Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Personenversicherung

Personenversicherungen sind Versicherungen, die sich auf die Absicherung von Personen beziehen. Sie unterscheiden sich von Sachversicherungen, die sich auf materielle Güter wie Gebäude, Fahrzeuge oder Hausrat beziehen. Bei Personenversicherungen steht der Mensch im Mittelpunkt und es geht darum, ihn und seine Angehörigen vor finanziellen Belastungen zu schützen.

Arten von Personenversicherungen

  1. Krankenversicherung
    Die Krankenversicherung zählt zu den wichtigsten Personenversicherungen. Sie übernimmt die Kosten für medizinische Behandlungen, Arzneimittel und Krankenhausaufenthalte. In Deutschland gibt es die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Während die GKV für alle Arbeitnehmer verpflichtend ist, können sich Selbstständige, Beamte und Gutverdiener in der PKV versichern. Zusätzlich gibt es noch Zusatzversicherungen, die bestimmte Leistungen ergänzen, wie z.B. eine Zahnzusatzversicherung.

  2. Unfallversicherung
    Die Unfallversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Unfällen. Sie zahlt bei bleibenden körperlichen Schäden, wie z.B. einer Invalidität, eine einmalige Kapitalleistung aus. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die bei dauerhafter Einschränkung der Arbeitsfähigkeit greift, zählt zur Unfallversicherung. Zusätzlich gibt es die Krankentagegeldversicherung, die bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Unfalls ein tägliches Krankentagegeld auszahlt.

  3. Lebensversicherung
    Die Lebensversicherung ist eine der ältesten Versicherungen und dient der finanziellen Absicherung im Todesfall. Es gibt verschiedene Arten von Lebensversicherungen, wie z.B. die Risikolebensversicherung, bei der im Todesfall eine vorher festgelegte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird. Die Kapitallebensversicherung hingegen kombiniert den Todesfallschutz mit einer Sparfunktion. Bei der Rentenversicherung wird eine lebenslange Rente ausgezahlt, entweder als Altersvorsorge oder als Hinterbliebenenrente.

  4. Pflegeversicherung
    Die Pflegeversicherung ist eine staatliche Versicherung, die im Falle von Pflegebedürftigkeit Leistungen zur Verfügung stellt. Sie übernimmt Kosten für ambulante und stationäre Pflege sowie für Hilfsmittel und Pflegeberatung. Die Pflegeversicherung ist in Deutschland Teil der Sozialversicherungen.

  5. Haftpflichtversicherung
    Die Haftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die man anderen Personen oder deren Eigentum zufügt. Die Privathaftpflichtversicherung ist für jeden zu empfehlen, da man für Schäden, die man verursacht, in unbegrenzter Höhe haftet. Auch Selbstständige sollten eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen, um sich vor Schadenersatzansprüchen zu schützen. Tierhalter sind gesetzlich verpflichtet, eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abzuschließen.

  6. Rechtsschutzversicherung
    Die Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Sie kann als Privat-, Berufs- oder Verkehrsrechtsschutz abgeschlossen werden. Im Falle eines Rechtsstreits übernimmt die Versicherung die Anwalts- und Gerichtskosten sowie eventuelle Schadenersatzforderungen.

  7. Arbeitslosenversicherung
    Die Arbeitslosenversicherung ist Teil der Sozialversicherungen und dient der finanziellen Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit. Sie zahlt Arbeitslosengeld, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die Beiträge werden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam getragen.

  8. Sozialversicherungen
    Die Sozialversicherungen sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Sozialsystems und dienen der Absicherung von Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und Alter. Zu den Sozialversicherungen zählen die gesetzliche Rentenversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung und die Pflegeversicherung.

  9. Weitere Personenversicherungen
    Neben den genannten Versicherungen gibt es noch weitere Personenversicherungen, die je nach individueller Situation sinnvoll sein können. Dazu zählen z.B.
    1. die Sterbegeldversicherung, die die Kosten für die Bestattung abdeckt, oder
    2. die Auslandsreisekrankenversicherung, die im Ausland entstehende Krankheitskosten übernimmt.
    3. Auch für Kinder gibt es spezielle Versicherungen, wie z.B. die Kinderinvaliditätsversicherung, die im Falle einer dauerhaften Einschränkung der Arbeitsfähigkeit des Kindes finanzielle Unterstützung bietet.

Warum sind Personenversicherungen wichtig?
Personenversicherungen sind wichtig, um sich und seine Angehörigen vor finanziellen Risiken abzusichern. Sie bieten Schutz vor existenzbedrohenden Situationen, wie zum Beispiel dem Verlust der Arbeitskraft oder dem Tod. Durch den Abschluss einer Personenversicherung kann man sicherstellen, dass im Ernstfall genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten und die Angehörigen abzusichern.

Zusammenfassung
Personenversicherungen dienen der finanziellen Absicherung von Menschen und deren Angehörigen bei verschiedenen Risiken. Die Krankenversicherung deckt medizinische Kosten ab und ist in Deutschland in Form der gesetzlichen (GKV) und privaten Krankenversicherung (PKV) vorhanden. Unfallversicherungen leisten bei Invalidität und temporärer Arbeitsunfähigkeit. Lebensversicherungen bieten finanzielle Unterstützung im Todesfall und können eine Sparfunktion haben. Die Pflegeversicherung trägt die Kosten bei Pflegebedürftigkeit. Haftpflichtversicherungen schützen vor Schadenersatzansprüchen, während die Rechtsschutzversicherung Kosten bei Rechtsstreitigkeiten übernimmt. Die Arbeitslosenversicherung sichert den Lebensunterhalt bei Jobverlust. Sozialversicherungen schließen Risiken wie Krankheit oder Alter ein. Zusätzlich gibt es spezielle Versicherungen wie Sterbegeld- oder Auslandsreisekrankenversicherungen. Personenversicherungen sind essentiell, um finanziellen Risiken vorzubeugen und den Lebensstandard zu erhalten.

Synonyme - Personenversicherungen
Personenschaden

Personenschäden sind körperliche oder psychische Schäden, die einer Person durch einen Unfall, eine Krankheit oder eine Gewalttat zugefügt werden. Sie können sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen haben und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen.

  1. Zu den häufigsten Personenschäden gehören Verletzungen wie Knochenbrüche, Verbrennungen, Schnittwunden oder Schädel-Hirn-Traumata.
  2. Auch psychische Schäden wie posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen oder Angststörungen können als Personenschäden eingestuft werden.
  3. Des Weiteren können auch dauerhafte Gesundheitsschäden wie Amputationen, Lähmungen oder chronische Erkrankungen zu den Personenschäden zählen.

Um sich gegen die finanziellen Folgen von Personenschäden abzusichern, gibt es verschiedene Versicherungen, die im Folgenden näher erläutert werden.

Haftpflichtversicherung
Die Haftpflichtversicherung ist die wichtigste Versicherung, wenn es um Personenschäden geht. Sie übernimmt die Kosten, die durch einen von der versicherten Person verursachten Schaden an Dritten entstehen. Dabei gibt es verschiedene Arten von Haftpflichtversicherungen, die je nach Situation zum Einsatz kommen können.

  1. Privathaftpflichtversicherung
    Die Privathaftpflichtversicherung schützt Privatpersonen vor Schadensersatzansprüchen, die aufgrund von fahrlässigem Handeln entstehen. Sie kommt zum Beispiel zum Tragen, wenn eine Person beim Spaziergang mit ihrem Hund einen Unfall verursacht oder bei einem Besuch bei Freunden versehentlich einen Gegenstand beschädigt.

  2. Betriebshaftpflichtversicherung
    Die Betriebshaftpflichtversicherung ist für Unternehmen und Selbstständige unverzichtbar. Sie deckt Schäden ab, die im Rahmen der beruflichen Tätigkeit entstehen, wie zum Beispiel ein Unfall auf einer Baustelle oder ein Fehler bei einer Dienstleistung.

  3. Produkthaftpflichtversicherung
    Die Produkthaftpflichtversicherung ist speziell für Hersteller und Händler von Produkten gedacht. Sie schützt vor Schadensersatzansprüchen, die durch fehlerhafte Produkte entstehen, wie zum Beispiel ein defektes Elektrogerät, das einen Brand verursacht.

  4. Unfallversicherung
    Die Unfallversicherung ist eine freiwillige Versicherung, die bei einem Unfall die Kosten für Heilbehandlungen, Reha-Maßnahmen und eventuell auch eine lebenslange Rente übernimmt. Sie ist vor allem für Personen sinnvoll, die beruflich oder in ihrer Freizeit einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind.

  5. Berufsunfähigkeitsversicherung
    Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor den finanziellen Folgen, die entstehen, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Unfall ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Sie zahlt eine monatliche Rente, um den Einkommensverlust auszugleichen.

  6. Krankenversicherung
    Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten für medizinische Behandlungen bei Krankheit oder Unfall. Je nach Art der Versicherung können auch alternative Heilmethoden, Zahnbehandlungen oder Krankenhausaufenthalte abgedeckt werden.

  7. Lebensversicherung
    Die Lebensversicherung ist eine Absicherung für den Todesfall und zahlt im Falle des Ablebens der versicherten Person eine vorher vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus. Sie kann auch eine Unfallversicherung beinhalten, die im Falle einer dauerhaften Invalidität eine Rente zahlt.

Schadensersatzansprüche bei Personenschäden
Bei Personenschäden können verschiedene Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden, um die finanziellen Folgen abzumildern. Dazu gehören unter anderem:

  1. Schmerzensgeld
    Das Schmerzensgeld dient als Ausgleich für die erlittenen körperlichen und psychischen Schmerzen. Die Höhe des Schmerzensgeldes hängt von der Schwere der Verletzungen, dem Grad der Beeinträchtigung und weiteren Faktoren ab.

  2. Verdienstausfall
    Bei einer längeren Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Personenschäden können Verdienstausfallansprüche geltend gemacht werden. Dabei wird der entgangene Verdienst in der Zeit der Arbeitsunfähigkeit ersetzt.

  3. Behandlungskosten
    Die Kosten für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Therapien und weitere medizinische Maßnahmen können ebenfalls als Schadensersatz geltend gemacht werden.

  4. Haushaltsführungsschaden
    Falls die verletzte Person aufgrund der Personenschäden ihren Haushalt nicht mehr selbstständig führen kann, können die Kosten für eine Haushaltshilfe als Schadensersatz verlangt werden.

  5. Unterhaltsschaden
    Bei dauerhaften Gesundheitsschäden kann ein Unterhaltsschaden entstehen, wenn die verletzte Person ihren Beruf nicht mehr ausüben kann und somit auch kein Einkommen mehr hat. In diesem Fall können Unterhaltszahlungen als Schadensersatz geltend gemacht werden.

Prävention von Personenschäden
Um Personenschäden zu vermeiden, ist es wichtig, auf Prävention zu setzen. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Sicherheitskontrollen in Unternehmen, das Tragen von Schutzkleidung bei gefährlichen Tätigkeiten oder die Einhaltung von Verkehrsregeln im Straßenverkehr.

Zusammenfassung
Personenschäden sind physische oder psychische Beeinträchtigungen, die durch Unfälle, Krankheiten oder Gewaltakte hervorgerufen werden und sich auf die Lebensqualität auswirken können. Zu den physischen Schäden zählen Knochenbrüche, Verbrennungen und Schnittwunden, während psychische Schäden wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen ebenfalls relevant sind. Verschiedene Versicherungen, wie Haftpflicht-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, bieten Schutz gegen finanzielle Folgen solcher Schäden. Schadensersatzansprüche können für Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Behandlungskosten und weitere finanzielle Einbußen gestellt werden. Präventionsmaßnahmen sind wichtig, um Personenschäden zu verhindern.

Synonyme - Personenschäden
Personenbezogene Merkmale

Personenbezogene Merkmale sind Eigenschaften, die eine Person auszeichnen und somit ihre Identität bestimmen. Sie können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und sind in der Regel nicht veränderbar. Zu den wichtigsten personenbezogenen Merkmalen zählen das Alter, das Geschlecht, der Beruf, der Gesundheitszustand sowie der Familienstand. Diese Merkmale spielen eine entscheidende Rolle bei der Berechnung von Versicherungsprämien und der Festlegung von Versicherungsbedingungen.

Relevanz von personenbezogenen Merkmalen für Versicherungen
Personenbezogene Merkmale sind für Versicherungen von großer Bedeutung, da sie dazu dienen, das individuelle Risiko eines Versicherungsnehmers einzuschätzen. Je nachdem, welche Merkmale eine Person aufweist, kann das Risiko für Schäden oder Krankheiten höher oder niedriger sein. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Versicherungsprämie, die der Versicherungsnehmer zahlen muss. Personen mit einem höheren Risiko müssen in der Regel auch höhere Beiträge leisten, um sich gegen mögliche Schäden abzusichern.

Alter als wichtiges personenbezogenes Merkmal
Das Alter ist ein entscheidendes Merkmal bei Versicherungen, da es Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche haben kann. Zum einen spielt das Alter bei der Berechnung der Lebenserwartung eine Rolle, was wiederum für Lebensversicherungen von Bedeutung ist. Je älter eine Person ist, desto höher ist das Risiko, dass sie während der Laufzeit der Versicherung verstirbt. Zum anderen kann das Alter auch Einfluss auf den Gesundheitszustand haben. Ältere Menschen haben in der Regel ein höheres Risiko für Erkrankungen und Verletzungen, was sich auf die Prämienhöhe von Kranken- und Unfallversicherungen auswirken kann.

Geschlecht als entscheidendes Merkmal
Das Geschlecht ist ein weiteres wichtiges personenbezogenes Merkmal bei Versicherungen. Hierbei geht es vor allem um die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Versicherungsnehmern. Statistiken haben gezeigt, dass Frauen im Durchschnitt länger leben als Männer und auch seltener von bestimmten Krankheiten betroffen sind. Aus diesem Grund zahlen Frauen in der Regel niedrigere Beiträge für Lebens- und Krankenversicherungen als Männer. Allerdings gibt es auch Versicherungen, bei denen das Geschlecht keine Rolle spielt, wie beispielsweise bei Haftpflicht- oder Kfz-Versicherungen.

Beruf und Gesundheitszustand als entscheidende Faktoren
Der Beruf und der Gesundheitszustand sind ebenfalls wichtige personenbezogene Merkmale bei Versicherungen. Bei der Wahl des Berufs wird vor allem darauf geachtet, ob dieser mit einem höheren oder niedrigeren Risiko verbunden ist. Beispielsweise zahlen Menschen, die körperlich anstrengende Tätigkeiten ausüben, in der Regel höhere Beiträge für eine Unfallversicherung als Büroangestellte. Auch der Gesundheitszustand spielt eine große Rolle bei der Beurteilung des individuellen Risikos. Personen mit Vorerkrankungen müssen in der Regel höhere Beiträge für Krankenversicherungen zahlen oder werden sogar von bestimmten Versicherungen ausgeschlossen.

