schützt Personen oder Unternehmen, die beruflich mit Tieren arbeiten, wie Tierpensionen und Tierärzte, vor Schadensersatzansprüchen. Sie deckt Sach-, Personen- und Vermögensschäden ab, die durch betreute Tiere entstehen. Ohne diese Versicherung müssten die Betreuer für Schäden selbst zahlen, was finanziell belastend sein kann.
Tieraufseher überwachen Tiere in Gebieten wie Zoos, während Tierhüter sich um die Versorgung von Tieren kümmern. Die Versicherung ist wichtig, da trotz Sorgfalt Unfälle passieren können. Sie umfasst Haftpflicht-, Tierkranken-, Eigenschaden- und Rechtskostenversicherung. Die Kosten variieren je nach Tierart, Anzahl der betreuten Tiere, Art der Tätigkeit und Umfang der Versicherung.

Synonyme - Tieraufseherversicherung, Tierhüterversicherung,
Hundehalterhaftpflichtversicherung

Eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung sichert Hundehalter vor Schäden ab, die der eigene Hund bei Dritten oder an fremdem Eigentum verursacht hat. Sofern Freunde, Bekannte oder Hüter einen versicherten Hund beaufsichtigen und betreuen, fallen auch sie unter den Versicherungsschutz. Für gewerbliche Hundehalter bzw. Züchter werden gesonderte Tarife angeboten.

Eine private Haftpflichtversicherung ersetzt lediglich Schäden, die Kleintiere verursachen können. Von Hunden oder Pferden verursachte Schäden fallen nicht unter den Schutz der privaten Haftpflichtversicherung.

In einigen Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehalterhaftpflichtversicherung Pflicht. Je nach Bundesland kann sich diese Pflicht auch auf sogenannte „Listenhunde“, bestimmte Hunderassen oder Hunde ab einer gewissen Größe und Gewicht beschränken. Durch die Verpflichtung zur Hundehalter Haftpflichtversicherung schützt der Gesetzgeber Hundehalter vor einem finanziellen Ruin, der aus hohen Schmerzensgeld- und Schadensersatzforderungen resultieren könnte.

Bei der Hundehaltung kann es zu jeder Zeit zu einem unvorhersehbaren Schaden kommen, der von der Hundehalter Haftpflichtversicherung abgesichert wird. Übernommen werden Sachschäden, Personenschäden und Vermögensschäden. Beim Abschluss eines Versicherungsvertrages sollte auf eine möglichst hohe Deckungssumme geachtet werden. Des Weiteren ist es auch möglich, unerwünschte Deckakte und die daraus resultierenden Welpen abzusichern. Eine Hundehalter Haftpflichtversicherung sichert auch gegen Mietsachschäden ab und gilt für Hunde- und Hundesportveranstaltungen im In- und Ausland.

Nicht erstattet werden Schäden, die ein Hund dem Halter selbst oder seinem Eigentum zugefügt hat. Auch Vorsatz wird von Hundehalter Haftpflichtversicherungen ausgeschlossen. Die Kosten einer Hundehalter Haftpflichtversicherung sind abhängig von den gewählten Leistungen, der Deckungssumme, der Hunderasse, der Selbstbeteiligung sowie mitunter auch vom Alter des Hundes.

Honorarberatung

Eine Honorarberatung ist eine Beratung im Bereich Finanzen und Versicherungen, bei der der Berater keine Provision der jeweiligen Finanzinstitute oder Versicherungsgesellschaften erhält, sondern sein Honorar dem Kunden unmittelbar in Rechnung stellt.

Honorarberatungen gehören zu den derivativen Finanzdienstleistungen. Der Berater spricht im Beratungsgespräch eine Empfehlung aus, begründet oder erläutert seine Vorgehensweise und wird vom Kunden durch ein vereinbartes Honorar dafür entlohnt. Honorarberatungen werden häufig in Bezug auf Versicherungen, Investitionen, Darlehen und Fragen zur Finanzplanung durchgeführt. Mit inbegriffen ist bei einer Honorarberatung in der Regel auch die Vermittlung der ausgewählten Finanzdienstleistungen, Finanzprodukte oder Versicherungen.

Grundsätzlich ist ein Honorarberater unabhängiger Finanz- oder Versicherungsberater und wird nicht durch Interessen Dritter in seinem Wirken beeinträchtigt. Honorarberater handeln neutral. Das Honorar wird im Idealfall vor Beginn der Beratung vereinbart. Abgerechnet wird wahlweise Zeithonorar, Pauschalhonorar, Umsatzhonorar, Mengenhonorar, Erfolgshonorar, Einkommenshonorar oder Anteilshonorar. Eine Honorarberatung im Bereich Finanzen und Versicherungen kann sich aufgrund der komplexen Materie und der sich ständig im Wandel befindlichen Märkte für Laien rentieren.