Familienstand und Versicherungen
Der Familienstand ist ebenfalls ein relevantes personenbezogenes Merkmal bei Versicherungen. Hierbei geht es vor allem um die Frage, ob eine Person verheiratet ist oder nicht. Verheiratete Personen haben in der Regel eine höhere finanzielle Absicherung durch ihren Partner und müssen daher oft niedrigere Beiträge für Versicherungen zahlen. Auch bei der Wahl einer Lebensversicherung spielt der Familienstand eine Rolle, da hier oft die Familie im Falle des Todes abgesichert werden soll.

Zusammenfassung
Personenbezogene Merkmale wie Alter, Geschlecht, Beruf, Gesundheitszustand und Familienstand sind für Versicherungen essenziell, um das Risiko und die Versicherungsprämien zu berechnen. Alter und Geschlecht beeinflussen die Lebenserwartung und Krankheitsrisiken, was sich auf Lebens- und Krankenversicherungen auswirkt. Berufliche Tätigkeit und Gesundheitszustand bestimmen das Risiko bei Unfall- und Krankenversicherungen, während der Familienstand die finanzielle Absicherung und somit Versicherungsbeiträge beeinflussen kann.

Personen- und Sachschäden

Personen- und Sachschäden sind zwei Arten von Schäden, die in der Versicherungsbranche häufig auftreten. Sie können sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich auftreten und können erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesen beiden Arten von Schäden befassen und wie Versicherungen sie abdecken.

  1. Personenschäden beziehen sich auf Verletzungen oder Todesfälle von Menschen, die durch einen Unfall oder eine Handlung eines anderen verursacht wurden. Beispiele für Personenschäden sind Knochenbrüche, Verbrennungen, Verletzungen des Rückenmarks oder sogar der Tod. Diese Art von Schaden kann sowohl körperliche als auch emotionale Auswirkungen haben und kann zu hohen medizinischen Kosten, Einkommensverlust und Schmerzensgeldansprüchen führen.
  2. Sachschäden hingegen beziehen sich auf Schäden an materiellen Gütern wie Gebäuden, Fahrzeugen oder anderen Gegenständen. Beispiele für Sachschäden sind Autounfälle, Brände, Überschwemmungen oder Diebstahl. Diese Art von Schaden kann zu Reparatur- oder Ersatzkosten führen und kann auch zu Einkommensverlusten führen, wenn das beschädigte Gut für geschäftliche Zwecke verwendet wurde.

Wie decken Versicherungen Personen- und Sachschäden ab?
Um sich vor den finanziellen Folgen von Personen- und Sachschäden zu schützen, gibt es verschiedene Arten von Versicherungen, die diese Schäden abdecken.

  1. Haftpflichtversicherung
    Die Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen, die sowohl Personen- als auch Sachschäden abdeckt. Diese Versicherung schützt den Versicherungsnehmer vor Schadensersatzansprüchen, die von Dritten aufgrund von Verletzungen oder Schäden an ihrem Eigentum erhoben werden. Zum Beispiel, wenn jemand auf Ihrem Grundstück stürzt und sich verletzt, wird die Haftpflichtversicherung die medizinischen Kosten und eventuelle Schmerzensgeldansprüche decken.

  2. Unfallversicherung
    Die Unfallversicherung deckt ausschließlich Personenschäden ab, die durch Unfälle verursacht werden. Sie bietet eine finanzielle Entschädigung für medizinische Kosten, Einkommensverluste und sogar dauerhafte Invalidität oder Tod. Diese Versicherung ist besonders wichtig für Selbstständige, die kein Einkommen haben, wenn sie aufgrund eines Unfalls arbeitsunfähig werden.

  3. Kfz-Versicherung
    Die Kfz-Versicherung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Versicherung für alle Fahrzeughalter. Sie deckt sowohl Personen- als auch Sachschäden ab, die durch einen Autounfall verursacht werden. Je nach Art der Versicherung können auch Schäden durch Diebstahl oder Vandalismus abgedeckt werden.

  4. Gebäudeversicherung
    Die Gebäudeversicherung ist eine wichtige Versicherung für Hausbesitzer und deckt Sachschäden an ihrem Haus und anderen Gebäuden auf dem Grundstück ab. Sie schützt vor Schäden durch Feuer, Überschwemmungen, Stürme und andere Naturkatastrophen. Auch hier können je nach Versicherungspolice zusätzliche Schäden wie Diebstahl oder Vandalismus abgedeckt werden.

  5. Inhaltsversicherung
    Die Inhaltsversicherung ist eine Erweiterung der Gebäudeversicherung und deckt Sachschäden an den persönlichen Gegenständen im Haus ab. Sie schützt vor Schäden durch Diebstahl, Feuer, Überschwemmungen und andere Ereignisse. Diese Versicherung ist besonders wichtig für Mieter, da sie die Gegenstände in ihrer Wohnung oder ihrem Haus abdeckt.

Zusammenfassung
Personen- und Sachschäden sind gängige Schadensarten in der Versicherungswelt, die große finanzielle Folgen haben können. Personenschäden umfassen Verletzungen oder Todesfälle, während Sachschäden sich auf materielle Güter beziehen. Haftpflichtversicherungen decken beide Schadensarten ab, während Unfallversicherungen nur Personenschäden übernehmen. Kfz-Versicherungen sind für Fahrzeughalter Pflicht und decken Personen- und Sachschäden, die durch Autounfälle entstehen, ab. Gebäudeversicherungen schützen Hausbesitzer vor Schäden an Immobilien, und Inhaltsversicherungen decken das Eigentum im Haus ab, was besonders für Mieter relevant ist.

Periodensterbetafel

Bei einer Sterbetafel handelt es sich um eine Nummerntafel in Tabellenform, auf der dargestellt wird, wie sich ein Personenkollektiv aus einer spezifischen Gruppe erwartungsgemäß durch Tod reduziert. Sterbetafeln wurden durch Analysen von Sterbeverzeichnissen erstellt, um Überlebenswahrscheinlichkeiten besser einschätzen zu können. Die ersten Sterbetafeln wurden statistisch erstellt, um Leibrenten berechnen zu können.

Sterbetafeln werden häufig nach Geschlechtern getrennt für verschiedene Altersklassen bis zum Endalter der jeweiligen Tafel geführt und enthalten Informationen zu

  • Sterbewahrscheinlichkeit der betreffenden Personengruppe in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht
  • daraus resultierende Anzahl von Überlebenden der betreffenden Personengruppe
  • die pro Altersjahr Verstorbenen aus der betreffenden Personengruppe

Die Überlebenswahrscheinlichkeit wird als Faktor dafür betrachtet, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Person im jeweiligen Lebensalter ein bestimmtes Alter erreichen wird. Gleichzeitig können Rückschlüsse in Bezug auf die Sterbewahrscheinlichkeit gezogen werden.

Versicherungsgesellschaften nutzen Sterbetafeln, um Faktoren wie die Lebenserwartung in die Vereinbarung von Versicherungsverträgen und Berechnung von Prämien mit einbeziehen zu können, was beispielsweise bei Rentenversicherungen und Lebensversicherungen der Fall ist. Sterbetafeln ermöglichen Schätzungen in Bezug auf die wahrscheinliche Lebenserwartung.

Versicherungen setzen bevorzugt Periodensterbetafeln ein, die altersspezifische Sterblichkeiten gleichzeitig lebender Menschen darstellen. Periodensterbetafeln geben also für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum die Sterblichkeitsverhältnisse von gleichzeitig lebenden Personen preis. Kohortensterbetafeln und Generationensterbetafeln beschreiben hingegen die Sterblichkeiten in Geburtenjahrgängen.

Periodensterbetafeln und andere Sterbetafeln werden zur Kalkulation von Prämien für Versicherungen oder zur Berechnung von Deckungsrückstellungen verwendet. Jede Sterbetafel beinhaltet Sicherheitsmargen für die vorsichtige Einschätzung von Risiken. Herausgegeben werden Sterbetafeln zum Beispiel von der DAV Deutsche Aktuarvereinigung e.V..

 

 

Performance

Der Begriff der Performance kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Maß beschreiben, das der Einschätzung der Zielerreichung dient. Durch die Performance können Ergebnisse, Einsätze, Ziele, Referenzen und Standards im Verhältnis festgestellt werden. Deshalb wird eine Performance zur Bewertung eingesetzt. Als Messgröße kann durch die Performance ein Unternehmen eingeschätzt werden, wie es seine Aufgaben innerhalb eines Zeitraums erfüllt.

Mit der Performance beschäftigen sich zahlreiche Bereiche wie etwa das Risikomanagement oder aber Bank- und Wertpapiergeschäfte. Kapitalanlagen, Renditen, Risiken und Assets werden anhand der Performance perspektivisch geschätzt.

Pensionszusage

Eine Pensionszusage ist ein Vertrag zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer, der dem Arbeitnehmer im Ruhestand eine regelmäßige Zahlung in Form einer Rente oder eines Kapitalbetrags zusichert. Sie ist Teil der betrieblichen Altersvorsorge und dient dazu, den Arbeitnehmer im Alter abzusichern und ihm ein zusätzliches Einkommen zu garantieren.

Die Pensionszusage ist in der Regel Bestandteil des Arbeitsvertrages und wird vom Arbeitgeber als freiwillige Leistung angeboten. Sie ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben und daher nicht für jeden Arbeitnehmer verfügbar. In der Regel wird sie nur in größeren Unternehmen oder im öffentlichen Dienst angeboten.

Die Höhe der Pensionszusage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Dauer der Betriebszugehörigkeit, dem Gehalt und der Position des Arbeitnehmers. Sie kann entweder als feste monatliche Rente oder als Einmalzahlung ausgezahlt werden. Auch die Art der Finanzierung kann variieren, entweder durch direkte Einzahlungen des Arbeitgebers in einen Pensionsfonds oder durch Rückstellungen im Unternehmen.

Eine Pensionszusage ist in der Regel unkündbar und gilt auch im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers. Sie unterliegt jedoch der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht und somit auch den entsprechenden Beitragszahlungen.

Für den Arbeitnehmer hat die Pensionszusage den Vorteil, dass er im Ruhestand ein zusätzliches Einkommen erhält und somit finanziell abgesichert ist. Auch für den Arbeitgeber kann sie von Vorteil sein, da sie als attraktive Zusatzleistung zur Mitarbeiterbindung beitragen kann.

Allerdings birgt eine Pensionszusage auch gewisse Risiken, vor allem für den Arbeitgeber. So kann es beispielsweise bei einer ungünstigen Entwicklung der Kapitalmärkte zu finanziellen Engpässen kommen, die das Unternehmen belasten können. Auch die steigende Lebenserwartung der Menschen kann zu höheren Kosten für den Arbeitgeber führen.

Um diese Risiken zu minimieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die der Arbeitgeber ergreifen kann. Dazu zählen beispielsweise die regelmäßige Überprüfung der Finanzierung der Pensionszusage, die Einrichtung von Rückstellungen oder die Auslagerung der Pensionsverpflichtungen an einen externen Versorgungsträger.

Pensionsversicherung

Die Pensionsversicherung ist Bestandteil des österreichischen Pensionssystems. Nach dem zentralen Prinzip soll durch die Pension der Lebensstandard aufrecht erhalten werden können. Pensionsleistungen sind in Österreich Versicherungsleistungen, die es nicht nur im Alter gibt. Auch bei einer eingeschränkten Erwerbsunfähigkeit können Pensionen auch schon in jungen Jahren ausgezahlt werden. Hinterbliebene erhalten nach einem Todesfall Waisen- oder Witwen- bzw. Witwer-Pensionen.

Geregelt werden Pensionen in Österreich im APG Allgemeinen Pensionsgesetz. Träger der Pensionsversicherung ist die PVA Pensionsversicherungsanstalt, die BVAEB Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter im Bereich Eisenbahnen sowie Bergbau oder die SVS Sozialversicherung der Selbständigen.

Anspruch auf Leistungen aus der Pensionsversicherung besteht bei Eintritt des Versicherungsfalles, Erfüllung der Mindestversicherungszeit und Erfüllung von weiteren Anspruchsvoraussetzungen. In Österreich gilt ein Pflichtversicherungssystem für alle Erwerbstätigen. Pensionsversicherungszeiten aus dem EU-Ausland können bei der Pensionsberechnung berücksichtigt werden. Gleiches gilt für Versicherungszeiten aus einem Staat, mit dem ein entsprechendes Abkommen besteht.

 

Pensionskasse

Eine Pensionskasse ist ein Versorgungswerk, das von Unternehmen, Gewerkschaften oder Berufsverbänden gegründet wird, um die Altersversorgung ihrer Mitarbeiter zu sichern. Sie ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, bei der der Arbeitgeber Beiträge in die Pensionskasse einzahlt, um seinen Mitarbeitern im Ruhestand eine zusätzliche Rente zu gewährleisten. Die Pensionskasse ist eine rechtsfähige und selbstständige Einrichtung, die unabhängig vom Unternehmen existiert und von einem Vorstand verwaltet wird.

Funktionsweise einer Pensionskasse
Die Funktionsweise einer Pensionskasse ist relativ einfach: Der Arbeitgeber zahlt regelmäßig Beiträge in die Pensionskasse ein, entweder als feste Beträge oder als prozentualer Anteil des Gehalts der Mitarbeiter. Diese Beiträge werden von der Pensionskasse angelegt und erwirtschaften Zinsen und Erträge. Im Ruhestand erhalten die Mitarbeiter dann eine monatliche Rente aus der Pensionskasse, die sich aus den eingezahlten Beiträgen und den erwirtschafteten Erträgen zusammensetzt.

Vorteile einer Pensionskasse
Eine Pensionskasse bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer einige Vorteile.

  1. Für Arbeitnehmer ist die Pensionskasse eine zusätzliche Einkommensquelle im Ruhestand, die ihnen eine finanzielle Absicherung bietet. Sie können sich somit auf eine höhere Rente freuen und müssen nicht alleine auf die gesetzliche Rente vertrauen. Zudem sind die Beiträge in eine Pensionskasse steuerfrei und können somit das zu versteuernde Einkommen senken.
  2. Auch für Arbeitgeber gibt es Vorteile bei der Einrichtung einer Pensionskasse. Zum einen können sie ihren Mitarbeitern eine attraktive Zusatzleistung bieten und somit als attraktiver Arbeitgeber auftreten. Zum anderen sind die Beiträge, die der Arbeitgeber in die Pensionskasse einzahlt, steuerlich absetzbar. Zudem können die Beiträge als Betriebsausgaben geltend gemacht werden.

Beispiele für Pensionskassen
Es gibt verschiedene Arten von Pensionskassen, die von unterschiedlichen Einrichtungen gegründet werden können.

  1. Ein Beispiel ist die Unterstützungskasse, die von einem Unternehmen für seine Mitarbeiter gegründet wird.
  2. Eine weitere Form ist die Pensionskasse, die von einem Berufsverband oder einer Gewerkschaft für ihre Mitglieder eingerichtet wird.
  3. Auch öffentliche Arbeitgeber wie beispielsweise Städte oder Gemeinden können eine Pensionskasse für ihre Mitarbeiter gründen.

Zusammenfassung
Eine Pensionskasse ist eine betriebliche Altersvorsorge, in die Arbeitgeber regelmäßig einzahlen, um eine zusätzliche Rente für ihre Mitarbeiter im Ruhestand zu finanzieren. Diese Kassen sind rechtlich selbstständig und erwirtschaften durch Anlage der Beiträge Zinsen und Erträge. Für Arbeitnehmer bietet die Pensionskasse eine steuerfreie Einkommensquelle im Alter, für Arbeitgeber sind die Einzahlungen steuerlich absetzbar und dienen als Betriebsausgaben. Verschiedene Organisationen wie Unternehmen, Gewerkschaften oder öffentliche Einrichtungen können Pensionskassen gründen.
Siehe auch: Die Pensionskasse verstehen: Vorteile, Nachteile und worauf Sie achten müssen

 

 

Synonyme - Pensionskassen
Pensionsfonds

Ein Pensionsfond, auch bekannt als Betriebsrente oder betriebliche Altersvorsorge, ist ein Finanzinstrument, das von Unternehmen oder Organisationen eingerichtet wird, um ihren Mitarbeitern eine zusätzliche Altersversorgung zu bieten. Es ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, die darauf abzielt, den Arbeitnehmern nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ein regelmäßiges Einkommen zu garantieren.

Funktion und Zweck eines Pensionsfonds
Der Hauptzweck eines Pensionsfonds ist es, den Arbeitnehmern eine zusätzliche Altersvorsorge zu bieten, um sie in ihrer Ruhestandsphase finanziell abzusichern. Die Beiträge, die von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern in den Pensionsfonds eingezahlt werden, werden von professionellen Fondsmanagern investiert, um das Kapital zu vermehren. Bei Eintritt in den Ruhestand erhalten die Arbeitnehmer dann eine monatliche Rente aus dem Pensionsfonds, die sich aus den eingezahlten Beiträgen und den erzielten Erträgen zusammensetzt.

Arten von Pensionsfonds
Es gibt verschiedene Arten von Pensionsfonds, die von Unternehmen und Organisationen angeboten werden. Die häufigsten sind der beitragsorientierte Pensionsfonds und der leistungsorientierte Pensionsfonds.

  1. Beitragorientierter Pensionsfonds
    Bei einem beitragsorientierten Pensionsfonds werden die Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in einen gemeinsamen Fonds eingezahlt. Die Höhe der Rente, die ein Arbeitnehmer bei Eintritt in den Ruhestand erhält, hängt von der Höhe der eingezahlten Beiträge und den erzielten Erträgen ab. Die Rente ist somit nicht garantiert und kann je nach Entwicklung des Fonds schwanken.
  2. Leistungsorientierter Pensionsfonds
    Im Gegensatz dazu garantiert ein leistungsorientierter Pensionsfonds eine bestimmte Rentenhöhe bei Eintritt in den Ruhestand. Die Höhe der Rente hängt hier nicht von den eingezahlten Beiträgen, sondern von der Anzahl der Dienstjahre und dem Durchschnittsgehalt des Arbeitnehmers ab. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Differenz zwischen der garantierten Rente und den tatsächlichen Erträgen des Fonds zu decken.

Vorteile eines Pensionsfonds

  1. Steuerliche Vorteile
    Einer der größten Vorteile eines Pensionsfonds ist die steuerliche Begünstigung. Die Beiträge, die von Arbeitnehmern in den Pensionsfonds eingezahlt werden, sind in der Regel steuerfrei. Auch die Erträge aus dem Fonds werden erst bei Auszahlung der Rente besteuert.

  2. Langfristige Altersvorsorge
    Ein Pensionsfonds ist eine langfristige Altersvorsorge, die die finanzielle Sicherheit im Ruhestand gewährleistet. Durch die kontinuierlichen Beitragszahlungen und die professionelle Verwaltung des Fonds haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, ein beträchtliches Kapital aufzubauen, das ihnen im Ruhestand ein regelmäßiges Einkommen bietet.

  3. Arbeitgeberbeiträge
    In der Regel beteiligen sich Arbeitgeber an den Beiträgen für den Pensionsfonds ihrer Mitarbeiter. Dies ist ein zusätzlicher Vorteil für Arbeitnehmer, da sie somit von einer höheren Rente profitieren können, ohne selbst mehr einzahlen zu müssen.

  4. Flexibilität
    Ein Pensionsfonds bietet auch Flexibilität in Bezug auf die Beitragszahlungen. Arbeitnehmer haben oft die Möglichkeit, ihre Beiträge zu erhöhen oder zu reduzieren, je nach ihren finanziellen Möglichkeiten. Auch eine vorzeitige Auszahlung des Fonds ist in bestimmten Fällen möglich, z.B. bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Zusammenfassung
Ein Pensionsfond ist ein von Unternehmen eingerichtetes Finanzinstrument, das Arbeitnehmern eine zusätzliche Altersversorgung bietet. Es gibt beitrags- und leistungsorientierte Pensionsfonds, wobei erstere von den eingezahlten Beiträgen und Erträgen abhängen und letztere eine feste Rente basierend auf Dienstjahren und Gehalt garantieren. Ein Pensionsfond bietet steuerliche Vorteile, da Beiträge steuerfrei sind und Erträge erst bei Rentenbezug besteuert werden. Zusätzlich tragen Arbeitgeber oft zu den Beiträgen bei, was die Rente für den Arbeitnehmer erhöht. Pensionsfonds sind flexibel und erlauben Anpassungen der Beiträge oder vorzeitige Auszahlungen unter bestimmten Umständen.

 Siehe auch: Der Pensionsfond als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge

Synonyme - Pensionsfond
Pensions-Sicherungs-Verein

Beim mit „PSVaG“ abgekürzten Pensions-Sicherungs-Verein - Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit handelt es sich um die von der deutschen Wirtschaft gegründete Selbsthilfeeinrichtung mit dem Zweck, die betriebliche Altersversorgung im Falle einer Insolvenz eines Arbeitgebers unter Schutz zu stellen. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich als Solidargemeinschaft, die das versicherte Risiko gemeinsam trägt. Der Pensions-Sicherungs-Verein handelt als gesetzlicher Träger der Insolvenzsicherung im Bereich der betrieblichen Altersversorgung. Durch den Verein wird die betriebliche Altersversorgung in Insolvenzfällen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland und in Luxemburg gewährleistet. Der Pensions-Sicherungs-Verein ist an das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) gebunden.

Der Pensions-Sicherungs-Verein übernimmt im Falle einer Unternehmensinsolvenz die Versorgung von Rentnern, Anwärtern und Versorgungsberechtigten mit Anspruch auf eine insolvenzsichere Betriebsrente. Gesichert wird die Altersversorgung durch Versorgungszusagen sowie Zusagen von Unterstützungskassen, Pensionskassen, Pensionsfonds und Direktversicherungen. Abgewickelt werden die Rentenzahlungen durch ein Konsortium aus Lebensversicherungsunternehmen.

 

Synonyme - PSVaG
Pedelec Versicherung

Pedelecs sind Fahrräder mit elektrischem Antrieb und unterscheiden sich in langsamere Pedelecs und schnellere S-Pedelecs. Normale Pedelecs können über die Hausratversicherung gegen Diebstahl abgesichert werden. Bei besonders wertvollen Modellen sollte über eine separate Fahrradversicherung nachgedacht werden. S-Pedelecs mit Motorleistungen bis zu 4.000 Watt gelten gesetzlich als Kleinkrafträder und müssen über eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Zusätzlich zu dieser Pedelec Versicherung kann der Abschluss einer Teilkaskoversicherung sinnvoll sein, um das Fahrzeug gegen Diebstahl und andere Schäden zu versichern.

Als Fahrrad gilt ein Pedelec, wenn es über Muskelkraft und einem Elektromotor zur Unterstützung betrieben wird und dieser sich zuschaltet, sofern in die Pedale getreten wird. Die Motorleistung darf maximal 250 Watt betragen. Zusätzlich muss sich die Motorunterstützung auch bei Geschwindigkeiten von 25 km/h ausschalten. Eine motorgestützte Schiebe- und Anfahrhilfe bis 6 km/h ist erlaubt. Diese Pedelecs gelten als Fahrräder und bedürfen keiner Fahrerlaubnis. Sie dürfen unabhängig vom Alter und auf Radwegen genutzt werden. Als Fahrrad geltende Pedelecs können über die Hausratversicherung gegen Einbruchdiebstahl versichert werden. Eine zusätzliche Fahrrad-Versicherung schützt gegen Diebstahl und übernimmt auch im Falle eines Unfalls Reparaturkosten sowie weitere Leistungen.

Als Leichtkrafträder mit geringer Leistung gelten S-Pedelecs, die Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h erreichen können, bevor der Motor sich abschaltet. Sie sind mit Motoren mit bis zu 4.000 Watt Leistung ausgestattet. Auch bei diesen Pedelecs arbeitet der Motor mit Ausnahme der Anfahrhilfe nur dann, wenn in die Pedale getreten wird. Für S-Pedelecs ist eine Betriebserlaubnis sowie ein Führerschein der Klasse AM (ab 16 Jahre) erforderlich. Es müssen also Fahrzeugpapiere und eine Fahrerlaubnis vorhanden sein. Sie müssen über eine Pedelec Haftpflichtversicherung abgesichert werden und ein Kennzeichen tragen. Kennzeichen werden immer für ein Verkehrsjahr ausgegeben und müssen danach erneuert werden.

S-Pedelecs werden nicht auf Radwegen, sondern auf der Straße gefahren. Es besteht Helmpflicht. Bei der Pedelec Versicherung handelt es sich um eine Kfz-Haftpflichtversicherung, die potenzielle Unfallgegner vor Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden schützt. Gegen weitere und eigene Schäden kann eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen werden.

Siehe auch: perfektversichert.de/blog/e-bikes-und-pedelecs-so-werden-sie-versichert.html

Synonyme - E-Bike Versicherung
Payer Swap

Bei einem Swap handelt es sich um eine verbindliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien, um unterschiedliche Cash Flows (also Zahlungsströme) zu tauschen. Swaps gehören zu den Derivaten und können über alle fest definierten Cash Flows abgeschlossen werden. An der Börse werden Swaps nicht direkt, sondern OTC, also Over-the-Counter gehandelt. Hierfür müssen Laufzeiten, Zahlungen, Berechnungen und alle anderen Bedingungen individuell vereinbart werden.

Zu den häufigsten Swaps gehören neben Zinsswaps auch Währungsswaps, Equity-Swaps, Total Return Swaps oder Credit Default Swaps. Swaps dienen der Steuerung und Absicherung von Zahlungsströmen sowie der Risikodiversifikation oder Spekulation.

Der Payer Swap ist ein Swap, bei dem beide Vertragsparteien vereinbaren, über die gesamte Laufzeit auf einen festen Nominalbetrag variable Zinszahlungen gegen Festzinszahlungen auszutauschen. Die Festzinszahlungen zu leistende Vertragspartei erhält dafür eine variable Verzinsung, was dann als Payer Swap bezeichnet wird. Im umgekehrten Fall wird von einem Receiver Swap gesprochen. Bei Payer Swaps werden häufig nur Zinszahlungen ausgetauscht. Payer Swaps gehören zu den OTC-Geschäften, deren Konditionen individuell ausgehandelt werden.

 

Synonyme - Zinsswaps
Pay as you drive

PAYD steht als Abkürzung für „Pay as you drive“ oder auch „Pay how you drive“ und gilt als Bezeichnung für eine besondere Autoversicherung. Bei PAYD Versicherungen errechnet sich die Höhe der Prämien danach, auf welche Art und Weise das versicherte Fahrzeug genutzt wird.

Bei vielen Pay as you drive Versicherungen kommt es beispielsweise auf die gefahrenen Kilometer oder aber die Fahrweise an, was etwa die Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen betrifft. Die jeweils erforderlichen Informationen müssen technisch dokumentiert und an die Versicherungsgesellschaft übermittelt werden, die diese dann für die Beitragsberechnung auswerten kann. Für die Datenverarbeitung gibt die die Möglichkeiten der Übermittlung von Rohdaten an die Versicherung zur Auswertung, die Übermittlung der Rohdaten an Dienstleister zur Auswertung und anschließenden Übermittlung an die Versicherung sowie die direkte Auswertung der Daten im Fahrzeug nebst anschließender Übermittlung an die Gesellschaft. Zwei dieser Möglichkeiten gewähren der Versicherungsgesellschaft keinen direkten Zugriff auf die sensiblen Daten, womit auch keine Bewegungsprofile und Rückverfolgungsmöglichkeiten bezüglich des Fahrers oder Versicherungsnehmers in Betracht kommen.

Im Gegensatz zu traditionellen Fahrzeugversicherungen bieten Pay as you drive Versicherungen eine direkte Auswirkung des Fahrverhaltens auf die Höhe der Beiträge. Bei klassischen Versicherungen müssen Versicherungsnehmer erst über eine bestimmte Dauer regelkonform oder der geschätzten Kilometergrenze entsprechend fahren, um in den Genuss vergünstigter Prämien zu kommen. Dies kann Versicherungsnehmer dazu motivieren, die Regeln einzuhalten und das Fahrverhalten anzupassen. Bei Fahranfängern, bei denen Fahrweisen oder Risikobereitschaft noch nicht richtig eingeschätzt werden können, sollte eine PAYD Versicherung gründlich durchdacht werden.

Einige Pay as you drive Versicherung fordern von ihren Versicherungsnehmern den Einbau eines GPS-Empfängers im Fahrzeug zur Lokalisierung und Datensammlung. Negativ könnte sich bei dieser Versicherung die Gefahr des möglichen Datenmissbrauchs auswirken. Erhobene Daten und Informationen sind immer, beispielsweise durch „Hacker“, der Gefahr eines Missbrauchs ausgesetzt. Aktuell wird in diesem Bereich eine Telematikbox als elektronisches Fahrtenbuch getestet.

 

 

Synonyme - PAYD,Pay how you drive
Pauschaldotierte Unterstützungskassen

Eine Pauschaldotierte Unterstützungskasse (kurz PDUK) ist eine Form der betrieblichen Altersversorgung, die von Unternehmen für ihre Mitarbeiter eingerichtet werden kann. Sie ist eine rechtlich eigenständige Einrichtung, die der Absicherung von Arbeitnehmern im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall dient. Die PDUK ist somit eine Möglichkeit, neben der gesetzlichen Rente, eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen.

Funktion der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK funktioniert auf Grundlage von Beiträgen, die der Arbeitgeber in die Unterstützungskasse einzahlt. Diese Beiträge werden dann von der PDUK verwaltet und angelegt, um später die Leistungen an die berechtigten Arbeitnehmer auszuzahlen. Im Gegensatz zu anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung, wie beispielsweise der Direktversicherung oder der Pensionskasse, gibt es bei der PDUK keine individuelle Ansparphase. Stattdessen werden die Beiträge pauschal für alle Arbeitnehmer des Unternehmens eingezahlt.

Vorteile der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer einige Vorteile. Für den Arbeitgeber ist es beispielsweise attraktiv, da er die Beiträge steuerlich als Betriebsausgaben geltend machen kann. Zudem ist die PDUK insolvenzsicher, da sie als eigenständige Einrichtung gilt und somit im Falle einer Insolvenz des Unternehmens nicht betroffen ist. Für Arbeitnehmer bietet die PDUK eine zusätzliche Altersvorsorge, die unabhängig von der gesetzlichen Rente ist. Zudem sind die Beiträge des Arbeitgebers in der Regel höher als bei anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung, da sie pauschal für alle Arbeitnehmer eingezahlt werden.

Nachteile der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Ein Nachteil der PDUK ist, dass die Beiträge des Arbeitgebers nicht direkt auf das Gehalt des Arbeitnehmers angerechnet werden können. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht von einer direkten Entgeltumwandlung profitieren kann, wie es beispielsweise bei einer Direktversicherung möglich ist. Zudem ist die PDUK für den Arbeitgeber mit einem gewissen Verwaltungsaufwand verbunden, da er die Beiträge regelmäßig einzahlen und die Verwaltung der PDUK überwachen muss.

Gestaltungsmöglichkeiten der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK bietet verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, die je nach Bedarf und Situation des Unternehmens angepasst werden können. So können beispielsweise die Beiträge des Arbeitgebers flexibel gestaltet werden, um auf Veränderungen im Unternehmen reagieren zu können. Auch die Höhe der Beiträge kann individuell festgelegt werden. Zudem ist es möglich, die PDUK mit anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung zu kombinieren, um eine optimale Absicherung für die Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Steuerliche Aspekte der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Für den Arbeitgeber sind die Beiträge zur PDUK steuerlich absetzbar, da sie als Betriebsausgaben gelten. Für den Arbeitnehmer sind die Beiträge in der Regel steuerfrei, solange sie bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Die Leistungen aus der PDUK werden später jedoch besteuert, da sie als Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit gelten. Hierbei greift jedoch der sogenannte "Fünftelungs-Effekt", der dafür sorgt, dass die Steuerlast für den Arbeitnehmer geringer ausfällt.

Leistungen der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die Leistungen aus der PDUK werden in Form von lebenslangen Rentenzahlungen ausgezahlt. Diese können im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall des Arbeitnehmers in Anspruch genommen werden. Die Höhe der Leistungen richtet sich dabei nach den eingezahlten Beiträgen und der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen. Zudem können die Leistungen auch individuell gestaltet werden, beispielsweise durch eine Hinterbliebenenversorgung oder eine Dynamisierung der Rentenzahlungen.

Synonyme - PDUK
Pauschaldeklaration

Der Begriff der Pauschaldeklaration betrifft häufig gewerbliche Sachversicherungen und kann dabei helfen, eine Unterversicherung zu vermeiden. Eine Deklaration beinhaltet bei Versicherungen die Aufzählung von versicherten Sachen. Pauschal bedeutet hingegen „im Ganzen“ oder auch „alles zusammen“. Durch eine Pauschaldeklaration werden also nicht einzelne versicherte Sachen erläutert, sondern mehrere versicherte Risiken.

Ein Beispiel für eine Pauschaldeklaration ist die Inhaltsversicherung, die sowohl das Inventar als auch Vorräte und Waren eines Betriebes absichert. Durch die Pauschaldeklaration werden also nicht einzelne Bestandteile des Inventars beschrieben, sondern alle Positionen des kompletten Betriebsinhalts wie Bargeld, Akten, Geschäftsbücher und Dokumente. Der Vorteil einer Pauschaldeklaration ist, dass die komplette Versicherungssumme auch dann greift, wenn Risiken nicht explizit benannt wurden. Durch die Pauschaldeklaration kann daher eine Unterversicherung vermieden werden. Enthält eine Versicherung keine Pauschaldeklaration, könnten ansonsten für bestimmte Positionen zu niedrige Werte als Einzeldeklaration festgelegt werden.

 

Pauschaldeckung

Eine Pauschaldeckung wird auch unbenannte Versicherung genannt. Die Pauschaldeckung bietet im Bereich der Kreditversicherung Versicherungsschutz für nicht benannte Kunden von Versicherungsnehmern bis zu einer in der Versicherungspolice festgelegten Antragsgrenze.

Voraussetzung für einen Versicherungsschutz ist, dass Forderungen nach dem vereinbarten Debitorenmanagement begründet werden. Und auch das im Versicherungsschein vereinbarte Zahlungsziel darf nicht verlängert werden. In den letzten zwölf Monaten vor Leistung oder Lieferung des Versicherungsnehmers darf bei einer Pauschaldeckung keine Zahlungsunfähigkeit oder andere nach den AVB als negativ geltenden Zahlungserfahrungen eingetreten sein. Kunden dürfen ihren Sitz nur in den in der Police genannten Ländern haben. Je nach Verfahren der Bonitätsprüfung ist bei einer Pauschaldeckung die Selbstbeteiligung höher als bei benannten Versicherungen.

Auch im Bereich der Kfz-Haftpflichtversicherung wird manchmal von einer Pauschaldeckung gesprochen. Kfz-Haftpflichtversicherungen übernehmen die Kosten für Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden, die vom Versicherungsnehmer bzw. dem versicherten Fahrzeug anderen zugefügt wurden. Hier werden oft Pauschaldeckungen mit pauschalen Summen für alle Schäden angeboten.

 

Synonyme - unbenannte Versicherung
Pauschalbesteuerung

Eine Pauschalbesteuerung bedeutet, dass in einem steuerrechtlich relevanten Bereich eine pauschale Steuer – also für alle „gleiche“ Steuer – berechnet wird. Die Pauschalsteuer wird deshalb auch Kopfsteuer genannt, da sie für alle Bürger identisch ist und alle den gleichen Betrag zahlen müssen. Bei einer Pauschalbesteuerung werden die wirtschaftlichen Verhältnisse des Steuerpflichtigen und damit die steuerliche Leistungsfähigkeit nicht berücksichtigt. Es werden für die Berechnung und Festsetzung eher äußere Merkmale wie Wohnort oder Bürgereigenschaften betrachtet. Die Pauschalbesteuerung wird aus Gründen der Vereinfachung verwendet, damit der Verwaltungsaufwand für die Berechnung und Einziehung der Steuern nicht die Steuereinnahme selbst übersteigt.

Minijobs

Eine Pauschalbesteuerung kommt beispielsweise bei Minijobs in Betracht. Minijobs sind sozialversicherungsfrei, aber nicht steuerfrei. Der jeweilige Arbeitgeber kann zwischen der Pauschalbesteuerung oder aber der Abrechnung über Lohnsteuerkarte entscheiden. Bei einem 520-Euro-Minijob beträgt die Pauschalsteuer aktuell (Stand: 2023) 2,0 Prozent des Arbeitsentgeltes. Diese Pauschalsteuer wird vom Arbeitsentgelt abgezogen und enthält Lohnsteuer, den Solidaritätszuschlag und unabhängig von der Religionszugehörigkeit auch Kirchensteuer. Bei dieser Pauschalbesteuerung wird der Steuerbetrag aber nicht an das Finanzamt abgeführt, sondern der Minijob-Zentrale überwiesen. Bei kurzfristig Beschäftigten wird eine Pauschalsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer berechnet und an das Finanzamt abgeführt. Wenn Arbeitgeber sich nicht für die Pauschalbesteuerung entscheiden, müssen sie das Arbeitsentgelt traditionell nach der Steuerklasse auf der Steuerkarte versteuern.

Lohnsteuer

Auch bei der Lohnsteuer gibt es ein vereinfachtes Verfahren, bei dem die Steuer nach einem Durchschnittssatz erhoben werden kann. Die nicht dem individuellen Steuersatz entsprechende Pauschalsteuer muss später nicht mehr in der Steuererklärung angegeben werden. Dies gilt beispielsweise für Vergünstigungen im Bereich Mahlzeiten, Verpflegungsmehraufwendungen, Betriebsveranstaltungen oder Erholungsbeihilfen und andere pauschal versteuerte Bezüge. In diesen Fällen gilt eine pauschale Lohnsteuer von 25 Prozent. Pauschal mit 15 % versteuert werden Zuschüsse für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte oder vergünstigte Beförderungen von Arbeitnehmern. Diese Leistungen dürfen die Werbungskosten nicht übersteigen und werden zusätzlich zum Lohn gewährt.

Zukunftssicherungsleistungen

Eine Pauschalbesteuerung kommt auch bei Zukunftssicherungsleistungen wie etwa Einzahlungen in eine Pensionskasse in Betracht. Zahlen Arbeitgeber für ihre Arbeitnehmer zum Zwecke der Altersvorsorge in eine Pensionskasse ein, so können sie pauschal 20 Prozent Lohnsteuer abführen, wenn ein Höchstbetrag in Höhe von 1.752,00 € pro Jahr nicht überschritten wird. Wird diese Grenze überschritten, kommt keine Pauschalbesteuerung der Lohnsteuer mehr in Betracht. Sonderzahlungen zu Pensionskassen werden pauschal mit 15 Prozent versteuert. Wenn Arbeitnehmer für ihre Mitarbeiter in eine Gruppenunfallversicherung einzahlen, können diese Beiträge mit 20 Prozent Pauschalsteuer versteuert werden.

Synonyme - Kopfsteuer
Patientenrechtegesetz

Das Gesundheitswesen selbst regelt das Miteinander zwischen Ärzten, Krankenversicherungen und Krankenhäusern auf der anderen Seite und den Patienten auf der anderen Seite. Seit 2013 sind viele Rechte und Pflichten von Patienten im BGB Bürgerlichen Gesetzbuch neu durch das integrierte Patientenrechtegesetz festgehalten worden. Dennoch sind die Patientenrechte nicht allen bekannt.

Das Patientenrechtegesetz ist im Jahr 2013 in Kraft getreten. Es wurde als separater Abschnitt im BGB erfasst und regelt ab §§ 630 a-h bestimmte Patientenrechte gegenüber Ärzten, Therapeuten und anderen Behandelnden. Weitere Patientenrechte wurden im SGB V Fünften Buch des Sozialgesetzbuchs und den Berufsordnungen der Ärzte dokumentiert.

Das Patientenrechtegesetz soll die Souveränität von Patienten stärken und ihnen mehr Rechtssicherheit verleihen. Enthalten sind darin u.a. das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht auf Einsicht in die Krankenunterlagen, das Recht auf freie Arzt- und Klinikwahl oder aber Regelungen zu ärztlichen Aufklärungs- und Dokumentationspflichten sowie der Umgang mit Behandlungsfehlern.

Vor Einführung des offiziell „Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten“ genannten Patientenrechtegesetzes gründeten die Rechte auf dem Richterrecht der Rechtsprechung. Durch das Patientenrechtegesetz wurden die vormals verstreuten Rechte also zentral gebündelt. Nicht nur Patientenrechte wurden durch das Gesetz im gesamten Gesundheitssystem gestärkt, sondern auch die Rechtssicherheit von Ärzten.

 

Patientenquittung

Patienten haben ein Recht auf Transparenz bei ihren Behandlungen, was insbesondere Leistungen und Kosten der behandelnden Ärzte betrifft. Die Patientenquittung muss Auskunft über diese Informationen erteilen. Alle gesetzlich Versicherten haben Anspruch auf Aushändigung einer Patientenquittung. Diese wird jedoch nicht automatisch erteilt, sondern auf Nachfrage.

Im Normalfall fragen Patienten im Anschluss bei ihrem Arztbesuch nach der Patientenquittung. Chronisch Kranke können auch Quartalsquittungen erhalten. Der Anspruch auf Erteilung einer Patientenquittung besteht gegenüber dem Hausarzt, dem Facharzt, dem Zahnarzt und im Krankenhaus bzw. in der Klinik. Alle notwendigen Angaben müssen in der Quittung übersichtlich dargestellt und so verfasst werden, dass sie auch von Laien verstanden werden. Auch die gesetzliche Krankenkasse ist verpflichtet, ihren Versicherungsnehmern Informationen über erbrachte ärztliche Leistungen zu erteilen. 

Patienten haben ein Auskunftsrecht über die eigenen Diagnosen, Befunde und medizinischen Maßnahmen sowie die ärztlichen Leistungen, die die behandelnden Ärzte mit den Krankenkassen abrechnen. Patienten dürfen auch in ihre Krankenakte Einsicht nehmen. Die Erteilung einer Patientenquittung ist kostenfrei. Für Quartalsquittungen muss eine Aufwandspauschale zuzüglich Versandkosten übernommen werden.

Folgende Informationen muss eine Patientenquittung enthalten:

  • Angaben zur Person des Patienten
  • Datum der Behandlung, Behandlungszeitraum
  • abgerechnete Gebührenziffern
  • erbrachte Leistungen
  • voraussichtliche Kosten
  • bei Krankenhäuser: Hauptdiagnose
  • bei Krankenhäusern: Art und Höhe der Entgelte
  • bei Krankenhäusern: Zuzahlungsbeträge
  • bei Krankenhäusern: Aufnahmetag, Entlassungstag, Verlegungstag

Stimmen Informationen auf der Patientenquittung nicht, sollten sich Versicherte an ihre Krankenkasse wenden.

 

Passivlegitimation

Der Begriff der Passivlegitimation stammt aus dem deutschen Prozessrecht und beschreibt, dass geltend gemachte Rechte gegen den richtigen Beklagten vorgebracht werden. Die Passivlegitimation betrifft die Sachlegitimation, die als Voraussetzung betrachtet wird, dass eine Klage begründet ist, was sich wiederum nach materiellem Recht richtet. Das Gegenteil der Passivlegitimation ist die Aktivlegitimation, die die Klägerseite betrifft.

Unter die Passivlegitimation können auch mehrere Personen fallen, wenn beispielsweise eine Gesamthandsgemeinschaft besteht. Durch die Passivlegitimation können also auch mehrere Personen als eine beklagte Partei benannt werden. Nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens muss nicht mehr der Schuldner verklagt werden, sondern der passivlegitimierte Insolvenzverwalter. Fehlt in einer Klage die Passivlegitimation, so ist die Klage zulässig, aber unbegründet.

Ausnahmen gelten in deutschen Verwaltungsprozessen.

 

Synonyme - Rechtszuständigkeit
Passiver Rechtsschutz

Der Begriff des passiven Rechtsschutzes stammt aus dem Bereich der Haftpflichtversicherungen. Private Haftpflichtversicherungen, Kfz-Haftpflichtversicherungen, Betriebshaftpflichtversicherungen und eigentlich alle anderen Haftpflichtversicherungen haben die Aufgabe, den Versicherungsnehmer vor Regressansprüchen seitens Dritter zu schützen. Es geht dabei darum, dass die Versicherung potenzielle Schadensersatzansprüche ausgleicht. Manchmal sind diese Schadensersatzforderungen eindeutig und in anderen Fällen eher zweifelhaft. Grundsätzlich darf ein Versicherungsnehmer im Falle eines Schadens keine eigene Initiative ergreifen, sondern muss seine Haftpflichtversicherung über die Forderungen des Geschädigten informieren. Die Versicherungsgesellschaft beginnt dann mit der Prüfung des Sachverhaltes.

Im Falle eines Schadens reichen Versicherungsnehmer zu diesem Zweck die Schadensanzeige nebst Forderung des Geschädigten bei der Versicherungsgesellschaft ein und schildern den Schadenshergang. In diesem Moment greift der in der Haftpflichtversicherung verankerte passive Rechtsschutz, da die Versicherungsgesellschaft jetzt prüft, ob die Forderungen wirklich berechtigt und gerechtfertigt sind.

Kommt die Versicherungsgesellschaft zu dem Ergebnis, dass die Schadensersatzforderung dem Grunde und der Höhe nach gerechtfertigt ist, gleicht sie den Schaden entsprechend aus. Der passive Rechtsschutz greift, wenn dies jedoch nicht der Fall oder zumindest zweifelhaft ist. Durch den passiven Rechtsschutz bei einer Haftpflichtversicherung sind Kosten abgedeckt, die bei der Abwehr von vermeintlich ungerechtfertigten Schadensersatzansprüchen entstehen können. Hierzu gehören zum Beispiel die Kosten für Sachverständigengutachten, falls ein Gerichtsverfahren durchgeführt wird.

Der passive Rechtsschutz ist fester Bestandteil jeder Haftpflichtversicherung und bedarf keiner besonderen Vereinbarung, da dieser dem Eigeninteresse der Versicherungsgesellschaft dient. Aus wirtschaftlicher Sicht kann es sich keine Versicherung leisten, Schadensersatzforderungen ohne Prüfung zu regulieren. Durch den passiven Rechtsschutz sparen Versicherungen also Gelder für unbegründete Schäden ein und treten nur in die Haftung, wenn Forderungen berechtigt sind. Der passive Rechtsschutz ist nicht mit einer klassischen Rechtsschutzversicherung vergleichbar, da es hier nur um Regressforderungen gegen den Versicherungsnehmer geht.

 

Passivenversicherung

Eine Passivenversicherung ist eine Versicherung, die gegen neu entstehende Kosten oder aber die Erhöhung von bereits vorliegenden Verpflichtungen – also der sogenannten „Passiva“ – absichert. Zu den Passivenversicherungen gehören auch Versicherungen, die ihre Versicherungsnehmer vor noch entstehenden Kosten schützen wie beispielsweise Haftpflichtversicherungen, Rechtsschutzversicherungen, Krankheitskostenversicherungen und einige Sachversicherungen.

Die Passivenversicherung ist Bestandteil der Schadensversicherung und hat die Aktivenversicherung zum Gegensatz, die bereits bestehende Schäden und Forderungen – also die sogenannte „Aktiva“ – absichert. Die Aktivenversicherung wird den Sachversicherungen zugeordnet. 

Die Passivenversicherung schützt gegen die Neuentstehung oder die Vergrößerung von Schäden und Verbindlichkeiten, also nicht einen bereits vorhandenen Faktor. Die Passivenversicherung schützt vor neuen Ansprüchen und gesetzlichen Verbindlichkeiten wie Schadensersatz.

 

Passive Rückversicherung

Eine Rückversicherung wird auch Reassekuranz genannt. Sie dient der Bewältigung von Risiken einer einzelnen Versicherungsgesellschaft. Aufgabe der Rückversicherung ist vorwiegend, im Sinne des Versichertenschutzgedankens das Ausfallrisiko durch umfangreiche Schäden und nach dem Versichererschutzgedanken die Lasten durch Schäden der Erstversicherer zu reduzieren. Die passive Rückversicherung bedeutet die Abgabe von Anteilen an dem eigenen Versicherungsgeschäft an eine Rückversicherungsgesellschaft.

Die Rückversicherung wird zur Versicherung bzw. Abdeckung von einzelnen Risiken oder aber ganzen Portfolios abgeschlossen. Im Rahmen auszuhandelnder Versicherungsbedingungen werden bei einem Rückversicherungsverhältnis von einer Versicherungsgesellschaft Risiken auf eine andere Gesellschaft übertragen. Dies erfolgt entweder ganz oder teilweise, aber meist regelmäßig. Die Rückversicherungsgesellschaft, an die Risiken übertragen werden, wird Zessionar genannt. Bei der Übertragung wird weder die Ursprungsversicherung aufgelöst, noch wird in ihre Regelungen eingegriffen, sodass der Inhalt des Versicherungsvertrages bestehen bleibt.

Die Erstversicherung bleibt Ansprechpartner des Versicherungsnehmers und ist auch zur Leistung verpflichtet. Bei der Rückversicherung kann sich aber die Erstversicherung bei einem Schaden teilweise oder vollständige Leistungen erstatten lassen, sofern das Risiko von der Rückversicherung abgedeckt war. Die Erstattung kann nach Quote oder abzüglich eines Selbstbehaltes erfolgen.

Eine aktive Rückversicherung beinhaltet das Angebot eines Rückversicherers über Versicherungsschutz gegenüber anderen Erst- oder Rückversicherern im Rahmen einer Rückendeckung oder eines indirekten Geschäfts. Bei der aktiven Rückversicherung kann auch eine Erstversicherung als Rückversicherer auftreten. Von einer passiven Rückversicherung wird gesprochen, wenn ein Erstversicherer oder Rückversicherer nach Rückversicherungsschutz fragt.

 

Partnerwerkstatt

Im Bereich der Kfz Versicherungen bieten viele Gesellschaften ihren Kunden Voll- oder Teilkaskoversicherungen mit einer Werkstattbindung an, was dann mit günstigeren Konditionen verbunden ist. Versicherungsnehmer profitieren also von günstigeren Beiträgen, wenn sie im Gegenzug Reparaturen am versicherten Fahrzeug in einer Partnerwerkstatt der Versicherungsgesellschaft durchführen lassen. Die Versicherung hat mit ihrer Partnerwerkstatt eine Vereinbarung geschlossen, sodass der Partnerwerkstatt regelmäßig Aufträge zukommen und dafür die Reparaturkosten unter dem üblichen Niveau bleiben. Deshalb kann die Versicherungsgesellschaft dann auch günstigere Beiträge anbieten. Wer sich für eine Kaskoversicherung mit Werkstattbindung entscheidet, bekommt häufig zusätzliche kostenfreie Dienstleistungen wie etwa Transferleistungen oder Ersatzfahrzeuge angeboten.

Die Anbindung einer Kfz-Versicherung an eine Partnerwerkstatt ist nur im Bereich der Kaskoschäden möglich. Für Schäden bei Dritten kommt immer die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung auf, für die es keine Werkstattbindung gibt. Geschädigte erhalten immer die Möglichkeit, sich selbst eine Werkstatt auszusuchen. Gleiches gilt für Wartungen und Inspektionen am eigenen Fahrzeug, für die auch nicht die Partnerwerkstatt der Versicherung aufgesucht werden muss. Weiterhin gilt diese Ausnahme auch für Kaskoschäden im Ausland.

Versicherungstarife mit Anbindung einer Partnerwerkstatt empfehlen sich insbesondere für Fahranfänger, um die normalerweise hohen Beiträge etwas zu senken. Nachteilig könnte es sich auswirken, wenn sich die Partnerwerkstatt in einer weiteren Entfernung befindet. Auf jeden Fall sollten Tarife verglichen und in Erfahrung gebracht werden, wie das Netzwerk der Partnerwerkstätten aufgebaut ist. Kfz-Versicherungen mit Anbindung einer Partnerwerkstatt werden besonders häufig für finanzierte Neuwagen oder Leasingfahrzeuge angeboten.

Wird ein Fahrzeug trotz Vorhandenseins einer Werkstattbindung in einer anderen Werkstatt repariert, so können Versicherungsnehmer verpflichtet werden, einen Teil der Kosten selbst zu tragen. Die Versicherungsgesellschaft übernimmt dann nur die Kosten, die in der Partnerwerkstatt angefallen wären. In seltenen Fällen wird auch eine Vertragsstrafe in Bezug auf Rabatte oder Selbstbeteiligungen fällig.

 

Partialmodell

Das Totalmodell ist ein wirtschaftstheoretisches Modell, mit dem im jeweiligen Kontext alle Zusammenhänge mit Relevanz zwischen den ökonomischen Größen ausgewiesen werden können. Bleiben einige der grundsätzlich relevanten Zusammenhänge ausgeklammert, wird von einem Partialmodell gesprochen. Bezieht sich das Organisationsmodell also nur auf Teilbereiche wie Gruppen oder Teams von einem Unternehmen, handelt es sich um ein Partialmodell.

Nach der EU-Richtlinie Solva II beschreibt der Begriff Partialmodell das interne Modell, mit dem bestimmte Untermodule eines Risikomoduls oder spezifische Geschäftsbereiche von Rückversicherungen in Bezug auf die Abdeckung von Risiken beschrieben werden.

 

Synonyme - Partialanalyse
Parametrischer Trigger

Der parametrische Trigger wird auch technischer Trigger oder Schadentrigger genannt und beschreibt ein Ereignis, das Schadenzahlungen an einen Berechtigten auslöst. Bei Rückversicherungen handelt es sich bei dem parametrischen Trigger häufig um ein Naturereignis, dass physikalisch messbar und damit nachweisbar ist. Ein parametrischer Trigger könnte also ein Erdbeben sein, dass mithilfe der Richterskala, dem Luftdruck oder der Windgeschwindigkeit gemessen worden ist. Bei Rückversicherungen kommt es für eine Deckung immer auf die Erfüllung von Kriterien an, was unabhängig von tatsächlichen Verlusten beim Zedenten betrachtet wird.

Von gewichteten parametrischen Triggern wird bei Deckungskonzepten mit einer größeren räumlichen Geltung gesprochen, die sich mit der Gewichtung und Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeiten, Gebäudevulnerabilitäten und Wertekonzentrationen beschäftigen. In Gebieten mit einer starken Wert-Konzentration erhöht sich auch die Gewichtung in den Berechnungen der Messkriterien. Dies erfolgt, um im Vergleich zu den reinen parametrischen Triggern das Basisrisiko zu reduzieren.

Parametrische Trigger werden oft bei Katastrophenanleihen bzw. Cat Bonds verwendet.

 

Synonyme - Schadentrigger
Parafiskus

Die Begriffe Parafiskus, Parafiscus oder Hilfsfiskus beschreiben eine intermediäre, wirkende und juristische Person innerhalb einer Gesellschaft zwischen Privathaushalten, Unternehmen sowie der öffentlichen Hand, die jedoch weder der privaten oder öffentlichen Hand zugeordnet werden kann. Ein Parafiskus wird als staatliches Sondervermögen mit einer eigenen Haushaltsführung betrachtet.

Der Staat greift zur Erfüllung von öffentlichen Aufgaben auf einen Parafiskus zurück. Sollte ein Parafiskus seine Tätigkeiten aufgeben, so gehen die damit verbundenen Zuständigkeiten auf die öffentliche Hand über. Ein Parafiskus finanziert sich über eigene finanzielle Mittel, kann also in der Regel ohne Einschränkungen und Abhängigkeiten vom Staatsetat agieren. Eine Finanzierung findet häufig über Beiträge und Zwangsabgaben statt.

Zu den geläufigen Beispielen für einen Parafiskus zählen die Sozialversicherungsträger, die Bürger sozial absichern und sich zu einem Großteil über die Versicherungsbeiträge, Arbeitgeber und Dritte finanzieren. Sofern sie öffentlichen Aufgaben nachkommen und sich über Beiträge und Zwangsabgaben finanzieren, können auch Berufsvertretungen zu den Parafisci gehören. Auch die Bundesagenturen für Arbeit oder die Kirche zählen zu den Parafisci.

 

Synonyme - Parafiscus,Hilfsfiskus,Parafisci
Pannenhilfe

Ein Pannendienst oder eine Pannenhilfe ist ein mobiler Dienst, der Kraftfahrern und Verkehrsteilnehmern bei einer Panne zu Hilfe kommt. In der Regel rückt die Pannenhilfe spätestens dann aus, wenn ein Fahrzeug fahruntüchtig ist und vielleicht abgeschleppt werden muss. Deshalb werden die Bezeichnungen Pannenhilfe, Pannendienst oder Abschleppdienst häufig synonym genutzt.

Bei den Mitarbeitern von der Pannenhilfe handelt es sich in der Regel um Kfz-Mechaniker oder ähnlich erfahrene Berufe, die sich unabhängig vom Fahrzeughersteller und Fahrzeugmodell mit den verschiedensten Fahrzeugen auskennen und vielleicht vor Ort eine Reparatur durchführen können. Da moderne Fahrzeuge heute mit komplizierter Elektronik und Technik ausgestattet sind, wird es immer schwieriger, durch konventionelle Reparaturmethoden außerhalb einer Werkstatt weiterhelfen zu können. Aus diesem Grund sind die verwendeten Pannenfahrzeuge mit umfangreichem Equipment ausgestattet, um beispielsweise mittels Diagnosegerät am Bordcomputer des Fahrzeuges Fehler auslesen und nach Möglichkeit auch beheben zu können. Früher verfügten die Pannenfahrzeuge über Funkgeräte. Heute werden eher andere Kommunikationsdienste und Mobilfunknetze genutzt, um auch auf GPS Daten zur Navigation zugreifen zu können.

Besonders häufig wird die Pannenhilfe gerufen, wenn Fahrer den Tank leer gefahren haben, die Batterie defekt ist und das Fahrzeug nicht anspringt oder der Schlüssel im verschlossenen Fahrzeug liegt. Im Zeitalter von Elektrofahrzeugen werden Mitarbeiter von Pannendiensten und Feuerwehren vor die Herausforderung gestellt, dass brennende Elektroautos viel mehr Wasser oder eine andere Methode zur Brandlöschung erfordern. Durch die verwendeten Lithium-Ionen-Akkumulatoren kann es bei einem Brand zu einer chemischen Reaktion kommen, die nach dem Löschen einen speziellen Kühlcontainer zum Abtransport des Fahrzeuges erfordert.

In vielen Ländern hat die Pannenhilfe eine einheitliche Notrufnummer. In Deutschland gehören der ADAC mit den typischen gelben Fahrzeugen sowie die Assistance Partner der deutschen Versicherungswirtschaft mit den silbernen Pannenfahrzeugen zu den Branchenführern unter den Pannenhilfen. Einige Versicherungsgesellschaften bieten im Bereich der Kfz-Versicherungen separate Schutzbriefe an. Die Basisleistungen in der Pannenhilfe können Unterschiede aufweisen.

 

Synonyme - Pannendienst
Palliativversorgung

Der palliative Gedanke sieht vor, das Sterben zum Leben dazugehört. Um die letzte Lebensphase angstfrei und menschenwürdig erleben zu dürfen, wurde die Palliativversorgung ins Leben gerufen. Bei der Palliativversorgung arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und weitere Fachkräfte unterschiedlicher Berufsgruppen Hand in Hand als Team daran, dass bald sterbenden Menschen ein würdevolles Lebensende ermöglicht wird.

Die Angst vor dem Sterben ist immer mit den Sorgen verbunden, Schmerzen und Ängste erleiden zu müssen. Bei vielen Menschen ist die letzte Lebensphase mit starker Übelkeit und Atemnot verbunden, was durch die Palliativmedizin gelindert werden kann. In der Palliativversorgung entscheidet das Palliativ-Team gemeinsam über therapeutische Ansätze und plant eine vorausschauende Versorgung. Gebündelte Kompetenzen binden Krankheitsverläufe, Auswirkungen und viele weitere Details in den Therapieplan ein, der auf Bedürfnisse und Wünsche des sterbenden Menschen abgestimmt und immer an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden kann.

Die Palliativversorgung ist in Deutschland noch verhältnismäßig neu. Erst 1983 wurde die erste Palliativstation in Köln eröffnet. Heute (Stand: 2022) gibt es mehr als 340 Palliativstationen, über 1500 ambulante Dienste sowie mehr als 270 Hospize. In Hospizen kümmern sich zusätzlich Ehrenamtliche um die Bewohner bzw. Patienten. 

Die moderne Palliativversorgung beinhaltet Teams aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Sozialarbeitern, Seelsorgern und Pflegekräften, die körperliche, psychische, soziale und emotionale Beschwerden lindern und den sterbenden Menschen ganzheitlich unterstützen. Das Palliativ-Team kümmert sich sowohl um den Patienten als auch um seine Angehörigen.

In der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Palliativversorgung. Privat Versicherte sollten darauf achten, dass die gewählte Krankenkasse diese Kosten übernimmt oder die Bereitschaft besteht, die Kosten für die palliative Versorgung selbst zu tragen.

 

Outsourcing

Beim Outsourcing handelt es sich um eine Unternehmensstrategie, bei der einzelne Teilbereiche, Geschäftsprozesse oder Leistungen des Unternehmens auf spezialisierte Anbieter oder Zulieferer ausgelagert werden. Beim Outsourcing werden diese Leistungen nicht mehr selbst vom Unternehmen übernommen oder erbracht, sondern bei Dritten in Auftrag gegeben. Durch diese gezielte Inanspruchnahme von Dienstleistern können Kosten in den Bereichen Personal, Produktion, Dienstleistung und Entwicklung gesenkt werden. Outsourcing empfiehlt sich insbesondere für junge und kleine Betriebe, Selbstständige und mittelständische Unternehmen, die Leistungen und Teilbereiche wie die Buchhaltung, Personalführung, IT-Aufgaben, Marketing, Kundenservice oder sogar Produktion an spezialisierte Experten outsourcen. Insbesondere dann, wenn eine Expertise benötigt wird, die intern im Unternehmen nicht vorhanden ist, bietet Outsourcing durch externe Dienstleister mit entsprechender Qualifikation enorme Vorteile.

Natürlich können Unternehmen eigene Mitarbeiter für die verschiedenen Bereiche und Strukturen einstellen und einarbeiten. Dennoch kann sich ein Outsourcing lohnen, da die Kosten für Personal und ganze Abteilungen häufig in keiner Relation zum Outsourcing stehen. Dies, zumal auch die Qualität der externen Leistung unter Gewährleistung gestellt wird. Die Vorteile des Outsourcings liegen jedoch nicht nur in der Kostenreduzierung, sondern auch in den Bereichen Risikominimierung, Zeitgewinn, Qualitätssteigerung und die Möglichkeit, sich ausnahmslos auf seine Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Zu den Nachteilen eines Outsourcings zählt ein kontinuierlicher Kommunikations- und Koordinationsaufwand mit dem beauftragten Dienstleister. Diesem müssen mitunter Einblicke in Betriebsinterna oder Betriebsgeheimnisse gewährt werden, was ein Risiko darstellen kann. Sollte wegen des Outsourcings Mitarbeiter entlassen werden, könnten eigene Mitarbeiter nicht nur demotiviert werden, sondern es könnte auch ein Teil des unternehmerischen Know-hows verloren gehen. Durch den Vertrag mit einem Dienstleister machen sich Unternehmen je nach ausgelagertem Bereich abhängig.

Unternehmen sollten trotz Outsourcing versuchen, die Koordination, Steuerung und Verantwortung für den ausgelagerten Unternehmensbereich innerhalb des eigenen Unternehmens zu behalten. Es könnte mit dem Dienstleister eine Vereinbarung geschlossen werden, dass zu jeder Zeit ein vollständiger Einblick in die Leistungserstellung gewährleistet wird. Ein fester Ansprechpartner beim jeweiligen Dienstleister ist hilfreich, wenn bei Problemen eine kurzfristige Lösung herbeigeführt werden soll.

 

Synonyme - Auslagerung
Outgoing Versicherung

Der Begriff der Outgoing Versicherung stammt aus dem Bereich der Reiseversicherungen und richtet sich eher Reisende, die sich länger im Ausland aufhalten möchten. Längere Auslandsaufenthalte bedürfen der Planung – auch, was den Versicherungsschutz anbelangt. Eine Reiserücktrittsversicherung kann vor den finanziellen Folgen einer Reisestornierung schützen. Eine Auslandskrankenschutz Versicherung sichert die finanziellen Folgen bei einer Erkrankung während der Reise ab. Dies, zumal die gesetzliche Krankenversicherung häufig im Ausland nicht ausreicht, um alle Kosten zu decken. Zu den Outgoing Reiseversicherungen können aber auch Bausteine wie Haftpflichtversicherungen, Unterbrechungsversicherungen und Unfallversicherungen zählen, um ein individuell passendes Versicherungspaket zusammenzustellen.

Bei weltweit gültigen Outgoing Versicherungen sollte auf einen Mindestschutz über die erforderliche Dauer geachtet werden. Des Weiteren gibt es auch Tarife, die Heimurlaube absichern. Outgoing Versicherungen können sich auch für Menschen rechnen, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten werden und dabei ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort nicht verlegen möchten.

 

Synonyme - Langzeit-Aufenthalte-Versicherung
Outdoor Versicherung

Outdoor Versicherungen sind ein Oberbegriff für Versicherungen, die eine Absicherung von Aktivitäten in der freien Natur zum Inhalt haben. Häufig wird die Extremsportversicherung zu den Outdoor Versicherungen gezählt. Bei dieser Outdoor Versicherungen können Schäden während der Ausführung von Klettern, Freeclimbing, Bergsteigen, Bungee-Jumping, Mountainbiking, Kitesurfen, Tiefschnee-Ski, Parkour, Tauchen und anderen Sportarten versichert werden, die in Outdoor Bereichen durchgeführt werden. Eine Extremsportversicherung ist eine spezielle Unfallversicherung, die hohe Risiken absichert. Zu den Leistungen gehören Kapitalleistungen für den Invaliditäts-Fall, Suchkosten, Rettungskosten, Bergungskosten und kosmetische Operationen. Outdoor Versicherungen wie die Extremsportversicherung werden als zusätzliche Bausteine zur Basisversicherung angeboten.

Aber auch bei anderen Outdoor Aktivitäten sollte immer auf einen ausreichenden Versicherungsschutz geachtet werden. So kann beispielsweise ein Unfall bei einer Klettertour im Ausland zum Problem werden, wenn der eigene Krankenversicherungsschutz nicht ausreicht, um die Behandlung im Ausland sowie potenzielle Rücktransport-Kosten zu begleichen. Sofern Versicherungsnehmer in ihrer Freizeit einen Outdoor Unfall erleiden, kommt auch eine Regulierung durch die gesetzliche Unfallversicherung nicht in Betracht. Für diese Fälle sollte vor Antritt der Reise über eine separate Outdoor Reise- und Unfallversicherung nachgedacht werden.

Outbound Versicherung

Der Begriff „Outbound“ hat seine Wurzeln im Telefonmarketing und beschreibt verschiedene telefonische Maßnahmen zur Akquise und Bindung von Kunden. Outbound wird in der Regel von Callcentern oder Telefonzentralen angeboten, die Kundenkontakte im Auftrag herstellen und pflegen. Im Gegensatz dazu bieten Callcenter-Agenten im Inbound zum Beispiel einen technischen Kundenservice oder bearbeiten eingehende Anrufe. Bei Outbound Projekten geht es genau um das Gegenteil; also ausgehende Telefonanrufe. Hintergrund sind vertriebstechnische Absichten wie die Kaltakquise oder After Sales und Verkaufsgespräche.

Viele Unternehmen und auch Versicherungsgesellschaften nutzen Outbound Projekte zur Kundengewinnung und Kundenbindung. In Zeiten von Outsourcing und Auslagerung einzelner Unternehmensbereiche sind insbesondere für Inbound und Outbound viele spezialisierte Callcenter entstanden, die geschulte Mitarbeiter und moderne Kommunikationstechnologien anbieten.

Bei Outbound Versicherung Projekten wird mit spezialisierten Callcenter Agenten gearbeitet, die über Kenntnisse in der Versicherungsbranche verfügen. Dadurch können individuelle Vertriebsoffensiven und Kampagnen umgesetzt werden. Versicherungsprodukte lassen sich so auf Eigeninitiative verkaufen und auch Termine für den Außendienst vereinbaren. Outbound Versicherung Projekte stellen eine Maßnahme des Versicherungsvertriebs dar.

 

Orkan (Versicherung)

Als Orkan werden Stürme und Winde eingegliedert, wenn sie mit der Stärke 12 der Beaufortskala auftreten. Orkane können beträchtliche Schäden anrichten. Kommen Personen und Sachen durch einen Orkan zu Schaden, fragen viele nach einer Versicherung. Eine direkte Orkan Versicherung gibt es nicht, da Sturmschäden grundsätzlich nur von Gebäudeversicherungen, Hausratversicherungen und Kaskoversicherungen abgedeckt werden können.

Am Gebäude können Schäden durch einen Orkan über die Wohngebäudeversicherung abgesichert werden. Diese reguliert Schäden durch Hagel, Feuer oder Leitungswasser und tritt auch für Folgeschäden wie eintretender Regen durch das vom Orkan beschädigte Dach ein. Hat der Orkan aber auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände beschädigt oder zerstört, dann kann die Hausratversicherung für die Schäden eintreten. Hausratversicherungen ersetzen auch Schäden durch Brand, Leitungswasser oder Einbruch und Folgeschäden am Hausrat. Führt ein Orkan zu Hochwasser, kann eine Elementarschadenversicherung oder Naturgefahrenversicherung für Schäden aufkommen.

Oft werden durch einen Orkan aber auch Fahrzeuge beschädigt, wenn beispielsweise Dachpfannen herunterfallen oder umgestürzte Bäume auf einem Fahrzeug landen. Diese Schäden können durch eine Teilkaskoversicherung aufgefangen werden. Kaskoversicherungen übernehmen Reparaturkosten oder erstatten den Zeitwert des Fahrzeuges, wenn eine Reparatur nicht mehr möglich ist.

Siehe auch: https://www.perfektversichert.de/blog/versicherung-gegen-hochwasser-und-naturgewalten.html

 

Originalpolice

Die Originalpolice stellt das Original des Versicherungsscheins dar. Die Originalpolice dient damit als Nachweis über einen bestehenden Versicherungsschutz. Als Urkunde bestätigt die Originalpolice schriftlich, dass ein Versicherungsvertrag besteht. Auch kann eine Originalpolice als Nachweis für eine Kreditsicherheit verwendet werden. Über diese Funktionen hinaus werden im Versicherungsschein alle Versicherungsleistungen und die AGB der Versicherungsgesellschaft dokumentiert. Schriftlich festgehalten werden können in der Police auch individuelle Vereinbarungen oder Ausschlüsse.

Die Originalpolice wird Versicherungsnehmern nach Abschluss des Versicherungsvertrages übergeben oder zugeschickt. Erst damit gilt der Vertrag als rechtsgültig. Versicherungspolicen werden in der Kfz-Versicherung, Lebensversicherung, Sterbegeldversicherung, Risikolebensversicherung, Berufshaftpflichtversicherung, Hausratversicherung und privaten Krankenversicherung benötigt.

Da Originalpolicen alle wichtigen Informationen und Daten in einer Urkunde zusammenfassen, sollten sie sorgfältig überprüft und aufbewahrt werden. In vielen Fällen dient nur die Originalpolice als Nachweis des Versicherungsschutzes und kann die Versicherungsgesellschaft zur entsprechenden Leistung veranlassen. Bei Verlust einer Originalpolice sollte daher unverzüglich die Versicherungsgesellschaft informiert werden, die dann die Übermittlung neuer Dokumente veranlassen kann.

 

Synonyme - Versicherungsschein,Versicherungspolice
Organisationsfonds

Die Gründung eines Versicherungsunternehmens ist u.a. von einem Organisationsfonds abhängig. Im Rahmen der Gründungsfinanzierung dient der Organisationsfonds als Kapital für die immateriellen Investitionen und für den Aufbau von Vertreternetz und Verwaltung. Umfang und Abläufe eines Organisationsfonds als Finanzinstrument richten sich nach §§ 9 II Nr. 5 VAG. Als Aufsichtsbehörde dient die BaFin.

Gestellt wird ein Organisationsfonds häufig von den Aktionären einer als Aktiengesellschaft gegründeten Versicherungs-AG oder den Garanten eines VVaG (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit). Ein Organisationsfonds dient auch als Bilanzierungsinstrument und soll bei nicht aktivierungsfähigen immateriellen Investitionen Anfangsverluste vermeiden. In der Bilanz des Versicherungsunternehmens wird der Organisationsfond dann als Eigenkapital in der Sparte der Kapitalrücklagen ausgewiesen.

 

Synonyme - Orgafonds
Organhaftung

Mit Organhaftung wird die zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung von Organen wie Geschäftsführern, Vorständen oder Aufsichtsräten einer Gesellschaft gegenüber Dritten und der Gesellschaft selbst beschrieben. Wird durch die Organe rechts- und pflichtwidrig ein Schaden verursacht, haften sie hierfür im Sinne der Organhaftung unbeschränkt mit ihrem privaten Vermögen.

Die Organhaftung greift dann, wenn ein Organ seine Pflichten verletzt. Die Haftbarkeit ist abhängig von der gesellschaftsrechtlichen Stellung und unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Gesellschafter oder einen angestellten Geschäftsführer handelt. Haftbar gemacht werden können Organe für eigene und im Rahmen des Organisationsverschuldens auch für von Dritten ausgeübte Unterlassungen und Handlungen. Dies kommt beispielsweise dann in Betracht, wenn verantwortungsvolle Aufgaben an Dritte delegiert wurden und es dadurch zu einem Schaden gekommen ist. Dies allerdings nur, wenn mit den Aufgaben betraute Mitarbeiter nicht ausreichend angewiesen, nicht sorgsam ausgewählt oder die Ausführung der Aufgaben nicht überwacht wurde.

Bei der Organhaftung wird zwischen Außenhaftung und Innenhaftung unterschieden. Die Außenhaftung betrifft Ansprüche von Dritten wie etwa Vertragspartnern an das Organ. Bei der Innenhaftung müssen Haftungsnormen berücksichtigt werden, die ein Insolvenzverwalter im Falle einer Insolvenz prüft.

Um die Risiken einer Organhaftung einzuschränken, sollten betriebswirtschaftliche Kontrollsysteme und Steuerungssysteme genutzt werden.

Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz

Bei Ordnungswidrigkeiten handelt es sich um Tatbestände mit einem geringen strafrechtlichen Charakter. Sie werden mit einem Bußgeld oder Verwarnungsgeld geahndet. Eine Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutzversicherung kann gegen juristische und finanzielle Folgen einer Ordnungswidrigkeit absichern.

Viele Rechtsschutzversicherungen bieten einen individuellen Versicherungsschutz durch die Zusammenstellung von Versicherungs-Bausteinen an. Der Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz wird häufig als zusätzlicher Baustein zu Verträgen von Privatrechtsschutz-, Verkehrsrechtsschutz- oder Firmenrechtsschutz-Versicherungen angeboten und beinhaltet einen Schutz bei Konflikten rund um Bußgeldbescheide und Ordnungswidrigkeitenverfahren.

Für den Versicherungsschutz spielt es beim Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz regelmäßig keine Rolle, ob die Ordnungswidrigkeit vorsätzlich oder unabsichtlich begangen wurde. Die Versicherung übernimmt die Kosten für die anwaltliche Vertretung in Bußgeld- und Ordnungswidrigkeitenverfahren. Hierzu gehören beispielsweise Lärmbelästigungen, Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Rotlichtverstöße. Ausgeschlossen vom Versicherungsschutz werden hingegen Ordnungswidrigkeiten und die dazugehörigen Verwaltungsverfahren wegen Halteverbot- oder Parkverstöße.

Ordentliche Kündigung

Eine ordentliche Kündigung ist eine einseitige Beendigung eines Vertragsverhältnisses durch eine Vertragspartei unter Einhaltung der vereinbarten Kündigungsfrist. Sie ist im Allgemeinen in den Vertragsbedingungen oder im Gesetz geregelt und kann sowohl von Arbeitgebern als auch von Arbeitnehmern, Vermietern und Mietern, Versicherungsnehmern und Versicherungsunternehmen sowie anderen Vertragsparteien ausgesprochen werden.

Allgemeine Informationen zur ordentlichen Kündigung
Eine ordentliche Kündigung erlaubt es, einen Vertrag ohne speziellen Grund zu beenden, was Flexibilität gewährleistet. Die Kündigungsfrist, die entweder vertraglich oder gesetzlich festgelegt ist, soll dem anderen Partei genug Zeit zur Anpassung geben. Die Kündigung muss schriftlich und mit Angaben wie Vertragsbezeichnung, Frist und Termin erfolgen, eine Begründung ist optional.
Im Arbeitsrecht gibt es zudem Kündigungsschutzregelungen, die Arbeitnehmer vor ungerechtfertigten Entlassungen schützen und bestimmte Bedingungen für eine wirksame Kündigung vorschreiben.

Ordentliche Kündigung bei Versicherungen
Ein Beispiel für eine ordentliche Kündigung in der Versicherungsbranche ist die Kündigung eines Versicherungsvertrags durch den Versicherungsnehmer. Hier gelten bestimmte Vorschriften, die im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) festgelegt sind.

  1. Kündigungsfrist
    Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel einen Monat und beginnt mit Zugang der Kündigung beim Versicherer. Bei Lebensversicherungen kann sie jedoch bis zu drei Monate betragen.
  2. Kündigungstermin
    Der Versicherungsvertrag endet mit Ablauf des Versicherungsjahres, für das die Prämie gezahlt wurde. Bei Lebensversicherungen kann der Kündigungstermin auch auf das Ende des Versicherungsjahres verschoben werden, wenn dies im Vertrag vereinbart wurde.
  3. Besonderheiten bei Lebensversicherungen
    Bei Lebensversicherungen gibt es die Möglichkeit der Kündigung mit Wirkung zum Ende des laufenden Versicherungsjahres, wenn der Vertrag mindestens drei Jahre bestanden hat. Auch eine Kündigung aus wichtigem Grund, wie zum Beispiel bei Zahlungsverzug des Versicherers, ist möglich.
  4. Sonderkündigungsrecht
    Unter bestimmten Umständen, wie zum Beispiel bei einer Beitragserhöhung oder einer Leistungsreduzierung, haben Versicherungsnehmer ein Sonderkündigungsrecht. Dieses ermöglicht eine außerordentliche Kündigung des Vertrags, ohne Einhaltung der regulären Kündigungsfrist.

Siehe auch: Kündigung von Versicherungen.

Optionen

Optionen sind Finanzprodukte, die zu den Derivaten zählen und sich auf einen Basiswert beziehen, aus dem u.a. ihr Wert abgeleitet werden kann. Gehandelt werden Optionen an Terminbörsen. Typische Basisprodukte für Optionen sind Aktien, Rohstoffe, Anleihen oder Währungspaare. Durch den Kauf einer Option wird das Recht erkauft, einen bestimmten Basiswert zu einem vorab festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder auch zu verkaufen. Der Zeitpunkt der Ausübung des Rechts liegt also in der Zukunft, weshalb bei Optionsgeschäften auch von Termingeschäften gesprochen wird. Mit dem Kauf einer Option wird das Recht auf Kauf oder Verkauf erworben – aber nicht die Pflicht. Optionskäufer müssen aber den Basiswert zum vereinbarten Kauf und vorgegebenen Zeitpunkt verkaufen.

Beim Kauf einer Option wird ein Vertrag mit dem Verkäufer geschlossen, der eine Garantie auf die Ausführung der Option gewährleistet. Als Gegenleistung wird unabhängig von der Ausführung der Option die Optionsprämie fällig.

Optionen werden im Gegensatz zu Optionsscheinen standardisiert an der Börse gehandelt, bei der jeder Marktteilnehmer sein kann. Der Handel an der Börse trägt zur Sicherheit und Transparenz bei den durch Angebot und Nachfrage geregelten Preisen bei, was das Emittentenrisiko auf Null senkt. Optionsscheine werden hingegen direkt vom Emittenten außerbörslich ausgegeben. Optionsscheine sind Schuldverschreibungen, die wertlos werden können, wenn Emittenten in Insolvenz gehen.

Die Ausführung einer Option richtet sich nach dem Optionstyp. Je nach Typ können Optionen am Fälligkeitsdatum bzw. Laufzeitende, am Handelstag vor Fälligkeit oder an einem festgelegten Zeitpunkt ausgeführt werden. Der Basiswert, zu dem Optionen ge- oder verkauft werden können, wird Strike genannt. Die Laufzeiten von Optionen beeinflussen ihren Preis. Die Höhe der Optionsprämie ist abhängig von der Bewertungsmethode. Der Handel mit Optionen gilt als riskant und spekulativ.

Operationelles Risiko

In Unternehmen wird dann von einem operationellen Risiko gesprochen, wenn ein Risiko auftritt, das außerhalb der typischen unternehmerischen Risiken liegt und dabei einen Schaden verursachen könnte. Seit 2007 gibt es im Bankwesen und seit 2009 auch im Bereich Versicherungen Regelungen, die eine bestimmte Verfahrensweise bei operationellen Risiken vorschreiben.

Unternehmen unterscheiden zwischen unternehmerischen und operationellen Risiken. Zu den typischen unternehmerischen Risiken gehören beispielsweise Fehlproduktionen, Debitorenrisiken oder Schäden aus der Produkthaftung. Schäden, die auf kommunikativen oder organisatorischen Schwachstellen beruhen, zählen hingegen zu den operationellen Risiken. Da operationelle Risiken besonders häufig im Bankwesen beobachtet werden konnten und dort in Teilen existenzbedrohende Schäden verursacht haben, wurde eine gesetzliche Regelung notwendig. Hintergrund war der, dass im Bankwesen selten bedacht wurde, dass sich operationelle Risiken asymmetrisch verhalten und nicht immer zu höheren Erträgen führen. Verfahrensvorschriften zu operationellen Risiken wurden zur gleichen Zeit aber auch im Versicherungswesen diskutiert.

In der Versicherungsbranche gehören Anlagerisiken, operative Risiken und versicherungstechnische Risiken zum Alltag. Operationelle Risiken bei Versicherungen können Verluste aufgrund von fehlgeschlagenen oder unzulänglichen internen Prozessen, Rechtsrisiken sowie systembedingten, mitarbeiterbedingten oder externen Vorfällen erzeugen. Nach einer Studie aus dem Jahr 2007 wurde bei den operativen Risiken in Bezug auf das Risikokapital für operationelle Risiken erhebliches Verbesserungspotenzial festgestellt. Dies hat die BaFin im Jahr 2009 zur Konkretisierung der sich mit operationellen Risiken beschäftigenden Bestimmungen veranlasst.

 

Ombudsmann

Ombudsleute vermitteln bei Streitigkeiten zwischen Verbrauchern bzw. Kunden und Instituten wie Banken, Bausparkassen oder Versicherungen. Ein Ombudsmann kann für Institute verbindliche Entscheidungen treffen. Für Verbraucher und Kunden ist die Schlichtung durch den Ombudsmann kostenlos. Das Ombudsverfahren gilt als Alternative zum Gerichtsverfahren.

Im Bereich des Versicherungswesens haben Versicherungsnehmer seit 2001 die Möglichkeit, einen Versicherungs-Ombudsmann bei Problemen mit ihrem Versicherungsvertrag einzuschalten. Der Ombudsmann bearbeitet Beschwerden und Meinungsverschiedenheiten aus allen Versicherungssparten mit Ausnahme der Krankenversicherung. Dies, zumal Versicherungsdokumente noch immer komplizierte, abstrakte und teilweise unverständliche Texte beinhalten, die bei Laien ohne Rechts- und Versicherungskenntnissen zu Missverständnissen führen können. Auch bei Problemen mit dem Versicherungsvermittler kann der Ombudsmann weiterhelfen. Er kennt nahezu alle typischen Probleme und kann Versicherungsnehmer schnell und kostenlos über die Rechtslage aufklären.

Unterstützt wird der Versicherungs-Ombudsmann von der Schlichtungsstelle, die Versicherungsnehmern bereits bei der juristisch korrekten Formulierung von Beschwerden hilft. Der Ombudsmann für Versicherungen ist seit August 2016 anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle nach dem VSBG Verbraucherstreitbeilegungsgesetz. In Deutschland haben sich 95 % aller Versicherungsunternehmen dem Ombudsmann-Verfahren angeschlossen und informieren darüber auch auf ihren Internetseiten.

Der Ombudsmann für Versicherungen ist keinen Weisungen unterworfen, sondern nur an Recht und Gesetz gebunden. Das Ombudsmann-Verfahren beginnt, wenn Versicherungsnehmer mit ihrer Beschwerde zunächst an ihre Versicherungsgesellschaft herangetreten sind und es zu keiner zufriedenstellenden Lösung gekommen ist. Erst dann können sich Versicherungsnehmer an den Ombudsmann wenden, der die Versicherungsgesellschaft noch einmal bittet, die Entscheidung zu überprüfen. Wird eine Entscheidung abgeändert, wird der Streit beigelegt. Hält die Versicherungsgesellschaft jedoch an ihrer Meinung fest, legt der Ombudsmann seinen Standpunkt in einer Stellungnahme dar und prüft den Konflikt unter rechtlichen Gesichtspunkten. Kommt keine einvernehmliche Konfliktlösung zustande, entscheidet der Ombudsmann mittels Bescheid über die Beschwerde.

Bis zu einem Wert von 10.000 € ist die vom Ombudsmann getroffene Entscheidung gegen ein Versicherungsunternehmen verbindlich. Ist der Wert höher, dann ergeht eine Empfehlung des Ombudsmanns. Für Versicherungsnehmer ist die Entscheidung des Ombudsmanns unverbindlich. Ihnen steht weiterhin die Möglichkeit offen, eine gerichtliche Klärung herbeizuführen.

Das Ombudsverfahren in Versicherungssachen hat den Vorteil, dass der Ombudsmann jede Beschwerde von Versicherungsnehmern unparteiisch auf ihre Berechtigung überprüft und das Verfahren kostenfrei ist. Ombudsverfahren dauern des Weiteren nicht so lange wie Gerichtsverfahren.

 

Synonyme - Ombudsfrau, Ombudsperson,Ombudsleute
Öltankversicherung

Das für eine Ölheizung benötigte Heizöl wird in einem oder mehreren Tanks gelagert, die vielen Sicherheitsvorschriften unterliegen. Trotzdem stellen Öltanks eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Undichtigkeiten und Lecks sowie eine unsachgemäße Befüllung können zu erheblichen Schäden führen. Ausgelaufenes Heizöl ist aus vielen Gründen problematisch; insbesondere aber für Umwelt und Natur. Gelangt Öl in das Erdreich, Grundwasser oder ein oberirdisches Gewässer, ist der Schäden beträchtlich. Dies, zumal schon kleine Mengen Öl sowohl Erdreich als auch Gewässer nachhaltig verunreinigen können. Aus diesem Grund ist die Öltankversicherung auch als Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung bekannt.

Gewerbliche und private Besitzer und Betreiber von Ölheizungen mit Öltanks müssen für Schäden aufkommen. Bei von Öltanks verursachen Schäden beschränkt sich die Haftung nicht nur auf Vorsatz, Fahrlässigkeit oder schuldhaftes Verhalten, sondern nach der Gefährdungshaftung auch dann, wenn ein Schaden ohne persönliches Verschulden eingetreten ist. Die Haftpflicht wird nicht begrenzt und kann in extremen Fällen Existenzen gefährden. Abgesichert werden können derartige Schäden durch eine Öltankversicherung als gesonderte Haftpflichtversicherung, wobei nur kleinere Öltanks bis etwa 5.000 Liter Fassungsvermögen in selbst genutzten Gebäuden von einer privaten Haftpflichtversicherung oder Gebäudehaftpflichtversicherung mit versichert sind.

Ein erweiterter Versicherungsschutz kann über die Öltankversicherung erfolgen, was sich insbesondere dann empfiehlt, wenn sich der Öltank in unmittelbarer Nähe zu Trinkwasserzonen und Gewässern befindet. Die Öltankversicherung kommt für Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden auf, die von defekten Tanks oder unsachgemäßer Tankbefüllung verursacht werden. Sie beinhaltet auch einen passiven Rechtsschutz, der die Prüfung von Schadensersatzansprüchen und entsprechende rechtliche Auseinandersetzungen umfasst. Die wichtigste Leistung einer Öltankversicherung ist die Schadensersatzleistung für Umweltschäden. In diesem Zusammenhang übernimmt die Öltankversicherung die Kosten für eine weitere Schadensverhütung und eine Schadensbeseitigung bis zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Die Versicherung trägt also zum Beispiel die Kosten für die Gewässerreinigung, das Ausbaggern verseuchter Erde sowie deren Abtransport und fachgerechte Entsorgung. Auch Rettungsmaßnahmen, also Maßnahmen zur Abwendung, Abwehr oder Verringerung eines Schadens, werden von der Öltankversicherung getragen.

Der Abschluss einer Öltankversicherung entbindet Betreiber von Öltanks jedoch nicht von ihrer Verpflichtung, die Anlage zu sichern, zu warten und fachgerecht zu unterhalten. Die Beiträge für eine Öltankversicherung hängen von der vereinbarten Versicherungssumme, dem versicherten Öltank und dem Standort ab.

 

Oldtimerversicherung

Oldtimer sind meistens Liebhaberfahrzeuge mit einem Alter über 30 Jahre. Wie auch jüngere Fahrzeuge dürfen Oldtimer nur auf öffentlichen Straßen gefahren werden, wenn sie versichert sind. Eine Oldtimer Versicherung muss also auch immer eine Kfz-Haftpflichtversicherung beinhalten, um nach einem Unfall mit dem Oldtimer gegen Schadensersatzansprüche Dritter abgesichert zu sein. Eine Oldtimer Versicherung kann aber auch mit einer Kaskoversicherung abgeschlossen werden, sodass auch Schäden durch Naturgewalten wie Hagel oder Sturm versichert sind. Hierbei gilt, dass sich der Zustand des Oldtimers auch auf die Beiträge der Versicherung auswirken kann.

Nicht jedes alte Fahrzeug ist automatisch ein Oldtimer. Zu den Voraussetzungen hierfür gilt eine Erstzulassung, die mindestens 30 Jahre zurückliegt. Außerdem muss ein Sachverständiger bestätigen, dass sich das Fahrzeug in einem Zustand befindet, in dem es dem Kulturgut zugeordnet werden kann. Dann können von der Zulassungsstelle „H-Kennzeichen“ und eine Betriebserlaubnis für historische Fahrzeuge erstellt werden.

Oldtimer Versicherungen bestehen aus der Haftpflichtversicherung als Pflichtversicherung und einer Kaskoversicherung als freiwillige Versicherung. Auch als Halter eines Oldtimers wird man gesetzlich zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung verpflichtet. Diese leistet, wenn mit dem Oldtimer anderen ein Schaden zugefügt wird. Sie schützt bei Unfällen vor Forderungen aus Personen- und Sachschäden. Die Oldtimer Haftpflichtversicherung bildet die Basis und tritt ein, wenn mit dem Oldtimer andere Personen verletzt oder getötet, Sachen beschädigt oder zerstört sowie Vermögensschäden verursacht werden.

Schäden am eigenen Fahrzeug deckt die Haftpflichtversicherung jedoch nicht ab. Dies kann nur durch eine Kaskoversicherung gewährleistet werden. Schäden aus Brand, Vandalismus, Diebstahl, Explosion, Transport oder Naturgewalten wie Hagel oder Sturm am eigenen Oldtimer kann eine Voll- oder Teilkaskoversicherung absichern. Bei Oldtimer Kaskoversicherungen kommt es mitunter auf die Höchstentschädigungssumme an, die dem geschätzten Marktwert des Oldtimers zuzüglich eines Vorsorgebetrages für eine potenzielle Wertsteigerung entsprechen sollte. Außerdem können bei Kaskoversicherungen individuelle Selbstbeteiligungen vereinbart werden.

Auch zusätzliche Bausteine wie etwa eine Unfallversicherung kommen bei einer Oldtimer Versicherung in Betracht.

Synonyme - Oldtimerversicherung
Offshore Re-/Insurance

Die Begriffe Offshore Re-/Insurance beschreiben Versicherungsdeckungen aus dem Bereich von Erst- und Rückversicherungen oder Captive Re-/Insurance Companies. Diese wurden im Ausland gegründet oder sind dort tätig, damit sie im Vergleich zum Heimatstandort von handels- und steuerrechtlichen sowie aufsichtsrechtlichen Bedingungen profitieren können. Zu diesen Offshore Standorten zählen beispielsweise die Cayman Islands, Luxemburg, Gibraltar, Irland, Bermuda, Guernsey, Barbados oder auch die Schweiz. Offshore Re-/Insurance in den vorerwähnten europäischen Ländern bieten in Bezug auf Steuerrecht, Handelsrecht und Aufsichtsrecht Vorteile gegenüber Standorten in Deutschland oder in anderen Ländern der Europäischen Union, weshalb der „Offshore“ Begriff relativiert werden kann.

Öffnungsklausel

Die Öffnungsklausel ist ein Begriff aus der PKV, also aus der privaten Krankenversicherung.

Menschen mit Vorerkrankungen, die eine private Krankenversicherung abschließen möchten, müssen entweder mit hohen Risikozuschlägen rechnen oder werden nach der Gesundheitsprüfung abgelehnt. Durch die Öffnungsklausel gibt es für Beamte eine Ausnahme von dieser Regelung: Sie können durch die Öffnungsklausel sowohl die Ablehnung als auch hohe Risikozuschläge umgehen.

Die Öffnungsklausel macht es allen beihilfeberechtigten Dienstangestellten und Beamten zu Beginn ihrer Laufbahn möglich, der privaten Krankversicherung beizutreten. Dies gilt zum Beispiel für

  • Beamte auf Lebenszeit
  • Beamte auf Probe
  • Beamte auf Widerruf
  • Geistliche
  • Soldaten
  • Richter

Durch die Öffnungsklausel soll sichergestellt werden, dass niemand mit einer Behinderung oder einer Vorerkrankung bei der PKV abgelehnt wird.

Als Voraussetzung für die Öffnungsklausel gilt eine Antragstellung innerhalb von sechs Monaten nach Verbeamtung. Einen Anspruch auf einen Antrag auf Öffnungsklausel haben seit 2019 auch Beamte in Ausbildung oder auf Widerruf und in einigen Fällen auch Angehörige von Beamten. Weiterhin darf bis zur Antragstellung noch kein Vertrag mit einer Privaten Krankenversicherung bestehen.

Bei der Öffnungsaktion durch die Öffnungsklausel wird von privaten Krankenversicherungen mit Vorteilen wie beispielsweise

  • keine Leistungsausschlüsse
  • lediglich bis zu 30 % Risikozuschläge
  • keine Ablehnungen aufgrund Vorerkrankungen

geworben. Dennoch können Öffnungsklauseln auch Nachteile haben. Nicht alle privaten Krankenversicherungen bieten Öffnungsklauseln an. Es kann auch sein, dass nicht alle Tarife abgeschlossen werden können und Risikozuschläge mit den Beitragserhöhungen ansteigen.

Es gibt darüber hinaus Leistungen aus Beihilfeergänzungstarifen, die nicht durch die Öffnungsklausel versichert werden können. Beihilfeergänzungstarife sind generell dafür gedacht, Leistungen mitzuversichern, die von der Übernahme durch die Beihilfe ausgeschlossen sind. Hierzu gehören:

  • Leistungen aus Auslandsreiseversicherungen
  • Heilpraktikerleistungen, die über Beihilfeleistungen hinausgehen
  • Zahnzusatzkosten und Sehhilfen, die über Beihilfeleistungen hinausgehen
  • Schutzimpfungen, die über Beihilfeleistungen hinausgehen
  • ambulante sowie stationäre Kuren

Diese Leistungen können auch mit Öffnungsklausel in der Regel nicht versichert werden.

Empfohlen werden kann die Öffnungsklausel also nur Beamten oder deren berechtigten Angehörigen, wenn bereits Vorerkrankungen bestehen und aus diesem Grund keine – oder nur zu sehr hohen Risikozuschlägen - private Krankenversicherung abgeschlossen werden kann. Es sollte zunächst der reguläre Weg in die private Krankenversicherung gewählt werden. Nur dann, wenn zu hohe Risikozuschläge in Aussicht gestellt werden oder eine Ablehnung droht, sollte die Öffnungsklausel Anwendung finden.

Öffentliche Versicherer

Ein Großteil der öffentlichen Versicherer wurde schon im 18. Jahrhundert als staatliche oder kommunale Feuerversicherer gegründet. Wie bei den Sparkassen war auch bei öffentlichen Versicherern der Gedanke, im Sinne der Gleichbehandlung der ganzen Gesellschaft Vorsorgemöglichkeiten anbieten zu können. Bis heute sind Länder und Kommunen indirekt Eigentümer von öffentlichen Versicherern. Denn Aktionäre und Träger der Versicherungsunternehmen sind meistens Sparkassen, Landesbanken, Landschaftsverbände, Sparkassenverbände oder Giroverbände von Ländern und Kommunen.

Öffentliche Versicherer wie die Versicherungskammer Bayern, die Provinzial Versicherungen, die Sparkassen Versicherungen, die Saarland Versicherungen oder insbesondere auch die Hamburger Feuerkasse sind der Bevölkerung bekannt und werden noch immer geschätzt. Öffentliche Versicherer konzentrieren sich häufig auf eine Region oder ein regionales Gebiet, was sie einzigartig macht. So sollen durch detaillierte Betreuung sowie Engagement für kulturelle und soziale Projekte vor Ort sowohl Gesellschaft als auch Wirtschaft in einer Region gestärkt werden. Deshalb werben öffentliche Versicherer auch mit Nähe zum Kunden und eine detaillierte Kenntnis des lokalen Markts. Nach den Statistiken der Beitragseinnahmen nehmen öffentliche Versicherer etwa 10,6 % Marktanteile ein. Bei den Wohngebäudeversicherungen gelten die öffentlichen Versicherer noch immer als Marktführer.

Seit dem Jahr 1911 gibt es den Verband öffentlicher Versicherer, durch den alle Aktivitäten koordiniert werden.

 

Öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen

Bei öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen handelt es sich um Körperschaften oder Anstalten des öffentlichen Rechts, die ihrer Satzung entsprechend in einem historischen und regional bezogenen Gebiet die Lebensversicherungen, Unfallversicherungen oder Schadenversicherungen betreiben. Als Individualversicherungen wurden öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen von Ländern oder Gemeinden gegründet sowie verwaltet. Als Körperschafen des öffentlichen Rechts genießen die Versicherungsunternehmen gewisse Vorrechte gegenüber Privatunternehmen, unterliegen aber in fachlicher Sicht der Staatsaufsicht. Die Anzahl öffentlich-rechtlicher Versicherungsunternehmen hat sich stark reduziert, da der Großteil der Versicherungsunternehmen heute privatrechtlich organisiert ist.

Ihre Wurzeln haben öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen in der Feuerversicherung. Bei Zwangsanstalten wie der Hamburger Feuerkasse entstand ab dem Jahr 1676 das Versicherungsverhältnis kraft Gesetz. Bei Monopolanstalten ohne Versicherungszwang stand es Versicherungsnehmern frei, sich in der Gebäudefeuerversicherung zu versichern. Wenn dies der Fall sein sollte, dann ging dies aber nur über die jeweilige öffentlich-rechtliche Versicherung. Wettbewerbsanstalten standen hingegen mit Privatversicherungen im Wettbewerb und konnten nicht von Vorrechten profitieren.

 

Obligo

Der Begriff Obligo stammt vom lateinischen Wort „obligare“ ab, was mit vertraglich verpflichten, binden oder haften übersetzt werden kann. Das Obligo wird als Begriff der Verpflichtung insbesondere in der Wirtschaft, im Bankwesen sowie bei Haftungsfragen in Bezug auf Verbindlichkeiten verwendet.

Im Finanzwesen beschreibt Obligo die Zahlungsverpflichtungen von Unternehmen, die nicht nur bereits erfasste Verbindlichkeiten, sondern auch künftige Zahlungsverpflichtungen umfassen. Um das Obligo richtig zu kalkulieren, müssen auch relevante Verträge vor dem Hintergrund von zukünftigen Zahlungen beachtet werden.

Bei Wechselgeschäften kann durch den Zusatz „ohne Obligo“ die Haftung gegenüber folgenden Berechtigten ausgeschlossen werden. Das Wechselobligo besteht aus den gesamten Wechselverpflichtungen von Kunden gegenüber dem Kreditinstitut. Wechsel ankaufende Kreditinstitute führen ein Obligo-Buch mit allen eingereichten Wechseln. Seit der Einstellung von Wechselgeschäften wird Obligo fast nur noch als Lastschrift-Obligo genutzt, sofern ein Rückbelastungsrisiko als Teil des Kreditrisikos nicht ausgeschlossen werden kann. Der Begriff Obligo wird des Weiteren synonym für die Höhe des Kreditrisikos für einen Kreditnehmer genutzt.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird auch bei Fragen der Haftung, der Gewähr und bei Verbindlichkeiten vom Obligo gesprochen. In der Materialwirtschaft erläutert das Bestellobligo die gesamte Summe von bestellten Waren und Gütern, die verbindlich abgenommen werden müssen. Hierzu zählen dann auch alle Zahlungsverpflichtungen aus diesen Bestellungen, denen noch nachgekommen werden muss. Rechnungsbeträge stellen bis zur Buchung als Wareneingang ein Obligo dar und gelten erst danach als Verbindlichkeit. Auch hier steht das Obligo für zu erwartende finanzielle Belastungen, die erst in der Zukunft zu Verbindlichkeiten werden.

 

Synonyme - Haftung, Verbindlichkeiten, Gewähr